Die Tinte der Woche (2018)
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- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Liebe Freunde alles Schönen und Guten,
nach der Besprechung verschiedener Brauntöne ist es an der Zeit, entspannterweise den Blick auf eine andere Farbe zu richten. Sie steht eigentlich schon länger ganz oben auf meiner Liste, aber dazu gekommen bin ich bislang nicht. Das soll sich für diese Woche ändern. Heute stelle ich die Rohrer & Klingner Alt-Goldgrün vor, eine Tinte, die ich schon oft zum Zeichnen verwendet habe und die mich immer wieder in ihrem Verhalten überrascht hat.
Die Tinte wurde verschiedentlich und ausführlich in den reviews besprochen. Die Tinte ist ein helles Grün mit viel Gelbanteil. Entgegen früherer Beobachtungen hat die Alt-Goldgrün bei den hier verwendeten Füllern nur ein verhaltenes shading.
Der Sailor ist für diese dünnflüssige Tinte ideal. Er kann sie hell zum Leuchten bringen oder, wenn gewollt, ein dunkles grün zum Schattieren hervorzaubern. Dieses dunkle grün geht schon fast ins olive.
Ich habe extra eine breite Feder ausgesucht, um die Schreibeigenschaften der Tinte zu verdeutlichen. Der Lamy Aion kommt ebenfalls gut klar mit der Tinte. Der Fluß ist satt und das shading ist am Ende des Striches klar sichtbar.
Der Prera-Pilot mit seiner feinen Feder bringt die Tinte – wie gewohnt – am dunkelsten auf das Papier. Der gute Fluß ermöglicht eine feines Zeichnen ohne Unterbrechungen.
Ich bin überzeugt, daß die Alt-Goldgrün auf einem anderem Papier ein ganz anderes Erscheinungsbild zeigt. Mir ist das Bild hier zu einfach. Die Tinte hat noch ganz andere Qualitäten, die hier auf diesem Zeichenkarton nicht zu sehen sind. Mir fehlt hier der Goldglanz, also das, was die Tinte auszeichnet. Aber gut, die Tinte muß ja auf allen Papieren bestehen können. Das tut sie hier nur eingeschränkt. Zum Schreiben würde ich sie nicht verwenden, weil sie mir hierfür zu hell erscheint, aber zum Zeichnen ist sie ideal.
Sonntäglichen Gruß,
Tomm[
- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Ein Bild fehlt noch:
- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Alt-Golgrün wollte ich eigentlich auch schon längst einmal wieder in die Hand nehmen. Sie ist für mich eine der Tinten, die ich für mich um Palmgrün von Montblanc gruppiert habe. Sie ist voller Überraschungen.
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Immer noch eine meiner Lieblingstinten! Einfach schön.
Gruß patta
Gruß patta
Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Da stimme ich voll und ganz zu - Alt-Goldgrün ist für mich etwas Besonderes, sie zeigt (fast immer) ein schönes Shading und sieht wirklich auf jedem Papier anders aus, aber immer toll!
Vielen Dank für die schöne Vorstellung,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
patta hat geschrieben: ↑
06.11.2018 18:39
Immer noch eine meiner Lieblingstinten! Einfach schön.
Dem kann ich nur zustimmen. Die Alt-Goldgrün war eine der ersten Tinten, die ich mir zugelegt habe, und ich bin nach wie vor von ihr überzeugt. Wie eine alte Liebe, die nicht vergeht. Eben weil sie so wandlungsfähig ist.Alt-Goldgrün ist für mich etwas Besonderes, sie zeigt (fast immer) ein schönes Shading und sieht wirklich auf jedem Papier anders aus, aber immer toll!
Gruß
Tomm
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Das ist meine „Immer-drin-Tinte“ in meinem Pelikan M800 grün gestreift. Für mich die perfekte Kombi.
Liebe Grüße
Nicole
Nicole
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Alt-Goldgrün und mein M600 old style mit M-Feder sind quasi eine eheähnliche Gemeinschaft. Wahrscheinlich läuft der Füller aus, wenn ich da die Tinte wechsle.
