Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

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Nikolaus
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Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Nikolaus »

Liebe Forenmitglieder,

nun melde ich mich auch einmal wegen Problemen mit dem Tintenfluss.

Und zwar habe ich am Wochenende einen Aurora Optima gekauft. Ein wunderschönes Schreibgerät! Mir ist jedoch recht schnell nach dem Betanken des Füllers aufgefallen, dass der Tintenfluss recht mager ist, wenn man nicht mit etwas Druck schreibt.

Daraufhin habe ich ihn – jedoch nur ein kleines bisschen – mit Wasser gespült und den Füller danach mit der allesreinigenden Pelikan 4001 Königsblau befüllt. Die Ladung habe ich jetzt verschrieben. Eine Besserung ist nicht wirklich eingetreten.

Eben habe ich den Test gemacht, anbei das folgende Foto mit vier Absätzen.

1. Problemkind Aurora, beim Schreiben keinerlei Druck ausgeübt
2. Vergleichsfüller Pelikan, beim Schreiben keinerlei Druck ausgeübt
3. Problemkind Aurora, mit Druck geschrieben
4. Vergleichsfüller Pelikan, mit Druck geschrieben

Bild

Man erkennt auf den Fotos, dass der Tintenfluss tatsächlich nur dann gut ist, wenn man zumindest etwas Druck beim Schreiben aufwendet. Wenn ich keinerlei Druck aufwende, entsteht – newbiemäßig ausgedrückt – praktisch kein Shading, sondern der Füller schreibt quasi nur die wenig tintenintensiven Linien. So soll es aber nicht sein. Ich bin unerfahren, was solche Probleme anbelangt – Liegt es an den Federschenkeln der Feder? Hilft es, wenn ich einfach weiterschreibe oder ist das aufgrund der Symptome eher ausgeschlossen?

Im Grunde ist die wichtigste Frage: Wie schaffe ich es, dass der Füller auch dann satt schreibt, wenn ich beim Schreiben nicht aufdrücke? Die fünfjährige Garantie habe ich natürlich; ob der Händler helfen kann, keine Ahnung. Am liebsten wäre mir natürlich, wenn ich das Problem zuhause ohne Risiko für Leib und Leben des Optima beheben könnte… :lol:

Schon einmal vielen Dank im Voraus!
Cheers,
Nils
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Strombomboli
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Strombomboli »

Ich würde noch ein bißchen reinigen, vielleicht eher mit einem Füllerreiniger und Ultraschall als mit Tinte. Auch mit Natriumhydrogencarbonat angereichertes Wasser könntest du einsetzen. Sollte das alles nichts nützen, würde ich den Füller zum Kundendienst schicken; vielleicht ist etwas mit dem Tintenleiter. (Franklin Christoph konnte mir aus matt schreibenden Füllern Gartenschläuche machen.)

Nicht hilfreich und womöglich gar nicht tröstend: Ich habe gestern meinen längere Zeit unbenutzten Aurora Ipsilon aus der Handtasche gezogen, und weil er sofort schrieb und ziemlich satt, dachte ich: Aurora ist doch eine gute Firma.
Iris

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stingray
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von stingray »

vielleicht hilft dir dieses statement, um deinen füller besser einordnen zu können:

"Die 14 Karat-Goldfeder ist nominell zwar eine B, schreibt aber schmaler. Ich würde sie eher als M klassifizieren. Der Tintenfluss ist eher dünn, aber er reißt nicht ab."
(ein beitrag von "Feinmotoriker" vom 13.05.2010 11:51 aus einem verkaufsthread)
Verne
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Verne »

Guten Morgen Nils,

bei den Problemen kann ich Dir leider nicht helfen. Aber vielleicht kann der Aurora Vertrieb Deutschland weiterhelfen: http://tinte-im-blut.de
Einfach mal anrufen/schreiben, wenn der Optima allerdings nach Italien muss, wird es bestimmt langwierig :shock:
Übrigens, da hast Du einen sehr schönen Optima ergattert, Glückwunsch!

