Tintenfluß stockt

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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Reformator » 03.05.2020 19:07

Hallo,

das sieht super aus.
Hast Du die Federbaugruppe als solche mal herausgedreht und länger (Tage) in Wasser eingelegt? Unter Umständen reicht bloßes Spülen mit dem Kolben nicht aus und das Wasser muß richtig einwirken. Die Gruppe auseinanderzubauen wäre auch erst meine letzte Option. Falls Du eine Spritze zur Hand hast, kannst Du sie hinten am Tintenleiter ansetzen und hast mehr Druck beim Spülen.
Wenn das alles nicht hilft, weiß ich auch nicht weiter.
Wenn der Tintenleiter frei ist, muß man von hinten leicht durchblasen können.
Bis demnächst...
Helge

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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 03.05.2020 20:19

Erstmal ein dickes DANKE, Helge, für all Deine Hilfe und Geduld mit mir Anfänger!

Ja, eine Spritze habe ich im Haus, eine 1ner und eine 0,5er Kanüle müsste ich auch dahaben. Oder macht man das ohne Kanüle ?
Wo genau hinten am Tintenleiter ansetzen? Könntest Du mir da bitte nochmal ein Bild schicken? (Wenn ich den Tintenleiter flute durch's am-Kolben-Drehen, dann scheint die Tinte an den Seiten des Nubsies rauszukommen, der vom Tintenleiter hervorkommt.)
Will ich dadurch den Tintenleiter nach vorne zur Federspitze hin spülen, oder das Stück erreichen, dass in Richtung zum Konverter zeigt?
Und: wo und wie genau blase ich ihne testweise von hinten durch? Wie macht man das? Ich kann ja nicht in den Kolben pusten.
Drückdings raus aus der Spirtze und dadurch pusten?
Bitte erklär mir das nochmal genauer für Doofis, und hab tausend Dank dafür!

Und sollte das nichts bringen, und ich müsste die Federbaugruppe herausbekommen -geht das so, dass ich an Feder und Tintenleiter gegen den Uhrzeigersinn drehe? Kann ich dabei irgendwie merken, ob es in der Region verklebt ist, oder ob sich da aus irgendwelchen Gründen ohnehin nichts drehen lässt? Oder vor dem Drehen ohnehin besser ins Wasser tun? Und wenn: lege ich da einfach den ganzen Füller ins Wasser?
Flex'n Relax.

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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Reformator » 03.05.2020 21:26

Hallo,

hier ein paar Fotos samt kurzer Anmerkungen. Sorry, die Kamera hat bei Kunstlicht Gelbsucht.

So sieht diese Art Geha-Füller aus. Die sind alle gleich aufgebaut, soweit ich weiß. Du nimmst die Feder und Tinteleiter zwischen Daumen und Zeigefinger und drehst vorsichtig nach links zum Herausdrehen und nach rechts zum Hineindrehen.
ansicht.jpg
ansicht.jpg (49.26 KiB) 4397 mal betrachtet
Allzu groß sollte der Kraftaufwand nicht sein. Falls doch, befinden sich dort noch Tintenreste. Dann müßtest Du zumindest den vorderen Teil des Füllers noch etwas in Wasser einlegen bis sich alles gelöst hat. Zwischendurch immer mal wieder probieren zu drehen.

Die herausgedrehte Baugruppe sieht so aus.
bgruppe1.jpg
bgruppe1.jpg (69.99 KiB) 4397 mal betrachtet
Jetzt siehst Du sie von hinten. Das ist der Eingang des Tintenleiters, der ggf. verstopft ist. Das grüne Teil ist die Mechanik des Geha-Reservetanks.
bgruppe2.jpg
bgruppe2.jpg (117.63 KiB) 4397 mal betrachtet
Einfach irgendwo dort die Spritze ansetzen und durchspülen, ob mit oder ohne Kanüle ist eigentlich egal. Mit Kanüle kommst Du in den Tintenleiter rein, ohne Kanüle kannst Du nichts zerkratzen oder kaputtstechen.
Bis demnächst...
Helge

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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 03.05.2020 22:16

Helge, mein Held, das hat alles soweit geklappt. Ließ sich sehr leicht herausdrehen, und ich bin mit der Kanüle vorsichtig in den Tintenleiter, da ohne alles vorbeipladderte und ich nicht genug Druck bekam. Anfangs kam Wasser auch oben wieder heraus, nach dem zehnten mal spülen aber nicht mehr. Habe dann probegepustet und es kam Luft durch. Zum Probeschreiben ist es heute nun zu spät, das mache ich gleich morgen und werde berichten. Sollte die Tinte noch stocken, werde ich die Federeinheit eine Zeit im Wasser liegen lassen. Du schriebst einige Tage - macht die Stahlfeder das mit?
Vielleicht flutscht es ja aber jetzt auch schon, hei, das wäre fantastisch. Danke Dir vielmals und für heute Gute Nacht!
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Reformator » 03.05.2020 22:38

So schnell rosten die nicht. Die Feder mußte ja auch schon über Jahrzehnte Tinte aushalten. Zumindest scheint ein Effekt eingetreten zu sein, der die bisherigen Probleme erklärt.
Bis demnächst...
Helge

