Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

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Kate
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Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von Kate » 15.09.2017 9:06

Ich hoffe, dieses Thema gab es nicht kürzlich wo, ich habe nachgesehen aber nichts gefunden :oops:

Da ich gerade anfange, mit diversen Tintenmarken zu spielen (verschiedene Herbin habe ich schon länger und mag ich sehr, Poussiere de Lune ist "meine" Farbe) und auch Tintenpröbchen habe, frage ich mich nun folgendes:

Ist es irgendwie schlecht oder nicht ideal für FFH (mit Konverter, Kolbenfüller habe ich noch keine), wenn ich nur mittels Kanüle & Spritze befülle? Also mit Spritze und Kanüle aufziehen und das dann in den Konverter entleeren, oder sollte schon öfter mal ganz klassisch durch die Feder betankt werden?
Die Spritzenmethode ist für mich Grobmotoriker wesentlich sauberer, als mit Feder und Konverter am Glasrand zu balancieren :mrgreen: und danach ständig auszusehen, wie wenn ich in der Malgruppe gewesen wäre.

Danke und liebe Grüße aus Wien,
Kate
Liebe Grüße,
Nina

Rotschreiber

Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von Rotschreiber » 15.09.2017 9:17

Hallo Kate,

ich mache es auch immer mit einer stumpfen Kanüle und hatte bisher keinerlei Probleme.

Konverter mag ich persönlich deshalb nicht, weil zu wenig Tinte in den Konverter passt und ich nicht so häufig nachtanken möchte. Auch scheint mir in der befüllten Patrone der Tintenfluss gleichmäßiger zu sein...

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TomSch
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von TomSch » 15.09.2017 9:18

Hallo Kate,

ich weiß gar nicht, was du hast, Malgruppen sind doch sehr kreativ?! :P
Prinzipiell spricht nichts dagegen. Allerdings hat das "klassische Tanken" mit dem Konverter (also Feder ins Fass und dann den Konverter füllen) einen nicht zu unterschätzenden, positiven Nebeneffekt. Mit der Zeit setzen sich Schwebeteilchen, leichte Verschmutzungen, Staub u.ä. am und im Tintenleiter ab. Bei der konventionellen Methode werden diese angelöst und oft automatisch ausgewaschen, bei deiner Alternative nicht. Ich würde also jedes zweite bzw. dritte Mal die Kreativmethode wählen. :mrgreen:

Tüsskess, Thomas
Sei nicht so; sei anders.

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NicolausPiscator
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von NicolausPiscator » 15.09.2017 9:29

Kate hat geschrieben:Ist es irgendwie schlecht oder nicht ideal für FFH (mit Konverter, Kolbenfüller habe ich noch keine), wenn ich nur mittels Kanüle & Spritze befülle? Also mit Spritze und Kanüle aufziehen und das dann in den Konverter entleeren, oder sollte schon öfter mal ganz klassisch durch die Feder betankt werden?
In dieser Form wurde, so weit ich es weiß, diese Frage noch nicht gestellt, obwohl sie schon reichlich Behandlung fand.

Ich befülle meine Konverter auch immer mit Spritzen und das schon seit vielen Jahren, ohne dass ich irgend einen negativen Effekt bemerkt hätte. Kaweco und andere Hersteller empfehlen die Befüllung der Konverter mit aufgesteckter Feder beziehungsweise Griffstück, das finde ich auch eher unpraktisch, nicht wegen er Motorik, sondern wegen des Schweinkrams, des Gefummels und dergleichen. In den Video-turorials sieht das einfach und elegant aus; so gelingt es mir daheim allerdings nicht. Dies Art der Befüllung hat aber den Vorteil, dass der Tintenleiter direkt mit der Tinte gesättigt ist. Dann schreibt der Füller von Anfang an satter. Das tun die anderen nach ein paar Schriftzügen auch. Auch Pelikan Kolbenfüller können, wie ich unlängst durch freundliche Forumsbelehrung gelernt habe sehr sauber, überaus präzise und bequem mit einer Spritze befüllt werden: Feder abschrauben und Tinte hineinfüllen.

Jup! Habe gerade Thomas Antwort gelesen: Aber das Problem mit den Schwebeteilchen im Tintenleiter wird man allerdings auch dadurch los, dass man seine Füller regelmäßig reinigt.