Viele Grüße
Marc
Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. (John Lennon)
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Nikolaus
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Nikolaus »

Danke für Eure Nachrichten.

Ich werde noch ein paar Kolbenfüllungen verschreiben und ihn auch noch einmal gut durchspülen. Wie funktioniert das mit dem Natriumhydrogencarbonat? Habe in puncto Reinigung und Fehlerbehebung echt noch gar keine Ahnung. :oops: Aufgrund der Symptome vermute ich irgendwie (allerdings bei gleichzeitiger Unkenntnis!) Federschenkel.

Ray, genau das trifft bei mir ungefähr auch zu. Der Tintenfluss bricht nicht ab, ohne Druck schreibt der Füller aber einfach blasser als meine anderen. Nur wenn ich etwas Druck aufwende, ist es so wie gewünscht. Die Frage ist halt nur, ob das ein Garantiefall ist oder nicht. Aber da zeigen Füllerhersteller sich sicher recht kulant, oder?

Und danke Marc für Glückwunsch und Link. :) Einsenden wäre dann die "Not-Option". Aber Hauptsache, er macht mir dann wieder Spaß.

Es ist auf jeden Fall soooo ein unglaublich geiler Füller. :shock:

Bild
Cheers,
Nils
josi
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von josi »

Hallo Nils,

der Optima hat einen Ebonit-Tintenleiter, oder? Es kann sein, dass die Tinte da ein bisschen länger einwirken muss, bis er ordentlich schreibt (Ist auch meine Erfahrung). Insofern ist abwarten eine gute Idee.

Wenn die Federschenkel zu eng anliegen (Deine Vermutung) kann man selbst was rumfummeln: http://penhabit.com/2015/01/16/adjustin ... -ink-flow/
... im Zweifel das auch erstmal lieber lassen und den Service von Händler/Hersteller in Anspruch nehmen.

Wenn er weiterhin zu trocken schreibt, kannst Du mit anderen, besonders stark fließenden Tinten oft ganz gut was erreichen (Diamine Midnight oder so).

Viel Erfolg!
Gruß, Martin
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Strombomboli
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Strombomboli »

Nikolaus hat geschrieben:Wie funktioniert das mit dem Natriumhydrogencarbonat?
Natriumhydrogencarbonat kennen die meisten als Kaiser-Natron, das gibt's im Drogeriemarkt. Du schüttest einfach was davon in Wasser und löst es auf. Ich habe damit einmal ein Tintenfenster wieder klar bekommen, das hat aber lange gedauert.
Iris

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Thom

Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Thom »

Nikolaus hat geschrieben:Der Tintenfluss bricht nicht ab, ohne Druck schreibt der Füller aber einfach blasser als meine anderen.
Nils, klingt nach Optima(l) für Billigkopierpapier (andere wären froh, wenn sie so einen hätten :) ).

V.G.
Thomas
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ddss
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von ddss »

Hallo Nils,

ich bin ein Leidensgenosse von Dir, weil ich auch ohne jeden Druck nur mit dem Eigengewicht des Füllers schreibe. Ich erlebe immer wieder wunderbare Füller, mit denen andere Menschen phantastisch schreiben können; ich aber nicht (umgekehrt werden vermutlich manche Schreiber meine bevorzugten Füller angewidert zur Seite legen, weil sie zu viel Tinte abgeben). Richtig gute Füller kommen allerdings mit beiden Schreibangewohnheiten klar.

In mehreren Fällen habe ich mir mit einem Tipp von Jetpens helfen können. Die Mitforisten haben ja schon darauf hingewiesen, dass der Füller absolut sauber sein muss und die Federschenkel auf einer Linie liegen müssen (möglichst mit der Lupe kontrollieren). Wenn Letzteres nicht der Fall ist, rate ich von der Methode im nachfolgenden Link ab (in diesem Fall gehört der Füller zum Service; es sei denn, man traut sich das Richten der Feder selbst zu).