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád
- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Liebe Leute, ich unterbreche nun einmal die Alt-Goldgrün-Liebeserklärungen:
- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Die KW 45 steht für mich im Zeichen der Rouge hématite von Herbin. Wie so einige limited editions ergeht es ihr auch, dass sie nicht mehr limited ist, sondern Standard. Darüber lässt sich trefflich streiten. Nun hat sie mich aber, als sie herausgegeben wurde, begeistert: Ein volles, ernstes Rot und damals hat mir auch der Glitter sehr gut gefallen. Das ist nun nicht mehr der Fall. Aber die Farbe an sich finde ich noch immer großartig, folge aber dem Tipp, sie feinsäuberlich abzuschöpfen, um den Glitter im Tintenfass zu lassen. Das habe ich in dieser Schriftprobe nicht getan und auch nicht in der Lamy-Konverterfüllung. Hier glitzert es.
Die Rouge hématite war jahrelang mein Standardrot mit ihrem später erschienenen, blauen Pendant: Bleu océan.
Jetzt ist sie weniger im Einsatz, aber in dieser Woche schaue ich sie mir wieder genau an und erlebe ich sie ganz ausführlich.
Die Rouge hématite war jahrelang mein Standardrot mit ihrem später erschienenen, blauen Pendant: Bleu océan.
Jetzt ist sie weniger im Einsatz, aber in dieser Woche schaue ich sie mir wieder genau an und erlebe ich sie ganz ausführlich.
- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
im Rahmen meiner Betrachtungen zur Farbe „braun“ möchte ich für die Woche 46 die Diamine Oxblood vorstellen. Nicolaus Piscator hat sie ja vor zwei Wochen schon einmal gezeigt. Sie wird von den Foristen genauso unterschiedlich wahrgenommen wie ihre Schwester, die Red Dragon. Ich muß zugeben, daß etwas Mühe habe, die Oxblood unter „braun“ zu subsumieren. Sie ließe sich unter „rot“ vielleicht besser einsortieren. Aber das ja das Interessante an ihr, daß sie sich eindeutiger Klassifizierung entzieht. Also gut, ich sage mal rotbraun mit einem Stich ins Blaue. Sie ist gut gesättigt, sehr fließfreudig und hat den Hang zum Ausfransen.
Der Sailorfüller mit seiner Fude-Feder erfreut das Auge des Betrachters mit einem nahezu mystischen Farbrausch. Das shading der Tinte verführt den Zeichner zu gezielten Schattierungen. Wie so oft hellt die aufgebogene Feder die an sich dunkle Tinte auf und verhilft ihr zu einem geheimnisvollen Leuchten.
Der Delta mit seiner Medium-Feder kann sich vor lauter Fluß kaum retten. Gleichzeitig ändert die Tinte leicht ihren Farbton ins Purpur.
Wieder anders sieht das Ergebnis bei der dünnen Feder des Pilot Prera aus. Hier kommt noch eine schwarze Note hinzu, und die Tinte wird immer dunkler.
Erstaunlich, wie unterschiedlich die Füller auf die Oxblood reagieren. Ich vermute, daß mit meinen hier eingesetzten Schreibgeräten die Bandbreite der Tinte noch nicht abgedeckt ist. Andere Papiersorten werden ihr Übriges dazutun. Ich finde sie faszinierend, und ich setze sie gerne zum Schreiben und erst recht zum Zeichnen ein.
Gruß zum Sonntag,
Thomas
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Aus technischen Gründen muß ich heute die Bilder einzeln einstellen:
- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Tomm
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Tomm
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Hmm... da schreibst Du ein paar Dinge und da zeigen sich bei Dir ein paar Effekte, die mir nicht untergekommen sind, das Abrutschen ins Blaue oder das Purpur. Ich bin mir mit meinem Fläschchen allerdings auch nicht 100%ig sicher (ich habe manchmal, auch bei großen und renommierten Tintenherstellern, den Eindruck, dass Chargen unterschiedlich ausfallen, bei den kleineren wie Robert Oster und L'Artisan Pastellier, bei denen es zwar auch nicht vorkommen sollte, habe ich das schon bei einigen Tinten beobachtet; aber da helfen nur direkte Vergleiche weiter). Bei mir überwiegt bei der Oxblood jedenfalls der Braunanteil, klar, dass dazu auch Rot benötigt wird, dennoch eine deutliche Rotfärbung sehe ich bei mir nicht. Was ich auf Deinen Bilder sehe und auch bei mir, und das mag ich hingegen, das ist der schwarz-braune sheen, der nach Sojasauce aussieht.