Tintenchromatogramme
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Re: Tintenchromatogramme
Viele Grüße,
Micha
Micha
Re: Tintenchromatogramme
Montblanc Origin Collection Blue
Montblanc Origin Collection Green
Montblanc Origin Collection Green
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Montblanc Glacier Blue
Montblanc Masters of Art Homage to Gustav Klimt Blue
Hier fehlten noch die Chromatogramme der beiden Montblanctinten Glacier Blue und Klimt Blue, und ich bin doch etwas überrascht, dass sich die Einzelfarbstoffe entsprechen. Jeweils ein roter und ein türkiser Farbstoff, auch in der gleichen Reihenfolge.
Dass sich die Farbtöne der beiden Tinten unterscheiden, muss dann wohl an unterschiedlichen Verhältnissen der Einzelfarbstoffe zueinander liegen.
Zu den Farbtönen:
Montblanc Masters of Art Homage to Gustav Klimt Blue
Hier fehlten noch die Chromatogramme der beiden Montblanctinten Glacier Blue und Klimt Blue, und ich bin doch etwas überrascht, dass sich die Einzelfarbstoffe entsprechen. Jeweils ein roter und ein türkiser Farbstoff, auch in der gleichen Reihenfolge.
Dass sich die Farbtöne der beiden Tinten unterscheiden, muss dann wohl an unterschiedlichen Verhältnissen der Einzelfarbstoffe zueinander liegen.
Zu den Farbtönen:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Rohrer & Klingner Ebony
Neben dem wasserunlöslichen grauschwarzen Eisengalluskomplex im Zentrum noch drei weitere Farbstoffe, Rot, Blau und Gelb.
Chromatogramme mit unterschiedlichen Tintenkonzentrationen. Hier kann man jeweils den ein oder anderen Farbstoff besser erkennen, z.B. links den roten oder rechts den gelben.
Vergleich eines Chromatogrammes, angefertigt direkt nach dem Auftrag der Probe, mit einem Chromatogramm, das nach dem Auftrag zunächst 10 Minuten Zeit zur Oxidation bekommt, bevor dann die Chromatographie startet. Eine Methode zur Einschätzung des EG-Anteils.
Eine weitere Methode zur Einschätzung des EG-Anteils ist ein Vergleich mit anderen EG-Tinten. Hier mal der Vergleich der Ebony mit der Pelikan 4001 Blau-Schwarz, der Platinum Classic Khaki Black und der KWZ Red #3. Allesamt in der unteren Hälfte des Rankings, wobei die Ebony und die Blau-Schwarz ungefähr auf einem Level liegen, stärker als die Khaki und die KWZ.
Chromatogramme stärkerer EG-Tinten findet man bei den Tintenbetrachtungen oder hier in diesem Faden, z.B. Thom‘s Nachtblau oder Nachtrot (S. 54).
Und noch ein Blick auf eine Schriftprobe und den Wassertest. Der bestanden wird.
Neben dem wasserunlöslichen grauschwarzen Eisengalluskomplex im Zentrum noch drei weitere Farbstoffe, Rot, Blau und Gelb.
Chromatogramme mit unterschiedlichen Tintenkonzentrationen. Hier kann man jeweils den ein oder anderen Farbstoff besser erkennen, z.B. links den roten oder rechts den gelben.
Vergleich eines Chromatogrammes, angefertigt direkt nach dem Auftrag der Probe, mit einem Chromatogramm, das nach dem Auftrag zunächst 10 Minuten Zeit zur Oxidation bekommt, bevor dann die Chromatographie startet. Eine Methode zur Einschätzung des EG-Anteils.
Eine weitere Methode zur Einschätzung des EG-Anteils ist ein Vergleich mit anderen EG-Tinten. Hier mal der Vergleich der Ebony mit der Pelikan 4001 Blau-Schwarz, der Platinum Classic Khaki Black und der KWZ Red #3. Allesamt in der unteren Hälfte des Rankings, wobei die Ebony und die Blau-Schwarz ungefähr auf einem Level liegen, stärker als die Khaki und die KWZ.
Chromatogramme stärkerer EG-Tinten findet man bei den Tintenbetrachtungen oder hier in diesem Faden, z.B. Thom‘s Nachtblau oder Nachtrot (S. 54).
Und noch ein Blick auf eine Schriftprobe und den Wassertest. Der bestanden wird.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Montblanc Miles Davis
Mein erster Eindruck der Miles Davis war der einer leichten, niedriger gesättigten Tinte.
