Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

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Timmeteq
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Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von Timmeteq » 19.07.2016 15:02

Moin Moin!

Ich habe ein kleines Problem mit meinem Montblanc 146 (Feder müsste OB sein). Ich habe den Füllhalter gereinigt und geschmiert. Seitdem läuft der Kolben wieder sehr sanft. Allerdings habe ich seitdem das Gefühl, dass 1. die Feder kratzt und 2. der Tintenfluss ungleichmäßig ist. Gerade auf den Bildern 2 und 3 wird es sehr deutlich. Das ist kein Feathering! Der Strich ist einfach ungleichmäßig durchsetzt.

Was meint ihr, sind hier die Ursachen und was kann ich tun?
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MarkIV
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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von MarkIV » 19.07.2016 15:09

Hast du manchmal Silikon vor den Kolben bekommen, also in den Bereich der Tintenkammer? Das sieht einfach nach zähem Tintenfluß aus. Ich gehe mal davon aus, dass du die selbe Tinte wie vorher verwendet hast, oder?

Mark
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PeliJoerg
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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von PeliJoerg » 19.07.2016 15:32

Hallo!

Ich würde mit Mark vermuten wollen, dass da irgendwie irgendwas (vermutlich in wesentlichen Bestandteilen Fettiges) in/an die Tinte gelangt ist.

Zur Abklärung folgende Fragen:
Tinte und Papier sind die gleichen wie vor der Reinigungsaktion?
Und zur gänzlichen Sicherheit: vor der Reinigungsaktion hat der Füller ohne diese Probleme geschrieben - oder hast Du den Füller in irgendeiner Weise "dreckig" übernommen (gekauft/geschenkt bekommen/Dachbodenfund - wie auch immer) und vor der Reinigung gar nicht damit geschrieben?

Was genau dürfen wir uns unter "gereinigt und geschmiert" vorstellen? Insonderheit: was hast Du mit Feder und Tintenleiter angestellt? Mit welchen Flüssigkeiten oder was auch immer sind sie in Kontakt gekommen?

Und zu guter Letzt: könnte Silikonfett (oder womit immer Du den Kolben geschmiert hast) in die Tintenkammer gelangt sein/immer noch hineingelangen?

Oder das Ganze ist kein chemisches, sondern ein physikalisches Problem:
Wenn Du die Feder nicht absichtlich oder unabsichtlich physikalisch verändert hast (geschliffen und/oder verbogen), dann kann das Kratzen eigentlich nur daher rühren, dass nicht mehr genug Tinte als Schmiermittel unterwegs ist.
Hast Du beim Aus- und Einbau Feder und Tintenleiter voneinander getrennt? - Dann könnte das Fließproblem daran liegen, dass die beiden jetzt, schreiben wir mal, suboptimal zusammengesetzt sind.

Oder aber es liegt eine Kombination aus chemischen und physikalischen Ursachen vor.
Wie sagte schon Walter Giller immer: "Es bleibt eben schwierig."

MfG
Jörg

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von Timmeteq » 19.07.2016 16:02

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten. Zu den Fragen:

Der Füller hat ohne Probleme sehr weich und nass geschrieben. War immer mein Lieblingsfüller. Nun war er nicht mehr dicht (Silikondichtungen verschlissen) und der Kolbenmechanismus war etwas schwergängig.

Gemacht habe ich dann folgendes: Federeinheit rausgedreht und in Seifenwasser gereinigt. Die Feder und der Fuß/Leiter wurden nicht voneinander getrennt. Danach gründlich gespült und mit Papiertüchern getrocknet und anschließend an der Luft trocknen lassen.

Das Gehäuse habe ich ebenso gereinigt.

Anschließend habe ich etwas Silikonfett auf ein Wattestäbchen genommen und damit die Innenseite der Tintenkammer aufgetragen, den Kolben einige Male hoch und runter bewegt, damit dieser geschmiert wird. Die Mechanik ist seitdem wieder sehr leichtgängig.

Dann habe ich die Gewinde noch dünn mit Silikonfett abgedichtet, damit er dicht bleibt.

Ich habe schon darauf geachtet, dass kein Silikonfett an die Feder kommt. Aber logischerweise ist in der Tintenkammer noch Silikon, da ich den Kolben ja nur von der Seite schmieren kann.

