Erfahrungen mit dem Marietta

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Strombomboli
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Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von Strombomboli » 11.06.2015 18:58

Mein Marietta funktioniert als Eyedropper und wohnt in meiner Handtasche, ich benutze ihn also unterwegs, und jedesmal, wenn ich das tue, habe ich sofort blaue Finger (Akkerman Shocking Blue).

Nun frage ich mich, woran das liegt. Er ist in der Handtasche mit der Feder nach oben angeklippt, aber die Tasche wird natürlich nicht in einer geraden Linie durch die Stadt bewegt.

Kann es sein, daß die Kappe doch zu fest sitzt und darum die Tinte heraussaugt? Franklin-Christoph sagt zwar, sie hätten sie so konstruiert, daß das nicht geschieht, aber vielleicht gilt das nur, wenn der Füller friedlich auf dem Schreibtisch liegt.
The interior of the cap has a feature that releases air pressure to eliminate the vacuum that causes ink spurts on the nib when uncapping.
Ich habe die Kappe gerade gespült. Es kam zwar blaue Tinte heraus, aber nicht übermäßig viel.

Oder liegt es daran, daß er ein Eyedropper ist? Oder an der Kombination, Eyedropper mit viel Bewegung?

Ich würde ihn schon gerne weiter unterwegs benutzen, aber die blauen Finger machen sich in der Öffentlichkeit nicht sehr gut, und mir gehen sie auch auf die Nerven.

P.S.: Das paßt wohl eher ins Unterforum "Die richtige Handhabung". Wenn ein Moderator so freundlich wäre, den Faden entsprechend zu verschieben, wäre ich dankbar.

Erledigt, liebe Iris. Schöne Grüße Thorsten
Iris

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amarti
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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von amarti » 11.06.2015 20:00

Strombomboli hat geschrieben:Kann es sein, daß die Kappe doch zu fest sitzt und darum die Tinte heraussaugt?
"Wissen" tut das hier in Deutschland sicherlich niemand. Ich kann dir nur aus eigner Erfahrung schildern, dass sie selbst für einen 28jährigen, knapp zwei Meter hohen Sportler mit SOLCHEN Schultern deutlich zu viel wurde.

Seit gestern habe ich ihn zurück. Mit Konverter (und Pelikan 4001) und nichts läuft aus. Trotz häufiger "Kurzbenutzung" mit häufigem Kappen öffnen.

Ich würde zunächst einmal auf eine sehr leicht auswechselbare Tinte wechseln. Und dann mal Konverter vs Eyefropper ausprobieren.

Andreas

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YETI
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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von YETI » 11.06.2015 20:30

Strombomboli hat geschrieben:Oder liegt es daran, daß er ein Eyedropper ist? Oder an der Kombination, Eyedropper mit viel Bewegung?
Hallo Iris,
wie voll hast du den Füller gemacht? Beim Eyedropper sollte man den Tank richtig voll haben. Wo keine Luft ist, kann sich auch keine ausdehnen. :mrgreen:
Was mir im mobilen Betrieb aber mal passiert ist, war eine starke Erwärmung im Auto (Klimaanlage kaputt). Da hat mit mein Leopold Eyedropper auch auf die Finger gespuckt. Hattest du die Handtasche mit dem Füller vielleicht in der Sonne stehen? Da kann es schon mal richtig heiß werden.
Ansonsten wüsste ich nicht, warum das nicht funktionieren soll. Probiere es nochmal und schau dir nach dem Öffnen erst das Griffstück etwas genauer an.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.

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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von SimDreams » 11.06.2015 23:46

Moin, hast du vor dem Befüllen die Federeinheit herausgeschraubt und etwas Silikonfett auf das Gewinde gebracht? Auch auf das Gewinde zwischen Griffstück und Schaft? Mein 19er hatte nach dem ersten Füllen eine Inkontinenz der ersten Art.

Meine drei (19, 20 und 66) sind seitdem alle geschmiert und alle dicht.

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/

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amarti
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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von amarti » 12.06.2015 6:08

SimDreams hat geschrieben:Moin, hast du vor dem Befüllen die Federeinheit herausgeschraubt und etwas Silikonfett auf das Gewinde gebracht?
Oh Mist, da ist ja auch noch ein Gewinde. Das hatte ich überhaupt nicht mehr im Blick gehabt und Silikon nur zwischen Griffstück und Mundstück aufgetragen.

Andreas

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Strombomboli
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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von Strombomboli » 12.06.2015 15:57

amarti hat geschrieben:und Silikon nur zwischen Griffstück und Mundstück aufgetragen.
Aber genau dort ist doch das Gewinde!

Die Tinte kommt nicht aus dem Gewinde, denn das ist natürlich mit Silikon geschmiert und hält bestens, sondern irgendwo vorne heraus. Ich nehme an, daß bei geschlossenem Zustand oder beim Öffnen Tinte in die Kappe kommt, die dann aufs Griffstück und von dort auf meine Finger gerät.