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Kate
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von Kate » 15.09.2017 10:05

NicolausPiscator hat geschrieben: Jup! Habe gerade Thomas Antwort gelesen: Aber das Problem mit den Schwebeteilchen im Tintenleiter wird man allerdings auch dadurch los, dass man seine Füller regelmäßig reinigt.
Okay super, danke schonmal für eure Antworten!
Da ich regelmäßig Tinten wechsle wasche/spüle ich meine FFH ohnehin regelmäßig aus, muss mir also keine Sorgen machen :-) vorallem wo ich (noch) keine FFH um 500,- aufwärts besitze :wink:
Liebe Grüße,
Nina

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Jürgen K
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von Jürgen K » 15.09.2017 10:10

Guten Morgen,

ich sehe auch beim Spritzen aus wie Sau, daher
bin ich meistens beim Konvertern, mit roter Tinte
ist der Effekt am Besten ...
(möglicherweise oder gar wahrscheinlich verwende ich
zu dünne Kanülen)


In der Tat spricht nichts gegen die Direkteinspritzung.
Bestenfalls der Reinigungseffekt (siehe Beitrag von TomSch)
bleibt dann halt aus und muss irgendwann mal anderweitig
vollzogen werden (auch schon geklärt), von daher: es wurde
schon gesagt, aber noch nicht von jedem.

Von J. Herbin hat mich die Perle Noire bislang am meisten
überzeugt, Violette Pensée hatte ich auch mal, war mir aber
dauerhaft etwas zu blaß, an den Mondstaub habe ich mich
noch nicht herangewagt, als Schreibfarbe aber sicherlich
eine schöne Melange aus dezentem Grau und heftigem Violett.

Für die ganz schlimmen Grobmotoriker gibt es ja Patronen,
aber das ist Kinderkram und kulturlos.

Grüße
Jürgen

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JulieParadise
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von JulieParadise » 15.09.2017 11:05

Wie die anderen bereits geschrieben haben, dürfte sich über die ersten Minuten oder Striche hinaus kaum ein Unterschied ergeben, jedenfalls bemerke ich bei meinen Füllungen keinen.

Da ich in letzter Zeit öfter Pröbchen verwendet habe, die dann auch mal von Füller zu Füller wanderten, blieb mir in vielen Fälle auch gar keine Wahl, als mittels Spritze von Konverter in Patrone in Kolbenfüller in Patrone umzufüllen.

Bei der Fließfreudigkeit bin ich mir auch nicht sicher, ob ich generellen Aussagen wie "aus Patronen fließt die Tinte nicht so gut" zustimmen würde, aber das mag an meinem persönlichen Füllerarsenal liegen bzw. dem der nutzenden Familienmitglieder. Das große Kind (9 Jahre) hier hat etwa seit Wochen einen KaWeCo Sport Cognac mit BB-Feder + J. Herbin Emerald of Chivor (Patrone, kein Eyedropper) in Benutzung, der immer anschreibt und dann in der Schule auch mal längere Texte (2 A4-Seiten) verkraften muss, da gibt es keine Klagen, auch die Sportler mit 1.1 mm und Twin-Feder sind mit Patronen nicht unterversorgt.

In irgendeiner Weise schädlich kann es jedenfalls m.M.n. nicht sein, sofern Du nicht mit der spitzen Kanüle die Feder attackierst! :mrgreen:
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von Strombomboli » 15.09.2017 16:08

Ich nehme den Konverter immer heraus, halte ihn dann direkt ins Glas und befülle ihn. Das ist die einfachste Methode und auch für Grobmotoriker total sauber.
Iris

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patta
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von patta » 15.09.2017 16:14

Ich machs genau umgekehrt: Ich lasse den Konverter drin und befülle über die Feder. So ist der Feeder auch gut gesättigt und der Konverter entleert sich nicht vor dem ersten Federstrich zu 25 % in denselben :wink:

Aber eigentlich ist es ja auch egal, wie man es macht, meint
patta

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MarkIV
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von MarkIV » 15.09.2017 18:05

Da ich einige Stifte verwende, die gar nicht anders zu befüllen sind als mit Spritze, kann ich das ganz gut und mache das eigentlich so gut wie bei jedem Füller. Grundsätzlich fülle ich nicht direkt aus dem Originalbehälter. Einfach um Kontaminationen zu vermeiden, sowohl durch Restfarbe einer anderen Tinte, als auch durch Parasiten, die die Tinte zerstören können.
Bei mangelnder Feinmotorik, kann ich Einweghandschuhe nur dringend empfehlen. Bei mir nicht st es nicht das Befüllen, sondern die Reinigung die meine Hände regelmäßig coloriert. Gegen beide Szenarien helfen die Handschuhe ungemein.
Ob nur Patrone oder Konverter, kommt darauf an. Ich benutze beides gern. Mittlerweile auch wieder verstärkt benutzte Patronen. Die lassen sich einfacher reinigen als Konverter.
Ob nun das Eine besser funktioniert als das Andere, ich meine da ist kein wahrnehmbarer Unterschied, jeder nach seinem Geschmack.

