Eisengallustinte in Patronen?

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Salix&Obelix
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von Salix&Obelix »

Hatte jetzt die Salix und die Pelikan Blau-Schwarz im Härtetest für 4 Tage im Wasserbad,
nachdem die Schriftprobe jeweils 5 Tage offen liegen geblieben ist.
Leider habe ich keine Fotos gemacht, aber die Pelikan ist eine sehr gute Alternative, wenn man mal unterwegs ist und EG in Patronen braucht...

Auf Rhodia 90 g Papier hatte ich bei der Salix immer noch einen schönen satten Strich (wie bekannt).
Die Pelikan hatte nur noch einen leichten, aber gut lesbaren Graustrich. Völlig ausreichend. Mal davon abgesehen, dass es hoffentlich sehr selten vorkommt, dass eine Notiz mal eben 4 Tage unter Wasser bleiben wird. Testfüller war ein M200 mit M Feder und sattem Fluss.

Richtig gut, wenn es nicht unbedingt EG sein soll, schlägt sich aber die Koh-i-noor Dokumententinte in Blau. Gibts auch in Patronen. Da muss aber der Füller auch zu passen. Wenn er etwas fließgieriger ist, dann bleibt nicht nur ein verwaschenes Blau über, sondern ein schöner leuchtender Blau-Ton.
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Tenryu
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von Tenryu »

Wenn es um Wasserfestigkeit geht, dann bieten sich verschiedene japanische Tinten an, die es auch in Patronen gibt: Blaue und Schwarze Pigmenttinte von Platinum (die normale-blau-schwarze ist zumindest halbwegs wasserfest), von Sailor die Kiwa-guro, Sei-boku und Sou-boku.
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tinte&feder
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von tinte&feder »

Die wasserfesten Super5 Tinten gibt es auch in Patronen.

Viele Grüße
Kristof
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Mario Be
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von Mario Be »

Von bund und knallig habe ich auch nicht gesprochen.
Nur habe ich z.B. einen Kaweco mit EF Feder hier, wenn ich mit dem Salix verwende kommt ein hauchdünner hellblauer Strich aufs Papier, und das gefällt mir einfach gar nicht.

Super 5 gibt es auch in Patronen?
Ich bin morgen in Dortmund, da wollte ich mir mal einen Satz MB Permanent Blau und Permanent Schwarz kaufen.

Auf jeden Fall wird meine Liste zum Testen plötzlich länger als erwartet.
agathon
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von agathon »

Mario,

ich frage jetzt noch mal ganz konkret: Aus welchem Grund suchst du nach einer EG-Tinte? Evtl. können wir dann auch konkreter helfen. Im Moment habe ich nämlich den Eindruck, dass du nach einer gut fließenden Tinte suchst, bei den EG-Tinten bist du damit aber wirklich eher schlecht beraten.

Grüße

agathon
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Mario Be
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von Mario Be »

Wie schon geschrieben, mir geht es in erster Linie um Wasserfestigkeit.
Und da hatte ich bisher mit der Salix als EG Tinte die beste Erfahrung.
Ich habe hier auch einige Patronen von GvFK Tinten, die sind laut GvFK Dokumentenecht. Bisher war ich immer im Glaube, dass Dokumentenecht auch Wasserfest beinhaltet, aber zumindest bei den Tinten von GvFK ist davon kaum was zu merken. Ein Tropfen Wasser und sofort ist alles verschmiert. Bei der Salix gibt es da keine Probleme. Aber die Tinte sollte nicht noch schlechter als die Salix fließen, da ich diese Tinte bei Füllern brauche die eine EF Feder haben und auch recht trocken schreiben.
ai19
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von ai19 »

Hallo Mario,

wenn es um Wasserfestigkeit geht, dann sind Rohrer&Klingner Dokumentus extrem gut. Die gibt es allerdings auch nicht als Patronen. Ich habe mir daher aus China 5ml-Röhrchen kommen lassen, in denen ich meine Tinten für unterwegs mitführe.

Dann gibt es Platinum Carbon Ink (schwarz) und Platinum Pigment Blue (blau) in Patronen, ebenfalls absolut wasserfest. Diese Tinten sind meine alltags-08/15-Tinten, weil es sie in Patronen gibt. Ich habe sie in Platinum Preppys in der Brusttasche, ca. 3 Euro inklusive Versand, und EF ist wirklich EF, nicht wie bei LAMY ein M.