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von PeliJoerg » 19.07.2016 18:22

Na, dann haben wir doch die Lösung:
Sehr einfach geschrieben: das Fett ist das Problem.
Etwas komplexer, aber den kompletten physikalischen wie chemischen Gegebenheiten noch nicht in allen Details gerecht werdend: Tinte ist in Wasser gelöster Farbstoff - also ist der Farbstoff hydrophil, sprich: er "liebt" Wasser. Aus dem Chemieunterricht wissen wir: hydrophil = lipophob. Sprich: der Farbstoff mag - wie auch das lösende Wasser - kein Fett (deswegen schwimmen die Fettaugen immer oben auf der Suppe, weil Fett und Wasser versuchen, möglichst weit voneinander weg zu kommen).

Führst du dem Gemisch aus hydrophilen Farbstoffen und dem Wasser (vulgo: der Tinte) Fett in Form von Silikonfett zu, schwimmen bildlich gesprochen die Fettaugen "auf der Tinte". Oder anders gesagt: an den Stellen, an denen Du zu wenig Tinte auf dem Papier siehst, hast Du mit Silikonfett geschrieben.

Was kann man da jetzt tun? - Irgendwie das Silikonfett aus der Tintenkammer entfernen (frag mich bitte nicht, wie!) - und dabei dann auch gleich aus dem Tintenleiter und von der Feder entfernen, denn dort ist das Fett "auf der Flucht vor der Tinte" inzwischen auch reichlich hingelangt.

Was kann man beim nächsten Mal tun? - Den Kolben vor dem Schmieren ausbauen und so möglichst gar kein Fett in die Tintenkammer gelangen lassen (ich weiss, bei Montblanc nicht ganz trivial, den Füller so weit zu zerlegen). Und: das Fett nicht tonnenweise auftragen, wie Du es getan hast, sondern in Kleinstmengen. Sprich: nicht mit einem Wattestäbchen wedeln, sondern die Spitze (und wirklich nur die äußerste Spitze!) eines Zahnstochers zum Auftragen benutzen. Und die Spitze am besten vor dem Auftragen noch trockenwischen ...

Tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten habe.
Jörg

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von Killerturnschuh » 19.07.2016 19:17

Ich hoffe jemand hat einen Tipp wie du das Silikonfett aus dem Füller, dem Tintenleiter und der Feder entfernen kannst. Aceton dass das Fett beseitigt fällt in diesem Fall leider flach.
Ich fürchte aber letztendlich wird wohl ein neuer Tintenleiter und eine große Inspektion bei MB fällig werden. :(
Salve

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von MarkIV » 19.07.2016 19:36

Timmeteq hat geschrieben:Gemacht habe ich dann folgendes: Federeinheit rausgedreht und in Seifenwasser gereinigt. Die Feder und der Fuß/Leiter wurden nicht voneinander getrennt. Danach gründlich gespült und mit Papiertüchern getrocknet und anschließend an der Luft trocknen lassen.

Das Gehäuse habe ich ebenso gereinigt.

Anschließend habe ich etwas Silikonfett auf ein Wattestäbchen genommen und damit die Innenseite der Tintenkammer aufgetragen, den Kolben einige Male hoch und runter bewegt, damit dieser geschmiert wird. Die Mechanik ist seitdem wieder sehr leichtgängig.

Dann habe ich die Gewinde noch dünn mit Silikonfett abgedichtet, damit er dicht bleibt.

Ich habe schon darauf geachtet, dass kein Silikonfett an die Feder kommt. Aber logischerweise ist in der Tintenkammer noch Silikon, da ich den Kolben ja nur von der Seite schmieren kann.
Au weia, ich glaube du hast so ziemlich alles verkehrt gemacht was möglich war. Die Federeinheit nicht mit Seifenwasser ausspülen, immer nur mit klarem, kaltem Wasser. Die Seife verringert die Oberflächenspannung. Wenn du Pech hast, schießt dir hinterher die Tinte einfach so durch den Tintenleiter. Die Tinte soll ja bis zu einem gewissen Grad am Tintenleiter haften.

Und Silikonfett im Gewinde der Federeinheit und in der Tintenkammer, das ist das schlimmste was überhaupt möglich ist. Jetzt hast du da wo Fett hin soll, nämlich hinter die Kolbendichtung, nichts, den die Dichtung ist dicht. Die schiebt das Silikon jetzt schön von der Wand weg und löst die Partikel in die Tinte. Aber da wo auf keinen Fall Silikon hin darf, in die Tintenkammer, hast du jede Menge davon. Was bedeutet, die Silkonklümpchen wandern in den Tintenleiter. Silikon ist wasserabweisend, also wird kaum noch etwas durch den Tintenleiter fließen, was dein Schriftbild erklärt.

