MB Tinte...Probleme?!

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thobie
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Beitrag von thobie » 02.04.2006 8:13

Also ohne weiteres wird MB nicht die Garantie mit Hinweis auf die Fremdtinte verweigern können. Vielmehr käme es vor Gericht wohl darauf an, dass die Fremdtinte die Störung verursacht hat. In diesem Fall könnte dann wohl die Garantieleistung versagt werden. Einen solchen Fall könnte ich mir vorstellen, wenn die Fremdtinte beispielsweise Lösungsmittel enthält, die das Material des Tintenleiters angreifen. Oder ein weiterer Fall könnte sein, dass eine Tinte den Tintenleiter verstopft. Bei Eisengallustinte könnte man sich so etwas vorstellen, wenn diese eintrocknet. Oder wenn der Halter mit Tusche befüllt wird. In alle diesen Fällen wird es keine Gewährleistung und auch keine Garantie geben.

Andererseits benutze ich in meinen MB's schon seit Jahren Fremdtinte (Pelikan, Watermann) und habe keinerlei Probleme damit. Wobei ich das Gefühl habe, dass die Watermann noch etwas besser fließt als die MB-Tinte.

Viele Grüße
Thomas

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu » 02.04.2006 21:07

Da moderne Füllhalter ohnehin alle aus den gleichen Materialien bestehen, kann ich mir nicht vorstellen, daß eine als Füllhaltertinte verkaufte Tinte (erst recht nicht eines großen Herstellers) einen MB-Füllhalter beschädigen kann.

Janus
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Beitrag von Janus » 03.04.2006 6:11

Tenryu hat geschrieben:Da moderne Füllhalter ohnehin alle aus den gleichen Materialien bestehen, kann ich mir nicht vorstellen, daß eine als Füllhaltertinte verkaufte Tinte (erst recht nicht eines großen Herstellers) einen MB-Füllhalter beschädigen kann.
Moin miteinander

Ich stimme meinem Vorredner zu und gehe auch mal davon aus, dass eine Tinte, die für Füllhalter ausgelegt ist, diesem auch nicht schadet, egal von welchem Hersteller die kommt.

Bei der blau-schwarz von MB scheint der Fall jedoch etwas anders zu liegen. Hier sah sich sogar der Hersteller selbst bemüssigt, einen Warnhinweis in den Beipackzettel zu schreiben, dass bei Verwendung speziell dieser Tinte der Füller besonders häufig gereinigt werden muss. Bei der blau oder schwarz gilt dieser Hinweis nicht. Er gilt speziell für die "dokumentenechte" blau-schwarz.
Auszug aus dem MB-Beipackzettel zur MB-Tinte:
...
Folgende Farben sind erhältlich: ... Blau-schwarz (dokumentenecht, eisengallushaltig).
...
Ihr Montblanc-Füllhalter sollte etwas alle drei Monate gereinigt werden.
...
Wichtig: Bei Verwendung von dokumentenechter Montblanc Tinte (Blau-schwarz) muß der Füllhalter besonders regelmäßig gereinigt werden, da es durch den hohen Feststoffanteil zu Ablagerungen im Zuführsystem kommen kann.
Ich persönlich verwende die blau-schwarz vom MB selber in einem Omas Moma und habe damit keine Probleme, habe aber selber schon festgestellt, dass der Tintenfluss des Moma abnimmt, je länger die Tinte da gefüllt ist, ohne den Füller zu reinigen. Ebenfalls wird die Flusseigenschaft besagter Tinte schlechter, wenn die Tinte im Glas zu Ende geht. Vermutlich ist die Konzentration der Feststoffteilchen dann besonders hoch, wenn sie sich vorher etwas abgesetzt haben.
Außerdem ist die Tinte eisengallushaltig (lt. Aussage von MB in dem Beipackzettel) und hat wohl auch schon etwas mit dem Luftsauerstoff reagiert während der kurzen Zeiten, in denen das Glas zwecks Befüllen offen war.
Deswegen mag es vielleicht schon etwas besser sein, diese Tinte nicht aus dem Glas sondern in Form von Patronen zu verwenden. Dabei bleibt die Tinte "frisch", da sich nicht jedesmal mit der Luft in Verbindung kommt und der Prozess des Absetzens von irgendwelchen Teilchen wird sich augrund der geringen Tintenmenge pro Patrone wohl auch in Grenzen halten.

Trotz all dieser "Probleme" mag ich die Tinte sehr gern und werde sie wohl weiter aus dem Glas einsetzen. Da ich mit dem Moma einen Füller verwende, der einen echt intensiven Tintenfluss hat und ich den Füller dann doch recht schnell wieder leer bekomme, sehe ich da für mich keine großen Probleme. Ich kann mir aber vorstellen, dass ein Füller mit etwas schlechterem Tintenfluss da echte Probleme macht. Bei so einem Füller ist es sicher besser, auf eine andere MB- oder auch Waterman-Tinte oder oder oder ... umzusteigen.

