Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

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Artsketch
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Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Artsketch »

Kann man Ultraschallreiniger (mit Wasser) gefahrlos einsetzen um Reste, nicht eigetrockneter Pigmenttinte, zu entfernen? Bei Patronenfüllern nur das Griffstück mit der Federeinheit, bei Kolbenfüllern nur kurz die Feder ins Ultraschallbad halten, um den Kolbenfüller nicht zerlegen und neu mit Silikon fetten zu müssen? Ich denke da z.B. an einen MB 149. Oder ist es keine gute Idee?

Ich habe ein simples Gerät in Hobbyqualität: https://ultraschall-welt.de/ultraschall ... -edelstahl
Artsketch
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Artsketch »

Danke
Edelstein1
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Edelstein1 »

Bespann mal ein kleines, glattes Stück Glasscheibe mit genau einer Lage handelsüblicher Alufolie und stell das mal 2 Minuten lang bei 1/2 oder 1/3 Leistung in dein mit normalem, kaltem Wasser gefülltes Ultraschallbad. Schau dir anschließend die Alufolie mal an, gegen das Licht halten hilft. Falls du symmetrisch angeordnete kleine Löcher in der Alufolie findest, weist du, was Ultraschall anrichten kann.
Hinweis: Dein "simples Gerät in Hobbyqualität" hat die ca. achtfache Ultraschallleistung von dem einschlägig bekannten Aldi-Gerät.
Viele Grüße, Jacky
Thom

Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Thom »

Das ist ja das hier
Thom hat geschrieben:
16.04.2018 1:11
HeKe2 hat geschrieben:
16.04.2018 0:10
  1. Kavitation:
    Ob sie auftritt, weiß ich nicht, aber denkbar ist es. Das wäre dann wirklich das mechanische "schrubben" des Füllers.
Das kannst Du testen. Reinigungsflüssigkeit entgasen und dann Folientest.
Man sollte es schon nicht unterschätzen.

V.G.
Thomas
Artsketch
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Artsketch »

Also eher ungeeignet, besonders für hochwertige Füller. Falls der Füller gründlich gereinigt werden muss, ist es vielleicht doch besser diesen auseinanderzunehmen um die Unterseite der Feder zu reinigen. So mache ich es bei meinen Platinum, Pilot, Sailor, Kaweco, Lamy 2000 Füllern. Mit der Zeit bilden sich teilweise Ablagerungen der Pigmenttinten. Für meinen neuen MB 149, der seit dem Kauf vor 6 Monaten noch in Reparatur ist, werde ich mir wohl Werkzeug zur Demontage kaufen müssen.
Crovax
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Crovax »

Ultraschall kann sehr leicht Vergoldungen (z.B. an der Feder) ablösen. Das habe ich z.B. bei einer alten Pelikan M200-Feder erlebt. Die Vergoldung war nach ein paar Minuten recht löchrig, d.h. da schimmerte der Stahl durch.
gruß
stephan

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Artsketch
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Artsketch »

Und Goldfedern sind teilweise auch vergoldet, wie die 14 und 21 Karat Federn von Sailor mit 24 Karat, wegen der Farbe.
Chia
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Chia »

Crovax hat geschrieben:
05.07.2023 20:34
Ultraschall kann sehr leicht Vergoldungen (z.B. an der Feder) ablösen. Das habe ich z.B. bei einer alten Pelikan M200-Feder erlebt. Die Vergoldung war nach ein paar Minuten recht löchrig, d.h. da schimmerte der Stahl durch.
Ja, habe ich auch schon öfters gelesen.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Vergoldung von Federn generell nicht so besonders haltbar ist..
Artsketch hat geschrieben:
05.07.2023 20:46
Und Goldfedern sind teilweise auch vergoldet, wie die 14 und 21 Karat Federn von Sailor mit 24 Karat, wegen der Farbe.
Oha! Das hätte ich nicht gedacht :o
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Pelikan-Fan
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Pelikan-Fan »

Artsketch hat geschrieben:
05.07.2023 17:15
Ich habe ein simples Gerät in Hobbyqualität:
Interessante Verwendung von "Hobbyqualität". ;) Nach meiner Erfahrung kann man die wirklich günstigen Ultraschallreiniger, die z.B. zum Reinigen von Brillen angeboten werden, völlig bedenkenlos für Füller verwenden. Bei dem verlinkten Gerät wäre ich mir nicht so sicher.

