Tinte unter Schwarzlicht sichtbar machen?

[Downfall]

Hallo!

Ich bräuchte Tinte, die unter Schwarzlicht sichtbar wird. Leider wird man dort im Regal hierzulande eher nicht fündig. Es gibt die Noodlers Blue Ghost beispielsweise nur über Ebay in Italien und ich bin kein Freund davon, einzelne Artikel quer durch Europa karren zu lassen.
Hat jemand vielleicht noch eine Idee, oder gibt es nur diese eine Tinte? Für Händler, die ein größeres Sortiment an Noodlers Tinten hier in Deutschland anbieten wäre ich auch dankbar, habe auf Anhieb nichts gefunden (außer horrende Preise bei meinem Händler des Misstrauens: Amazon).

Ich habe vor, diese Tinte mit einer bestehenden zu mischen, sodass ich prinzipiell sichtbare Tinte habe, welche zusätzlich unter Schwarzlicht reagiert.
Kennt sich vielleicht jemand damit aus?
Zusätzlich wäre die andere Tinte vermutlich etwas dokumentenechtes. Wie wichtig ist dokumentenechte Tinte eigentlich zur Tätigung von Unterschriften?

Danke

[Matthias MUC]

Schuß aus der Hüfte: Wenn in roter Tinte der Farbstoff aus der Eosinfamilie kommt, dürfte eine deutliche Fluoreszenz möglich sein. Ausprobieren, eventuell selber mischen. Ansonsten mit Fluorescin (gelbgrün) oder Uranin zu mischen versuchen. Wie sich das mit der restlichen Chemie der Tinte und des Füllermaterials verträgt, weiß ich nicht; sind aber eigentlich harmlose Chemikalien, die die Hydrogeologen und die Höhlenforscher zu Färbeversuchen bei der Erforschung von Wasserströmungen verwenden (Nachweis z.B. daß das Donauwasser unterirdisch in die Aach kommt, 10 kg Uranin haben schon 1877 genügt, um die Aach sichtbar leuchtgrün zu färben).
Eventuell auch mischen mit "Leuchtmarker"-Tinten im Faß, Pelikan müßte sowas auch haben, die funktionieren ebenfalls mit Fluoreszenz und dürften einen der o.g. Farbstoffe nutzen.
Und Apotheken sollten das Zeug günstig besorgen können, das ist im Gegensatz zu anderen Chemikalien immer noch wenig terrorverdächtig. Bei Experimenten damit Einweghandschuhe nehmen, kleinste Mengen färben ganz enorm..

[thewritingsonthewall]

Also beim mischen von Tinten wäre ich vorsichtig, und was die Dokumentenechtheit angeht würde ich Eisengallustinte nehmen.
Soviel in aller Kürze von mir.
Threads zum Thema Dokumentenechtheit gibt es hier einige. Ich würde mich da mal einlesen.

[Downfall]

Danke für eure Antworten!

Ich könnte mir also mal die Dokumentus in blau oder schwarz besorgen und mit Chemikalien herumspielen.
Ist die Frage, welche Farbe ich bei der Tinte da nehme. Die Leipziger Schwarz ist ja eher so eine Art Blue-Black, aber genau dafür liebe ich die auch. Ist die Dokumentus richtig schwarz?

Ich werde dann vermutlich einen sehr geringen Teil der Tinte benutzen, um eine Mischung herauszufinden.
Danke schonmal

Die Eisen-Gallus Tinten von R&K gefallen mir ohne Frage auch, aber ich bin halt sehr skeptisch, was die Reinigung des Füllhalters angeht, denn das sollte ja dann wöchentlich erfolgen. Was ist, wenn ich das mal eine Woche vergesse? Ich will mir halt ungern einen Füllhalter dadurch ruinieren. Auch wenn die Salix einfach nur klasse aussieht.

[thewritingsonthewall]

Eisengallus Tinten ruinieren keine Füller. Ich denke wöchentlich reinigen dürfte auch nicht nötig sein. Nur eintrocknen eben sollte man vermeiden. Früher gab es kaum was anderes. Vom Gefühl her, korrigiert mich wenns falsch ist, dürften diese Nanopigmenttinten viel heikler sein.
Aber auch dazu verweise ich auf einen sehr langen Thread.
Wenn es etwas dunkler als sie salix sein soll wäre die ESSRI Tinte vielleicht was. Die ist hier auch besprochen und günstig in Großbritannien zu beziehen.

[Downfall]

Das wäre natürlich einfacher. Dass die Tinte aber generell das Material angreifen KÖNNTE scheint aber ja schon der Fall zu sein, muss mich aber mal wirklich genauer einlesen.
R&K selbst schreibt aber etwas von wöchentlicher Reinigung. Zumindest glaube ich, das so auf deren Internetseite gelesen zu haben.

