Test der Eisengallustinten von R&K mit Bleiche

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Schuttwegraeumer
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Test der Eisengallustinten von R&K mit Bleiche

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ich habe hier gerade einen guten Scanner zur Verfügung und die Bleichlauge meiner Mutter "geborgt" (Dan Chlorix) und msuste unbedingt mal einen Test machen damit.
Wer glaubt mit Eisengallustinten auf der sicheren Seite zu sein wird hier sehr enttäuscht sein.
Meine Lamy blauschwarz, auch eine Eisengallustinte hat es übrigens genauso getroffen wie die Salix (oben).
Etwas sichtbar ist noch die Scabiosa geblieben was vermutlich daran liegt dass diese Tinte mit einem Matador Füller mit einer eher breiteren Feder geschreiben wurde welche recht viel Tinte aufs Papier leitet.

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Das wundert mich nicht. Ich habe bei meinen Versuchen festgestellt, daß die R&K "Salix" weniger lichtbeständig ist, als etwa die blauschwarze Tinte von Pelikan.

Andererseits ist Tinte auch nicht dafür gemacht, gegen chemische Bleichmittel beständig zu sein. Das vermag nur Tusche auf Rußbasis. (Die ist aber nicht Füllhalter-tauglich.)
Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Forumsteilnehmer,

meine bisherige Erfahrung bei Beständigkeitstests mit den eisengallushaltigen Tinten (UV-Licht, Feuchtigkeit) ist die, dass der Schwarzanteil die spätere (Rest-) Lesbarkeit/Haltbarkeit bestimmt.

Bei höherem Schwarzanteil oder bei generell schwarzen Tinten ist eine bessere Beständigkeit gegeben.
Setzt man MB blauschwarz, R und K Salix oder Pelikan blauschwarz (letztere wohl nicht eisengallushaltig ?) UV-Licht aus, verschwindet der jeweilige Blauanteil je nach Lichtintensität relativ schnell.


MfG

Michael
Schuttwegraeumer
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Beitrag von Schuttwegraeumer »

Michael hat geschrieben:Hallo Forumsteilnehmer,

meine bisherige Erfahrung bei Beständigkeitstests mit den eisengallushaltigen Tinten (UV-Licht, Feuchtigkeit) ist die, dass der Schwarzanteil die spätere (Rest-) Lesbarkeit/Haltbarkeit bestimmt.

Bei höherem Schwarzanteil oder bei generell schwarzen Tinten ist eine bessere Beständigkeit gegeben.
Setzt man MB blauschwarz, R und K Salix oder Pelikan blauschwarz (letztere wohl nicht eisengallushaltig ?) UV-Licht aus, verschwindet der jeweilige Blauanteil je nach Lichtintensität relativ schnell.


MfG

Michael
Wie du auf dem scan sehen kannst gilt das bestenfalls für UV Licht.
Ich habe mir schon beim Scan eines Lichttestes der Salix hier im Board gedacht dass da auch der schwarze Anteil doch etwas verblasst ist.
Und hier oben sieht man dass der Schwarzanteil Bleichmittels recht schutzlos ausgeliefert ist.
Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Schuttwegräumer,

"Salix" hat im Vergleich zu MB blauschwarz sowie Pelikan blauschwarz einen höheren Blauanteil. Die genannten Beständigkeitstests,die ich durchgeführt habe zeigten, dass bei "Salix" nur ein sehr blasses Grau übrig bleibt.
Gutenberg Urkundentinte sowie de Atramentis Urkundentinte schnitten hier deutlich besser ab.

Mit Bleichmittel mag jede Tinte ihren Meister gefunden haben, aber lösungsmittelhaltige oder alkoholhaltige Flüssigkeiten greifen auch dokumentenechte Kugelschreiberschrift an und mit Nitroverdünnung oder Abbeizer geht es letztlich auch Farben und Lacken an den Kragen.

Für meine persönlichen Zwecke ist eine gewisse erhöhte Beständigkeit der Schriftstücke gegen Licht und Feuchtigkeit gewollt und ausreichend. Eine optimale Tinte, mit höchster Beständigkeit ohne jegliche Probleme für das Schreibgerät wäre natürlich wünschenswert. Aber die genannten Tinten sind für mich immerhin schon einmal gute Kompromisse. Kurz zu Noodlers: hier bleibt nach Trocknung die oberste Schicht wasserlöslich, was zum Verschmieren z.B. bei Markierung mit Textmarker führt (ein weiterer Kompromiss).

MfG

Michael
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Wenn man chlorhaltige Bleiche verwendet, wird das schwarze Eisenoxy zu wasserlöslichem und fast farblosem Eisenchlorid reduziert.

Bei Rußtuschen kann man mit Sauerstoffbleiche den Kohlenstoff zu C02 oxydieren, und so die Schrift auslöschen (wobei in der Praxis das Papier sich zuerst auflösen dürfte.)

Die perfekte Tinte kann es nicht geben. Man wird je nach Verwendungszweck eben die passende auswählen müssen. Für die Alterungsbeständigkeit ist die chemische Stabilität ausschlaggebend, sintemal wertvolle Schriftstücke dunkel und trocken gelagert werden. Wasserfeste Tinte wird man eher für Briefumschläge oder Notizen brauchen, die man im Freien macht und Lichtbeständigkeit ist wichtig für Urkunden oder andere Schriftstücke, die man an die Wand hängt.

Da man solche Dokumente im Alltag wohl eher selten anfertigt, dürfte man mit Schreib- oder Zeichentusche (z.B. Pelikan "Scribtol") und einer Tauchfeder am besten fahren.

Wenn man viel schreibet und bereit ist, den Füller häufig gründlich zu reinigen, kann man auch die Pelikan "Fount India" Füllhaltertusche verwenden. Ansonsten dürfte eine gute schwarze Tinte allen gewöhnlichen Anforderungen genügen.

Auch schwarze Kugelschreiber-Tinten (von guter Qualität nach DIN-Norm) sind ausreichend lichtbeständig und vor allem wasserfest.
Schuttwegraeumer
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Beitrag von Schuttwegraeumer »

Michael hat geschrieben:Kurz zu Noodlers: hier bleibt nach Trocknung die oberste Schicht wasserlöslich, was zum Verschmieren z.B. bei Markierung mit Textmarker führt (ein weiterer Kompromiss).
Also ich habe das Gefühl als ob die Noodlers je nach Papier nur zu einem geringen Teil abbindet, der rest oft mechanisch veränderbar bleibt.
Sobald ich an einen Scanner komme mache ich einen Test und scanne ihn ein.
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