Herbin 1798 Améthyste d'Oural

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NicolausPiscator
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Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von NicolausPiscator » 01.08.2017 10:02

Liebe Tintenbegeisterte,

die ersten Besprechungen in den einschlägigen Medien sind schon erfolgt und so bin ich auch darauf gestoßen, dass Herbin eine neue Tinten-Serie begonnen hat, deren erste Tinte sicherlich auch bald bei uns erhältlich sein wird. Die 1670er Serie scheint damit an ein Ende gekommen zu sein, was aus meiner Sicht eine Erleichterung ist, denn die Rouge hématite war ja ursprünglich nicht als Ausgangspunkt für eine Serie angelegt und so schön die Tinten sind (und vor allem ohne den Glitter wären), irgendwann ist der Gedanke der Serie auch einmal erschöpft.

Deshalb ist die neue Serie aus meiner Sicht ein guter Anfang und das königliche Lila der neuen Tinte, so weit ich das mit meinen trüben Augen über den Bildschirm wahrnehmen, ein fulminanter Auftakt:

Améthyste d'Oural (Jacques Herbin 1798-Serie)

Diese Tinte ist mit silbernen Partikel versetzt... Mehr Informationen und ein Video gibt es auf der Hersteller-Seite:

https://www.jherbin.com/1798.html

Viele Grüße!

Nils

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von Mesonus » 01.08.2017 15:37

NicolausPiscator hat geschrieben:und vor allem ohne den Glitter wären
Schade, dass Sie auch diesmal wieder Glitzer beimischen, auch diese Tinte würde sicher auch ohne den "silbernen Mist" (das ist doch die Übersetzung für "silver mist", oder? :D ) gut auskommen. Die Schreibbeispiele auf der Herbin-Seite oder auch hier sehen vielversprechend aus, habe meine Wunschliste soeben ergänzt
Sieht so aus als hätten Sie die Öffnung gegenüber den 1670er Fläschchen ein gutes Stück vergrößert. Das freut sicher die Besitzer größerer Füller, die Kuben sind ja eh schon eine deutliche Verbesserung zu den Standard-Herbins.

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NicolausPiscator
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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von NicolausPiscator » 01.08.2017 16:04

Ja, da hast Du recht! Der Flakon wirkt tatsächlich verändert. Innovation nach der Revolution? Der Goulet-ink-splash überdeckt meiner Ansicht nach die Tinte total.

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von Strombomboli » 01.08.2017 16:21

Der wirkliche Fortschritt bei der Verpackung besteht darin, daß auf dem Glas ein Babberl ist, das einen darüber informiert, was sich in dem Glas befindet. Das fehlte bislang. Der Name der Tinte steht nicht einmal auf der Schachtel, dafür ist "1670" in der annähernden Tintenfarbe gedruckt. Ich finde das ziemlich nervig, um nicht zu sagen, extrem blöd.
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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von Mesonus » 01.08.2017 16:31

Strombomboli hat geschrieben:was sich in dem Glas befindet.
Jetzt wo Du es sagst :) Wobei das bei den 1670ern immer noch geht, auf der Verpackung der Schriftzug, ausgepackt der Deckel, ganz grausam ist das bei den Diamine-Verpackungen...

Wobei die graue Verpackung der 1798er mit dem Farbstreifen, der über die Kante geht, mich nun wieder stark an die Pilot Iro-Verpackungen erinnert...

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von NicolausPiscator » 01.08.2017 16:43

Das Schlichte und doch Schmucke und Prächtige finde ich bei den 1670ern gelungen und richtig gut! Die Aufmachung der 1798er-Tinten mit dem Aufkleberchen kann allerdings auch als angleichender Anklang an Historisches gesehen werden. Da ich Dilettant bin, stelle ich dabei natürlich nur höchstsubjektive Vermutungen an, die auf einem romantisch geprägten Geschichtsbild basieren... und jetzt, wo Du das sagst, der Iroshizuku-Anklang, da scheint auch aus meiner Sicht etwas daran zu sein. Bei den japanischen Tinten ist das Auseinanderhalten für mich allerdings schwerer als bei den 1670er Tinten. Da habe ich mich schon hübsch selbst verwirrt und konnte mir erst durch externe Proben Klarheit verschaffen.

Thom

Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von Thom » 01.08.2017 18:08

Mesonus hat geschrieben:... auch diese Tinte würde sicher auch ohne den "silbernen Mist" (das ist doch die Übersetzung für "silver mist", oder? :D ) gut auskommen ...
Die "1670" sind immer losgegangen wie Raketen und dann nivellierte sich das mit der Zeit. Die braune scheint aber nicht so ein gutes Rennen hingelegt zu haben, ich war da wegen der Farbe schon auch ein bisschen skeptisch. Jetzt muss halt was "Neues" ran.

V.G.
Thomas

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von NicolausPiscator » 01.08.2017 18:21

Jup, die Luft war bei den 1670ern raus! Das Blau konnte schon mit dem Rot nicht mithalten und das Grau nicht mit dem Blau. Mit der Émeraude de Chivor gelang noch eine wirklich gute, eigenständige Tintenfarbe, die allerdings wahrscheinlich besser in das Konzept der 1798er Tinten passen würde. Schon allein wegen der Benennung. Auch die braune Tinte hat ihren Reiz, das habe ich gelernt und gelehrt bekommen, aber sie kommt aus meiner Sicht definitiv nicht an Rouge hématite heran und ist in der 1670er Serie genau wie die blau-grüne eigentlich fremd. Das Ganze ist irgendwie wie ein Findungsprozess... der mit einer Idee zu einer Jubiläumstinte begonnen hatte und dann immer weiter an und immer wieder umgebaut wurde. Ganz nach dem Motto: Afficher, bricoler, débrouiller.

