Haltbarkeit von Tinte auf Papier

[GinTonic]

Du hast die Sei-boku und nimmst die Königsblau?

V.G.
Thomas

Ja, ich habe die Sei-boku, die Dokumentus, die Fount India, die Nachtblau - aber keine dieser Tinten hatte ich in irgendeinem Füller drin. Doch, die Nachtblau schon, aber im falschen Füller.
Also nehme ich die Königsblau, die "zufällig" gerade in dem Füller drin ist, mit dem ich schreiben will. Ich war wie gesagt etwas in Eile.

[Thom]

Falls Du meine Meinung wissen möchtest, für Tenryus 30 Jahre wird's im geschlossenen Heft gehen, für meine 100 Jahre nicht.

V.G.
Thomas

[GinTonic]

30 Jahre sollten reichen.

[Thom]

Die R&K Blau permanent ist auf alle Fälle eine deutlich beständigere, nicht killerbare, nicht wasserfeste Farbstofftinte.

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V.G.
Thomas

[GinTonic]

Ich habe genügend Tinten (Autosuggestionsmodus off)

[Patrick1982]

Hallo zusammen,

dieses Thema ist zwar schon recht alt aber wohl immer von hohem Interesse.
Persönlich habe ich mich in der letzten Zeit ebenfalls mit dem Thema der Haltbarkeit beschäftigt.
Wie einige andere auch möchte ich eine Lebensgeschichte festhalten.
Von Papierfabriken habe ich mir Muster zukommen gelassen und diese auch beschrieben mit den verschiedensten Tinten und Füllern.

Das Papier ist von entscheidender Bedeutung, wie es schon so oft erwähnt wurde.
Aber natürlich auch die Tinte.

Die grundlegende Frage ist aber der persönliche Zweck eines jeden.
Ich möchte ein ganzes Buch daraus machen. Die Seiten wurden von einer Buchbinderin auf A5 gefalzt und diese wird das Buch auch später binden. Traditionell mit einer Fadenbindung.
In meinem Fall benötige ich ein A4 Papier, welches in Breitbahn (BB) hergestellt wurde.

Ich habe mich schlussendlich für ein 100% Hanf-Papier entschieden (Gmund Hanf 100%).
Als Tinten für das Buch verwende ich die "Graf von Faber Castell" (MossGreen, Cobalt Blue und Hazelnet Brown).
Sie werden als dokumentenecht beschrieben nach ISO 12757-2.
Wir wissen alle, dass diese Tinten sich eher an der unteren Grenze der Dokumentenechtheit bewegen. Das haben einige Tests der Forenmitglieder bereits gezeigt.

Aber trotzdem....
Für eine "normale" und einem Buch entsprechende Lagerung sollten diese Tinten sehr lange haltbar sein.
Ein nicht zu warmer Ort, dunkel und keine direkte Sonne und ein Schutzschuber gegen Staub. Dann noch Zedern-Holz oder was gegen Ungeziefer dazu und fertig.
Sicherlich sind diese Tinten länger als so einige ohne diesen Nachweis der Dokumentenechtheit.
Sehr viele Papiere sind wirklich lange haltbar, aber ich erhoffe mir persönlich von Hanfpapier das es etwas länger durchhält.

Die Ewigkeit ist mir zu lange.
Wenn es bis zu den Enkeln oder Urenkeln durchhalten würde wäre das toll.
Immerhin ist diese Lebensgeschichte für jemanden, der in dieser Zeit lebt.
Für den Fall das es einer Person zu einem unersetzbaren Wert wird, gibt es hoffentlich noch kompetente Buchbinder*innen um dieses zu "retten".

[Thom]

Sicherlich sind diese Tinten länger als so einige ohne diesen Nachweis der Dokumentenechtheit.

Das ist in diesem Fall kein Nachweis sondern eine Behauptung. Die größte Bedrohung für Schriften auf Papier und die Ewigkeit ist aber, wie Ereignisse z.B. in Alexandria, Byzanz und Weimar zeigen, ohnehin Feuer.

V.G.
Thomas

[Patrick1982]

Da gebe ich dir vollkommen Recht!

