Alte eingetrocknete Schulfüller

[G-H-L]

Hallo,

habe aus einem Nachlass ein paar Füller bekommen.
Es sind zwei Geha-Füller neueren Datums. Aber es sind auch zwei Kolbenfüller dabei.
Ein Füller ist graviert mit der Bezeichnung GehaSchulfüller und mit einer Nummer die mit F>4xxx beginnt. Der andere hat gar keine Bezeichnung. Lediglich auf der Feder ist zu lesen "Dauerfeder" und die Zahl 4.

Die beiden Kolbenfüller sind total eingetrocknet. Aktuell liegen beide im Wasserbad. Zuerst mit einem Gebißreiniger-Tab später nach einem Wasserwechsel mit etwas Seife.
Die Kolbenmechanik und damit auch der Bedienknopf sitzt bombenfest, d.h. da bewegt sich nichts mehr.
Wie geht man da am besten vor? Habe auch keine Ahnung, ob die Tintenleiter geschraubt oder gesteckt sind.

Kann nur hoffen, dass es sich bei den Füllern um Tinte und nicht um Sciptol handelt.

Bin für Tipps und Ratschläge sehr dankbar.

Gruß

[patta]

Wässern, Gerhard, wässern.
Ich hatte mal eine 400er, bei dem auch nicht ging. Nach 3 Wochen und vielen Wasserwechseln ging es.
Bei Skiptol versagt das allerdings auch, hoffen wir das Beste.

Gruß patta

[Penman AK]

Versuche mal den Octopus Tintenreiniger. Wahrscheinlich mußt du den mehrfach verwenden.

https://www.amazon.de/Octopus-Tintenrei ... r=8-3&th=1

[G-H-L]

Erstmal Danke für die Tipps.

Zunächst werde ich die Füller für eine längere Zeit wässern.
Bei der Kolbenmechanik wäre ja noch ein ausgiebiges Ultraschallbad für den Schaft eine Option.
Zu guter Letzt hätte ich noch den Füller-Reiniger von Rohrer&Klingner zu Hause.

Eine der Federn sah unter der Lupe aus, als ob viele kleine Froscheier (ausTinte) dranhängen. Die Federspitzen waren kaum noch zu erkennen.

Gruß

[G-H-L]

Kleiner Zwischenbericht:

Beim Wasserwechsel war nur noch wenig Tinte im Wasser.
Bei beiden Füllern versucht die Kolbenmechanik zu betätigen. Die Mechaniken konnten problemlos bewegt werden.
Ein Füller saugt sogar Wasser an. Nur beim anderen bewegt sich zwar der Kolben aber es wird kein Wasser angesaugt.

Ich bleib da mal dran.

Gruß

[Crovax]

Eventuell mal den Kolben reindrehen, dann den ganzen Füller unter Wasser tauchen und den Kolben herunterdrehen, Tauchen irgendwo Luftblasen auf? Nein? Wenn der Kolben sich trotzdem noch leicht drehen läßt, ist vermutlich die Kolbendichtung geschrumpft/kaputt und der Kolben bewegt sich einfach nur in der Luft hin und her ohne zu pumpen.

[G-H-L]

So, nun sehe ich etwas klarer!

Nachdem die Füller mehrere Tage gewässert wurden, ließ sich bei beiden Füllern die Kolbenmechanik einwandfrei bewegen.
Beim Geha musste ich jedoch feststellen, dass ein Federkorn abgebrochen ist. Dabei zieht der Kolben einwandfrei Tinte an und ist dicht.
Der Füller mit der Dauerfeder hat zwar eine intakte Feder, aber unter der Lupe ist ein langer Riss im Tintenfenster zu sehen.
Auch sieht es so aus, als ob Teile der Kolbendichtung von der Kolbenstange abgebrochen sind.
Das heißt der vordere Teil der Kolbendichtung hängt nahe des Tintenleiters fest, wohingegen der hintere Teil der Dichtung einwandfrei vor- und wieder zurück bewegt werden kann.

