schlecht gewordene Montblanc-Tinte?

[Corleone]

Nico, du hast natürlich recht. Nur glaube ich, dass man seine Lieblingsfüller nicht unbedingt mit einer fragwürdige Mischung von Chemikalien befüllen sollte, die bei einer spontanen Kontrolle durch die Chemiewaffenaufsicht zu einer ernsthafte Erklärungsnot führen könnte. Füller, die keine Probleme mit den Pigmenttinten von Hero haben, sollten aber damit auch schreiben können.
Es geht mir nur darum, dass es schade um die teure Tinte wäre und so noch eine Möglichkeit der Verwertung besteht.

[NicolausPiscator]

Jup, das stimmt.

[Barbara HH]

Es gibt doch Algengift für Brunnen im Garten, in denen das Wasser im Kreis herum gepumpt wird. Die Tinte mit soetwas zu versetzen sollte das Problem doch eigentlich lösen, oder?

Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass Rolf Thiel früher mal einen Konservierungsstoff für Tinten in seinem Shop hatte, mir fällt aber weder der Hersteller noch der Name ein. Wahrscheinlich gibt's das auch schon lange nicht mehr.

Weiß zufällig noch jemand, was das war?

[Thom]

Es geht mir nur darum, dass es schade um die teure Tinte wäre und so noch eine Möglichkeit der Verwertung besteht.

Nein, Montblanc sollte diese Tinten möglichst alle zurückkriegen, damit die merken, dass da etwas "im Busch" ist. Vor allem, wenn sich's nicht nur auf eine Charge beschränkt.

[Barbara HH]

Ach so, jetzt verstehe ich, Du wolltest die Tinte nicht vorher konservieren, sondern bereits umgekippte Tinte wieder entgammeln? Da würde ich mich Thom anschließen: zurück zu Montblanc mit dem Zeug.

[Thom]

Bei denen mit Verfallsdatum in 3 Jahren auf alle Fälle, die sind nicht überlagert. Darüberhinaus wird man an professionelle Produkte nur schwierig rankommen. Es geht aber auch Stoff vom Baumarkt. Aber, wie gehabt, allein die Menge macht das Gift.

[Corleone]

Wenn das mit der Garantie funktioniert, ist es natürlich die beste Lösung die Tinte austauschen zu lassen. Ich bin jetzt davon ausgegangen daß sich Montblanc weigert die Tinte zurück zu nehmen.

[Killerturnschuh]

Wegen der verdorbenen Saffron von Caran d' Ache habe ich heute Post bekommen. Tatsächlich hatte man noch ein Glas von der Colours of the Earth Serie, wenn auch mit rampunierter Umverpackung ...was schon mal erfreulich ist.

In dem Brief wird ferner erklärt das Tinte durch äußere Einflüsse kontaminiert werden kann. Diese sind beispielsweise Verunreinigungen in der Luft oder an der Feder, Wärme und direkte Lichteinstrahlung trügen ein übriges zum Verderb einer Tinte hinzu.

[Thom]

Ja, Montblanc stellt aber auch keine Tinte her. Auf die Wärme hatte ich ja schon hingewiesen und bei Licht ist es ein himmelweiter Unterschied, ob das auf eine Mikrometer-Tintenschicht auf dem Papier trifft oder auf einen vollen Flakon.

V.G.
Thomas

[Corleone]

Man bekommt zumindest die helleren Tinten wie die Diamine Autumn Oak von orange zu beihnahe durchsichtig.
Ich schätze aber, dass das mehr darauf anspielt, wenn die Tinte im Licht steht, in der Tinte eher etwas wächst.

[Thom]

Wenn in einem vertretbaren Zeitraum nach Herstellung in der Tinte was "wächst", dann hat jemand Mist gebaut. So einfach ist das.

[Thom]

Hier habe ich Dir mal die Lagerungsvorschriften für einen möglichen Konservierungsstoff angehängt. Ich habe ja weiter vorne geschrieben, dass die Konservierung nicht in allen Tinten gleich stabil ist. Denkbar wäre schon, dass die in einer lichtdurchlässigen Tinte schneller abgebaut würde. Als "Hersteller" muss man das Problem lösen, z.B. anderer Konservierungsstoff, anderer Flakon oder Etikettierung. Aber nicht erklären, wir wissen woran's liegt.