Befasst man sich ausführlicher mit Farbe und Tinteneigenschaften, schaut es schon anders aus. Die Schriftprobe offenbart einen mittleren Sättigungsgrad und einen überdurchschnittlichen Fluss. Letzteres nachvollziehbar an den gefüllten Pools, etwa bei den Vertikallinien. Und es ist eine hellblaue Tinte, während die vier Vergleichstinten in der Mitte des blauen Spektrums liegen. Dieses Hellblau ist zusammengesetzt aus einem blauen und vor allem einem helltürkisen Farbstoff.
Eine schöne Tinte mit einem sehr angenehmen Shading, insbesondere unter diesen Bedingungen, also aus einem Montblanc 254 OBB auf TR 52.
Mein erster Eindruck der Miles Davis war der einer leichten, niedriger gesättigten Tinte.
Befasst man sich ausführlicher mit Farbe und Tinteneigenschaften, schaut es schon anders aus. Die Schriftprobe offenbart einen mittleren Sättigungsgrad und einen überdurchschnittlichen Fluss. Letzteres nachvollziehbar an den gefüllten Pools, etwa bei den Vertikallinien. Und es ist eine hellblaue Tinte, während die vier Vergleichstinten in der Mitte des blauen Spektrums liegen. Dieses Hellblau ist zusammengesetzt aus einem blauen und vor allem einem helltürkisen Farbstoff.
Eine schöne Tinte mit einem sehr angenehmen Shading, insbesondere unter diesen Bedingungen, also aus einem Montblanc 254 OBB auf TR 52.
LG
Heinrich
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Re: Tintenchromatogramme
Sailor Nagasawa Kobe #4 Kitano Red
Ich hatte hier vor einiger Zeit schon mal ein Chromatogramm gezeigt, bei dem der äußere Farbstoff, also das Türkis, nicht deutlich genug zu erkennen war. Direkt benachbart ein dunkelorangener Farbstoff, der von Sailor häufiger verwendet wird, z.B. bei der Kobe #27. Also keine Mischfarbe. Und der leuchtend pinke Farbstoff im Zentrum des Chromatogrammes besitzt nach dem Auftrag eine geringe Wasserlöslichkeit und/oder eine entsprechende Cellulosereaktivität. Zeigt sich auch eindrucksvoll beim Wassertest. (Und bei der Reinigung des Füllers ).
Wunderschöne Tinte, bei der mir sowohl der Farbton als auch das dezente Shading gefallen.
Ich hatte hier vor einiger Zeit schon mal ein Chromatogramm gezeigt, bei dem der äußere Farbstoff, also das Türkis, nicht deutlich genug zu erkennen war. Direkt benachbart ein dunkelorangener Farbstoff, der von Sailor häufiger verwendet wird, z.B. bei der Kobe #27. Also keine Mischfarbe. Und der leuchtend pinke Farbstoff im Zentrum des Chromatogrammes besitzt nach dem Auftrag eine geringe Wasserlöslichkeit und/oder eine entsprechende Cellulosereaktivität. Zeigt sich auch eindrucksvoll beim Wassertest. (Und bei der Reinigung des Füllers ).
Wunderschöne Tinte, bei der mir sowohl der Farbton als auch das dezente Shading gefallen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Montblanc Jane Austen Umber
Schaut auf den ersten Blick nach zwei Farbstoffen aus, Blau und Braunbeige. Beim zweiten Blick fällt mir auf, dass das Blau kurz vor dem Braunbeige wieder farbintensiver wird, vielleicht weist dieser konzentrische Ring auf einen zweiten blauen Farbstoff hin.
Normalerweise nimmt die Konzentration eines Farbstoffes mit zunehmendem Abstand vom Auftragspunkt ab. Bei einem Rundchromatogramm kommt dann noch hinzu, dass neben diesem Verdünnungseffekt die Fläche, die dem migrierenden Farbstoff zur Verfügung steht, exponentiell zunimmt. Bei noch genauerer Betrachtung schaut es ganz außen an der Tintenfront ebenfalls nach einem Blau aus. Dazu eine vergrößerte Aufnahme:
Jetzt zeigen sich am äußeren Rand zwei unterschiedliche Bereiche, einmal ein dunkleres Beigebraun genau da, wo sich dieser blaue Rand ausgebildet hat, und Bereiche ohne diesen blauen Rand, in denen sich das Beigebraun eher als ein Orange outet.
