Jürgen K hat geschrieben:
Das Montblanc-Bordeaux fand ich früher mal sehr exklusiv. Man gewöhnt sich wohl dran.
Bordeaux gäbe es noch von DeAtramentis (Jansen). Ist das zu empfehlen?
Damit habe ich leider keine Erfahrung. Ich scheue mich immer davor, mir hier allzu viele Tintenfässchen hinzustellen *g*
@werner: Das ist aber sicher nicht identisch mit meinem Visconti-Ton, der ja eher altrosa wirkt, oder? Hat Visconti in den letzten Jahren die Produktpalette bei Tinten umgestellt?
DanielH hat geschrieben:@werner: Das ist aber sicher nicht identisch mit meinem Visconti-Ton, der ja eher altrosa wirkt, oder? Hat Visconti in den letzten Jahren die Produktpalette bei Tinten umgestellt?
Lieber Daniel,
ich denke mal dass der Farbton "Bordeaux" und "Ruby Red" nicht identisch ist. Hier ein Link über Visconti Farbpaletten:
Vielleicht bringt der Vergleich ein wenig Licht in die Verunsicherung. Vor vielen Jahren sagte ein Chemiker einmal zu mir, dass es "altrosa" als Farbe gar nicht gebe. Das sei nur ein gefühlter Farbton. Inzwischen ist die Farbe Wirklichkeit (RAL 3014 in der RAL-Farbtabelle).
Nun ja... ich bin ja ebenfalls Chemiker und wurde während eines Praktikums einmal von einem Kommilitonen geschlagen als ich sagte, eine Probe sei Abricot. Ich glaube nicht, dass irgendjemand festlegen kann, ob es Farben gibt oder nicht....
Aber danke für den Tipp - ich werde mir das mal anschauen.
DanielH hat geschrieben:Nun ja... ich bin ja ebenfalls Chemiker und wurde während eines Praktikums einmal von einem Kommilitonen geschlagen als ich sagte, eine Probe sei Abricot. Ich glaube nicht, dass irgendjemand festlegen kann, ob es Farben gibt oder nicht....
"Abricot" habe ich auch noch nie gehört...
Ich denke aber auch, dass man Farben nicht "ernennen" oder ihnen ihren Status absprechen kann. Wenn man eine Farbe wahrnimmt, existiert sie. Aber ich bin auch Künstlerin und denke deshalb vermutlich prinzipiell anders als Naturwissenschaftler.
Abricot meint so eine Art Übergang von orange zu rosa - wie bei Aprikosen eben, die ja eigentlich orange sind aber an der Sonnenseite auf "rosa überhaucht" sind wie es die Botaniker sagen würden....
DanielH hat geschrieben:Abricot meint so eine Art Übergang von orange zu rosa - wie bei Aprikosen eben, die ja eigentlich orange sind aber an der Sonnenseite auf "rosa überhaucht" sind wie es die Botaniker sagen würden....
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Die Farbe kenne ich, ich dachte nur immer, das hieße Apricot (wegen eben jenen Apppprikosen). Aber jetzt bin ich plötzlich ganz unsicher.
Die heißen auf Französisch doch aber "Abricots" - daher der Name für die Farbe.
Ich habe mir aus dem besagten Visconti Ruby Red und einer hellorangen Tinte von de Atramentis sogar mal einen abricot-farbene Tinte angemisch - und damit die Matheklausuren meiner armen Erstsemesterstudenten korrigiert *gg*
Ich habe nochmal das bereits diskutierte Visconti Ruby Red getestet und ich glaube ich habe bislang zu schwach fließende Füller dafür benutzt. Wenn man einen gut fließenden Füller hernimmt ist es in der Tat ein Dunkelrot - allerdings ein recht kühles, vergleichbar mit sehr reifen Himbeeren.
Nach dem Tipp in diesem Thread habe ich mir übrigens bei Rolf Thiel das Cardinal Red von Levenger bestellt und gleich mal ausprobiert und ich bin ganz begeistert von der schönen Farbe. Das Parker Rot, das sonst noch habe ist zwar auch sehr schön und leuchtend aber erscheint mir für manche Anlässe dann doch zu "knallig". Das Levenger leuchtet auch sehr schön aber ist eine Spur gedeckter. Es ist eher ein Karmin- als ein Geranien- oder Tulpenrot.
Heute hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mal das Lamy-Rot auszuprobieren. Das ist ja eine Farbe, die glaube ich selbst nicht so recht weiß, ob sie nun orange oder rosa sein will. Der Farbton wirkt total verwaschen, künstlich und ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Da lobe ich mir mein Cardinal Red - das habe ich gerade richtig zu schätzen gelernt.
Aber dafür habe ich jetzt eines mehr von den praktischen Lamy-Gläsern - die Tinte habe ich gleich weggeschüttet....
nach Lesen des (älteren) Threads habe ich Lust auf Rumprobieren bekommen und mal das Lamy-Rot, welches ich auch nicht schön finde, mit einem Schuß Pelikan Brilliantschwarz aufgepeppt. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut - ein interessantes Rotschwarz. Als Mischungsverhältnis habe ich 0,5 ml Schwarz auf ca 25 ml Rot genommen.
Mit freundlichem Gruß,
Sebastian
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád
nach einiger Probiererei bin ich bei Parker Quink Rot gelandet. Ist ein sehr schönes Kirschrot - in meinen Augen ideal für Anmerkungen und Korrekturen. Außerdem fließt es sehr satt. Alles in allem eine preiswerte und sehr schöne Tinte.
Ich habe heute von Rolf Thiel das Private Reserve Plum zugeschickt bekommen. Das ist eine wirklich herrliche Farbe. Es geht natürlich deutlich ins Violette aber es ist auf seine Weise so leuchtend (ohne aufdringlich zu sein), dass man es eigentlich eher als zu dunkel geratenes Rot ansehen kann. Der Name passt auch ganz hervorragend. Die Farbe erinnert tatsächlich an die rotvioletten Eierpflaumen, die man hin und wieder im Supermarkt findet. Auch die Hochblätter der violetten Bougainvillea (http://de.wikipedia.org/wiki/Bougainvillea) lassen sich gut mit der Farbe vergleichen. Ich glaube, das ist ein toller Farbton für viele, denen normales Rot zu knallig ist, die aber trotzdem eine schön sichtbare Korrekturfarbe brauchen.
