Wie merkt Ihr Euch die Tinte im Füller?

[Sakimu]

Hallo zusammen,

als Neuling im Forum möchte ich bei diesem Thema mal an einer Beteiligung versuchen.
Im Grunde habe ich Vieles, was hier beschrieben wurde, bereits ausprobiert bzw. praktiziere verschiedene Möglichkeiten nebeneinander. So führe ich ein handgeschriebenes Heft, in dem ich im ersten Teil je eine Seite jedem meiner Füller widme. Hier finden sich Schriftproben mit den verschiedenen Tinten, die ich in diesem Füller schon einmal ausprobiert habe. So kann ich vor einer neuen Befüllung sehen, welche Tinte mir darin bisher gefallen hat und welche nicht. Im hinteren Teil wird das selbe Spiel mit der Tintensammlung gemacht. Jede Tinte bekommt eine Seite (Vor- und Rückseite) und enthält Schriftproben mit den Füllern und Federn, die ich damit schon einmal bestückt hatte. Da ich die Federstärken auch gelegentlich ändere, ist das ein schönes Nachschlagewerk geworden. Parallel dazu habe ich im PC Excel-Tabellen angelegt und jeden meiner Füller dort aufgeführt (Firma, Name, Farbe, Feder, Kolben oder Konverter?, Kaufpreis, Gewicht, Größe, usw.) und auch die aktuelle Tinte. Dazu inspiriert haben mich die Reviews von Big G´s Tintenkiste auf YouTube. Er misst immer das Gewicht mit und ohne Kappe und vergleicht die Länge des vorgestellten Füllers mit anderen Modellen. Da in mein handgeschriebenes Heft keine Doppelungen hineinkommen, kann ich nur in dieser Tabelle zuverlässig sehen, welche Tinte aktuell in welchem Füller ist.

Neuerdings probiere ich ein neues System aus. Und zwar ordne ich jedem Füller möglichst die selbe Tinte zu. Bei den meisten hat sich mit der Zeit ein Dreamteam herauskristallisiert. Was sich bewährt hat, kann fortgeführt werden. Die schwarzen Stifte bekommen in der Regel Tinte der eigenen Herstellerfirma, also Lamy bekommt schwarze Lamy-Tinte, Watermans bekommen Watermantinte usw.. Bei farbigen Schäften versuche ich ebenfalls in diesem Schema zu bleiben. Ein blauer Waterman bekommt z.B. blaue Watermantinte. Das funktioniert natürlich nicht bei jeder Firma. Manchmal schaue ich auf die Herkunft der Firma und sage, französische Fabrikate bekommen Tinten von französischen Herstellern (Waterman, J. Herbin), britische und amerikanische Fabrikate bekommen Diamine-Tinte und asiatische haben auch ihre Firmen (Pilot, Sailor, ...). So behalte ich bei der Menge an Füllern und Tinten den Überblick. Und vor allem bekommt jede neue Tinte auf diese Weise gleich ihre(n) Füller zugeordnet und wird dementsprechend auch benutzt. Vor diesem System ist mir aufgefallen, dass die ein oder andere Tinte lange ungenutzt zwischen den anderen stand. Das fand ich zu schade. Also habe ich mir dieses neue System ausgedacht, in dem jede Tinte ihre Chance bekommt. Und manchmal gibt das den Anlass, nach einem neuen passenden Füller Ausschau zu halten. So wird die Sammlung stetig größer.

HG
Sakimu

[Schauplatz]

Wer also eine einfache und bequeme Art der Datenbank für seine Utensilien sucht, ist damit recht gut beraten.

Und zu finden ist das ganze hier:
Fountain Pen Companion

So, ich hoffe einigen hier, die das noch nicht kannten womöglich etwas geholfen zu haben.

Gruß
SetamDevil

Tausend Dank für diesen tollen Tipp, bei mir kam der tatsächlich genau zur rechten Zeit, nämlich als ich festgestellt habe, dass ich so allmählich den Überblick verliere, welche Tinte in welchem Füller ist. Obwohl ich mir auch schon eine Tabelle angelegt habe.
Ich finde die Datenbank super, man sieht sogar den Farbton der Tinten, der automatisch aus den Angaben der Nutzer:innen gezogen und als Durchschnitt gezeigt wird. Das kann zwar nie ganz exakt sein, aber als Anhaltspunkt reicht es.
Schön wäre noch, wenn man zu jedem Füller ein Foto hochladen könnte.