Thom

Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von Thom » 01.08.2017 18:29

Ja, das hat irgendwie zufällig geklappt. Kannst Du was dazu sagen, wie die braune sich im Gesamtbild vom Fluß verhält? Du weißt doch, die rote ist eher kopierpapiertauglicher, verwischt aber leichter auf glattem Papier. Während blau, grau und smaragd mehr in's Papier reingehen, weniger leicht verwischen aber auch auf Kopierpapier mehr ausfransen.

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von JulieParadise » 01.08.2017 19:20

Thom hat geschrieben:Ja, das hat irgendwie zufällig geklappt. Kannst Du was dazu sagen, wie die braune sich im Gesamtbild vom Fluß verhält? Du weißt doch, die rote ist eher kopierpapiertauglicher, verwischt aber leichter auf glattem Papier.
Da ich dem Herrn Piscator die Braune freundlich abgenommen habe, antworte ich mal ganz frech: Auch ohne detaillierte Tests angestellt zu haben, würde ich sagen, sie ist sowohl zu Füller-spezial-Papier (Tomoe River, Rhodia, Clairefontaine, Midori MD) als auch zu Kopierpapier ganz freundlich, franst jedenfalls auf letzterem nicht auffällig aus.

Pur ist sie mir allerdings in den dünneren Stellen zu blass, fad und orangestichig, daher habe ich sie meist in einem nassen Noodler's Ahab mit der untipped flex-Feder zusammen mit einem Schuss J. Herbin Ambre de Birmanie verwendet, die quasi die dünn aufgetragenen Stellen "auffängt/auffüllt", den Farbton wärmer macht. Man könnte diese blassen Stellen unter Shading verbuchen, aber mir waren sie zu kalt. In der Mischung ist sie perfekt.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

Thom

Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von Thom » 01.08.2017 19:35

JulieParadise hat geschrieben:... als auch zu Kopierpapier ganz freundlich, franst jedenfalls auf letzterem nicht auffällig aus.
Danke, Julie! Also, entspricht die braune vom Fließverhalten auf dem Papier eher der roten, als den anderen "1670"?

Viele Grüße
Thomas

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von JulieParadise » 01.08.2017 19:47

Vielleicht ist ja mein Kopierpapier überdurchschnittlich toll, aber oft schmiere ich beim Telefonieren auf den aussortierten (Recycling)Papieren der Kinder und da haben eigentlich alle 1670er ganz gut mitgemacht. Ausgerechnet die Rote aber habe ich noch nicht verwendet, die Probe harrt noch ihrer Benutzung.

Meine Tochter hat aber das ganze Schuljahr über in einem KaWeCo Sport Classic Transparent mit B-Feder die Smaragdgrüne/Emerald of Chivor verwendet, und auch da konnte ich keine extremen Auffälligkeiten entdecken. Und, wie gesagt, bei dem verwendeten Papier handelt es sich zumeist um irgendwelche Kopien aus der Schule. Die Patrone habe ich übrigens mehrfach aufgefüllt, ohne den Füller zu reinigen, und auch jetzt, wo ich den Füller nach knapp zwei Wochen ohne Benutzung eben hervorgekramt habe, schreibt die EOC sofort an.

Im Ahab befindet sich gerade 1670 Sturmgrau, auch das federt und blutet nur auf den ganz schlimmen Papieren durch -- was bei einem derart nassen Füller und mit Druck beim Flexen, wobei gern auch ein wenig das Papier aufgerissen wird -- nicht überraschen sollte. Ist eben auch nicht das richtige Papier für solche Experimente. Überhaupt wundern mich manche Beschwerden da etwas. Das ist ein wenig, als würde man mit Tanzschuhen Bergsteigen gehen: Passt halt nicht zusammen.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

Thom

Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von Thom » 01.08.2017 19:54

Ich weiß, aber die tanzenden Bergsteiger sind manchmal ein wenig ... kompliziert. Probiere gelegentlich mal die Rote auf dem ungünstigen Papier, ich schätze, dann wird sich der Unterschied recht deutlich zeigen.

V.G.
Thomas

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von NicolausPiscator » 01.08.2017 22:48

Thom hat geschrieben: Also, entspricht die braune vom Fließverhalten auf dem Papier eher der roten, als den anderen "1670"?
Mit der Caroube de Chypre habe ich keine superdetaillierten Tests vorgenommen, sondern ein paar Schreibtest und meine Farbtests, leider keine Chromatographie... auf die bin ich leider erst jetzt als hochaussagekräftigen Test gestoßen... Aber: Ja, vom Fließ- und Schreibverhalten geht sie in die Richtung der roten 1670er, scheint mir aber nicht ganz so wischanfällig zu sein wie die rote. Dies und alles andere hat Julie viel schöner und besser und detaillierte als ich schon gesagt.

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Re: Herbin 1798 Améthyste d'Oural

Beitrag von NicolausPiscator » 01.08.2017 22:49

JulieParadise hat geschrieben: Da ich dem Herrn Piscator die Braune freundlich abgenommen habe, antworte ich mal ganz frech [...]
Wunderbar!

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