Tenryu hat geschrieben: ↑28.03.2020 22:41
[...] Eigentlich muß man das tun, denn sonst würde man beim Zudrehen mit den frisch gewaschenen Händen den Dreck und die Bazillen wieder abgreifen [...]
Nehmen wir als Beispiel mal einen hochansteckenden Norovirus, der für Brechdurchfall sorgt. Schon ca. 10-100 Viruspartikel reichen aus, um die Erkrankung hervozurufen. Bei den meisten viralen Erkrankungen braucht es deutlich mehr.
Nehme ich mal an, dass ich "verseuchte Hände" hätte, so bliebe ein großer Teil der Viren auf meinen (verhältnismäßig rauhen) Händen, wenn ich einen herkömmlichen (glatten) Griff mit noch ungewaschenen Händen aufdrehen müsste. Von dem geringen Virusauftrag auf den Griff, würde nur ein Teil wieder auf meine Hand zurückgelangen und der würde dann noch zum größten Teil ins Handtuch gerubbelt, von dem aus ich mir natürlich wieder einen kleinen Teil bei der nächsten Benutzung zurückholen könnte. Insgesamt wird aber die Anzahl der Viruspartikel so weit verringert, dass nix mehr passiert. Mischbatterien mit Hebel sind natürlich noch vorteilhafter. Die Griffe abzuwischen und die Handtücher häufig zu wechseln ist in Zeiten von Infektionsrisiken eh sinnvoll. Noroviren können ca. 7 Tage auf trockenen Oberflächen "überleben".
Die Male, die mich ein Norovirus erwischt hatte, hatte ich immer mit Menschen zu tun, die ihn kurz zuvor oben oder unten ausgeschieden hatten, sodass ich die Viren sozusagen auch riechen und damit inhalieren konnte. Wenn ich mich auf den Patientenkontakt vorbereiten konnte (minimal Maske und Handschuhe), blieb ich gesund. Ich hab einen Noro-Infekt nie an einem Waschbecken bekommen.
Glückauf
Wolfgang