Andererseits werden bessere Ultraschallreiniger im Uhrmacherbereich standardmäßig zum Reinigen auch von vergoldeten Gehäusen eingesetzt. Kann sich eine hochwertige Vergoldung wirklich so leicht ablösen?
Viele Grüße

Thorsten
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Penman AK
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Penman AK »

Pelikan-Fan hat geschrieben:
06.07.2023 9:46

Andererseits werden bessere Ultraschallreiniger im Uhrmacherbereich standardmäßig zum Reinigen auch von vergoldeten Gehäusen eingesetzt. Kann sich eine hochwertige Vergoldung wirklich so leicht ablösen?
Das habe ich mich auch gefragt. Ich war neulich einige Male bei Fielmann für den Kauf mehrerer Brillen und konnte beobachten, dass die täglich selbst hochwertigste Brillen auch längere Zeit in ihren Ultraschallbädern reinigen lassen. Da sind doch auch viele Exemplar vergoldet und ich denke, die haben das sehr gründlich getestet. Ich weiß natürlich nicht, welches Fabrikat die einsetzen.
Meine Fotos auf Flickr : Füller und Tinten | Natur und Landschaft

Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
Artsketch
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Artsketch »

Pelikan-Fan hat geschrieben:
06.07.2023 9:46
Bei dem verlinkten Gerät wäre ich mir nicht so sicher.
Man kann es auch auf 50% einstellen, wäre vermutlich für empfindliche Teile trotzdem zu stark. Wenn ich die Teile in ein zusätzliches Wasserglas geben würde, das ich in den Korb stelle oder bei einem Kolbenfüller nur die Feder kurz hineinhalte, müsste sich die Leistung deutlich reduzieren.
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sanphoemo
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von sanphoemo »

Bei meinem Conklin ist die Vergoldung der Feder, also dieser kleine vergoldete Teil, fast ganz abgegangen. Und das bei dem Aldigerät : :(
G-H-L
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Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von G-H-L »

sanphoemo hat geschrieben:
06.07.2023 10:55
Bei meinem Conklin ist die Vergoldung der Feder, also dieser kleine vergoldete Teil, fast ganz abgegangen. Und das bei dem Aldigerät : :(
Hab auch ein paar Füller bei denen das Ultraschallbad die Vergoldung abgelöst hat. Aber am Schreibverhalten hat sich dadurch nichts geändert. :D

Einzig beim Waterman Carene, da wurde das Griffstück undicht. Seitdem ist da immer wieder Tinte an den Fingern.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Thom

Re: Gefahrloser Einsatz von Ultraschallreinigern?

Beitrag von Thom »

Artsketch hat geschrieben:
06.07.2023 10:25
Pelikan-Fan hat geschrieben:
06.07.2023 9:46
Bei dem verlinkten Gerät wäre ich mir nicht so sicher.
Man kann es auch auf 50% einstellen, wäre vermutlich für empfindliche Teile trotzdem zu stark. Wenn ich die Teile in ein zusätzliches Wasserglas geben würde, das ich in den Korb stelle oder bei einem Kolbenfüller nur die Feder kurz hineinhalte, müsste sich die Leistung deutlich reduzieren.
Das kann schon funktionieren, man sollte es nur nicht unterschätzen. Ultraschallbäder sind nicht die Flippers als Unterwassermusik (was schlimm genug wäre :) ), ein ordentliches Ultraschallbad arbeitet mit Kavitation und dabei treten enorme Kräfte auf.

V.G.
Thomas
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