"Federklar"

[Edelweissine]

Hallo liebe Geplagten des zu trockenen Tintenflusses,
Ihr habt mir schon so manchen Tipp gegeben, wie eine zu trocken laufende Tinte flüssiger aus dem Füller läuft oder ein zu trocken schreibender Füller saftiger schreibt. Jetzt habe ich dazu eine Idee.
Viele tropfen sich einen Tropfen Spülmittel ins Tintenglas, die Tinte läuft dann aber natürlich in jedem Halter stärker, auch in einem, in dem besser eine Tinte so genutzt werden sollte, wie sie ursprünglich konzipiert war. Ich suchte nach einer individuell anzupassenden und einfach handzuhabenden Lösung. Dabei habe ich festgestellt, dass ein leicht angefeuchtetes Stofftuch, zusätzlich benetzt mit einem Minitropfen Spülmittel, Wunder wirken kann, wenn man damit nur einfach einmal über die Feder wischt. Diese Idee habe ich weiterverfolgt. In ein leeres Pelikan-Tintenglas, 30 ml, habe ich einen einzigen Tropfen Spülmittel gegeben und das Ganze mit abgekühltem, abgekochtem Wasser aufgefüllt, dann das Ganze geschüttelt und sich setzen lassen. Habe ich jetzt eine Füller-/Tintenkombination, die mir nicht nass genug erscheint, stippe ich die Feder einmal kurz ins Glas, schreibe ein paar dann oft sehr nasse Zeilen auf Schmierpapier und habe anschließend den Füller sehr viel schreibfreudiger als vorher. Probiert es aus, einen Versuch ist es allemal wert - und Eure Tinte bleibt im Originalzustand. Das Tintenglas habe ich mit "Federklar" beschriftet, das Kind muss ja einen Namen haben...Die Wasser-Spüli-Mischung färbt sich immer bunter, je länger man sie nutzt, aber wegkippen muss man sie deshalb noch lange nicht.

[Thom]

Liebe Heike,

Dein Spüli in der Spüliflasche ist konserviert, Dein Federklar ist es nicht. Wenn Du das nach einer Weile auskippst und in's Glas reinlangst und sich die Innenwände so richtig schleimig anfühlen, dann hättest Du's mal lieber früher weggekippt.

Viele Grüße
Thomas

[Killerturnschuh]

Ich muss gestehen, ich gehe an die Problematik Tintenfluß vollkommen anders heran. Statt einem Füller Tinte hineinzuzwingen die er offensichtlich nicht mag, suche ich schlicht den für diese Tinte passenden Füller aus, dieses Vorgehen hat sich sehr bewährt. Nicht jede Tinte paßt in jeden Füller. Bei trockenen Tintenfluss würde ich schlicht zu einer Iroshizuku Tinte greifen.

[glucydur]

Liebe Angi, Deinen Ansatz finde ich sehr überzeugend...

[Killerturnschuh]

Er funktioniert auf jeden Fall, Pinky
Meine Füller schreiben völlig problemlos auf jedem Papier, kennen keine Anschreibprobleme oder sonstiges.
Manchmal erfordert es ein wenig Zeit um die idealen Paarungen zu finden, aber "Füllerflüstern" wie ich es nenne macht auch Spaß.

[Edelweissine]

Die richtigen Tinten wie Iroshizuku habe ich noch nicht, immer eins nach dem anderen... Und wenn eine zu trockene Tinte im Halter steckt, will ich sie weder verklappen noch in einen anderen Füller umfüllen oder in ein "Zwischenlagerungs-Tintenglas" geben. Einfach verbraucht soll sie dann werden, und dafür funktioniert " Federklar".
@Thom: Eingesippt wird nur die Feder, und der Tintenleiter wird anschließend vorsichtshalber gleich leergeschrieben. Im Tintenglas ist nichts bisher schmierig, auch den Füllern geht es gut. Wenn es nicht mehr gut aussieht, wird alles weggekippt, es ist ja Centkram.

[vanni52]

Er funktioniert auf jeden Fall, Pinky
Meine Füller schreiben völlig problemlos auf jedem Papier, kennen keine Anschreibprobleme oder sonstiges.
Manchmal erfordert es ein wenig Zeit um die idealen Paarungen zu finden, aber "Füllerflüstern" wie ich es nenne macht auch Spaß.

Hallo Angi,
die Formulierung "ein wenig Zeit" ist natürlich relativ. Du wirst eher intuitiv an das "Füllerflüstern"(übrigens ein genialer Begriff) herangehen, während Neulinge wie ich eher vor der bekannten Reiskorngeschichte stehen: Bei drei Variablen (Füller/Tinte/Papier) kann ich mir bei nur einem Füller und z.B. 10 Tinten u. 10 Papieren noch gerade die Anzahl der Flüsterexperimente vorstellen.
Heinrich

[Killerturnschuh]

Liebe Heike,
Iroshizuku ist nur ein Beispiel. Es handelt sich bei diesen japanischen Tinten um sehr "weiche" fließfreudige Tinten. Wobei es auch dort Abstufungen gibt. Auf der anderen Seite gibt es eben auch eher trockene, griffiggerere Tinten.