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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 04.05.2020 12:23

Update: er schreibt ein kleines bischen besser, zwar stockt der Tintenfluß noch immer, aber erst etwas später, und beim geringeren Tintenfluß dauert es länger bis zum railroading, und der schwächere Fluß bleibt länger bestehen. Das lässt ja vermuten, dass der Lösungsansatz richtig ist. Die Federbaueinheit liegt nun schon im Wasser, und da lasse ich sie mal bis übermorgen drin.
Links nach dem einfachen Spülen durch die Kolbenmechanik am Anfang, rechts nach dem detaillierten Spülen des Tintenleiters mit Spritze:
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Vergleich1.jpg (522.68 KiB) 4315 mal betrachtet
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Edelweissine » 04.05.2020 12:57

Bist Du sicher, dass der Tintenfluss wirklich noch immer stockt?
Könnte es nicht auch sein, dass die Tinte anfangs einfach etwas aufkonzentriert ist und deshalb dunkler aus der Feder kommt, später die frische Tinte aber automatisch heller kommt? Railroading kann ich rechts auch nicht mehr erkennen.
Gruß,
Heike

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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 04.05.2020 14:17

Aus dem Verlauf sieht man ja gut, dass es zum Ende hin immer blasser wird. Für Königsblau ist es schon noch zu dürftig und blaß.
Im Original sieht man das noch mal 'ne Ecke deutlicher als eingescannt. Und in der siebten Zeile von unten (Ufer)und der zweiten von unten (gewünschte) ist railroading, das man auf der eingescannten und verkleinerten Version nicht sieht. Hätte ich auf einer weiteren Seite die Bürgschaft weitergeschrieben, hätte es so geendet wie beim linken Blatt, also irgendwann gar kein Fluß mehr. das Lummerland Lied ist ja unten abgeschnitten, weil ab da eben gar nichts mehr ging.
Was genau soll aufkonzentriert bedeuten?
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Edelweissine » 04.05.2020 14:31

Sutsche hat geschrieben:
04.05.2020 14:17
Was genau soll aufkonzentriert bedeuten?
Damit meine ich die Tinte, die schon länger im Füller steckt, deren Wasser verdunstet ist und die deshalb kräftiger im Farbton ist.
Gruß,
Heike

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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 04.05.2020 14:36

Ah, danke!
Glaube ich nicht, bei all dem Gespüle. Auch sah er sehr sauber aus, als ich ihn bekam, es waren keine Reste im Kolbenfenster sichtbar.
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Reformator » 04.05.2020 16:54

Hallo,

da war ja noch was: das "D" in "DEF" bedeutet, daß es sich um eine Durchschreibfeder handelt.
Bis demnächst...
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von JulieParadise » 04.05.2020 17:13

Sutsche hat geschrieben:
04.05.2020 14:36
Ah, danke!
Glaube ich nicht, bei all dem Gespüle. Auch sah er sehr sauber aus, als ich ihn bekam, es waren keine Reste im Kolbenfenster sichtbar.
Da reichen bei einigen Füllern auch wenige Minuten; die ersten Zeilen sind deutlich kräftiger, danach wird es eben heller. Ganz aufhören zu schreiben sollte aber kein Füller ...
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 04.05.2020 18:07

Danke, Helge. Interessant, dass er trotz Durchschreibfeder ein bischen flext - ich dachte, die D's seien allesamt harte Stahlnägel. Wieder was gelernt. Danke auch Dir, Julie - nochwas gelernt.

Mir fiel vorhin noch etwas auf, als ich einfach nochmal den Kolben durchgespült habe: wenn ich ihn herkömmlich, also so wie jeden anderen Kolbenfüller betanke (2-3x raus und rein mit der Tinte, bis er ganz voll ist), dann habe ich in diesem Kolben noch immer nur die Hälfte an Flüssigkeit drin.
Habe also den Füller nach erstem Betanken mit der (gerade nicht mehr drangeschraubten) Spitze nach oben gehalten und dann die Luft rausgedrückt, dann wieder hinein ins Wasser und den Rest aufgezogen. Das Spiel nochmal, und beim dritten mal war der Kolben mit Wasser gefüllt, nur eine kleine Luftblase war noch drin. Heisst das, der Kolben hat 'ne Macke? Oben am Schraubdings tritt keine Feuchtigkeit aus

Vielleicht lag's also (auch) daran, dass ich stets zuwenig Tinte im Kolben hatte (?). Da das schwer zu sehen war, bin ich unsicher, werde aber gleich mal die Wässerungszeit der Spitze unterbrechen, und den Füller auf diese Art versuchen vollzukriegen und einen Schreibtest machen.
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 04.05.2020 19:09

Mist! Ich schmeiß die Feder dann mal wieder ins Wasser. Der Kolben muss aber auch einen Hau haben... vielleicht zieht der irgendwo Luft? Hilfe!
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Re: Tintenfluß stockt

Beitrag von Sutsche » 04.05.2020 19:21

Ich hab den Kolben mit Wasser befüllt und ihn dazugepackt. Falls ich das aus irgendeinem Grunde nicht tun sollte, bitte ich um Laut. Danke!
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