Ich spüle jeden Füller bevor er neu betankt wird mindestens ein Mal. Im Ernst? Die Rückstände des Tintenleiters so rausspülen. Eher nicht, den Dreck will ich weder im Tank/Patrone/Konverter haben und auf gar keinen Fall im Tintenglas. Das kommt mit Wasser ins Waschbecken....

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


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Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün

Thom

Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von Thom » 16.09.2017 9:08

Ich würde den Füller bei pattamäßiger Vorgehensweise einfach erst abwischen, bevor ich damit schreibe. :)

V.G.
Thomas

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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von patta » 16.09.2017 12:43

Klar. Dafür hab ich eine Toilettenpapierrolle immer in der Nähe :wink:

Wochenendsonnengrüße
patta

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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von thobie » 18.09.2017 21:48

Also, ich komme mehr und mehr wieder auf die normalen Patronen zurück. Ich habe vermehrt bei Konvertern das Problem, dass sich die Tinte an den Wänden festkrallt. Ganz löbliche Ausnahme mein Delta Dolce Vita Oversize. Den befülle ich schon allein über die Feder, weil der Konverter eingeschraubt ist. Zudem stört mich inzwischen an Konvertern, dass sie nur wenig Tinte aufnehmen.

Das Wiederbefüllen mittels Spritze und Kanüle geht eigentlich sehr gut. Es hat zudem den Vorteil, dass Tinte nicht so leicht kontaminiert wird. Es gibt allerdings auch Nachteile: Ich habe heute morgen Tinte mittels Kanüle und Spritze vom Originalglas von Waterman in ein Probenröhrchen gefüllt. Es war die Neige und Füllhalter ließen sich aus dem Gläschen nicht mehr gut befüllen (habe ja auch noch Kolbenfüllhalter). Dann habe ich zwecks Reinigung Wasser in die Spritze gefüllt und wollte es in ein Glas drücken. Dabei hat sich die Kanüle gelöst und ich habe mal wieder eine Sauerei auf dem Schreibtisch angerichtet. Auch wenn die in der Spritze befindliche Tinte schon verdünnt war, hat sie Flecken auf Teppich und meinem Hemd hinterlassen. Halt Künstlerpech.

Was die Reinigung von Haltern angeht: Ja, gibt es bei mir. Wenn mal Tinte eingetrocknet ist oder auf eine andere Farbe umgestellt werden muss. Ansonsten sehen gerade die Halter, die ich häufig in Benutzung habe, nur Tinte. Ich habe mal ein Montblanc Meisterstück 8 oder 9 Jahre am Stück benutzt, ohne es zu reinigen. Und es hat keine negativen Folgen gehabt.

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Tenryu
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von Tenryu » 19.09.2017 3:41

Statt Spritzen bevorzuge ich feine Glaspipetten. Mit dem Spritzenkolben kann man leicht viel Druck erzeugen, was nicht immer förderlich ist. Mit dem Gummihütchen der Pipette habe ich das viel feiner im Griff. Außerdem geht das Aufsaugen der Tinte leichter, da man bei einer Spritze dafür doch eher zwei Hande braucht. (Vielleicht bin ich auch einfach nicht geübt im Umgang mit Spritzen... :oops: )

Einen Konverter würde ich aber nie separat befüllten. Das wäre mir irgendwie zu widersinnig. Dann doch lieber eine Patrone verwenden. Bei Pelikan-Systemen gibt es die langen Patronen, die viel mehr Tinte fassen als ein Konverter.
Hinzu kommt, daß man mehr zu Reinigen hat: Statt einfach den Füller vorne abzuwischen, muß man die Spritze/Pipette gründlich ausspülen und trocknen lassen.

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NicolausPiscator
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Re: Befüllung mit Kanüle bzw. direkt aus Glas

Beitrag von NicolausPiscator » 19.09.2017 10:04

Ach, das finde ich alles gar nicht so umständlich! Geht doch wunderbar, nebenher macht man einen Tintentest und am Ende sind die Füller gefüllt, die Spritzen gewaschen und der Füller- und Tintenliebhaber zufrieden. 8)

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