Meine Interpretation:
An diesen dunkleren Stellen staut sich der blaue Farbstoff und wandert zum Teil unter dem Beigebraun nach außen. Ein eher seltener Vorgang in den bisher hier gezeigten Chromatogrammen.
Als Fazit also zwei Farbstoffe, Blau und Orange.
Und die obligatorische Schriftprobe:
Schaut auf den ersten Blick nach zwei Farbstoffen aus, Blau und Braunbeige. Beim zweiten Blick fällt mir auf, dass das Blau kurz vor dem Braunbeige wieder farbintensiver wird, vielleicht weist dieser konzentrische Ring auf einen zweiten blauen Farbstoff hin.
Normalerweise nimmt die Konzentration eines Farbstoffes mit zunehmendem Abstand vom Auftragspunkt ab. Bei einem Rundchromatogramm kommt dann noch hinzu, dass neben diesem Verdünnungseffekt die Fläche, die dem migrierenden Farbstoff zur Verfügung steht, exponentiell zunimmt. Bei noch genauerer Betrachtung schaut es ganz außen an der Tintenfront ebenfalls nach einem Blau aus. Dazu eine vergrößerte Aufnahme:
Jetzt zeigen sich am äußeren Rand zwei unterschiedliche Bereiche, einmal ein dunkleres Beigebraun genau da, wo sich dieser blaue Rand ausgebildet hat, und Bereiche ohne diesen blauen Rand, in denen sich das Beigebraun eher als ein Orange outet.
Meine Interpretation:
An diesen dunkleren Stellen staut sich der blaue Farbstoff und wandert zum Teil unter dem Beigebraun nach außen. Ein eher seltener Vorgang in den bisher hier gezeigten Chromatogrammen.
Als Fazit also zwei Farbstoffe, Blau und Orange.
Und die obligatorische Schriftprobe:
LG
Heinrich
Heinrich
- mondindianer
- Beiträge: 377
- Registriert: 20.05.2013 17:39
- Wohnort: Wendland
Re: Tintenchromatogramme
Hallo Heinrich, eine interessante Aufgabe hast du dir da ausgesucht
Mein Tipp: versuche mal eine vertikale Analyse - manchmal ist die Trennschärfe dann höher.
Viele Grüße
Fritz
Wie ich das Verfahren verstehe, bewegt sich die Front der mobilen Phase mit der Analysenlösung weiter. An dieser Front scheiden sich dann die Farben ab, deren Löslichkeit überschritten wird oder bis sie (bei breiteren Zonen) aufgebraucht sind. Die bereits abgeschiedenen Farben können durchaus im Laufe der Analyse weiterwandern. Bei gleichmäßiger Zufuhr der mobilen Phase und entsprechend langer Analysendauer erreicht man allerdings höchstens, dass sich alle Farben in der Reihenfolge ihrer Ablagerung wieder am Rand des Filterpapiers vereinigen (das geben aber längst nicht alle Tinten her).
Dann sollte in der schmalen Zone, in der sich die beiden Farben überlappen, der Originalfarbton der Tinte zu sehen sein. Das kann ich in dem Bild hier mit seiner beschränkten Auflösung nicht so richtig sehen, zumal diese Zone auch recht schmal ist.
Mein Tipp: versuche mal eine vertikale Analyse - manchmal ist die Trennschärfe dann höher.
Viele Grüße
Fritz
Re: Tintenchromatogramme
Hallo Fritz,mondindianer hat geschrieben: ↑19.08.2024 21:36Hallo Heinrich, eine interessante Aufgabe hast du dir da ausgesucht
diese harten Nüsse bringen aber auch viel Spaß.
Übrigens, dieser hellere "orange" Farbstoff, zu dem mir keine bessere Farbbezeichnung einfällt (vielleicht beige-orange), wird auch in einigen weiteren Montblanctinten verwendet, etwa in der Stevenson oder der Swan Illusion, und zeigt sich auch dort als Reinstoff.
Danke für Deinen Hinweis zu einem aufsteigenden Chromatogramm, habe ich auf meiner To-do-Liste, gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Laufmitteln.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Montblanc Olympic Red
Das Chromatogramm zeigt zwei Farbstoffe, Orange und Pink.
Dann ein Vergleich zu zwei weiteren Montblanctinten mit den gleichen Farbstoffen, die sich aber im Verhältnis von Orange zu Pink unterscheiden.
Einmal die Montblanc Coral mit dem höchsten Orangeanteil der drei und die Montblanc Zodiac Rabbit mit dem höchsten Pinkanteil.
