Tuschefüller .... nur für Tusche?

[bella]

das man Zeichentusche nicht in Tintenfüllern benutzen soll ist mir bekannt....

aber wie ist es umgekehrt?

Hintergrund .... ich möchte meine Zeichnerei etwas einfacher für mich machen und erstmal keine Füller mehr nehmen, da ich merke das mich das doch einschränkt in der Freiheit der Linien, weil ich, besonders als Linkshänder, zu sehr darauf acht die Feder entsprechend auszurichten .... und den Druck zu dosieren, sprich den Tintenfluss und die Linienbreite,
Habe jetzt mal mit finelinern experimentiert und finde das schon sehr frei und schnell ...

Ok, die Dinger sind erschreckend schnell leer bzw. die Spitzen verschlissen auf rauem Zeichenpapier und somit zu sehr Einweg.

Ich hab mir jetzt einen Tuschefüller bestellt, also sowas wie die legendären Rotring Radidograph.
Da liegt ein Fläschchen schwarze Tusche bei, aber ich zeichne lieber mit grau oder braun.

Jetzt habe ich noch einiges an wasserfester Füllertinte, also Sketchink etc.
Kann ich die in die Tuschezeichner füllen oder spricht da etwas dagegen?

[duckrider]

Guten Morgen bella,

bis auf die Tatsache, dass der Tintenfluss wohl eher prächtig sein dürfte, kann da doch gar nix passieren, einfach ausprobieren.
Ich habe zwei Roting "Tintenkulis", die Urform des Rapidographen wenn ich das recht verstehe.
Die schreiben prima mit Tinte.
viel Erfolg
Thomas

[NicolausPiscator]

Nun verwende ich keinen Radiographen, sondern nur ein paar japanische Füller mit Fude-Feder und Pinselborsten von Sailor, Pilot und Pentel, in die ich normale Tinte fülle, nachdem die Tuschekartuschen aufgebraucht waren. Aber das funktioniert. Das Schwarz ist nicht annähernd so satt, die Trocknungszeit länger und das Papier kann sich, insbesondere bei stärkerem Auftrag, mehr wellen. Auch den Tintenfluss ist viel reicher. So müsste das auch in Tuschefüller gut funktionieren - und wenn ich einen hätte, dann würde ich da auch Tinte einfüllen. Man kann ja mit den Fließeigenschaften der verschiedenen Tinten arbeiten. Kaputtmachen tut man da so schnell ebenfalls nichts.

Viel Spaß und viel Erfolg!

[JulieParadise]

Passieren im Sinne von kaputtgehen kann nichts, da schließe ich mich den anderen an. Allerdings, auch das stimmt, ist der Tintenfluss wohl bei den meisten zu großzügig, weil Tinten einfach dünnflüssiger sind.

Falls Du weiter experimentieren willst: Neben den bereits erwähnten Iso-/Rapidographen und Brush(Pinsel-)füllern kann ich die Pilot Petit- bzw. Platinum Preppy-Spitzen empfehlen, also die Marker- und die Filzstiftspitzen. Von Schmincke gibt es (u.a. bei Boesner) die AERO LINER (www.aerocolor.de/produkte/liner.htm). Ich habe einige der feinen Spitzen auch erfolgreich mit Tinten betrieben. Meine Kinder panschen auch gern mit einem ähnlichen Produkt von Molotow herum, den Markern, die es u.a. bei Gerstaecker mit verschiedenen Spitzen gibt (www.gerstaecker.de/Sales/Fruehsommerakt ... arker.html). Da gab es mit unseren normalen Tinten auch nie Probleme.

[Matthias MUC]

Die Molotow-Stifte mit den wechselbaren Spitzen sind da absolute Sorglosware. Die bordeigene Molotow-Farbe ist ja Acrylfarbe(!) aber ich denke, der Experimentierfreude sind da keine Grenzen gesetzt. Mit Acrylfarbe ist gelegentlich Ultraschall für verkrustete Spitzen dein Freund (die Dinger, die es gelegentlich bei Discountern gibt, reichen völlig).

lG Matthias

PS.: Molotow & künstlerische Töchter, das scheint keine seltene Kombination zu sein.

[Thom]

Technisch passieren wird da nichts, aber wenn ich mich an Jahre technisches Zeichnen während Berufsausbildung und Studium zurückerinnere, wirst Du den Tuschefüller erst recht richtig ausrichten müssen.

V.G.
Thomas

[duckrider]

wo's gerade hier reinpasst:

Hat jemand von Euch Erfahrung mit der Pelikan Fount India im Vergelich mit anderen 4001er Tinten?
Ist die "zähflüssiger" oder kommt ihre Fließfähigkeit mit derjenigen normaler Tinten gleich?
Dass sie aufgrund der eingebunden Rußpartikelchen tunlichst im Kolbenfüller nicht eintrocknen sollte, ist mir klar.
Aber wäre sie "geeigneter" für Tuschefüller?

erleuchtet mich
Thomas

[Tenryu]

Nach meiner Erfahrung fließt sie fast besser als die schwarze 4001.
Für Tuschefüller kannst du auch die Pelikan Scriptol verwenden.

