deutschkurrent hat geschrieben:Kuliminen brauchen keinen Druck, sonst könnte ich nicht seit 30 Jahren Steno mit ihnen am besten schreiben.
Also ich bin nicht die einzige, die beim Kugelschreiber bemerkt hat, dass man viel Kraft braucht. Nicht umsonst wird hier im Forum in der Füller Pro-Contra-Liste aufgeführt, dass der Kugelschreiber Abdrücke der eigenen Schrift auf der nächsten Seite hinterlässt und das Papier "gewellt" ist. Beim Füller passiert das nicht.
Es schmieren nicht "die meisten", sondern die schlechten. Man kaufe gute. Ich kenne nur eine gute Sorte, Parker. Ich bezweifle nicht, daß viele andere Fabrikate auch gut sind, aber ich hatte keinen Anlaß, mir den Aufwand zu machen, sie zu suchen. Ich kannte früher auch schlechte: Schneider (die Billigminen, die mal in jedem Reklamekugelschreiber waren), die zu trocken, dünn und mit Aussetzern schrieben und auch auf dem Papier kratzten, und Bic, die heute gut sein mögen oder auch nicht, aber früher jeden Zentimeter Schreiblänge einen Klecks zusätzlich auf's Papier brachten.
Parker-Minen sind auch nicht gerade die preisgünstigsten. Wenn ich mir mal überlege, was so ein Glas Tinte kostet und was so manche Minen kosten und wie schnell die verschrieben sind - mit diesem Argument habe ich eine Freundin von mir zum Füller überredet, weil es Patronen bzw. Tinte aus dem Glas für wenig Geld gibt.
Außerdem sind Parker Minen nicht überall erhältlich.
Also ich denke schon, daß zum Sammeln und Genießen Sachkunde gehört und zur Sachkunde die Warenkunde, und da darf sich man vor den Eigenschaften verschiedener Problemlösungen für verschiedene Zwecke nicht das Hirn vernebeln.
Ich habe, im Hinblick auf Kugelschreiber, mit Faber-Castell-Minen der Sorte Jetstream gute Erfahrungen gemacht. Mit Parker habe ich nur ab und zu geschrieben, weil irgendwann mein Händler sie hier aus dem Sortiment genommen hat. Dann habe ich eine Weile mit Jetstream geschrieben und eigentlich gute Erfahrungen gemacht. Sie sind leider, ebenso wie Parker-Minen, kaum überall erhältlich, schreiben sich nach 2 Klausuren leer, brauchen zwar keinen Druck, verschmieren eigentlich (!!!) nicht, aber manchmal eben doch. Ich meine mit dem Verschmieren nicht das übliche Füller-Geschmiere, weil die Tinte nicht trocknet, sondern die Tatsache, dass man, wenn man mal blättert, die Tinte plötzlich schöne Flecken an der Hand und auf dem Papier hinterlässt, was nicht gerade zum schönen Schriftbild beiträgt.
Nun ja, seitdem habe ich aufgehört und schreibe nur noch mit dem Füller. Es gibt ja mittlerweile Tinten und Farben für jeden Bedarf. Man wähle, was man möchte. Und im Gegensatz zum Kugelschreiber habe ich Freude am Füller, denn ich kann mir die Tinte darin selbst aus einem riesigen Sortiment aussuchen.