Aber ich belese mich noch etwas darüber, vielen Dank!

[paul]

Die Leipziger Schwarz ist meines Wissens nach nicht so dokumentecht/wasserfest wie die beiden EG-Tinten, aber da könnte ich mich auch irren.
Bei den R&K EG Tinten Salix/Scabiosa brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen, und wöchentliche Reinigung ist bei normaler Nutzung stark übertrieben. Ich hatte die schon 1-2 Monate in einem Demonstrator ohne sichtbare Spuren. Sollte die Salix zu hell/blau sein, kannst du sie einfach mit der Scabiosa mischen, was nach dem Trocknen ein tiefes Blauschwarz ergibt, wirklich eine sehr hübsche Farbe

edit: ich bin sogar der Meinung, dass die ausgezeichneten Dokumentus-Tinten wesentlich gefährlicher für den Füller sind (im Sinne von Verfärbungen, oder bei besonderem Material, etc.) als die beiden EG-Tinten.

[Tintania]

Ich benutze die Salix in einem Kaweco Dia mit aufgefüllter Patrone und einem Lamy Al Star mit Konverter. Mit beiden schreibe ich täglich. Bei der Empfehlung, die Füller wöchentlich zu reinigen, habe ich gerade überlegt, wann ich es zum letzten mal gemacht habe… Ich weiß es nicht mehr Vielleicht spült der tägliche Tintenfluss sie ausreichend durch
Ich kann sie jedenfalls guten Gewissens empfehlen. Bei üppigem Tintenfluss ist sie mir fast zu dunkel.

Gruß,
Anja

[Thom]

Also mal langsam, Downfall ich habe alles hier, die dokumentus, Eisengallustinten und UV-Tinten. Was ich nicht hab, ist die geringste Vorstellung, was Du da machen willst?

V.G.
Thomas

[Downfall]

Dann scheint das ja wirklich eine sehr gute Option zu sein

Dann muss ich nur noch versuchen, das ganze unter UV-Licht irgendwie zum leuchten zu bringen. Die Salix könnte ich also auch problemlos in einem Platinum 3776 Century verwenden?

@Thom: Es ist geheim!
Spaß beiseite: Ich habe immer einen Füller in meiner Manteltasche, mit dem ich sämtliche Unterschriften tätige. Sei es nun etwas unwichtiges (kommt oft vor) oder etwas wichtiges (eher selten).
Meine Unterschrift ist dabei recht simpel, sodass ich daran noch arbeiten muss. Problematischerweise ist die Unterschrift aber leicht fälschbar, sodass ich mir noch eine andere Möglichkeit schaffen wollte, überprüfen zu können, ob es wirklich meine Unterschrift ist (spezielle Tinte, die sogar noch im Schwarzlicht leuchtet scheint doch recht einzigartig). So könnte ich im Falle einer Fälschung immerhin sagen "Das ist nicht meine Unterschrift", was rechtlich zwar wenig Gehalt hat, aber ich fand die Idee einfach interessant. Zumal, sofern ich mehr oder weniger beweisen kann, dass ich alles mit dieser "Spezialtinte" unterschreibe, reicht diese Aussage aus, um bei den Ermittlern zumindest Zweifel hervorzubringen.

Es klingt wirklich nach einem total paranoiden Hirngespinst, aber es ist ja auch weniger Ernst gemeint, vielmehr hat mich die Idee gemeinsam mit ein paar Freunden einfach interessiert

[thewritingsonthewall]

Ich würde sagen dass dafür reicht, überhaupt einen Füller zu benutzen. Das ist schon exotisch.
Wenn du dann eine nicht gängige Tinte, immer die gleiche, nutzt wird es noch exotischer, genauso wenn du vielleicht eine Feder hast die ein charakteristisches Schriftbild macht..

Und das alles beweist im Zweifel nur, dass der betreffende Stift nicht eingesetzt wurde. Den Beweis dass du nicht unterschrieben hast ist damit nicht zu führen.

[Thom]

Wie "dokumentenecht" soll das denn sein? Soll das einer DIN, wie für Kulis, entsprechen?

[Downfall]

Nein, denn ich habe ja keine "Verpflichtung" in der Hinsicht.
Mir ging es eher um die Haltbarkeit bzw. Wasserfestigkeit für "mich persönlich".

Ich weiß, die Idee ist sicherlich etwas weit hergeholt und nicht die sinnvollste in der Geschichte der Menschheit, aber ich fand es eben einfach interessant

[Thom]

Und welche Schreibfarbe soll die Tinte haben?

[Mag]

Video auf Youtube: „Is It Possible To Mix Noodler's Blue Ghost with Other Inks? - Q&A Slices“ von Goulet Pen Company. Die Frage scheint wohl auch andere zu interessieren.

https://m.youtube.com/watch?v=dr7TQJbBZ60