Den Füller, weil er ein Eyedropper ist, ganz voll zu machen, könnte helfen, ist aber nicht praktikabel, weil ich ihn ja nicht in einem fort nachfüllen möchte.

Ich habe ihn jetzt nebst einem Zellstofftaschentuch in das kleine Mäppchen gelegt, in dem er gekommen ist, und dieses in die Handtasche getan. Es ist dann zwar etwas umständlicher, ihn in Betrieb zu nehmen, aber auf diese Weise ist das Taschentuch sofort greifbar und erinnert mich daran, daß ich es benutzen muß. Und wenn es ganz schnell gehen muß, nehme ich dann halt meinen Muji-Füller, der auch in der Handtasche wohnt, was mir dann im Zweifel schwarze statt blauer Finger beschert.
Iris

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stefan-w-
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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von stefan-w- » 12.06.2015 16:26

YETI hat geschrieben:
Strombomboli hat geschrieben:Oder liegt es daran, daß er ein Eyedropper ist? Oder an der Kombination, Eyedropper mit viel Bewegung?
Hallo Iris,
wie voll hast du den Füller gemacht? Beim Eyedropper sollte man den Tank richtig voll haben. Wo keine Luft ist, kann sich auch keine ausdehnen. :mrgreen:
Was mir im mobilen Betrieb aber mal passiert ist, war eine starke Erwärmung im Auto (Klimaanlage kaputt). Da hat mit mein Leopold Eyedropper auch auf die Finger gespuckt. Hattest du die Handtasche mit dem Füller vielleicht in der Sonne stehen? Da kann es schon mal richtig heiß werden.
Ansonsten wüsste ich nicht, warum das nicht funktionieren soll. Probiere es nochmal und schau dir nach dem Öffnen erst das Griffstück etwas genauer an.

Gruß

Andreas
jetzt mal eine frage meinerseits: der vorteil eines eyedroppers ist es doch, einen gigantischen tintenvorrat mit sich herumzuschleppen ohne dauernd zur tintentankstelle zu müssen. wenn nun aber bei einem eyedropper aus druckgründen der tank immer am besten sehr voll sein soll (dh. ständig nachtanken), dann ist da ja da ganze system eigentlich ja hinfällig, oder?

:?:
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.

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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von Strombomboli » 12.06.2015 16:35

Mit meinen anderen Eyedroppern habe ich keine solchen Probleme (bei diesem liegt's ja wohl auch eher an der Kappe als am Füllsystem). Das einzige, worauf man wirklich achten muß, ist, daß so ein Eyedropper, wenn die Tinte zur Neige geht, zum Rülpsen neigt, wegen Wärme und Luft und so, darum muß man es machen wie mit einem Dieselauto: nie ganz leerfahren!

Mir ist an den Eyedroppern ansonsten nicht am wichtigsten, daß man so viel Tinte hineinschütten kann, sondern mir gefällt das primitive System.
Iris

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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von amarti » 12.06.2015 17:24

Strombomboli hat geschrieben:
amarti hat geschrieben:und Silikon nur zwischen Griffstück und Mundstück aufgetragen.
Aber genau dort ist doch das Gewinde!
Richtig. "DAS" (grosse) Gewinde. Wenn du aber unten an der Feder drehst, kommt die Feder mit einem weiteren, kleineren Gewinde aus dem Mundstück heraus. Das meinte Uwe ja auch zu fetten.

Heute im Büro:
Nach jedem Öffnen waren blaue Tintenstippen auf der Federoberseite. Ergo zu viel Unterdruck, der die Tinte aus dem Tintenleiter heraussaugt.

Innen in der Kappe sind dann Tintenreste, die dann irgendwie dematerialisiert werden und transzendental auf das Mundstück wandern und von dort auf meine Finger.

(Aber ist nicht so dolle. Fällt mir nur auf, weil es diesen Thread gibt.)

Andreas

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amarti
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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von amarti » 12.06.2015 17:26

Bevor irgend jemand auf dumme Gedanken kommt, ich gebe meinen Marietta nicht her und ich kann es kaum erwarten, wann endlich neben dem Dunkelgrün noch weitere Variationen herauskommen.

Ich habe die Steel Masuyama Medium Stub. Die schönste Feder der Welt.

Andreas

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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von Strombomboli » 12.06.2015 20:17

amarti hat geschrieben:Wenn du aber unten an der Feder drehst, kommt die Feder mit einem weiteren, kleineren Gewinde aus dem Mundstück heraus. Das meinte Uwe ja auch zu fetten.
Dazu würde ich sagen: man kann's auch übertreiben!