[buchfan]

Hallo in die Runde,
heute kam eine Mail von Montblanc. Ich zitiere: Dort wurde festgestellt, dass anscheinend eine Reaktion zwischen Komponenten der Tinte stattgefunden hat, die selbstverständlich nicht vorkommen sollte. (gemeint ist das Labor von MB)
Ich bekomme ein neues Glas Tinte und kann meine Füller, die ich mit der Tinte befüllt hatte, kostenlos zur Reinigung einschicken.
Was sage ich dazu: Geht doch.
lg
mecki

[stingray]

das klingt schon mal sehr gut mecki. von meiner seite nun auch ein beitrag.

kurzfassung: seit gestern hat der glanz der marke MB einen hauch seines funkelns verloren.

doch nun etwas konreter: durch diesen thread fühlte ich mich inspiriert der bekanntesten MB boutique meiner stadt einen besuch abzustatten, um zu sehen, wie dort kundenservice gelebt wird. da ich schon wochenlang vor hatte bezüglich einer service-leistung hinzufahren, war gestern der tag der tage. nachmittags stand ich nun mit zwei anliegen vor der tür:
1. einem glas schleimig-schmieriger tinte und
2. einem federclip, der neu ausgerichtet werden sollte.

zu 1. die verkäuferin machte einen wenig begeisterten eindruck und wies mich darauf hin, dass in dieser boutique keine dufttinten verkauft würden. da sie diese tinte nicht kennt, könnte sie dazu keine aussage treffen und mir somit auch nicht helfen. sie wäre seit ca. 4 jahren dabei und hätte ein solches glas noch nie gesehen. ergebnis: pech gehabt.

zu 2. mein zweites anliegen betraf den clip eines MB füllers, der älter als 2 jahre war. letztes jahr befand sich besagter füllhalter zur durchsicht und schönheitskur bei MB. bei der durchsicht in 2016 haben die herrschaften den clip leider verkehrt wieder zusammengeschraubt. zum besseren verständnis: die durchsicht beauftragte der vorbesitzer in einer anderen stadt.
ergebnis hier: die dame gab zu, dass ein schreiben mit aufgeschraubter kappe und verkehrt installiertem clip schwierig, bis gar nicht möglich wäre. vor ort könnte sie jedoch nichts für mich tun. man müsse den füllhalter einschicken. ohne rechnung müsste ich dafür aufkommen, dass der clip um 180 grad gedreht würde. mit vorhandener rechnung könnte man das unter "service" verbuchen.

ich gebe zu: meine eindrücke sind subjektiver natur. was mich ärgert ist weniger die tatsache, WAS die werte dame mir mitteilte, sondern in welchem ton und mit welch wenig kundenfreundlichen körperhaltung. an meinem äusseren kann es nicht gelegen haben. ich war gestern nach der arbeit gut gelaunt vor ort - mit hemd, sakko und aktentasche.
und die wenig erfreuliche tatsache, dass ich (im fall der tinte) ohne lösung von dannen ziehen musste. kein hauch von bemühung. kein gedanke irgendwo anzurufen, oder sich anderweitig zu erkundigen. lediglich ein "kenne ich nicht", "kann ich nix zu sagen" und "ohne stempel auf dem karton sowieso nicht".

was mich auch etwas ärgert, ich zu dem zeitpunkt jedoch keine lust auf weiter diskussion oder rechtfertigung hatte: vor zwei jahren liess ich die kappe eines 146ers die graviert war, mit neuer binde versehen. damals wurde die kappe direkt vor ort zerlegt, ausgetauscht und der füller gereinigt. 15 minuten später stand ich glücklich und zufrieden vor der tür.

in diesem fall muss ich nach hause, die rechnung suchen, erneut in die boutique um beides vorzulegen und ein drittes mal den gleichen weg hinter mich bringen, um den füllhalter wieder abzuholen. auch wenn es fast schon kleinkariert wirkt: im moment hab ich wenig lust dies zu tun. erst recht nicht, nach dem aufopferungsvollen einsatz, der mir gestern widerfahren ist...

[Mesonus]

Bisher hatte ich ja noch keine Probleme mit MB-Tinten, auch nicht mit Golden Yellow. Gestern ist mir bei einem TWSBI Eco aufgefallen, dass sich die Tinte nach ca. 4 Wochen im Füller nicht mehr so flüssig bewegt und scheinbar auch nicht immer der Schwerkraft folgt, wie ich es von diversen anderen Tinten in diversen anderen Ecos gewohnt bin. Der Füller wurde seit dem Befüllen fast täglich verwendet, allerdings aufgrund der Farbe nur für Unterstreichungen und Markierungen.

Ich hab mal versucht, das in einem Video festzuhalten, vielleicht wird ja das seltsame Verhalten der Tinte etwas erkennbar...
Haben wir es hier einfach mit Dehydration zu tun oder ist GY einfach nur Teufelszeug?

Gruß Jan