[SteamDevil]

Schön wäre noch, wenn man zu jedem Füller ein Foto hochladen könnte.

Exportiere doch die entsprechende Liste als *.CSV Datei und füge dir in Excel die Fotos ein.
Ist dann nur lokal auf dem PC/Laptop, aber hat ja dann auch schon was...

[miel]

Datenbanken sind was tolles.

Ich bevorzuge nach wie vor allerdings Papier und ein kleines Heft.
Und ich habe in der Vergangenheit viele schöne Tintenbücher auf Stammtischen bewundern können.
Ein paar findet man in diesem Thread: viewtopic.php?f=11&t=16176

[JulieParadise]

Datenbanken sind was tolles.

Ich bevorzuge nach wie vor allerdings Papier und ein kleines Heft.
Und ich habe in der Vergangenheit viele schöne Tintenbücher auf Stammtischen bewundern können.
Ein paar findet man in diesem Thread: viewtopic.php?f=11&t=16176

Yep, so ungefähr würde ich das auch zusammenfassen.

Ich pflege meine Tintendatenbank eher als Grundlage zum Teilen und Tauschen von Tintenproben als für den Überblick über die betankten Füller. Es ist wirklich sehr praktisch, einen Link zu einer Excel-Tabelle versenden zu können, aus der sich dann Freunde Tintenproben auswählen können und die -- einmal erstellt -- nur noch halbwegs aktuell gehalten werden muss.

Wenn ich aber am Schreibtisch sitze und wissen will, welche Tinten jetzt in welchem Füller sind, will ich nicht unbedingt erst wieder den Computer anmachen, ein Smartphone suchen oder das Tablet hervorkramen. Da machen sich kurze Notizen im jeweiligen Tagebuch oder der Blick auf den bei immer im Fenster hängenden aktuellen Lichtechtheitstest besser.
(Kurze Erläuterung: Zu Beginn eines jeden Monats beschrifte ich zwei gleiche Blätter mit Angaben zu Tinte@Füller, wobei das eine Blatt ins Fenster gehängt und das andere in den Jahreskalender gelegt wird, sodass sich auf dem Fenster-Blatt eventuelle Schwächen bei der Lichtresistenz der Tinten zeigen und das Aussehen der Tinten[reste] auch gut mit dem im dunklen Heft gelagerten Zettel vergleichbar sind.)

Alle neu betankten Füller bekommen einen Eintrag im Tintenbuch und neuerdings (wieder) als Niederschrift des Abendslieds ("Der Mond ist aufgegangen ...") + Klecks eine Seite auf Tomoe River-Papier, die ich evtl. auch irgendwann mal wieder fotografiere und einstelle.

[mbf]

Zum Topic: eigentlich gar nicht, im roten Füller ist rote Tinte und im schwarzen Füller ist eine alltagstaugliche Tinte im blau-schwarzen Spektrum drin (aktuell mit der Chance zum Dauerbrenner: Sei-Boku - die funktioniert überall). Das reicht mir eigentlich aus.

Eigentlich.

Dann sind da noch die rund 20 weiteren Füller (und ca. 25 Bock-Triples, hier habe ich ca. 5 Füller, die diese aufnehmen können) und aktuell rund 30 Tinten, die immer wieder rotierend benutzt werden. Da brauche ich aber keine Verwendungsliste, da meist nur 1-2 Füller neben den Alltagsfüllern betankt sind. Wenig überraschend habe ich hier einen wesentlich höheren Tintendurchsatz als bei den Alltagsfüllern. Woran das nur liegen mag? Es ist halt die "Spielwiese", auf der auch mit Glitzer und Tintenmischungen experimentiert wird.

Ansonsten: ich führe eine Excelliste mit meinen Tinten, um eine grobe Übersicht über den Stand zu haben. Auch wird jede Tinte in einem Tintenordner kurz (und etwas unstrukturiert) eingetragen, neue Füller oder Federn dürfen kurz mit einer Referenztinte (Königsblau) eine Schreibprobe abliefern (damit ich ungefähr weiß, wie nass das System schreibt). Ähnlich, aber eher knapp gibts auch eine Übersicht über die Bock-Triples und die Füller. Dazu kurze Anmerkungen (nass/trocken, eher breit etc.). Und das wars.

