Braun ist doch eine traditionelle Tintenfarbe, die es schon ein paar Jahrhunderte gibt und früher auch in offiziellen Dokumenten (Ämter, Urkunden usw.) verwendet wurde. Warum sich von Nazis abhalten lassen?G-H-L hat geschrieben:Also, nachdem mir braune Tinte sehr gut gefällt, habe ich einige meiner Füller damit gefüllt.
Jedoch habe ich immer die Befürchtung, daß man mir beim Gebrauch der Tinte auch eine braune Gesinnung nachsagt. Deshalb schreibe ich doch recht selten mit dieser Tinte.
Fragen eines Neulings zu korrekturgeeigneten Rottinten
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Re: Braune Tinte
Nun sind wir zwar bei brauner Tinte gelandet, was nicht mehr so ganz zur Überschrift paßt, aber was solls. Vielleicht kann die ja abgeändert werden.
Ich pflege ab und zu den Spleen, die Tintenfarbe passend zu der des Schaftes zu wählen. Und daher befülle ich meinen Nadelstreifen-Duofold (modell Chocolate) gerne mit brauner Tinte. Mir gefällts.
Viele Grüße
Sokko
Ich pflege ab und zu den Spleen, die Tintenfarbe passend zu der des Schaftes zu wählen. Und daher befülle ich meinen Nadelstreifen-Duofold (modell Chocolate) gerne mit brauner Tinte. Mir gefällts.
Viele Grüße
Sokko
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Hallo allerseits,
kennt denn jemand eine Verwaltungsvorschrift, die die in nordrhein-westfälischen Schulen verwendeten Tintenfarben regelt? Oder gibt es eine solche Regelung gar nicht?
Wenn doch, sollte sie meiner bescheidenen Meinung nach möglichst bald weggestoibert werden, da überbürokratisch.
Wie dem auch sei, die mir bekannten Schulleitungen unterschreiben meist mit grüner Tinte, aber ich weiß nicht, ob die Betreffenden auch die Hefte ihrer eigenen Klassen in Grün korrigieren.
Für Abiturklausuren hat ein Kollege mal den Vorschlag gemacht, Erst- und Zweitkorrektor sollten unterscheidbare Tintenfarben verwenden, um die Zweitkorrektur auch auf den Klausurbögen als solche erkennbar zu machen. Das war aber kein offizieller Vorschlag, d. h. nirgends protokolliert.
Viele Grüße
Lars
P.S.: Angeblich wird in manchen Ländern nicht mehr in Rot korrigiert, weil die Schüler durchdrehen. Zu sensibel in der bösen Welt von heute. Aber davon kann ich im Moment nicht mehr berichten.
kennt denn jemand eine Verwaltungsvorschrift, die die in nordrhein-westfälischen Schulen verwendeten Tintenfarben regelt? Oder gibt es eine solche Regelung gar nicht?
Wenn doch, sollte sie meiner bescheidenen Meinung nach möglichst bald weggestoibert werden, da überbürokratisch.
Wie dem auch sei, die mir bekannten Schulleitungen unterschreiben meist mit grüner Tinte, aber ich weiß nicht, ob die Betreffenden auch die Hefte ihrer eigenen Klassen in Grün korrigieren.
Für Abiturklausuren hat ein Kollege mal den Vorschlag gemacht, Erst- und Zweitkorrektor sollten unterscheidbare Tintenfarben verwenden, um die Zweitkorrektur auch auf den Klausurbögen als solche erkennbar zu machen. Das war aber kein offizieller Vorschlag, d. h. nirgends protokolliert.
Viele Grüße
Lars
P.S.: Angeblich wird in manchen Ländern nicht mehr in Rot korrigiert, weil die Schüler durchdrehen. Zu sensibel in der bösen Welt von heute. Aber davon kann ich im Moment nicht mehr berichten.
Re: Braune Tinte
Hallo, Gerhard,G-H-L hat geschrieben:Also, nachdem mir braune Tinte sehr gut gefällt, habe ich einige meiner Füller damit gefüllt.
Jedoch habe ich immer die Befürchtung, daß man mir beim Gebrauch der Tinte auch eine braune Gesinnung nachsagt. Deshalb schreibe ich doch recht selten mit dieser Tinte.
Gruß
Gerhard
ich schreibe wirklich viel mit braunen Tinten und mir wurde dazu schon viel gesagt, aber die Idee hatte zum Glück noch keiner.
Aber wenn es dich beruhigt, deine Befürchtung hatte ich auch schon mal, konnte sie aber sofort wieder erfolgreich verdrängen.
