Tintentank Befüllung – mein Coming out

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August
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Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von August » 09.10.2013 20:11

Wenn ich ganz ehrlich bin - ich hatte ein Problem damit, den Tintentank zu befüllen. Beim Befüllen kam zwar etwas hinein, aber die Menge war nicht der Rede wert. Alles Nachlesen an den unterschiedlichsten Stellen hat mir nicht geholfen. Der Tank wurde einfach nicht voll. Ich konnte zwar schreiben, aber das Faß musste immer in der Nähe sein. Das war ein sehr eigenartiger Zustand.

Durch Zufall kam ich eines Tages auf des Rätsels Lösung: Der Kolben muss erst nach unten gebracht werden, damit er durch das Hochfahren die Tinte einziehen kann. Eigentlich logisch, aber die Beschreibungen, die mir in die Hände fielen, hielten diesen ersten Schritt - durch Linksdrehen den Kolben nach unten bringen - für nicht erwähnenswert.

Bei Pelikan befindet sich eine wunderbar vollständige Befüllungbeschreibung - ich fand sie vor Kurzem, aber da war mein Tank schon voll:

http://www.pelikan.com/pulse/Pulsar/de_ ... nd-pflegen


Dies könnte manchem Einsteiger vielleicht eine kurzfristige Hilfe sein.

Möglicherweise bin ich etwas beschränkt, vielleicht habe ich auch hier im Forum nicht ausführlich genug gesucht, dann möge man diesen Beitrag gern entfernen.
Viele Grüße
Achim

Ubunux
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von Ubunux » 09.10.2013 20:22

Hallo,

etwas schmunzeln musste ich schon. :)

Aber nicht jede(r) hat schon in der Schule mit einem Kolbenfüller geschrieben und beherrscht deswegen die richtige Fülltechnik im Schlaf.

Viele Grüße

Jörg

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Strombomboli
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von Strombomboli » 09.10.2013 21:13

Das ist interessant, finde ich. Wie hast Du denn überhaupt Tinte in deinen Füller gebracht? Man muß den Kolben doch auf jeden Fall drehen.
Iris

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stefan-w-
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von stefan-w- » 09.10.2013 21:33

@ august

ich schließe mich iris an, wie hast du es denn dann geschafft, überhaupt tinte in den tank zu bekommen, wenn du den kolben nicht bewegt hast? :wink: :?:

aber mach dir keinen kopf, es ist noch kein füllermeister vom himmel gefallen. keiner kann alles wissen - dafür haben wir ja dieses tolle forum :wink:
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.

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Cepasaccus
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von Cepasaccus » 09.10.2013 21:36

Ohne Kolbenbewegung saugt sich immerhin der Tintenleiter voll. Das reicht fuer ein bischen was und man muss, wie beschrieben, das Tintenfass immer griffbereit haben.

Cepasaccus

LiSiMi
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von LiSiMi » 09.10.2013 23:55

Hallo,

wirklich sehr schön. Ich musste beim lesen an die Geschichte mit der Kettensäge denken, bei welcher der eine den anderen fragt wieso denn seine Säge Motorengeräusche von sich gebe...:-)

Grüße von
LiSiMi

August
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von August » 10.10.2013 10:40

Inzwischen kann ich mir das selber gar nicht mehr vorstellen. Es war ungefähr so: Ich habe den Füller in das Tintenfass getaucht und dann „oben“ geschraubt. Dann den Füller aus der Tinte genommen und danach zugesehen, dass ich „oben“ wieder zurückgeschraubt bekomme, denn der Drehknopf stand ja nun heraus.

Dass an dieser ganzen Sache irgendetwas nicht stimmt, das war mir wohl bewusst. Mit dieser meiner Frage im Herzen bin ich ja auch auf dieses Forum gestoßen. Nachdem ich dann schon recht belesen war, habe ich streng darauf geachtet, dass bei jeder „Befüllung“ die Feder vollständig untergetaucht war, ich habe die Feder sogar „festgedreht“, obwohl sie gar nicht locker war. Aus meiner Sicht also alles ausgeschlossen, was eine vollständige Tankbefüllung behindern könnte. Aber es hat nie geklappt und ich habe mich immer wieder gewundert, dass beim Wiedereindrehen des Drehkopfes keine Tinte herauskam. Konnte ja auch nicht, denn Hineindrehen bedeutet ja "Kolben nach oben", also Tinte aufnehmen. Und außerdem war der Tank ja ohnehin leer. Nur allzu gerne hätte ich drei bis fünf Tropfen Tinte wieder zurück ins Glas gegeben. Es ist wirklich erstaunlich, mit wie wenig Tinte es sich schreiben lässt. Wahrscheinlich war der Tintenleiter vollgesogen, vielleicht ist auf wundersame Weise doch ein zarter Hauch vom kostbaren Tintennass im Tank gelandet.