Leider kannst du alles was Silikon löst, in einem Füller nicht einsetzen, da es den Füller auch auflöst.

Ende der Geschichte, du wirst deinen Stift zu Montblanc schicken dürfen, die werden den Korpus wechseln müssen und wahrscheinlich wird auch der Tintenleiter ausgetauscht werden, plus Grundreinigung. Leider ein sehr teurer spaß, aber der einzige Weg den ich sehe deinen Stift wieder zum Leben zu erwecken. Denn je länger du versuchst zu schreiben, desto weniger Tinte wird durch den Leite kommen.

:cry: :cry:

Mark
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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von StephanM » 19.07.2016 20:13

Eine kurze Frage: Woher habt ihr das Wissen, dass das Silikonfett "in Lösung" geht?
Es gibt genauso auch welche, die als "wasserunlöslich" beschrieben werden.
(Ich hatte noch keine Probleme mit Fettaugen ... jaja, schön für mich, etc.)

Was bedeuten die erwähnten "Silikonklümpchen"? Wie sondern sie sich von der Masse ab?

@Timmeteq:
Hast du dir die Feder mit einer Lupe angeschaut? Vielleicht hast du etwas verbogen.
Welches Fett (genaue Bezeichnung) hast du verwendet? Möglicherweise gibt es eine Lösung ( :mrgreen: ) dafür, wenn es daran liegt.
Aber je nach Fett hilft nichtmal Aceton.

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von Timmeteq » 19.07.2016 20:32

Das hört sich ja nicht so gut an. Dabei hat Brian Goulet es genauso in einem Tutorial erklärt. Da dachte ich, dass es nicht so schlimm sein könnte.

Fett habe ich dieses benutzt:
https://www.amazon.de/Tube-Silikonfett- ... ilikonfett

StephanM
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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von StephanM » 19.07.2016 20:55

Auch gut, dass es keine Datenblätter zu den Produkten gibt.
Naja.
Man muss den Kunststoff nur irgendwie dazu bringen, an etwas anderem einigermaßen gut zu haften,
das am Ende von der Oberfläche besser weggeht, als das Fett selbst...
Wie wäre es mit einem (wasserlöslichen) Silikonöl ("ähnliches in ähnlichem")?
Was sagen die Profis zu Feuerzeugbenzin und WD-40?
Gibt es zu der Verträglichkeit schon praktische Untersuchungen?
Oder Seifenwasser und ausgiebig mit einer weichen Bürste traktieren (das wäre fast mein Favorit)?
Irgendwann geht das Fett auch so weg.

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von Timmeteq » 19.07.2016 21:01

Das Video, das ich meine ist übrigens dieses hier:

http://blog.gouletpens.com/2014/02/cool ... iston.html

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von red » 19.07.2016 22:27

Hast du das Fett den auf den Tintenleiter gebracht? Oder fährt der der Kolben beim Montblanc bis zum Anschlag an den Tintenleiter herunter?
Denn ich kann mir jetzt ehrlich gesagt nich Vorstellen, das ein normale Tinte, die ja alle mehr oder weniger Wasserlöslich sind (vllt. Noodlers mal ausgenommen...was da in manchen Tinten drin ist weis wohl keiner :shock: ) das Siliconfett anlöst...sonst würde es ja auch bei den ganzen Eyedroppern nicht funktionieren.

Hast du beim reinigen die Feder/Tintenleiter mit der bloßen Hand öfters angefass, könnte auch etwas Hautfett daran haften. Dann könnte es helfen den Tintenleiter und die Feder nochmal richtig mit Seifenwasser zu reinigen (und danach sehr, sehr lange mit klarem Wasser spülen)...dass würde ich zumindest noch mal probieren, bevor ich ihn zu Montblanc geben würde.

Aber hier gibt es sicher Leute die sich da etwas besser auskennen, und vielleicht noch ein zwei Tipps haben :wink:

PS. Feuerzeugbenzin würde ich auf KEINEN Fall in den Füller geben...das löst zwar das Fett, aber unter Umständen auch das Plastik im Korpus und Tintenleiter :!:

Gruß red

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von Killerturnschuh » 20.07.2016 9:24

Ein Ultraschall Bad könnte möglicherweise helfen, aber Garantie besteht keine.
:!: Bitte aber unter allen Umständen die Finger von
Reinigungsmitteln aller Art machen.
Die größte Sicherheit hast du auf jeden Fall wenn du 81€ investierst und bei MB einen großen Service machen lässt. Dort bitte aber auf jeden Fall angeben was du gemacht hast.