Die Montblanc Olympic Red liegt quasi in der Mitte, hier ist keiner der beiden Farbstoffe im Schriftbild zu erkennen.
Und Schriftproben der drei Tinten:
Das Chromatogramm zeigt zwei Farbstoffe, Orange und Pink.
Dann ein Vergleich zu zwei weiteren Montblanctinten mit den gleichen Farbstoffen, die sich aber im Verhältnis von Orange zu Pink unterscheiden.
Einmal die Montblanc Coral mit dem höchsten Orangeanteil der drei und die Montblanc Zodiac Rabbit mit dem höchsten Pinkanteil.
Die Montblanc Olympic Red liegt quasi in der Mitte, hier ist keiner der beiden Farbstoffe im Schriftbild zu erkennen.
Und Schriftproben der drei Tinten:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Auf mehrfachen Wunsch möchte ich hier einige Erfahrungen zur Anfertigung von Rundchromatogrammen teilen.
Geräte und Chemikalien
Laborfilterpapier: Nach einigen Versuchen mit größeren Durchmessern verwende ich mittlerweile Papiere mit einem Durchmesser von ca. 7 cm. Eine mögliche Quelle hatte ich hier vorne auf der ersten Seite genannt.
Behältnis: Petrischale, Becherglas, Wasserglas o.ä., worauf dann das Filterpapier gelegt wird.
Pipette: Zum Auftrag der Tintenprobe und/oder des Laufmittels. (Kann zur Not auch ein Strohhalm sein).
Laufmittel (Fließmittel): Destilliertes Wasser oder bei unzureichender Trennung der Farbstoffe organische Stoffe wie etwa Ethanol, Propanol oder längerkettige Alkohole, Essigsäure oder ein Alkan wie etwa Benzin. Bewährt haben sich auch Mischungen.
Zum Procedere:
Beim Auftrag der Tintenprobe auf den Mittelpunkt des Filterpapiers tut es auch ein Füller, nach meiner Erfahrung ist die Dosierung sogar einfacher als mit einer Pipette.
Um eine gleichmäßige Zufuhr des Laufmittels zu erreichen, kann man aus Filterpapier einen Docht basteln, der dann durch ein zentrales Loch des Rundfilters nach unten bis zum Laufmittel geführt wird. Ist mir aber mittlerweile zu aufwendig, ich gebe das Laufmittel direkt auf die Tintenprobe. Muss man halt ausprobieren. Sind die Intervalle zu groß, können sich seltsame konzentrische Ringe bzw. Absätze zeigen.
Mit dem Volumen der aufgetragenen Tintenprobe kann man spielen, ist es zu gering, könnte ein Einzelfarbstoff mit einem geringeren Anteil schon mal übersehen werden. "Viel hilft Viel“ ist hier die falsche Methode, ergibt i.d.R. keine ausreichende Trennung.
Und dann noch der Hinweis, dass sich zum Thema "Streifenchromatogramm (vertikal)“ vorne auf der ersten Seite eine klasse Anleitung von Daniel finden lässt.
Viel Spaß!
Geräte und Chemikalien
Laborfilterpapier: Nach einigen Versuchen mit größeren Durchmessern verwende ich mittlerweile Papiere mit einem Durchmesser von ca. 7 cm. Eine mögliche Quelle hatte ich hier vorne auf der ersten Seite genannt.
Behältnis: Petrischale, Becherglas, Wasserglas o.ä., worauf dann das Filterpapier gelegt wird.
Pipette: Zum Auftrag der Tintenprobe und/oder des Laufmittels. (Kann zur Not auch ein Strohhalm sein).
Laufmittel (Fließmittel): Destilliertes Wasser oder bei unzureichender Trennung der Farbstoffe organische Stoffe wie etwa Ethanol, Propanol oder längerkettige Alkohole, Essigsäure oder ein Alkan wie etwa Benzin. Bewährt haben sich auch Mischungen.
Zum Procedere:
Beim Auftrag der Tintenprobe auf den Mittelpunkt des Filterpapiers tut es auch ein Füller, nach meiner Erfahrung ist die Dosierung sogar einfacher als mit einer Pipette.
Um eine gleichmäßige Zufuhr des Laufmittels zu erreichen, kann man aus Filterpapier einen Docht basteln, der dann durch ein zentrales Loch des Rundfilters nach unten bis zum Laufmittel geführt wird. Ist mir aber mittlerweile zu aufwendig, ich gebe das Laufmittel direkt auf die Tintenprobe. Muss man halt ausprobieren. Sind die Intervalle zu groß, können sich seltsame konzentrische Ringe bzw. Absätze zeigen.