Eines Tages, bei einer weiteren „Befüllung“ – die gab es gezwungenermaßen häufig - fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen. Ich erkannte, dass der Kolben vor dem Befüllen nach unten gebracht werden muss, damit er im Hochgehen die Tinte in den Tank ziehen kann. Seitdem weiß ich, was die Welt im Innersten zusammenhält. Wenn ich dies jetzt selber lese, scheint es mir wie das Ende eines Leidensweges. Ein Leid, von dem ich gar nichts wusste. So einfach ist die Welt, so einfach ist das Leben, will es nur den rechten Dreh dir geben.
Viele Grüße
Achim

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Strombomboli
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von Strombomboli » 10.10.2013 13:04

Das war ja wie ein Initiationserlebnis.
Willkommen im Kreis der Tintenschrauber!
Iris

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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von DasKollektiv » 10.10.2013 13:08

Sehr sympathisch, uns an dem doch äußerst witzigen Umstand teilhaben zu lassen!

Weiter so!

Gruß

Matthias
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Kabus
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von Kabus » 15.02.2015 10:08

Ich überlege den Erwerb eines Kolbenfüllhalters. Bisher habe ich immer nur Patronenfüllhalter benutzt. Nun habe ich mir die Beschreibung bei Pelikan und ein YouTube Video angesehen.

Wie reinigt man das Griffstück am besten von Tintenresten, damit Finger oder Schraubkappe im Innern nicht verschmutzen?
Ein Papiertaschentuch dürfte die Tintenreste ja wohl eher verschmieren als entfernen. Nimmt man ein Feucht- o. Brillenputztuch? Muss man das Ende des Griffstücks beim Befüllen mit eintauchen?

Bedanke mich für Eure Antworten und wünsche einen schönen Sonntag.
Gruß
Kai

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amarti
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von amarti » 15.02.2015 10:29

Guten Morgen Kabus,

kolbenfüller, Tinte und Tempo gehören zusammen. Bei Lamy kannst du aber auch Tintengläser bekommen, die eine Papierrolle am Boden hat. Da muss man aber schon einige Erfahrung haben, um das Griffstück beim Befüllen so wenig mit Tinte zu benetzen, dass ein Abreissstück genügt. Ich verwende lieber ein Papiertaschentuch.

Das Papiertaschentuch saugt auf, es gibt also nicht so sehr ein Schmierproblem. Feuchte Tücher sind bereits feucht und können so nichts aufsaugen. Sie verschmieren die Tintenreste.

Wenn du erst einmal mit dem austauschbaren Pelikan/Lamy königsblau anfängst, sind die ersten Unglücke nur halb so schlimm. :-)

Ich habe erst gestern die nicht abwaschbare Noodler's Liberty's Elysium dick über beide Hände verschüttet und die Latex Einweghandschuhe lagen unbenutzt daneben.

Andreas

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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von August » 15.02.2015 13:54

Kabus hat geschrieben:Wie reinigt man das Griffstück am besten von Tintenresten, damit Finger oder Schraubkappe im Innern nicht verschmutzen?
Nach der Lektüre eines guten Buches nehme ich keine Papiertaschentücher mehr dazu, sondern Kosmetiktücher. Die sind weicher als Papiertaschentücher oder gar Haushaltsrolle. Darüber freut sich der Füller. Nach dem ersten Abwischen feuchte ich das Griffstück und das Gewinde, soweit es im Tintenfass war, etwas an und wische dann nochmal mit dem Kosmetiktuch nach.
Kabus hat geschrieben:Muss man das Ende des Griffstücks beim Befüllen mit eintauchen?
Die Feder muss vollständig im Tintenfass sein, so dass keine Luft mit eingezogen wird. Wie weit man eintaucht, empfinde ich als Gefühlssache, das muss man für sich selbst herausfinden.
Viele Grüße
Achim

Kabus
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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von Kabus » 15.02.2015 16:01

August hat geschrieben: ... Die Feder muss vollständig im Tintenfass sein, so dass keine Luft mit eingezogen wird. ...
Also würde es reichen, wenn man mit ruhiger Hand den FH bis knapp unterhalb des Griffstücks eintaucht. Ggf. würde ein Haltearm für Messuhren, ähnlich diesem, gute Dienste leisten. So einen habe ich, Modellbau sei Dank, im Keller liegen.
Gruß
Kai

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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von pelikaniac » 15.02.2015 16:21

Ja das kannst Du mit einem solchen Halter machen.
Es geht aber auch viel einfacher: Kolben runterdrehen, bis zum Griffstück in die Tinte tauchen, Kolben hochdrehen, Resttinte mit Tempo etc. abwischen fertig.
Das ist wie mit dem Tanken beim Auto: Beim ersten Mal ist man ganz aufgeregt...
Gruß,
der Jörg der ganz ohne Wisenschaftliche Berechnungen Tinte tankt! :mrgreen:

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Re: Tintentank Befüllung – mein Coming out

Beitrag von Kabus » 15.02.2015 16:29

Ich mag eben keine blauen Finger. :D ;)
Gruß
Kai

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