Viele Grüße von einem Mitarbeiter der Naturschutzbehörde, der trotzdem selten mit grüner Tinte schreibt, dann aber mit Sheerwood Green
Dieter
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Hallo,
schau Dir mal Günters (hotap) Erläuterung an, dann sollte es klappen.
http://www.penexchange.de/forum/viewtop ... +hochladen
Gruß
Sokko
schau Dir mal Günters (hotap) Erläuterung an, dann sollte es klappen.
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Gruß
Sokko
Ich gehöre zwar nicht zur Lehrerzunft aber ich habe an der Uni als Turtor und Praktikumsbetreuer diverse Male den Rotfüller leergeschrieben. Aktuell ist mein Pelikan M200 mit Visconti "Ruby red" befüllt - das geht mir etwas zu sehr in Richtung rosa aber es ist auch mal ganz nett...
Das leidige Problem mit dem Brilliantrot von Pelikan kenne ich auch. Es hat mir seinerzeit mal einen rotring-Füller ruiniert. Deswegen kommt mir diese Tinte auch nicht mehr ins Haus - zumal ihr Farbton ganz grausig ist. Was Pelikan sich dabei gedacht hat, wüsste ich gerne mal...
Mein Bestand an roter Tinte sieht im Moment wie folgt aus:
1.) Montblanc Bordeaux: Ein wunderschönes, sehr dunkles und gedecktes Weinrot, das im falschen Licht schnel als braun erscheint. Für meinen Geschmack ist es etwas zu dunkel, aber hin und wieder nehme ich es
2.) Visconti Ruby Red: Ich habe den Ladenhüter einer Bochumer Schreibwarenhandlung gekauft: Ein recht helles aber doch gedecktes Rotviolett. Auch nicht ganz mein Geschmack aber trotzdem sehr annehmbar - gerade wegen des schönen Fasses
3.) Parker Quink rot: Ein sehr schönes, leuchtendes, helles Rot. Ich denke das ist eine gute FArbe zum Korrigieren. Ich habe es für meine Korrekturen immer wieder verwendet und es bereitete auch im Füller nie Probleme. Aber mir ist es eigentlich zu hell.
Du siehst: Ich bin anspruchsvoll. Deswegen bin ich dazu übergangen, zu mischen. Mein Lieblings-Rot mische ich aus Montblanc-Bordeaux und Parker-Rot an. Dafür nehme ich mit einer Injektionsspritze (mit Nadel) 2 ml Montblanc-Bordeaux und 1,3 ml Parker-Rot und gebe sie in ein altes, kleines Lamy-Tintenfass. Das hat so einen Resttintensammler, mit dem man den Füller mühelos aufziehen kann (ich würde Dir für den Rotring-Füller einen Konverter auch sehr empfehlen, Patronen mit vernünftiger roter Tinte sind nur sehr schwer zu kriegen). Meine Mischung ist ein gedeckes aber kräftiges, warmes dunkelrot. Der Vorteil dessen (und darauf brachte mich erst einer der Studenten) ist übrigens, dass Du ziemlich genau erkennen kannst, ob man evtl. Deine Korrekturen manipuliert hat - eben weil Du einen individuellen, nicht käuflichen Farbton benutzt.
Zum reinigen des Füllers: Einfach mit einem Konverter immer wieder Wasser hineinziehen und wieder ausdrücken und das so lange wiederholen, bis das abfließende Wasser nicht mehr gefärbt ist. Gerade bei Rotfüllern ist das sehr wichtig, meine ich weil rote Tinte doch wohl stärker zu Verstopfungen neigt als andere - habe ich jedenfalls mal irgendwo gelesen.[/list]
Das leidige Problem mit dem Brilliantrot von Pelikan kenne ich auch. Es hat mir seinerzeit mal einen rotring-Füller ruiniert. Deswegen kommt mir diese Tinte auch nicht mehr ins Haus - zumal ihr Farbton ganz grausig ist. Was Pelikan sich dabei gedacht hat, wüsste ich gerne mal...
Mein Bestand an roter Tinte sieht im Moment wie folgt aus:
1.) Montblanc Bordeaux: Ein wunderschönes, sehr dunkles und gedecktes Weinrot, das im falschen Licht schnel als braun erscheint. Für meinen Geschmack ist es etwas zu dunkel, aber hin und wieder nehme ich es
2.) Visconti Ruby Red: Ich habe den Ladenhüter einer Bochumer Schreibwarenhandlung gekauft: Ein recht helles aber doch gedecktes Rotviolett. Auch nicht ganz mein Geschmack aber trotzdem sehr annehmbar - gerade wegen des schönen Fasses
3.) Parker Quink rot: Ein sehr schönes, leuchtendes, helles Rot. Ich denke das ist eine gute FArbe zum Korrigieren. Ich habe es für meine Korrekturen immer wieder verwendet und es bereitete auch im Füller nie Probleme. Aber mir ist es eigentlich zu hell.