[Robin]

Ich sammle nicht. Meine zehn Füller sind stets befüllt. Meistens behalte ich die anfangs ausgewählte Tinte für immer. Doch bei den Preisen für einige Tinten derzeit, stand dann doch bei drei Füllern ein Wechsel zu günstigeren Tinten an. Das alles kann ich mir aber so merken bzw. sehe ich im Tagebuch, wann ich mit welcher Tinte schrieb.
Ich habe wohl schon mal Füller verkauft, um mich zu verbessern, also Platz für Neuanschaffungen zu haben. Zehn Füller, die immer einsatzbereit sind, reichen mir für die tägliche Ausübung meines Hobbys, des Schreibens. Eben Tagebuch, Notizen, Briefe und Kalender stehen hier im Mittelpunkt der aktiven Füller-Nutzung.
Aber die im Forum vorgestellten Tintenbücher habe ich sehr gerne betrachtet und würde ebenfalls zu einer händischen Dokumentation neigen. Mir gefiel dabei nicht bloß der praktische Nutzen, sondern vor allem habe ich darin auch Kunstwerke gesehen, die oft als Ausdruck einer bemerkenswerten Kreativität faszinieren können.
Für umfangreiche Sammlungen von Füllern und Tinten halte ich durchaus ebenso eine digitale Bestands-Dokumentation für ggf. sinnvoll. Da bieten sich Listen, Tabellen oder sogar Datenbanken wohl an. Ich kann mir dazu weiter vorstellen, dass auch hier kreative Formen Spaß machen, etwa eigene (offline) HTML-Galerien mit eingebundenen Fotos und allen Informationen zu den Objekten, oder auch eine Art Projektmanagement, welches zB jeden einzelnen Füller als eigenes Projekt betrachtet, bei dem dann der Zeitverlauf im Mittelpunkt der Betrachtung steht.
Eine weitere analoge Form fällt mir zusätzlich ein: Ein Karteikartensystem

[Artsketch]

Da ich nur pigmentierte Tinten verwende, notiere ich die Reinigungsintervalle und das Datum der Befüllung, sowie die verwendete Tinte. Wenn eine andere Tinte verwendet wird, reinige ich den Füller, auch wenn es sich um die gleiche Farbe handelt.

[Alles Apfel]

Als jemand, der mit seinen Füllern berufsbedingt aber auch privat arbeitet, stellt sich die Frage für mich kaum. In keinem meiner Füller hält die Tinte länger als eine Woche, auch nicht in den TWSBIs.

So lange kann ich mir das merken, habe aber auch vorrangig wiederkehrende Favoriten im Einsatz.

[Crovax]

Für die Tinten nehme ich einen klassischen Zettel und fülle den jeweils mit dem gerade betankten Füller aus.
Da kommt jeweils eine Zeile mit dem Füller, der verwendeten Tinte und dem Tankdatum dazu.
Obendrein kommt, falls noch nicht vorhanden, eine Zeile ins Tintenbuch zu der entsprechenden Tinte.
Wenn der Füller leer ist, wird die Zeile gestrichen. Wenn der Füller wieder in die Rotation kommt, gibt es eine neue Zeile.
So kann ich immer direkt sehen, wie sich die Tinte mit dem Füller schreibt und ob mal langsam eine Reinigung fällig ist (auch wenn das Teil noch nicht leer ist).

Für den Tintenzettel habe ich mir mit LaTeX ein Formular gebaut, das wird dann nach Bedarf ab und zu mal wieder ausgedruckt. Die alten Zettel behalte ich (sind ja nicht irsinnig viele) als Referenz. Da kann ich dann auch sehen, wie eine Tinte altert.

[Biedermeier]

72C60539-5047-413A-9E0A-A3E8511AFA5B.jpeg (548.1 KiB) 1099 mal betrachtet

4FEEA920-7CEB-4CDB-A296-0DAD62A57DA6.jpeg (280.53 KiB) 1099 mal betrachtet