Haltbarkeit von Tinte auf Papier

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sha
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von sha »

Danke für alle Beiträge!
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Tenryu
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von Tenryu »

Sehr schön!
Es geht doch nichts über handgeschöpftes Papier aus Leinenhadern. (Außer vielleicht echtes Pergament.^^)
agathon
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von agathon »

Hadernhaltiges Papier ist auch bei mir stets erste Wahl.

Grüße

agathon
paul
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von paul »

Um noch eine Option aufzuzeigen: Wenn es wirklich haltbar sein soll: Bleistift!
Ist quasi unendlich lange haltbar, falls ihn niemand wegradiert ;-)
Die Graphitpartikel legen sich zwischen die Papierfasern (und werden beim Radieren durch die entstehende Reibungshitze wieder herausgelöst – wenn ich das richtig im Kopf habe, falls nicht, korrigiert mich), deshalb sind sie wasser- und lichtbeständig, und Reaktionen mit dem Papier gibt es ebenfalls keine. Bonus: Bleistift sollte auf dem rauhen Paperblanks-Papier auch besser aussehen als ausfransende Tinte :-P
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Tenryu
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von Tenryu »

Bleistift sieht in Büchern aber nicht sehr schön aus, finde ich. Nimmt man einen harten, ist die Schrift fahl und grau; nimmt man einen weichen, drückt sich die Schrift beim Schreiben auf der Rückseite des Blattes ab. Außerdem neigt die Schrift weicher Minen zum Verschmieren, wenn man mit der Hand darüber reibt.
Thom

Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von Thom »

Was Lesbarkeit beim Tagebuch betrifft, hätte ich auch bei Eisengallus keine Bedenken. Langfristig ist Tintenfraß schon ein heißes Thema vom Stadtarchiv bis zur Library of Congress (allerdings hat die fast unbegrenzte Mittel). Das Problem ist aber auf Dauer die Stabilität der Farbe. In alten Buchmalereien sind das größtenteils farbige Pigmenttinten (auch organische, wie z.B. Krapplack, oder gleich Blattgold).

V.G.
Thomas
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NicolausPiscator
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von NicolausPiscator »

Hm... bei diesen Fragen schlägt mir manchmal der Gedanke der Ewigkeit einen Haken, wenn ich daran denke, dass meine Aufzeichnungen auch noch in 1.000 Jahren gelesen werden könnten. Die Volten meiner Gedanken distanziert betrachtend finde ich dann die Lösungen, die sich durch meine einfachen Bedürfnisse und meinen Geschmack ergeben, schön und befriedigend. Denn das, was ich schreibe, das schreibe ich zunächst für mich, das was ich für andere schreibe auch nur für diese nicht unter einem sub specie aeternitatischem Blickwinkel, sondern der zeitlichen und personellen Kontingenz.

Von einem Familien- oder persönlichem Archiv bin ich weit entfernt. Aber, wenn ich die Aufzeichnungen oder Briefe unserer Familie betrachte, die über persönliche Ereignisse innerhalb den letzten hundert Jahren Zeugnis ablegen, dann sind dies, obwohl sie zum größten Teil auf miesem, stinkendem, sich zersetzendem Papier, zum Teil in noch schlechtere Schulheftchen nicht immer mit Füller, sondern vor allem mit Bleistift und Kugelschreiber geschrieben sind, persönliche Zeugnisse von Menschen, mit denen ich und meine Lieben etwas zu tun haben. Dabei empfinde ich es immer als wohltuend und berührend, dass diese Zeugnisse aus der Mitte des Lebens authentisch und aus konkretem Anlass geschrieben sind und sich an ganz konkrete Menschen richten. Die Vergänglichkeit verlangt sie zurück und wird sie sich nehmen.
Juli407
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von Juli407 »

Ich finde diese Frage auch sehr interessant.

Meine Erfahrung beschränkt sich auf meine alten Schulaufzeichnungen, die in ganz normalen Schulheften gemacht wurden. In den ersten Klassen habe ich nur die Standard Lamy-Patronen genutzt (Königsblau, löschbar).
Die Hefte waren einige Zeit in Schränken gelagert und sind dann nach ca. 5 Jahren in Kartons auf den Dachboden gewandert.
Ich hatte sie im letzten Jahr in der Hand, da waren sie ca. 20 Jahre alt: das Papier war noch gut. Allerdings war das Blau sehr ausgeblichen. Dabei wurden die Hefte nicht offen gelagert. Deshalb nutze ich keine königsblaue Tinte mehr.
Viele Grüße,
Julia

http://penandpaperpassion.de
Thom

Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von Thom »

NicolausPiscator hat geschrieben:Die Vergänglichkeit verlangt sie zurück und wird sie sich nehmen.
"Wer schreibt, der bleibt." (allerdings nicht mit Königsblau) :)
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NicolausPiscator
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von NicolausPiscator »

Ich habe gar nichts dagegen, alte Familienschriftstücke mit fast verblichener Tinte auf gelblich-braunem, brüchig-muffigem Papier zu lesen. Ob die in Königsblau geschrieben sind, kann ich nicht sagen, ist aber wahrscheinlich.
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NicolausPiscator
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von NicolausPiscator »

Zum Beispiel das wunderbare Kochbuch der Schwiegeroma in den 1930er Jahren in ein kleines Schulheft.
Thom

Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von Thom »

Königsblau gab's da schon, allerdings würde ich die Verwendung der Tinte zu dieser Zeit nicht überschätzen.
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NicolausPiscator
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Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von NicolausPiscator »

Was bedeutet denn überschätzen? ... leider hat sich kein Hinweis, trotz erhaltenen Haushaltsbuchs, erhalten. Nachträglich würden, wenn man sie fragte, natürlich alle sagen, dass es Pelikan Königsblau war.
Thom

Re: Haltbarkeit von Tinte auf Papier

Beitrag von Thom »

Meine persönliche Meinung zu Königsblau ist ja hinlänglich bekannt. Das ist eine Abwaschtinte für Schulkinder. Früher schrieb man mit UHU Eisengallustinte. :)
http://www.ebay.de/itm/UHU-Alles-Tinte- ... SwuxFYwBzc
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