Königsblau

[Sabine]

Nach dem Kauf meines einzigen Montblanc schärfte man mir ein, "zum Einschreiben" auf jeden Fall nur (natürlich: Montblanc-) royalblaue Tinte zu nehmen, nach der ersten leergeschriebenen Füllung könne ich mit jeder anderen (Montblanc-) Tinte schreiben.
Diese Empfehlung zeugt gleich von mehreren Mythen:
1. man darf Markenfüller nur mit der markengleichen Tinte benutzen
2. Königsblau hat eine positive Wirkung auf neue Füller
3. Füller werden auch vom Tintenleiter her eingeschrieben (von der Feder war ja nicht die Rede . . . )
4. Verkäufer in Fachgeschäften kennen sich in der Materie aus
- vielleicht entdeckt Ihr noch mehr!
Nach all diesen Beiträgen vermag ich sogar einen gewissen Sinn in der Empfehlung, Königsblau sozusagen als Erstlingsnahrung zu verwenden, zu erkennen. Eine "desinfizierende" Wirkung dieser Tinte halte ich jedoch weder für wahrscheinlich noch für sinnvoll: ein neuer Füller wird kaum verkeimt sein, und zum Durchspülen eignen sich dafür vorgesehene Flüssigkeiten allemal besser. Eine wohlbekannte Tinte als Vergleich für die Schreibeigenschaften zu nehmen, scheint mir dagegen sehr sinnvoll.

[Frischling]

Dass man neue Füllfedern vor dem Befüllen erstmal durchspült, war eins der ersten Dinge die ich hier gelernt habe Früher habe ich nur gespült wenn ich Tintenpatronenfarbe gewechselt habe und das ziemlich mühsam, mit Wasser durchlaufen lassen und dann pusten, damit das Wasser wieder rauskommt, dann trocknen und dann das Ganze von vorne und trotzdem hatte ich des Öfteren ungewollt violett als Tintenfarbe . Jetzt bin ich stolze Besitzerin eines Nasensaugers, damit geht das ruck zuck und ich habe keine blauen/roten Ringe auf den Lippen

[jablo]

Lieber Matthias,

schreibt Deine neue Tinte "transparent" oder "weiß"?

Das ist ja spätestens dann nicht das selbe, wenn Du auf farbigem Substrat damit schreibst!?!

Gruß,
Jan

[Thom]

Ich würde Königsblau noch nichtmal als Fußbad nehmen.

[Thom]

Hier, steht bei mir im Büro. Versendet am 1.8.1902. Das ist Tinte.

1902.JPG (379.75 KiB) 3700 mal betrachtet

1.8.JPG (374.66 KiB) 3700 mal betrachtet

V.G.
Thomas

[agathon]

Hier, steht bei mir im Büro. Versendet am 1.8.1902. Das ist Tinte.
V.G.
Thomas

Dann kann es ja jetzt hier interessant werden.


Grüße


Agathon

[Thom]

Wir hatten ja so eine Königsblaue ganz am Anfang als Referenztinte. Das dauert vielleicht eine halbe Stunde. Mal zum Vergleich, für die Nachtblau brauche ich 1 bis 2 Tage. Die angesprochene Pelikan Brillantschwarz ist aber schon ein anderes Kaliber als die Königsblau.

V.G.
Thomas

[agathon]

Thom,

ich sag ja nicht, dass die Köngsblau supertoll wäre, sondern nur zum „gerade mal schnell was ausprobieren und vergleichen und testen wollen“. Im Eissalon bestell ich ja auch kein Wassereis.

Grüße

agathon

[Matthias MUC]

Lieber Matthias,

schreibt Deine neue Tinte "transparent" oder "weiß"?

Das ist ja spätestens dann nicht das selbe, wenn Du auf farbigem Substrat damit schreibst!?!

Gruß,
Jan

marketingtechnisch irreführend. Weiß = deckend = Tusche; transparent klingt auch nicht so gut.
Ich präzisiere also:
"Des Kaisers neue Tinte", "Brillant-Klar" natürlich , ungiftig, pH-neutral
Und wer die geniale neue Farbe nicht sehen kann, ist natürlich dumm.
Gibt's bei der dänischen Tintenmanufaktur H.C. Andersen
lG Matthias

[Thom]

viewtopic.php?f=48&t=16933&p=166649&hil ... kt#p166649

[NicolausPiscator]

Och, wenn es nur um Referenztinten geht, dann brauch man doch nicht ins schöne Ilmenau zu fahren, sondern nur zu seinem nächsten Stofflieferanten. Dort findet man das alles, was man für sich und seine Referenzen braucht.

Ich habe Pelikan Königsblau auch als Referenztinte verwendet, das war zum Teil sogar spannend, weil manche meine vintage Füller etwas ganz ungewohntes aus ihr gemacht haben. Aber das habe ich unlängst aufgegeben, weil ich einer mächtigen Tinte verfallen bin, die diese Funktion nun ganz auf ihre Weise übernommen hat und souverän ausfüllt.

[Strombomboli]

weil ich einer mächtigen Tinte verfallen bin

Und welche ist das?

[NicolausPiscator]

Palmgrün von Montblanc.

[Johnson-Leser]

Gibt es eigentlich Viskositätsunterschiede bei der gleichen Tinte im Glas und in der Patrone?

[Thom]

Das ist eine gute Frage, weiß ich aber nicht. Bei den meisten handelsüblichen Füllertinten würde ich garnichtmal mit einem großen Viskositätsunterschied rechnen, die Nanopigmenttinten liegen vielleicht etwas höher. Die größeren Unterschiede sind bei der Oberflächenspannung.

V.G.
Thomas