Wenn "eigentlich" alles in Ordnung ist, habe ich mit der von Jetpens beschrieben "Federgymnastik" schon mehrfach gute Erfahrungen gemacht (aber nicht, um verzogene Federschenkel zu richten, sondern nur, um den Tintenfluss etwas zu verbessern):

https://www.youtube.com/watch?v=8cuKrDmvrHQ

Wenn die geschilderten Vorbedingungen erfüllt sind, kannst Du es ja einmal vorsichtig versuchen und probieren, ob es bei Deinem Füller etwas bringt.

Viele Grüße

Michael
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Strombomboli »

ddss hat geschrieben:weil ich auch ohne jeden Druck nur mit dem Eigengewicht des Füllers schreibe.
Wir sollten eine Untergruppe aufmachen: Die ohne jeden Druck schreiben (DOJDS).
Iris

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NicolausPiscator
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von NicolausPiscator »

Strombomboli hat geschrieben:Wir sollten eine Untergruppe aufmachen: Die ohne jeden Druck schreiben (DOJDS).
Der schließe ich mich sofort an, weil ich den Eindruck habe, dass manches im Füllerverhalten daher rührt... Ich habe unlängst - etwas unprofessionell mit einem Küchenwaagenkonstrukt - meinen Schreibdruck gemessen: 70-80 g... deshalb ganz erst: Vielleicht sollten wir das tatsächlich tun?
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Strombomboli
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Strombomboli »

NicolausPiscator hat geschrieben: Vielleicht sollten wir das tatsächlich tun?
Wir könnten zumindest bei Problemen "ODS" anfügen - Ohne-Druck-Schreiber.
Iris

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ddss
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von ddss »

Strombomboli hat geschrieben: Wir könnten zumindest bei Problemen "ODS" anfügen - Ohne-Druck-Schreiber.
Das macht Sinn. Richtige Probleme bekommen die ODS nämlich, wenn sie auch noch schnell unterschreiben wollen. Rund 50 % meiner neu angeschafften Füller muss ich nach diesem simplen Eingangstest ausmustern. Die Pelikan-Souveräne bestehen ihn aber größenunabhängig (fast) alle (Pech kann man immer haben). Die vier MB149, die ich in meinem Leben gekauft habe (alle nach der Dunhill-Übernahme), sind ausnahmslos durchgefallen (alle alten MBs haben keine Schwierigkeiten). Der Aurora Optima von Nils befindet sich jedenfalls in guter (oder jedenfalls teurer) Gesellschaft.

Viele Grüße
Michael
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Rokebyrose »

Nils, bist Du bei Deinem Problem mittlerweile weiter gekommen?

Hast Du es mit einer schluppsigeren Tinte probiert? (s. Empfehlung von Josi oder was Japanisches, Sailor z.B....)

Die Auroras sind schon ein bisschen Italo-Diven, die nehmen nicht alles so bedingungslos an, wie ein Peli das tut.
"Everybody's got something to hide except me and my monkey"
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Nikolaus
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Re: Tintenfluss-Probleme mit neuem Aurora Optima

Beitrag von Nikolaus »

Sorry für die späte Rückmeldung, habe momentan viel Stress.

Ich habe vorgestern eine Kolbenfüllung mit Diamine Midnight verschrieben und teilweise das Gefühl, dass es schon ein wenig besser war. Anderseits will ich nach der kurzen Eingewöhnung mit dem Optima mittlerweile aber auch nicht ausschließen, dass wir uns einfach allmählich aneinander gewöhnen: Mir ist bewusst geworden, dass ich eigentlich auch stets mit etwas Druck schreibe, das am Anfang bei dem Optima aber – warum auch immer – so gar nicht getan habe. Das Federgefühl ist halt doch ein ganz anderes als bei Pelikan oder MB. Nun bin ich am Überlegen: Was, wenn das beobachtete Phänomen bei dem Optima kein Bug, sondern ein Feature ist? Das aber erstmal unter der Prämisse, dass es nicht "besser" werden sollte. Kann ja sein, dass sich das wirklich langsam einpendelt, gerade wenn bzw. weil es ein Ebonit-Tintenleiter ist.

Noch ein "Gruß aus der Küche"… :)

Bild
Cheers,
Nils
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