Resttintensammler

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

DanielH
Beiträge: 2672
Registriert: 10.10.2007 12:29
Wohnort: Düsseldorf

Resttintensammler

Beitrag von DanielH »

Mal eine Frage in die Runde: Was macht Ihr, wenn in einem Fass die Tinte soweit zur Neige geht, dass man sie nicht mehr aufziehen kann? Ich verwende ein 50 ml Lamy-Tintenfass. Das hat so einen kleinen "Brunnen" (nennt man glaube ich auch "Resttintensammler"), in den man den Füller reinsteckt und so fast die ganze Tinte rausziehen kann. Was ich aber ohne das Fass machen würde weiß ich nicht, deswegen verwende ich es schon seit Jahren. Jedes Mal wenn es leer ist wird es schön ausgespült und neu aufgefüllt... Eine ähnliche Technik - wenn auch längst nicht so gut - kenne ich noch von den Montblanc-Tintenfässchen und von den Tintenfässern von Visconti. Aber wie macht geht man zum Beispiel bei Pelikan vor? Wird der Rest weggeschüttet? Füllt man einfach auf? Oder gibt es irgendein Gefäß, in das man umfüllen kann?
yoda
Beiträge: 329
Registriert: 19.07.2004 20:04
Wohnort: Heidelberg

Beitrag von yoda »

Hallo
Wenn man sich traut kann man Visconti Reisetintenfässer verwenden. Da passt so und so nur wenig hinein und sie sind so gebaut, daß die Tinte wirklich um die Feder fliesst.

Warum ich schreibe wenn man sich traut:
Nun beim Reisetintenfass steckt man den Füller auf und dreht dann alles auf den Kopf. Wenn der Füller also nicht richtig im Tintenfass steckt dann hat man bunte Finger und Ärmel und Boden......

Ich habe es bislang noch nicht richtig gewagt. Nur über dem Waschbecken oder mit destiliertem Wasser. Aber damit hat es immer funktoniert.

Gruß
Hugo
DanielH
Beiträge: 2672
Registriert: 10.10.2007 12:29
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von DanielH »

Wo kriegt man denn so ein gutes Stück und vor Allem: Was kostet es?
Benutzeravatar
Tenryu
Beiträge: 5276
Registriert: 10.06.2004 0:45
Wohnort: Basel

Beitrag von Tenryu »

Ich mache das so, daß ich die Tinte entweder mit der frischen mische oder die letzten Reste dazu verwende, vermittels einer feinen Pipette Tintenpatronen nachzufüllen.

Da ich gerne auch mal eigene Farben mische, verwende ich die Reste auch mal zum Experimentieren.

Wer einen Level von Pelikan sein eigen nennt, kann die Reste auch in das Level-Fäßchen schütten, welches man aufgrund des Füllsystems komplett entleeren kann.
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo Daniel.

Daniel ist doch dein Vorname, oder?
DanielH hat geschrieben:Wo kriegt man denn so ein gutes Stück und vor Allem: Was kostet es?
Eventuell haben Schreibgerätehändler, die auch Visconti im Angebot haben, diese vorrätig.
Schau doch in Bremen mal bei Dörrbecker in der Einkaufspassage im Katharinenviertel, Katharinenklosterhof vorbei. Vielleicht gibt’s dort auch Visconti.

Hier kannst du dir schon mal eines anschauen. http://www.fuellhalter.de/Media/Shop/reisefass.jpg Bitte bis zum Ende scrollen.
Nachtrag: Hier ist der korrekte Link. http://www.fuellhalter.de/index.php?list=KAT127 Und wie oben geschrieben, bis zum Ende scrollen.
Wenn der Füller also nicht richtig im Tintenfass steckt dann hat man bunte Finger und Ärmel und Boden......
Auch wenn ich nur normal meine Schreibgeräte fülle, habe ich mich eigentlich immer zugesaut. :oops: Spätestens beim Federabputzen.
:P

Alles Gute
Günter
lw7275
Beiträge: 183
Registriert: 16.01.2006 12:27

Beitrag von lw7275 »

Was heißt hier "Resttinte"?
Zur Zeit befülle ich meinen M800 mit Parkertinte "writing ink ebony" aus diesem hübschen breiten, 50 ml fassenden Glas. Nach nicht einmal der Hälfte war damit aber erstmal Schluss.
Denn der M800 besitzt eine lange Feder und zieht nur Luft, wenn sie nicht vollständig eingetaucht wird.