Ciao
Janus

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu » 03.04.2006 19:25

ich glaube, es macht keinen Unterschied, ob man Eisengallustinte im Glas oder in Patronen verwendet, denn am meisten und längsten kommt die Tinte nämlich in der Feder bzw. Tintenleiter mit der Luft in Berührung.

MZ
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Beitrag von MZ » 04.04.2006 3:02

Tenryu hat geschrieben:ich glaube, es macht keinen Unterschied, ob man Eisengallustinte im Glas oder in Patronen verwendet, denn am meisten und längsten kommt die Tinte nämlich in der Feder bzw. Tintenleiter mit der Luft in Berührung.
Naja, ich denke:

a) Über lange Zeit IMHO vielleicht doch...

b) Bei Kolbenfüllern soll Eisengallus durch Schleifwirkung schädlich wirken, auf die Kolbendichtung - die gibt es bei Patronenfüllern nicht.

Gruß

Mathias

Schuttwegraeumer
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Beitrag von Schuttwegraeumer » 04.04.2006 4:16

MZ hat geschrieben:
Tenryu hat geschrieben:b) Bei Kolbenfüllern soll Eisengallus durch Schleifwirkung schädlich wirken, auf die Kolbendichtung - die gibt es bei Patronenfüllern nicht.
Dafür fehlt bei Patronenfüllern der reinigende Effekt des ausspülens wie bei Kolbenfüller.
Es ist schwierig denselben Reinigungseffekt ohne mechanischen Befüllmechanismus zu erzielen, bei Kolben- und Schlauchfüller kann man ohne Probleme mehrmals sauberes Wasser aufziehen und damit den Tintenleiter reinigen.

thobie
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Beitrag von thobie » 04.04.2006 4:49

Hi,
Schuttwegraeumer hat geschrieben:
Dafür fehlt bei Patronenfüllern der reinigende Effekt des ausspülens wie bei Kolbenfüller.
Es ist schwierig denselben Reinigungseffekt ohne mechanischen Befüllmechanismus zu erzielen, bei Kolben- und Schlauchfüller kann man ohne Probleme mehrmals sauberes Wasser aufziehen und damit den Tintenleiter reinigen.
nicht zwingend. Ich habe in einem anderen Forum eine sehr interessante Anregung bekommen. Um einen Patronenhalter zu reinigen besorge man sich in der Apotheke eine Mittelgroße Ohrspritze (ist praktisch ein Gummiball mit einem spitzeren Ende aus Gummi (da ist dann auch ein Loch drin). Dann schneide man eine Patrone am Ende mit einem Messer auf und führe das Ende der Ohrspritze, ein. Da das Ende aus Gummi und konisch zulaufend ist, schließt das auch dicht. Zum Reinigen wird die so modifizierte Patrone in den Halter eingesetzt und dann kann gespült werden. MB hat übrigens so etwas ähnliches, allerdings wohl teilweise aus Glas für den Boheme (glaube ich) gebaut. Das Teil ist allerdings nicht frei verkäuflich. Die oben beschriebene Konstruktion dürfte für unter 5 Euro zu haben sein. Wie gesagt, nicht meine Idee, aber ungemein praktisch.

Gruß
Thomas

G-H-L
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MB Tintenprobleme

Beitrag von G-H-L » 04.04.2006 19:02

Hallo,

vor kurzem habe ich im Fachgeschäft eine Schachtel von MontBlanc gesehen. Darin waren mehrere Kunststoff-Pipeten. Sie sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und die Spitze sieht aus wie das Vorderteil einer Tintenpatrone. Auf der Schachtel steht, daß es Reinigungspatronen sein sollen.

Der Tip mit der Ohrspritze ist aber auch nicht schlecht. Ob man stattdessen auch eine Klistierspritze nehmen kann? :D

Gruß
Gerhard

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu » 05.04.2006 2:16

Es gibt noch eine ganz einfache und völlig kostenlose Methode, einen Patronenfüller durchzuspülen:
Man nimmt guten Schluck Wasser in den Mund und bläst ihn durch den Füller.

MZ
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Re: MB Tintenprobleme

Beitrag von MZ » 05.04.2006 14:41

G-H-L hat geschrieben:Der Tip mit der Ohrspritze ist aber auch nicht schlecht. Ob man stattdessen auch eine Klistierspritze nehmen kann? :D
Der Unterschied ist AFAIK, dass eine Ohrenspritze völlig aus weichem Material, eine Klistierspritze jedoch "vorne" aus hartem Kunststoff besteht.
Tenryu hat geschrieben:Es gibt noch eine ganz einfache und völlig kostenlose Methode, einen Patronenfüller durchzuspülen:
Man nimmt guten Schluck Wasser in den Mund und bläst ihn durch den Füller.
Oder einfach einen Konverter einsetzen...
:wink:

Gruß

Mathias

thobie
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Beitrag von thobie » 05.04.2006 19:14

Hi,
Tenryu hat geschrieben:Es gibt noch eine ganz einfache und völlig kostenlose Methode, einen Patronenfüller durchzuspülen:
Man nimmt guten Schluck Wasser in den Mund und bläst ihn durch den Füller.
stimmt zwar im Prinzip, der Boheme ist aber wohl so konstruiert, dass dann auch Wasser an die Patronenaufnahme gerät und das ist wohl nicht erwünscht. Für diesen Halter hat MB wohl auch die Reinigungspatronen entwickelt.

Viele Grüße aus Detmold
Thomas

absia
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Beitrag von absia » 05.04.2006 20:25

Hmmmm! Konverter, - das wär's doch eigentlich!! Oder? Aber man kann natürlich auch 'nen Feuerwehrschlauch nehmen mit aufgesetzter Klistierspritze! Ich glaube, dann ist wirklich alles raus! Die Frage ist natürlich jetzt wieder: Wie krieg' ich den Feuerwehrschlauch ins Arbeitszimmer? Gar nicht so einfach, so 'nen Patroner auszuspülen! Hmmmm?

Schönen Gruß
Peter

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu » 05.04.2006 23:53

Der Vorteil des "Durchblasens" besteht vor allem darin, daß man eine viel größere Wassermenge durchbekommt und mehr Druck machen kann, als mit einem Konverter. Außerdem kann man so anschließend auch das restliche Wasser aus dem Tintenleiter blasen, so daß die neu eingefüllte Tinte am Anfang nicht so verwässert wird.

Ich sehe aber nicht ein, was es dem MB schaden könnte, wenn er gut durchgespült und dabei naß wird. Er wird doch wohl keine rostenden Eisenteile besitzen. :shock:

Katharsis
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Beitrag von Katharsis » 06.04.2006 7:30

das würde ich doch stark bezweifeln, da die Tinte eigentlich weit aggressiver ist als Wasser....

Aber stimmt: ich habe meine Federn auch immer durchgeblasen (ausser meine Pelikan Kolbenfüller, denn die gehen noch einfacher zum Reinigen... nämlich die Feder mit dem Tintenleiter aufschrauben, Wasser drüberfließen lassen und das Vorderteil der Feder ist mal gereinigt. Das Innere des Korpus, der ja jetzt aufgeschraubt ist, wird einfach auch mit wasser durchgespült und das wars... geht um einiges schneller und effizienter, wie die Feder ständig mit wasser aufsaugen und wieder herausdrücken, denn das muss man ziemlich oft machen, damit dann keine Tinte mehr herauskommt).

hotap

Beitrag von hotap » 06.04.2006 7:52

Tenryu hat geschrieben:Ich sehe aber nicht ein, was es dem MB schaden könnte, wenn er gut durchgespült und dabei naß wird. Er wird doch wohl keine rostenden Eisenteile besitzen. :shock:
Hallo zusammen,

doch, die ersten Bohème – Modelle konnten rosten. Damaliges Zitat von unserem Freund Axel Hübener: Man darf kein Wasser (oder andere Flüssigkeiten) durchlaufen lassen, weil ansonsten die Mechanik schwergängig werden könnte. (Die ersten Bohème sowie die 'Rouge&Noir' und 'Noir&Noir' Füllfederhalter fangen dann sogar an zu rosten!)

Dieses Thema wurde im Forum von fountainpen.de schon Mitte 2004 ausführlich behandelt. Auch gibt es hier den Hinweis über die Ohrenspritze.
Diese benutze ich selbst für alle unserer (wenigen) Patronenfüllfederhalter.
Siehe auch:
http://community.fountainpen.de/compone ... itstart,0/

Kleiner Tipp von mir.
Wenn Ihr mit der Ohrenspritze arbeitet, haltet bitte das Griffstück mit der Feder in Eurer Hand richtig fest.
Bei meiner ersten Spülung ist mir das Griffstück von meinem MB-Mozart, durch den Wasserdruck, aus der Hand geschleudert worden. Denn durch meinen festen Druck auf den Gummiballon konnte das Wasser nicht so schnell durchs System entweichen. Und da hat dann das Griffstück mehrere „Trummelsköppe“ in der Spüle veranstaltet. :oops:
Ist aber zum Glück nichts passiert.

Die Reinigungspatronen von MB für den Bohème habe ich uns dann auch besorgt.
Aber meiner Meinung nach war das noch nicht das Richtige.
Siehe auch: http://community.fountainpen.de/compone ... 2586/#2586

Viele Grüße
Günter

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