Viele haben sicherlich schon derartige Versuche durchgeführt aber nur wenige habe ich hier im Forum gesehen. Im April sind mir zufällig meine Schulunterlagen aus dem einen Leistungskurs wieder in die Hände gefallen, und ich war erstaunt, wie schlecht einige Passagen zu lesen waren. Da die Lagerbedingungen immer gleich waren und mein Füller, damals ein Parker 45 "Flighter" nur prorietäre Patronen akzeptierte, müssen die Unterschiede in der Lesbarkeit wohl im Wesentlichen am schwankenden Qualitätsgrad des Papiers liegen.
Wie dem auch sein, mich interessierte nun, ob das bei allen blauen Tinten so ist, wobei ich die "Rohrer & Klingner Scabiosa als Vergleich dabei hatte, obwohl die nicht wirklich blau ist. Dennoch bin ich von ihr relativ enttäuscht. Gerade von ihr hätte ich mir mehr erwartet. Sie ist aber nicht besser als die Pelikan 4001 "Königsblau". Es mag ja sein, dass der verwendete Füller auch einen Einfluss hat, aber so deutlich? Ich musste den Test jedenfalls verkürzen, weil sonst von einigen Tinten gar nichts mehr zu sehen gewesen wäre nach diesen sonnigen Tagen.
Ansonsten möchte ich hier mal Thom aus einem anderen Thread zitieren:
Ich konnte mir damals kaum vorstellen, dass er bezüglich der "Baystate Blue" recht behalten könnte, aber wie man sieht, ist dem so. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass man sie oxidationsempfindlich gemacht hat, damit man den Füller noch irgendwie wieder sauber bekommt.
Am schlechtesten in meinem Miniversuch haben die "Online Königsblau Rosenduft" und die "Pelikan Edelsten Tanzanite" durchgehalten. Von Ersterer hatte ich das erwartet, die ist schon nach einer Woche im Schulheft meiner Tochter heller, Letztere hat mich dagegen doch eher etwas ratlos stehen gelassen. Das geht für mich etwas am Anspruch der meisten blauschwarzen Tinten vorbei. Dass es auch anders geht, sieht man an der Pelikan 4001 "Blau-Schwarz".
Eine Winzigkeit besser als die Online Tinte sind die "LAMY Blau-schwarz", die "LAMY Königsblau" die "Noodler's Baystate Blue und die nicht mehr hergestellte "Waterman Florida Blue". Das verwundert insoweit, als dass man von der "LAMY Blau-Schwarz", die ja die leicht eisengallushaltige alte Formulierung gleichen Namens abgelöst hat, in etwa gleiche Eigenschaften erwartet, was ganz offensichtlich nicht der Fall ist. Über die Baystate Blue hat Thom ja schon alles gesagt und die Florida Blue wird nicht mehr hergestellt. Interessanterweise ist der Nachfolger "Waterman Serenity Blue" deutlich besser in Bezug auf die Lichtechtheit. Das verwundert mich, weil doch immer gesagt wird, beide Tinten seien identisch und sie sei nur umbenannt worden. Nun gelten königsblaue Tinten ohnehin nicht als Ausbund der Lichtechtheit, aber die "Serentity Blue" und die "4001 Königsblau" schlagen sich doch recht wacker.
Im Mittelfeld die "Diamine 150th Anniversary Regency Blue". Sie verliert komplett ihren Blauanteil und sieht rötlich aus. Ähnlich verhält sich KaWeKo Blau, nur dass ein grauer Strich verbleibt.
Das gilt auch für die "Pelikan 4001 Blau-Schwarz", die "Organics Studio Ralph Waldo Emerson" und die "Akkerman #5 Shocking Blue", jedoch bleibt bei diesen Tinten ein deutlich grau-schwarzer Tintenstrich stehen.
Fast unbeeindruckt, wie erwartet, die "Noodler's 54th Massachusetts" aber auch die "Graf von Faber-Castell Kobaltblau".
Viel Spaß beim Lesen.