Du siehst: Ich bin anspruchsvoll. Deswegen bin ich dazu übergangen, zu mischen. Mein Lieblings-Rot mische ich aus Montblanc-Bordeaux und Parker-Rot an. Dafür nehme ich mit einer Injektionsspritze (mit Nadel) 2 ml Montblanc-Bordeaux und 1,3 ml Parker-Rot und gebe sie in ein altes, kleines Lamy-Tintenfass. Das hat so einen Resttintensammler, mit dem man den Füller mühelos aufziehen kann (ich würde Dir für den Rotring-Füller einen Konverter auch sehr empfehlen, Patronen mit vernünftiger roter Tinte sind nur sehr schwer zu kriegen). Meine Mischung ist ein gedeckes aber kräftiges, warmes dunkelrot. Der Vorteil dessen (und darauf brachte mich erst einer der Studenten) ist übrigens, dass Du ziemlich genau erkennen kannst, ob man evtl. Deine Korrekturen manipuliert hat - eben weil Du einen individuellen, nicht käuflichen Farbton benutzt.
Zum reinigen des Füllers: Einfach mit einem Konverter immer wieder Wasser hineinziehen und wieder ausdrücken und das so lange wiederholen, bis das abfließende Wasser nicht mehr gefärbt ist. Gerade bei Rotfüllern ist das sehr wichtig, meine ich weil rote Tinte doch wohl stärker zu Verstopfungen neigt als andere - habe ich jedenfalls mal irgendwo gelesen.[/list]
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Ah... noch ein ehemaliger Tutor:) Eine sehr interessante Schilderung...ich mag bei Tinten auch eher kräftige Farben. Waterman soll auch sehr gut sein, habe aber bisher diese Tinte noch nicht getestet.
Ich hab einige leider etwas unscharfe Fotos von dem Füller gemacht, die ich jetzt nach Günters Verfahren reinstelle. Ich hoffe es klappt:
Der Füller wird hinter dem gewellten Bereich aufgeschraubt, ist ein klassischer Patronenfüller. Bin gespannt auf Eure Tips!
:up:
Ich hab einige leider etwas unscharfe Fotos von dem Füller gemacht, die ich jetzt nach Günters Verfahren reinstelle. Ich hoffe es klappt:
Der Füller wird hinter dem gewellten Bereich aufgeschraubt, ist ein klassischer Patronenfüller. Bin gespannt auf Eure Tips!
:up:
Hallo Supi!
Soweit man ihn erkennen kann, würde ich diesen Füller zu einem "Esprit" erklären, der bis vor wenigen Jahren gebaut worden ist; ein solides und unkompliziertes Schreibgerät, zu dem es auch die passenden Kugelschreiber, Druckbleistifte usw. gegeben hat. Der ist nicht der schlechtesten einer. Rolf Thiel hat bis vor kurzem noch welche gehabt.
Bei Amazon gibt's noch das Nachfolgemodell in Restbeständen. Ansonsten hat Rotring ja inzwischen seine gesamte Schreibgeräteproduktion an Parker abgegeben, sofern sich's nicht um reine Zeichenstifte handelt. Zurück zu den Wurzeln heißt's dort offensichtlich. Ich habe deshalb kurz vor Weihnachten bei Karstadt Restbestände des "Freeway-" sowie des derzeit aktuellen "Newton"-Modells in kupfer mit passendem Multipen für nur 49.- € pro Set erstehen können. Das ist weniger als der halbe Ladenpreis vorher. Die Dinger sind allerdings weggegangen wie warme Semmeln. Wenn ihr noch eine paar Rotrings, die wohl bald nur noch Sammlerobjekte sein werden, im Handel ergattern wollt, müsst ihr schnell sein.
Die Federn sollte man austauschen können gegen andere Federstärken. Das wird aber nichts an ihrer Steifigkeit ändern. Die neueren Rotrings gehören alle zu den berühmten "Schreibnägeln". Wer sowas mag, hat ein gutes Schreingerät. Sollte auch unkompliziert zu reinigen sein. Pelikan-, also Standard- oder Watermankonverter sollten passen. Damit kanst du den Füller so lange durchspülen, bis nur noch klares Wasser kommt.
Grüßle
Peter
Soweit man ihn erkennen kann, würde ich diesen Füller zu einem "Esprit" erklären, der bis vor wenigen Jahren gebaut worden ist; ein solides und unkompliziertes Schreibgerät, zu dem es auch die passenden Kugelschreiber, Druckbleistifte usw. gegeben hat. Der ist nicht der schlechtesten einer. Rolf Thiel hat bis vor kurzem noch welche gehabt.