@Heinrich,
natürlich lernt man mit der Zeit und der Erfahrung.
Zwar kann man irgendwann sagen: " Füller der Marke xyz schreiben in der Regel so und so". Aber grau ist alle Theorie. Das gilt besonders bei hochwertigereren Füllern. Da diese Federn alle von Hand gemacht werden, hat jede Feder eine ganz eigene Charakteristik. Zusammen mit dem Tintenleiter bilden sie "Herz" und "Seele" eines Füllers. Mit der Wahl der Tinte kann man sehr großen Einfluss auf das Schreibverhalten nehmen. Es gibt sehr schlicht gestrickte Schreibgeräte, die schreiben mit allem und holen auch farbtechnisch alles aus einer Tinte heraus. Dann sind da eben aber auch die Anspruchsvollen und Primadonnen. Wenn man ihnen nicht die zu ihnen passende Tinte gibt landen sie über kurz oder lang in der Schublade, weil sie eben zicken oder nicht so scheiben wie man es gerne hätte.

[Thom]

Hallo Heinrich,

so schlimm ist das nicht, wenn Du weniger Fluß brauchst, nimmst Du R&K, wenn Du mehr Fluß brauchst nimmst Du J.Herbin und wenn Du aus einer R&K eine J.Herbin machen willst, nimmst Du Thoms Fließverstärker (andersrum ist allerdings kniffliger).

Viele Grüße
Thomas

[vanni52]

Hallo Thom,
interessant wäre die Zusammensetzung des Fließverstärkers!

[Thom]

Heinrich, absolut! Deshalb verrate ich die ja nicht. Es ist aber nichts, was nicht in Tinten verwendet wird.
Also kein Spüli oder so'n Quatsch.

V.G.
Thomas

[Thom]

Heinrich, jetzt bin ich erstmal mit den anderen Sachen hier fertig.
Also, der Fließverstärker ist ein "leichter Schlag mit einer schweren Waffe". Ich würde den keinesfalls grundlos einsetzen, weil die Tinte dauerhaft verändert wird. Solche Probleme, wie sie Freddy gerade mit seinem TWSBi hat, kann der FV sowieso nicht lösen.
Bei bestimmten Tinten, wie z.B. der Perle noire, würde ich den noch nichtmal unter Gewaltandrohung einsetzen, die Tinte kann man nur schlechter machen.

Viele Grüße
Thomas

[vanni52]

Die richtigen Tinten wie Iroshizuku habe ich noch nicht, immer eins nach dem anderen... Und wenn eine zu trockene Tinte im Halter steckt, will ich sie weder verklappen noch in einen anderen Füller umfüllen oder in ein "Zwischenlagerungs-Tintenglas" geben. Einfach verbraucht soll sie dann werden, und dafür funktioniert " Federklar".
@Thom: Eingesippt wird nur die Feder, und der Tintenleiter wird anschließend vorsichtshalber gleich leergeschrieben. Im Tintenglas ist nichts bisher schmierig, auch den Füllern geht es gut. Wenn es nicht mehr gut aussieht, wird alles weggekippt, es ist ja Centkram.

Hallo Heike,
falls Du Irosizuku Tinten aus Japan bestellen möchtest, hier ein Tipp, den ich aus dem Forum bekommen habe und auch ausprobiert habe: Niemals mehr als ein Fässchen auf einmal ordern, denn oberhalb von 22€ wird man zum nächsten Zollamt zitiert, wo Gebühren und Steuern anfallen. Zur Zeit liegen die Preise bei 16 bis 17 €, natürlich portofrei und außerdem verlängert man zusätzlich die Ankunftsfreuden!
Heinrich

[Edelweissine]

Danke für den Tipp, Heinrich!
In Japan habe ich noch nie bestellt. Eine Idee wäre es aber. Ansonsten habe ich auch schon bei Fritz Schimpf nach Diamine-Tinten geschaut, das wäre auch noch eine Möglichkeit. Wäre nur mein VuT (Vorrat unangebrochener Tinten ) nicht so groß...!

[vanni52]

Deshalb habe ich Pelikanos und Safaris mit allen möglichen Tinten gefüllt, was mich zu mehr und zu häufigerem Schreiben veranlasst hat, habe gerade erst eine Tabelle mit 20 verschiedenen Tinten erstellt. Oder Du schreibst beidhändig ?! Autsch, ich glaube, mein Ardbeg Uigeadail beeinflußt meinen Durchblick.
Gute Nacht!
Heinrich