Aber diese Behauptung ohne irgendeinen Beleg auf die Schachtel zu schreiben wäre Betrug.... Und da wären wir sicher nicht die ersten deben das auffallen würde.

Feuer ist natürlich das Übelste!
Aber auch sonst lasse ich meine Schriftstücke selten bei strahlendem Sonnenschein auf einer Karibikkreuzfahrt an Deck liegen um die Beständigkeit mit zusätzlichem Salzwasser zu beweisen.

Ich vermute, dass mit den dunklen Tinten (nicht GvFC Gulf Blue, etc. ) schon sehr viele Jahre der Haltbarkeit drin sind.

[Entschleuniger]

Mir sind kürzlich noch alte Schulhefte aus der Grundschulzeit in die Hände gefallen. Die Tinte sah immer noch aus,wie frisch geschrieben .... War ein Geha Füller mit Geha Patronen. Ca 45 Jahre her.
Ich würde mir da nicht so einen Kopf machen.
Hier hängt noch ein altes Gedicht, mit Füller und schwarzer Tinte geschrieben, eingerahmt und hinter Glas an der Wand. Ca 20j...Das lässt allerdings nach.

[Patrick1982]

So, jetzt habe ich mal einen kleinen Test mit meinen GvFC-Tinten gemacht.
Ein Wasserbad.... 10s unter Wasser und ordentlich geschwenkt um ja alles auszuwaschen.
Aber nicht zusätzlich gerieben.... Oder so.

Folgendes Ergebnis:
Alle Texte sind noch lesbar!
Die "Hazelnut Brown" am wenigsten, aber mit gutem Willen noch zu lesen.
Ansonsten sind alle verlaufen, aber was ist der Anspruch.... Wir schreiben ja keine Texte um die absichtlich zu ertränken.

[Thom]

... Aber diese Behauptung ohne irgendeinen Beleg auf die Schachtel zu schreiben wäre Betrug.... Und da wären wir sicher nicht die ersten deben das auffallen würde. ...

Da "dokumentenecht" draufzuschreiben ist eine Sache, weil eben keine DIN für dokumentenechte Füllertinten existiert und damit die Eigenschaften für dokumentenecht, im Unterschied zu Kuli und Tintenroller, für Füllertinten nicht genau definiert sind. Für die DIN ISO 12757-2 (das ist die für dokumentenechte Kugelschreiber) sind aber weitere Echtheitskriterien erforderlich. Diese DIN da einfach so draufzuschreiben, ohne die Echtheitskriterien zu erfüllen, könnten manche tatsächlich als Betrug erachten. Wem außer uns sollte das denn Deiner Meinung nach auffallen?

V.G.
Thomas

[VolkerB]

Ich habe mal GvFC und Kaweco Midnight Blue getestet, außerdem Lamy Schwarzblau. Alle sind ziemlich resistent gegen Wasser, Alkohol, Textmarker. Der Schwachpunkt des Testaufbaus ist am ehesten das Papier. Das löst sich schneller auf als die Tinte. Unabhängig von irgendwelchen Zertifikationen und DIN-Kriterien stellt sic die Frage, was man sonst noch will?
Gruß, Volker

[Patrick1982]

@Thomas
Einen Betrug würden die Mitbewerber auf dem "Tintenmarkt" wohl eher nicht zulassen.
Pelikan, R&K, etc. würden sowas sicherlich rechtlich prüfen lassen. Wenn nicht, wären sie nicht sonderlich clever es nicht ebenfalls drauf zu schreiben.
Oder?

@Volker
Ich bin zufrieden mit dem, was die Tinten so leisten. Vollkommen ausreichend für meine Zwecke.
Bezüglich dem Papier denke ich, dass Hanf eine gute Basis für die Langlebigkeit ist.

[Thom]

@Thomas
Einen Betrug würden die Mitbewerber auf dem "Tintenmarkt" wohl eher nicht zulassen.

Die Mitbewerber wissen schon, dass andere behaupten.

V.G.
Thomas

[Thom]

Wenn nicht, wären sie nicht sonderlich clever es nicht ebenfalls drauf zu schreiben.
Oder?

P.S. Ich würde mal Dein Wertesystem überprüfen.

V.G.
Thomas