GIBT ES DA KEINEN TRICK???!!

Für die Befüllung aus breiten und damit flachen Gläsern ist das jedenfalls keine gute Voraussetzung.

Also fülle ich die Tinte in ein kleines, vor allem schmales Tablettenfläschchen um. Dieses verfügt über einen dichten Schraubverschluss und ist braun eingefärbt, um seinen Inhalt vor Licht zu schützen.
Ganz kleine Reste verschreibe ich in Konverterfüllhaltern, die ich mit Spritzen auffülle.

Grüße
Lars
DanielH
Beiträge: 2672
Registriert: 10.10.2007 12:29
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von DanielH »

lw7275 hat geschrieben:Was heißt hier "Resttinte"?
Zur Zeit befülle ich meinen M800 mit Parkertinte "writing ink ebony" aus diesem hübschen breiten, 50 ml fassenden Glas. Nach nicht einmal der Hälfte war damit aber erstmal Schluss.
Denn der M800 besitzt eine lange Feder und zieht nur Luft, wenn sie nicht vollständig eingetaucht wird.
Da würde ich auch zu so einem Lamy-Glas raten. Die sind nicht allzu teuer (drei, vier Euro vielleicht). Die haben eben diesen "Brunnen", mit dem das kein Problem sein sollte. Da einfach den Inhalt einmal vebrauchen und dann den Rest Parker-Tinte da rein umfüllen. Wenn das Fass einmal leer ist, kannst Du es ja auch mit Parker-Tinte nachfüllen wenn Du die lieber magst. Ich fülle meine Lamy-Gläser auch mit schwarzer-Pelikan-Tinte weil ich die lieber mag.
Benutzeravatar
Sokko
Beiträge: 432
Registriert: 08.11.2005 15:49
Wohnort: Berlin

Beitrag von Sokko »

Hallo zusammen!
Nach nicht einmal der Hälfte war damit aber erstmal Schluss.
Denn der M800 besitzt eine lange Feder und zieht nur Luft, wenn sie nicht vollständig eingetaucht wird.
Das Problem kenne ich auch. Ich habe mir ein kleines, aber sehr dekoratives Tintenglas für den Schreibtisch angeschafft, was aufgrund seiner engen und tiefen Ausmaße jede Feder bis oben hin in Tinte stehen läßt. Allerdings ist das Fassungsvermögen des Gläschens sehr gering, nach zweimal Volltanken will es aufgetankt werden. Und um das ohne größere Sauerei zu bewerkstelligen, braucht es schon eine ruhige Hand und etwas Übung. Aber mittlerweile habe ich den Bogen raus.
Da ich beruflich in erster Linie mit blauer Tinte schreibe, kippe ich die Reste der verschiedenen Hersteller einfach zusammen, ohne dass meine Lieblinge bisher wegen dieses Gemischs mal gemurrt haben.

Schönes sonniges Wochenende
Sokko
werner
Beiträge: 3078
Registriert: 10.04.2007 17:26
Wohnort: Bamberg
Kontaktdaten:

Re: Resttintensammler

Beitrag von werner »

DanielH hat geschrieben:Mal eine Frage in die Runde: Was macht Ihr, wenn in einem Fass die Tinte soweit zur Neige geht, dass man sie nicht mehr aufziehen kann?
Hallo,

interessiert habe ich die Diskussion über Fülltechniken und brauchbare Tintengläser verfolgt. Wie wäre es denn mit dem alten Wagenfeldschen Pelikan Liegeglas Modell 71 mit Schraubverschluß oder Modell 72 ebenfalls mit Schraubverschluß. Beide Modelle haben den gewünschen "Resttintensammler". Sie wurden ja auch von Pelikan beworben wegen ihrer gleichbleibenden Eintauchtiefe. Wenn man diese Tintengläser hinten um wenige Millimeter erhöht stellt, erreicht man ein ideales Ergebnis. Gerade solche Tintenfäßchen tauchen immer wieder auf Flohmärkten auf.