@ Red,
Bei Eyedroppern schmiert man das Silikonfett vorsichtig auf das Gewinde und verteilt es nicht großzügig im im Korpus, wie hier leider geschehen. Bei einem billigen Inder oder einem Füller mit Jowo oder Bock Sektion / Tintenleiter ist es auch kein Drama wenn mal etwas schief geht, weil man einfach das Teil austauschen kann. Bei einem Montblanc sieht es halt etwas anders aus.
Salve

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von red » 20.07.2016 10:48

@Angi: Mir ging es darum, das Siliconfett ziemlich gut haftet. Sprich wenn er es nur ganz dünn im Korpus verteilt hat (ich geh jetzt mal davon aus, das er nich den Korpus mit Fett zugekleister hat) dann bleibt das auch an der Korpuswand und wandert nicht in den Tintenleiter. ( immer vorausgesetzt es sind keine ganzen Fett-Klümpchen im Korpus)
Bei dem Eyedropper-Vergleich ging es mir darum, dass die Tinte dann ja auch dort (am Gewinde) das Fett herauslösen müsste -> Die Folgen wären dann ein undichtes Gewinde, und schlechter Tintenfluss. Ist mir aber noch nie passiert, eben weil Tinten normalerweise kein Fett lösen.

Aber grundsätzlich hast du natürlich recht, bei einem Kaweco Sport kostet eine Ersatzfeder mit Tintenleiter um die 10€...Ist da etwas schief gegangen ist das doof, aber nicht tragisch. Bei einem Montblanc ist das natürlich eine andere Hausnummer.

Gruß red

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Re: Tintenfluss ungleichmäßig am MB 146

Beitrag von MarkIV » 20.07.2016 11:18

red hat geschrieben:@Angi: Mir ging es darum, das Siliconfett ziemlich gut haftet. Sprich wenn er es nur ganz dünn im Korpus verteilt hat (ich geh jetzt mal davon aus, das er nich den Korpus mit Fett zugekleister hat) dann bleibt das auch an der Korpuswand und wandert nicht in den Tintenleiter.
Erstmal, wir reden hier über Silikonfett oder wahrscheinlicher über ein Silikonöl, nicht über reines Silikon. Lies mal das was du geschrieben hast und setze das mal in Relation zur Funktion eines Kolbenfüllers. In einem Eyedropper könnte das sogar funktionieren, in einem Kolbenfüller garantiert nicht. Silikonöle sind hydrophob, temperaturbeständig und anorganisch, was sie in der Medizin und im Maschinenbau zu einem idealen Schmierstoff und Dichtmittel macht.
Aber Silikonöle sind nur temporäre Schmierstoffe, selbst wenn sie nicht abgewischt werden, sie tragen sich ab.

in diesem Fall ist es so, die Dichtung des Kolbenstempels soll die Tintenkammer dicht gegen die Mechanik hinter derselben abschließen. Bedeutet, das Fett vor dem Stempel wird durch den Stempel schön abgetragen. Heißt, beim Aufziehen des Füllers sorgt die Bewegung des Stempels an der Wand der Tintenkammer entlang dafür dass das Öl/Fett in die Flüssigkeit im Tank diffundieren.
Daher hilft sehr wahrscheinlich auch nicht einmal aufzuziehen, dann zu spülen und zu hoffen das alles raus ist. Silikonöl ist sehr adhäsiv, sprich es möchte gern an der Wand bleiben, was der Stempel aber jedes mal wenn er vorbeiflutscht unterbinden möchte.

Da die kleinen Partikel extrem hydrophob sind, langern sie sich auf "nassen" Oberflächen nicht an, heißt sie wandern mit der Strömung und der Schwerkraft in den Tintenleiter, sammeln sich da (denn miteinander verbinden sie sich sehr gut) und unterbinden die Flusswirkung des Leiters. Versucht man sie dort "abzuwischen", passiert dasselbe wie an der Tankwand, die Wand wird wasserabweisend, der Kanal im Tintenleiter dadurch schmaler und die Kriechwirkung and den Wänden wird reduziert, beziehungsweise unterbunden. Sprich Flüssigkeiten fließen nicht mehr durch den Leiter.

Genau dafür sind diese Schmier- und Dichtmittel ja entwickelt worden, kein Wasser.

Lösungsmittel an Kunststoffen die explizit nicht dafür gedacht sind, sind nie eine gute Idee. Auch Alkohole halte ich für nicht zielführend. Wie Angi schon geschrieben hat, ab zu Montblanc damit.

Mark
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