Evtl. könnte ich versuchen die Dauerfeder in den Geha-Füller einzusetzen.
Nur weiß ich nicht, ob diese mit dem Tintenleiter nur gesteckt oder geschraubt werden.

Gruß

[TomSch]

Hallo Gerhard,

je nachdem, wie genau das Federkorn ab ist, ließe sich die Feder trotzdem mittels Umschleifens retten, solange es eine Stahlfeder ist (und das scheint ja der Fall zu sein).
Sie wär' dann nur ein wenig breiter.

Tschö, Thomas

[G-H-L]

Hallo,

Hier ein paar Bilder von den besagten Füllern. Leider keine gute Qualität, da mit dem Smartphone aufgenommen.

Der Geha-Füller mit abgebrochener Federspitze. Gerade der Schatten zeigt es überdeutlich.
Hier funktioniert dafür die Kolbenmechanik einwandfrei. Es wird Wasser in den Schaft gesaugt und auch wieder hinausgedrückt. Der Kolben gleitet leicht und ruckelfrei im Schaft entlang. Leider ist auch der Clip an der Kappe verbogen.

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Der Füller mit der Dauerfeder. Die feine weiße Linie scheint ein Riß oder eine Naht zu sein.

20221103_220058_kl.jpg (753.31 KiB) 3101 mal betrachtet

Hier noch einmal die Kolbendichtung. Sieht aus, als ob das Vorderteil des Kolbens abgerissen ist.
Auf jeden Fall läßt sich der Kolben bewegen, es sind dabei weder Luftblasen oder sonstwas dabei zu sehen.

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Hier die Dauerfeder 4. Sieht ein wenig mitgenommen aus. Aber das Federkorn scheint okay zu sein.

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Bisher habe ich noch nicht herausgefunden, ob die Tintenleiter bei den Füllern geschraubt oder gesteckt sind.
Aber je mehr ich darüber nachdenke, die Idee aus der abgebrochenen Feder eine Stub zu machen, hat was.

Gruß

[TomSch]

Hi again.

Soweit ich weiß, sind es bei den alten 600er und 700er-Schulfüllermodellen von Geha ebenfalls Schraubmodule, also Feder und Tintenleiter in einer Schraubhülse. Bei Geha ist - im Gegensatz zu Pelikan - allerdings aus Richtung des Federfußes noch ein grünes Steckteil vorhanden, der "Nippel für den Reservetank".
Ich würde vorher erneut ausgiebig wässern, bevor ich das Modul vorsichtig zu entfernen versuchte.

Beim Geha kannst du das Kappenköpfchen abschrauben, den Clip entnehmen und vorsichtig wieder geradebiegen.

Bei ähnlichen Füllern mit Dauerfeder sind Leiter und Feder gesteckt.

Nachtgrüße, Thomas

[Chia]

Hier die Dauerfeder 4. Sieht ein wenig mitgenommen aus. Aber das Federkorn scheint okay zu sein.
20221103_215923_kl.jpg

mWn haben die meisten Dauerfedern genaugenommen gar kein Federkorn, sondern einfach eine gefaltete/gebogene/gerollte Federspitze.
Bei deiner scheint mir das auch so zu sein.

[G-H-L]

Erstmal Danke für die wertvollen Informationen.

Ich werde den Geha dann erstmal wieder für einige Zeit dem Wasserbad überlassen.
Nachdem der jahrelang in einer Zigarrenkiste rumgelegen hat, kommts auf ein paar Tage im Wasser auch nicht mehr an.

PS: Im Nachlass befindet sich auch ein Pelikano-Schulfüller in Rot und ein Geha-Patronen Füller.
Leider fehlt hier die Patronenhülse und der Kappe fehlt der Clip.
Beide wurden ebenfalls für längere Zeit gewässert. Der Pelikano ist auch schon einsatzbereit und mit Patronen bestückt.
Auffallend beim Pelikano: Die Feder ist vergoldet. Sie schreibt auch relativ breit.

Gruß