Ich habe die Federn aus meinen zwei Franklin-Christophs aber auch schon herausgedreht und bei der Gelegenheit einigen Klebstoff abgenibbelt. Dann wieder hineingedreht, und es könnte durchaus sein, daß ich bei dieser Gelegenheit etwas Silikon verwendet habe, denn auch ich bin leicht zwanghaft, was Gewindedichtigkeit angeht; zugleich finde ich es schön, mit Silikon herumzuschmieren.
amarti hat geschrieben:Heute im Büro:
Nach jedem Öffnen waren blaue Tintenstippen auf der Federoberseite. Ergo zu viel Unterdruck, der die Tinte aus dem Tintenleiter heraussaugt.
Genau das ist es.
Iris

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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von Strombomboli » 29.05.2016 16:01

Seit einem Jahr habe ich den Marietta nun schon. Um das Herumspritzen abzustellen, habe ich mir vom Juwelier ein Loch in die Kappe bohren lassen. Das hat genützt. (Warum habe ich das hier nicht mitgeteilt? Steht das in einem anderen Faden?)

Trotzdem habe ich ihn dann nur noch daheim benutzt und mochte ihn gar nicht so richtig, vielmehr nur von außen: ich finde, daß er sehr angenehm in der Hand liegt und genau die richtige Größe und das richtige Gewicht hat, aber er schrieb unfaßbar trocken. Ich habe ihn vor Benutzung schon jedesmal aufgedreht und ein bißchen Tinte in den Tintenleiter gezwungen (die letzten Windungen beim Zudrehen mit der Feder nach unten), aber das hat kaum genützt, nämlich nur ganz kurz.

Weil ich ihn aber doch gerne öfter benutzen würde, habe ich nun in den letzten Tagen auf der Feder herumgedrückt, ihn gründlich gereinigt, wobei offenbar Silikonschmodder zum Vorschein kam, aber das war's alles nicht. Zuviel herumdrücken wollte ich nicht; immerhin hat Michael Masuyama die Feder so geschliffen, daß ich sie benutzen kann, die würde ich nun ungern verbiegen. Als nächstes habe ich den Tintenleiter auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt, aber das war's auch nicht.

Vermutlich war es die Benutzung als Eyedropper. Gestern habe ich einen Konverter eingesetzt und nun schreibt er besser, einigermaßen satt. Sagen wir, normal. Für meinen Geschmack könnte er gerne noch wesentlich nasser schreiben, aber so geht's erst mal. Allerdings habe ich den Füller gekauft, weil er als Eyedropper genutzt werden kann

An der Tinte liegt's eher nicht, denke ich, denn sie ist zwar rot, aber von J. Herbin. Trotzdem werde ich demnächst auch mal Waterman- oder Pelikan-Brillant-Tinte versuchen, vielleicht geht es mit denen besser.

Mein anderer Franklin-Christoph-Füller hingegen, ein Stabilis 65, den ich als Eyedropper benutze, schreibt sehr naß und ohne Zicken. Vielleicht ist mein Marietta ein Montagsmodell. Wie sind eure Erfahrungen?
Iris

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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von josi » 29.05.2016 16:34

Meiner mit M-Stub Masuyama funktioniert nicht mit jeder Tinte gleich gut, ist insbesondere kein "Fließwunder". Mit Aurora Schwarz läuft er allerdings super (nur Konverter, als Eyedropper nicht getestet).Haptisch finde ich ihn herausragend. Wenn er ganz voll ist, hatte ich ab und an schon mal nach dem Öffnen einen dickeren Tintenfleck irgendwo im Gelände...

Von meinen zwei F-C 02, beide mit Masuyama B-Stub als Eyedropper, schreibt einer viel zu trocken.
Gruß, Martin

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bella
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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von bella » 29.05.2016 17:03

reklamieren, an FC einschicken (kostet als Brief nicht viel Porto), als Return of repair zurückschicken lassen damit man dasDing nicht zum zweiten Mal versteuert und alles wird gut.
Die "Phrase" lifetime warranty" leben die wirklich.
Ich hatte eine Goldfeder reklamiert und völlig unkompliziert eine neue bekommen.
Handverlesen und einen sehr netten Mailkontakt obendrauf, sowie drei 30ml Tintenproben

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Re: Erfahrungen mit dem Marietta

Beitrag von SimDreams » 29.05.2016 22:34

Meiner tut seit dem ersten Tag vor gut einem Jahr als Eyedropper mit der Sei Boku. Ein einziges Mal hatte ich stockenden Tintenfluss, da hatte sich offenbar etwas Silikonfett an die falsche Stelle begeben. Seit der US Reinigung schreibt er seit Monaten wunderbar: mit so ausgewogen nassem Tintenfluss, dass die Schattierungen der Sei Boku noch gut zur Geltung kommen. Er ist mit der 18 K in M bestückt.

Vor dem Einschicken würde ich ihn sehr gründlich reinigen (lassen) und noch einmal testen.

Grüße, Uwe
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