Mit dem Volumen der aufgetragenen Tintenprobe kann man spielen, ist es zu gering, könnte ein Einzelfarbstoff mit einem geringeren Anteil schon mal übersehen werden. "Viel hilft Viel“ ist hier die falsche Methode, ergibt i.d.R. keine ausreichende Trennung.
Und dann noch der Hinweis, dass sich zum Thema "Streifenchromatogramm (vertikal)“ vorne auf der ersten Seite eine klasse Anleitung von Daniel finden lässt.
Viel Spaß!
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Dazu mit der Montblanc Beatles mal ein Beispiel.
Links ein Chromatogramm mit einer zu hohen Tintenkonzentration, in der zusammengeschobenen Tintenfront findet keine Trennung mehr statt.
Das Chromatogramm rechts mit einer deutlich niedrigeren Tintenkonzentration, hier zeigen sich vom blauen Farbstoff ausgehend nach außen ein roter Farbstoff (aufgrund der immensen Verdünnung jetzt rosafarben) sowie ein pinker Farbstoff.
Als Laufmittel wurde Wasser verwendet, eine bessere Trennung der beiden ausgeprägt hydrophilen Farbstoffe Rot und Pink könnte man vielleicht mit einem Laufmittelgemisch mit organischen Zusätzen wie Ethanol oder Essigsäure erreichen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Montblanc Olympic Blue
Das Chromatogramm zeigt eine überdurchschnittlich komplexe Rezeptur mit 5 Farbstoffen. Von innen nach außen zunächst ein grauschwarzer Farbstoff, der für eine hohe Wasserresistenz verantwortlich ist, dann hellblau, dunkelblau, türkis und am äußersten Rand ein roter Farbstoff.
Sehr interessant für mich ist der grauschwarze Farbstoff, mit einem überproportionalen Anteil, was man noch besser bei den Chromatogrammen mit niedrigeren Tintenkonzentrationen sehen kann:
Zu den Tests zur Löschbarkeit, Textmarkerfestigkeit und Wasserfestigkeit:
Der Tintenlöschstift lässt lediglich hellgraue Linien stehen, beim Textmarker kein Verschmieren und der Wassertest zeigt ein unverändert stehengebliebenes Gitter, ohne Spur eines ausgeschwemmten Farbstoffes. Schon erstaunlich. Offensichtlich hat der Trocknungsprozess dazu geführt, dass im Gegensatz zur Chromatographie das zugesetzte Wasser jetzt keine Trennung der Farbstoffe bewirken kann.
Lediglich der Tintenlöschstift ist hierzu in der Lage, das enthaltene Sulfatanion reagiert mit einem oder mehreren der bunten Farbstoffe.
Daraus folgt, dass der grauschwarze Farbstoff während des Trocknungsprozesses die anderen Farbstoffe chemisch gebunden hat.
Abschließend eine Schriftprobe der Olympic Blue:
Das Chromatogramm zeigt eine überdurchschnittlich komplexe Rezeptur mit 5 Farbstoffen. Von innen nach außen zunächst ein grauschwarzer Farbstoff, der für eine hohe Wasserresistenz verantwortlich ist, dann hellblau, dunkelblau, türkis und am äußersten Rand ein roter Farbstoff.
Sehr interessant für mich ist der grauschwarze Farbstoff, mit einem überproportionalen Anteil, was man noch besser bei den Chromatogrammen mit niedrigeren Tintenkonzentrationen sehen kann:
Zu den Tests zur Löschbarkeit, Textmarkerfestigkeit und Wasserfestigkeit:
Der Tintenlöschstift lässt lediglich hellgraue Linien stehen, beim Textmarker kein Verschmieren und der Wassertest zeigt ein unverändert stehengebliebenes Gitter, ohne Spur eines ausgeschwemmten Farbstoffes. Schon erstaunlich. Offensichtlich hat der Trocknungsprozess dazu geführt, dass im Gegensatz zur Chromatographie das zugesetzte Wasser jetzt keine Trennung der Farbstoffe bewirken kann.
Lediglich der Tintenlöschstift ist hierzu in der Lage, das enthaltene Sulfatanion reagiert mit einem oder mehreren der bunten Farbstoffe.
Daraus folgt, dass der grauschwarze Farbstoff während des Trocknungsprozesses die anderen Farbstoffe chemisch gebunden hat.
Abschließend eine Schriftprobe der Olympic Blue:
LG
Heinrich
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