Bei Amazon gibt's noch das Nachfolgemodell in Restbeständen. Ansonsten hat Rotring ja inzwischen seine gesamte Schreibgeräteproduktion an Parker abgegeben, sofern sich's nicht um reine Zeichenstifte handelt. Zurück zu den Wurzeln heißt's dort offensichtlich. Ich habe deshalb kurz vor Weihnachten bei Karstadt Restbestände des "Freeway-" sowie des derzeit aktuellen "Newton"-Modells in kupfer mit passendem Multipen für nur 49.- € pro Set erstehen können. Das ist weniger als der halbe Ladenpreis vorher. Die Dinger sind allerdings weggegangen wie warme Semmeln. Wenn ihr noch eine paar Rotrings, die wohl bald nur noch Sammlerobjekte sein werden, im Handel ergattern wollt, müsst ihr schnell sein.
Die Federn sollte man austauschen können gegen andere Federstärken. Das wird aber nichts an ihrer Steifigkeit ändern. Die neueren Rotrings gehören alle zu den berühmten "Schreibnägeln". Wer sowas mag, hat ein gutes Schreingerät. Sollte auch unkompliziert zu reinigen sein. Pelikan-, also Standard- oder Watermankonverter sollten passen. Damit kanst du den Füller so lange durchspülen, bis nur noch klares Wasser kommt.
Grüßle
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)
Nicht nur ehemalig... ich betreue jetzt Erstsemester in "Mathematik fuer Chemiker", muss aber nichts korrigieren.superschreiber hat geschrieben:Ah... noch ein ehemaliger Tutor:) Eine sehr interessante Schilderung...ich mag bei Tinten auch eher kräftige Farben. Waterman soll auch sehr gut sein, habe aber bisher diese Tinte noch nicht getestet.
Das Waterman-Rot muesste fast das gleiche sein wie das von Parker, denn Parker und Waterman sind beides Marken der Firma SANFORD soweit ich weiss. Da ich mal einen Watermanfueller hatte habe ich mal entsprechende Patronen benutzt und die Farbe war der von Parker sehr aehnlich.
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- Beiträge: 10
- Registriert: 07.11.2007 16:07
Hallo! Zunächst vielen Dank für die wertvollen Analysen! Das mit dem Esprit-Füller könnte stimmen, da die Riffelung auf dem hinteren Füllerteil tatsächlich darauf hinweist. Allerdings habe ich beim Vergleich mit im Netz eingestellten Esprit-Füllern dieses Modell nicht gefunden. Entweder ein echtes Unikum oder das Gerät ist schlichtweg schon out. Gestern war ich in einem Geschäft und man sagte mir abermals, dass Rotring-Füller generell mit Pelikan-Patronen versorgt werden können. Bin aber trotzdem skeptisch - wegen dem Ausflocken der Brillant-Rot-Tinte. Daher suche ich gerade nach Waterman-Patronen bzw. Konvertern, um endlich zu Schreibresultaten zu kommen. Ich werde dann ausführlich berichten.
Daniel H: Mathematik für Chemiker...kommt mir doch SEHR bekannt vor..aber nicht als Tutor, sondern als Scheinpflichtiger... 8). Ist aber schon länger her Aber ich dachts mir schon: Wer zu mischende Tinten auf den ml abmisst, der muss von der Zunft sein... 8)
Daniel H: Mathematik für Chemiker...kommt mir doch SEHR bekannt vor..aber nicht als Tutor, sondern als Scheinpflichtiger... 8). Ist aber schon länger her Aber ich dachts mir schon: Wer zu mischende Tinten auf den ml abmisst, der muss von der Zunft sein... 8)
Ach sag bloss... ich habe aber keine Lehrer in meiner Gruppe. Aber ich habe schon oefters auch angehende Lehrer gehabt: Insbesondere in Physikalischer Chemie im Praktikum.superschreiber hat geschrieben: Daniel H: Mathematik für Chemiker...kommt mir doch SEHR bekannt vor..aber nicht als Tutor, sondern als Scheinpflichtiger... 8). Ist aber schon länger her Aber ich dachts mir schon: Wer zu mischende Tinten auf den ml abmisst, der muss von der Zunft sein... 8)
Ich wuerde gar nicht sagen, dass nur Chemiker Tinte in ml abmessen. Das Problem ist einfach, dass man dabei ziemlich tropfengenau dosieren muss um die richtige Farbe hinzubekommen. Sonst endet es irgendwo, wo man es nicht haben will....
Beim Konverter kannst Du uebrigens ruhig einen von Pelikan nehmen - nur halt nicht diese *zensiert* Pelikan-Tinte.