Viele Grüße
Werner
DanielH
Beiträge: 2672
Registriert: 10.10.2007 12:29
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von DanielH »

Mit anderen Worten: Diese Wagenfeldgläser sind nicht mehr im Handel erhältlich?

@Sokko: Was für ein Glas ist das denn genau, was Du da verwendest?
werner
Beiträge: 3078
Registriert: 10.04.2007 17:26
Wohnort: Bamberg
Kontaktdaten:

Beitrag von werner »

DanielH hat geschrieben:Mit anderen Worten: Diese Wagenfeldgläser sind nicht mehr im Handel erhältlich?

@Sokko: Was für ein Glas ist das denn genau, was Du da verwendest?
Soweit ich informiert bin, gibt es diese Liegegläser mit Schrauverschluß nicht mehr. Bereits in meiner Preisliste von 1955 sind sie nicht mehr aufgeführt.
Einmal benutze ich das Modell 72 S mit Schraubverschluß (Inhalt 35 g) und
das Modell 71 S (Inhalt 60 g). Das Vorgängermodell Nr. 70 hatte einen Griffkorken zum verschließen, dieses gab es dann auch später mit Schraubverschluß und 100 g Inhalt. Davon habe ich auch ein Exemplar.
Ich habe alle Gläser auf Flohmärkten erstanden.

Viele Grüße
Werner
werner
Beiträge: 3078
Registriert: 10.04.2007 17:26
Wohnort: Bamberg
Kontaktdaten:

Beitrag von werner »

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, deshalb zwei Links zu zwei Bildern. Keine Kunstwerke, da auf die Schnelle fotografiert aber zur Identifizierung reicht die Qualität sicherlich aus.

http://www.ruettinger-web.de/bilder/tintenglas1.jpg

von oben nach unten: Modell 70 S (Inhalt 100 ml); Modell 71 S (Inhalt 60 ml); Modell 71 S (Inhalt 60 ml)

http://www.ruettinger-web.de/bilder/tintenglas2.jpg

beide Modell 71 S, wobei diese aus verschiedenen Fertigungsperioden stammen.

Viele Grüße
Werner
Benutzeravatar
Tenryu
Beiträge: 5276
Registriert: 10.06.2004 0:45
Wohnort: Basel

Beitrag von Tenryu »

Gibt es nicht von Montblanc so ähnliche Tintenfässer? Und taugen die etwas?
Man braucht sich ja nur einmal so ein teures Ding zu kaufen und kann es später mit billigerer Tinte nachfüllen?
werner
Beiträge: 3078
Registriert: 10.04.2007 17:26
Wohnort: Bamberg
Kontaktdaten:

Beitrag von werner »

Tenryu hat geschrieben:Gibt es nicht von Montblanc so ähnliche Tintenfässer? Und taugen die etwas?
Man braucht sich ja nur einmal so ein teures Ding zu kaufen und kann es später mit billigerer Tinte nachfüllen?
Hallo,

wenn ich mich richtig erinnere gibt bzw. gab es auch von Montblanc so ein Liegeglas. Aber momentan bin ich überfragt bezüglich Preis und Aussehen. Ich habe es auf die Schnelle nicht gefunden.

Viele Grüße
Werner
DanielH
Beiträge: 2672
Registriert: 10.10.2007 12:29
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von DanielH »

Die Montblanc-Gläser sind diesen Pelikan-Gläsern gar nicht so unähnlich wie ich sehe. Das MB-Fass hat zwei "Kammern": eine kleine vorn und eine große hinten, die durch eine Art "Wehr" getrennt sind. Durch umstürzen des Fasses kann man Tinte von der Vorrats- in die Sammelkammer fließen lassen. Von Montblanc gibt es meines Wissens nur diese Tintenfässer und sie sollten so um die acht Euro kosten. So sieht es aus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Mont- ... enfass.jpg
Antworten

Zurück zu „Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow“