Schimmel beseitigen?

[Artsketch]

Jetzt ist es passiert, ich schraube einen Duke 551 auf, und Tintenleiter und Feder sind umhüllt mit weißem Schimmel, wie Watte. Ich habe die Feder und Tintenleiter erst mal mit Wasser abgespült, dann im Supermarkt Izo Schimmelentferner gekauft und eingesprüht, ebenso die Kappe, die Federeinheit gründlich mit einer Spritze und Silikonschlauch mit Fensterreiniger durchgespült, den Konverter in Fensterreiniger gebadet und am Ende die Federeinheit mit Ethanol besprüht. Das Material scheint die Prozedur gut überstanden zu haben. Der Füller wurde zuletzt vor 2 Monaten gereinigt und mit Tinte befüllt, ebenso 6 weitere Duke 551, welche keinen Schimmel angesetzt haben.

Hat jemand eine bessere Idee?

Die Tinte ist frisch und in mindestens 10 Füllern.

[Edelweissine]

Schimmel habe ich noch in keinem meiner Füller gehabt. Ich versuche ihn geflissentlich zu vermeiden, indem ich ihm die Grundlage, nämlich Feuchtigkeit, entziehe. Nach dem gründlichen Durchspielen trockne ich die Füller mit geöffneter Kappe, ggf. Schaft und Mundstück auseinandergeschraubt, sieben Tage lang. Das mag eine lange Zeit sein, aber ich gehe nun mal lieber auf Nummer sicher.

[Artsketch]

Ich vermute in diesem Fall eine Verdunstung der Tinte. Nach dem Reinigen entziehe ich dem Tintenleiter und der Feder samt Overfeed, mittels eines saugenden Papiers die Feuchtigkeit, vor der Befüllung mit Tinte. Danach verwende ich den Füller bis sich minimale Feuchtigkeitsreste mit der Tinte im Tintenleiter vermischt haben.

[Gehaha]

Solch starken Befall hatte ich noch nicht.
Allerdings kleine Stellen an der Tintenleiterbasis.
Ich reinige den Füller mit einer leichten Salmiak- (Ammoniaklösung: 1 Teil Salmiak <9% auf 10 Teile Wasser).
Nach dem Nachspülen und Trocknen befülle ich den Füllhalter mit "alter" Parker Tinte (Solv x = Phenollsg.), alte Watermann Tinte (Blue/Black) geht auch und schreibe ihn zügig leer.
Klappt gut.

[Thom]

... Die Tinte ist frisch und in mindestens 10 Füllern.

Das ist sehr ungewöhnlich, eine "frische" Tinte sollte sowas eigentlich verhindern, jedenfalls wenn sie von einem professionellen Hersteller ist.

V.G.
Thomas

[Artsketch]

... Die Tinte ist frisch und in mindestens 10 Füllern.

Das ist sehr ungewöhnlich, eine "frische" Tinte sollte sowas eigentlich verhindern, jedenfalls wenn sie von einem professionellen Hersteller ist.

V.G.
Thomas

Es war vor ca. 10 Monaten produzierte Kiwaguro. Ich vermute das große Kappenvolumen bei diesem Füllermodell und die hohen Temperaturen. Den Füller hatte ich vor 4 Monaten gekauft, vielleicht war der Füller schon, insbesondere der Bambus, mit Sporen kontaminiert. Nach dem Kauf hatte ich die Feder mit Glasreiniger und Spülmittel gereinigt und entfettet. Ich habe insgesamt 7 Exemplare von diesem Modell, alle im selben Etui und alle etwa vor 2 Monaten routinemäßig mit R+K Reiniger gereinigt und neu befüllt. Ich kann es mir nicht erklären, da ich keine Probleme mit Schimmel habe und die Umgebung eher zu trocken ist. Ich vermute dass es nicht die Tinte war, dennoch habe diese natürlich unter genauer Beobachtung. Es ist meine Standardtinte, die anderen Füller mit dieser Tinte sind alle aus Kunststoff bzw. Metall.

[Thom]

... Die Tinte ist frisch und in mindestens 10 Füllern.

Das ist sehr ungewöhnlich, eine "frische" Tinte sollte sowas eigentlich verhindern, jedenfalls wenn sie von einem professionellen Hersteller ist.

V.G.
Thomas

Es war vor ca. 10 Monaten produzierte Kiwaguro. ...

Ich war oben gerade in Ilmenau an der TU, deshalb war ich ein bisschen kurz. Ich denke auch nicht, dass es an der Kiwaguro liegt, das müsste Feuchtigkeit ohne ausreichende Konservierung sein.

V.G.
Thomas

[K15]

Liebe(r) Artsketch,

Du hast ja richtig viele Reinigungsmethoden angewendet. Vielleicht hätte es auch gereicht, den Füller gut mit Wasser auszuspülen und die meisten Sporen einfach wegzuspülen. Und dann ist es vermutlich sinnvoll, den Füller gut zu trocken und eine Füllerladung mit einer Tinte schreiben, die gut konserviert ist (siehe Gehahas Tipp) oder sehr sauer ist. Pelikan 4001 königsblau sollte sauer genug sein. So ein Füller muss nicht völlig sporenfrei sein.

Überstehen normale Füller ein Bad in 70%igem Ethanol? Wenn ja, dann würde ein Bad den Füller von Schimmel zu befreien. Danach würde ich den Füller gut trocken und gut ist.

Glücklicherweise habe ich noch nie Schimmel an einem Füller oder in einer Tinte gehabt.

Viele Grüße Daniel

[Artsketch]

Liebe(r) Artsketch,

Du hast ja richtig viele Reinigungsmethoden angewendet. Vielleicht hätte es auch gereicht, den Füller gut mit Wasser auszuspülen und die meisten Sporen einfach wegzuspülen. Und dann ist es vermutlich sinnvoll, den Füller gut zu trocken und eine Füllerladung mit einer Tinte schreiben, die gut konserviert ist (siehe Gehahas Tipp) oder sehr sauer ist. Pelikan 4001 königsblau sollte sauer genug sein. So ein Füller muss nicht völlig sporenfrei sein.

Überstehen normale Füller ein Bad in 70%igem Ethanol? Wenn ja, dann würde ein Bad den Füller von Schimmel zu befreien. Danach würde ich den Füller gut trocken und gut ist.

Glücklicherweise habe ich noch nie Schimmel an einem Füller oder in einer Tinte gehabt.

Viele Grüße Daniel

Ja, eine gute Spülung mit Wasser wäre vielleicht ausreichend gewesen. Da der Füller aber aus Bambus ist, und eventuell der Klarlack durch Ethanol angelöst worden wäre, habe ich nur die Kappe und das Griffstück mit Feder/Tintenleiter zunächst mit Wasser abgespült. Da ich ihn am Ende mehre Tage habe trocknen lassen, mussten auch jegliche Tintenreste raus. Farbstofftinten hätte ich auch auch gar nicht da gehabt. In einem anderen Füller dieses Typs, der genauso lange stand, hatte ich 1 Teil Kiwaguro + 4 Teile destilliertes Wasser, ohne zusätzliche Konservierung, keinerlei Schimmelbefall.

[Crovax]

70% Alkohol? Besser nicht. Eine ganze Reihe von Acrylharzen mag das überhaupt nicht.

Ich hatte in den 17+ Jahren, in denen ich Füller regelmäßig benutze noch nie Probleme mit Schimmel, weder in Füllern noch in Tinten.
Füller werden bei mir nachdem sie leergeschrieben sind, gründlich mit Wasser durchgespült, bis keine Farbe mehr zu sehen ist. Manche Griffstücke werden bei hartnäckiger Tinte (vor allem Rottöne) auch mal eine Nacht in einem Glas mit Wasser geparkt, damit sich alle Tinte lösen kann. Danach wird der Füller mit Zellstoff abgetupft um die Wasserreste zu entfernen und dann teilweise zerlegt einen Tag zum Trocknen liegen gelassen. Anschliessend wird er verstaut oder wieder mit einer anderen Tinte befüllt.

Tintengläser werden zum Befüllen geöffnet, alsbald nach dem Tanken wieder verschlossen und dann dunkel gelagert.
Normale Tinten im Handel werden eigentlich immer mit einer ausreichenden Menge an Fungiziden versehen. Früher wurde gerne Phenol ("Karbolsäure") verwendet, was aber inzwischen aus gutem Grund verboten wurde. Die Tinten hatten auch einen intensiv "chemischen" Geruch, der ältere Semester auch an Krankenhäuser oder Arztpraxen erinnert (weil das da auch zum Desinfizieren eingesetzt wurde).
Die jetzt verwendeten Mittel sind nicht schlechter aber teurer. Dafür sind sie aber weniger giftig (ausser für die Pilze natürlich).

[Artsketch]

Die Tinten hatten auch einen intensiv "chemischen" Geruch, der ältere Semester auch an Krankenhäuser oder Arztpraxen erinnert (weil das da auch zum Desinfizieren eingesetzt wurde). Die jetzt verwendeten Mittel sind nicht schlechter aber teurer. Dafür sind sie aber weniger giftig (ausser für die Pilze natürlich).

Die Kiwaguro hat einen ausgesprochen starken chemischen Geruch, im Gegensatz zur Platinum Carbon Ink. Man braucht nur an der Feder zu riechen, um die Tinte im Füller zu erkennen. Mittlerweile habe ich den Füller wieder mit der gleichen Tinte betankt. Die Konverter bzw. Patronen fülle ich immer mit einer Spritze mit stumpfer Nadel. Vor erneutem Eintauchen ins Tintenglas wische ich zudem die Nadel immer mit reinem Ethanol ab, welches ich sowieso immer zur Hand habe, um bestimmte Pigmente besser anzureiben. Die Kiwaguro kann nicht die Ursache gewesen sein.

[Thom]

... Vor erneutem Eintauchen ins Tintenglas wische ich zudem die Nadel immer mit reinem Ethanol ab, welches ich sowieso immer zur Hand habe, um bestimmte Pigmente besser anzureiben. Die Kiwaguro kann nicht die Ursache gewesen sein.

Die Tinte kommt auf alle Fälle mit Schimmelsporen in Kontakt, das ist unvermeidlich, man kann nur die Menge verringern. Die Tinte muss das abwehren können, anders wird das nichts und wenn Du so eine Tinte mit Wasser derartig verdünnst, dann verdünnst Du natürlich auch die Konservierung. Die einzigen Tinten, die sauer genug sind, sind starke Füller-EG, die 2,8 der Pelikan Königsblau reicht da nicht, deshalb ist die ja auch konserviert.

V.G.
Thomas

[G-H-L]

Hatte zwar auch schon Tinte die Fäden zog, aber richtigen Schimmel eigentlich noch nie.

In dem Fall würde ich den Füller komplett mit Wasser durchspülen, einen oder zwei Tage trocknen lassen und mit frischer Tinte gefüllt weiterbenutzen.

[Artsketch]

Sicherheitshalber habe ich jetzt in das halb volle Tintenfass noch einen Tropfen eines Konservierungsmittels mit Chlormethylisothiazolinon gegeben.

[Thom]

Wenn Du so eine Wasserverdünnungsaktion machst, dann mache das nur mit kleinen Mengen, die dann schnell verbraucht sind.

V.G.
Thomas