[bella]

Technisch passieren wird da nichts, aber wenn ich mich an Jahre technisches Zeichnen während Berufsausbildung und Studium zurückerinnere, wirst Du den Tuschefüller erst recht richtig ausrichten müssen.

V.G.
Thomas

Das entmutigt mich doch wieder von der gesamten Idee
Ich überlege den 3er Pack vielleicht direkt zu retournieren, das ist ja genau das was ich nicht will.

Ist echt schwierig das passende zu finden, bei finelinern hat mir bisher auch keiner gefallen .....

Danke aber schon mal allen bis hierher für ihre Tips.
Eine Frage beantwortet, neue tun sich auf

[Matthias MUC]

Dreierpack klingt nicht sooo teuer, als daß sich ein Versuch nicht doch lohnen könnte. Sind die auch "Röhrchenprinzip" wie die Iso/Rapidographen? Ich kann mich an Unizeiten erinnern, daß meine Rapidographen eigentlich immer pflegeleicht mit der "amtlichen" Rotring-Zeichentusche waren, irgendwie "einrichten" mußte man da nix. Allerhöchstens mal den Kopf freibaden, wenn man das Ding ewig nicht benutzt hat oder zu lang offen hat liegen lassen.

[Thom]

Wir hatten da auch Tusche verwendet. Die Röhrchen musste man schon ziemlich senkrecht auf dem Papier halten, damit das ging. Interessant wäre aber schon, wie sich die sketchINK da verhält.

V.G.
Thomas

[bella]

Ich werde der Sache einfach mal eine Chance geben.
Ich habe die Aristo mg1 geordert im Dreierpack, also drei Breiten.
https://www.aristo.at/produkt/ar64300-m ... e-3er-set/

Wenn der Tintenfluss mit normaler Tinte etwas üppiger ist, macht das die Sache vermutlich auch etwas flexibler

[bella]

Ich wollte mich hier nochmal für die Tips und Anregungen bedanken und doch mal berichten wie es läuft.

Ich habe mir dann mal ein Set Aristo mg1 bestellt .... 0,35, 0,5 und 0,7 mm.

Alle drei mit SketchInk Lilly (die braune) gefüllt und losgelegt,
Was soll ich sagen .... es klappt vorzüglich.
Alle drei Stärken der Technikpens arbeiten gleichermaßen gut. Der Tintenfluss ist durchaus „üppig“, aber die Linien absolut präzise. Die bessere Fließeigenschaft der Tinten gegenüber Tuschen haben den angenehmen Vorteil das der Fluss und somit die Linie auch nicht bei schnellen Linien oder schnellen Schraffuren abreißt.

Die Stifte haben sehr dicht schließende Kappen, ein weiterer Vorteil bei wasserfesten Tinten, die Dinger trocknen nicht so schnell ein.

Und ich kann meine gewohnte Handhaltung beibehalten, die Metallspitzen nehmen das nicht übel, auch nicht die feinste.
Ich kann sie halten, drehen, wenden wie jeden anderen Stift.

Ich bin sehr zufrieden mit meinen unkomplizierten neuen Zeichenhelfern ....

Die Aristo sind allerdings sehe kurz, mit aufgesteckter Kappe ist es ok. So werde ich mittelfristig auf die teureren Isographen von Rotring umsteigen, zumindest einen in der meist benötigten Stärke.

[Thom]

Liebe bella,

jetzt bedanke ich mich mal für Deinen Bericht. Das ist eine sehr interessante Einsatzmöglichkeit für die sketchINK, wenn das so gut funktioniert. Wegen schellem Eintrocknens habe ich da keine Bedenken, immerhin sind die Stifte für Tusche gemacht, aber wie machst Du das auf Dauer, lässt Du die sketchINK in den Stiften? Mit Tusche war das schon eine gewisser Reinigungsaufwand.

V.G.
Thomas

[bella]

Ich lasse die Tinte in den Stiften.
Den „Hauptstift“ benutze ich ja eigentlich so ziemlich täglich, das ist eh unkritisch.

Ich hatte mit der SketchInk auch keine Probleme in Füllern die mal eine Zeit unbenutzt blieben ... Tage bis 2 Wochen.

In einem Füller ist mir wasserfeste Tinte eingetrocknet (Storia).... das hat aber der Füllhalterreiniger in einem halben Tag Einweichen auch geschafft, aber ziemlich mühselig.
Diese Tuschestifte sind aber mit richtig eingetrockneter Tusche verloren. Deshalb kaufe ich auch keine gebrauchten Rotring.

Beim Aristo mg sitzt die Steckkappe derart stramm das man sie durch Drücken des Clip in den Schlitz diese lösen kann.
Die Isographen haben geschraubte Kappe mit sehr passigem Innendeckel damit an dem Zeichenkegel kaum Luft verbleibt.

Die seltener benutzten lasse ich routinemäßig alle paar Tage mal ein paar Kringel auf Abfallpapier drehen und schüttel sie.