MarkusB hat geschrieben:Nachtrag: Ich erlaube mir, fürs Forum, die erste Bilddatei zu bearbeiten. Es ist etwas heller, aber der Weißabgleich müsste so hinhauen. Mit der Verpackung stimmte es gleich überein. Jetzt ist nur die Frage, ob's so passt (eine Graukarte war ja nicht dabei).
Beste Grüße!
Es freut mich das du vor einem kalibrierten Monitor sitzt (Hardware oder Software kalibriert? Welcher Farbraum?). Aber das ist für einen Weißabgleich gar nicht notwendig, genauso wenig wie eine Graukarte. Die 19% Grau der Graukarte sind zur Kompensation eines Belichtungsmessers in einer Spiegelreflexkamera, denn der ist auf 19% Grau kalibriert. In der digitalen Fotografie verwendet man Weißkarten, schlicht eine reinweiße Karte.
Um einen Weißabgleich auf eine gescannte Oberfläche vorzunehmen, musst du lediglich die Farbbalance des gesamten Bildes so verschieben, das bekannt reinweiße Oberflächen bei rgb 245,245,245 bis rgb 252,252,252 liegen. Ideal sind knapp unter 250,250,250. Wichtig, alle drei Werte sollten ungefähr gleich sein, um die Farbbalance zu wahren und auf keinen Fall sollten 255 messbar sein.
Ähnliches gilt übrigens auch um zu sehen ob ein Bild hohe Grünanteile hat. Das hat mit dem darstellenden System nichts zu tun. Einfach im Photoshop im Kanalmixer die sichtbaren Farben auf das grüne Spektrum reduzieren, schon kann man die Grünanteile sehr genau sehen, egal ob es ein 3.000€ Eizo ist oder ein 200€ Samsung.
Dein kalibrierter Monitor wird erst dann praktisch wenn erauf denselben Farbraum eingestellt ist wie das digitalisierende System desjenigen der gescannt hat oder er das passende Profil eingebettet hat. Ist das nicht der Fall, hat Bildbearbeitung, -beurteilung, mehr mit Mathematik und empirischer Werteermittlung zu tun als mit optischer Beobachtung.
Deine Nachbearbeitung ist überbelichtet (255,255,255), daher kannst du auch die Farbbalance nicht garantieren, denn der reale Farbwert liegt jetzt in einem für den RGB Farbraum nicht mehr darstellbaren Raum.
Mark