Dann kommen meine Platinum #3776 ebenfalls ausgezeichnet mit Platinum Carbon Ink zurecht. Deren Kappe ist nämlich sehr dicht und der Tintenleiter samt Feder lässt sich herausziehen, was eine sorgfältige Grundreinigung im Ultraschallbad ermöglicht.

Nur Eisengallus vertragen die Platinums nicht, mit Ausnahme des PTL5000-A, der ganz gut die Diamine verträgt. Die Platinums fließen alle etwas trockener.

Mit Kaweco habe ich keine Erfahrung, aber auch die Salix braucht einen Füller, der stark fließt und dessen Kappe wirklich dicht hält. Das gilt auch für die Diamine Registrar's Ink. Z.B. habe ich einen Faber-Castell Essentio EF, aus dem die Salix satt und dunkelblau fließt, und am Ende ein schönes Blauschwarz ergibt. Gut fließen bei dichter Kappe tun auch Parker Premier und Waterman Carène. Den Waterman habe ich nur mit der Diamine Registrar's Ink getestet, aber der schreibt damit ganz ausgezeichnet, zu meiner Überraschung.

Wie Du am hellblauen Strich Deines Kaweco siehst, kann man Füller und Tinten nicht beliebig kombinieren, sondern die Kombination muss für die eigenen Ansprüche gut passen. So habe ich ziemlich viel Aufwand getrieben, um herauszufinden, welche Füller überhaupt mit der DIamine gut klarkommen. In der preislich günstigen Variante war der klare Sieger der Faber-Castell Essentio, dessen EF tatsächlich auch EF schreibt, aber leider ein völlig verbotenes Kappendesign hat, aber das ist Geschmackssache.

Wenn es allein um Wasserfestigkeit und Patronen geht, wäre aus meiner Sicht Platinum Carbon Ink mit einem schicken Platinum die allerbeste Wahl. Zum Einstieg bietet sich da versuchsweise der Platinum Preppy an, sonst auch der Platinum Plaisir, der zum Preppy identische Griffstücke benutzt, also ein identisches Schreibgefühl aufweist. Den Plaisir kriegt man aus Japan für ca. 15 Euro, teilweise bei Amazon für 20-25 Euro.

Oder der Platinum Procyon, der zwar (wie viele Platinums) etwas kurz ist und den man deswegen mit aufgesteckter Kappe schreiben muss, aber der super mit der Carbon Ink klar kommt. Der lag einmal versehentlich 6 Wochen mit der Carbon Ink in der Schublade und schrieb sofort an. Das ist eine Qualität, die unerreicht ist.

Beste Grüße,
Arda
ai19
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von ai19 »

Ahja, und dokumentenecht ist nicht wasserfest.

Auch eine EG-Tinte ist nicht uneingeschränkt wasserfest, da sie oft einen wasserlöslichen Farbstoff beinhaltet.

So bleibt dann von einem prächtigen Blauschwarz der Salix hinterher ein Grau, von der Pelikan Blauschwarz ein ganz blasses Grau. Eine sehr hohe Wasserresistenz hat die Diamine Registrar's Ink, die wird dann statt prächtig Blauschwarz unter Wassereinwirkung Grauschwarz. Aber die Diamine braucht einen Füller, der sie verträgt, und die meisten Füller vertragen sie nicht. Wenn Dein Kaweco mit der Salix nicht klar kommt, hört sich das nicht danach an, dass er die Diamine verträgt.

Dokumentenecht heißt nur, dass man die Tinte mit gängigen Mitteln nicht vollständig vom Papier entfernen kann.

Wirklich wasserfest sind die Rohrer&Klingner Dokumentus (getestet habe ich nur Schwarz und Dunkelblau), Platinum Carbon Ink, Platinum Pigment Blue, die Gelstifte von Uniball und Pelikan, und die Tintenroller von Uniball. Wobei man die feinen Spitzen von Uniball wieder nur aus Japan direkt bekommt, hierzulande bekommt man nur die Tapetenroller mit 0.7mm-Spitze.

Beste Grüße,
Arda
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tinte&feder
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von tinte&feder »

Mario Be hat geschrieben:
01.08.2019 7:46
Super 5 gibt es auch in Patronen?
Bild
:arrow: Super5 Patronen
ai19
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von ai19 »

Cooler Hinweis, habe mir direkt mal versuchsweise blau und schwarz bestellt.

Die sehen so aus, als würden sie kompatibel zu Pelikan-Patronen sein. Bin mal gespannt!
Thom

Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von Thom »

Mario Be hat geschrieben:
01.08.2019 7:46
Ich bin morgen in Dortmund, da wollte ich mir mal einen Satz MB Permanent Blau und Permanent Schwarz kaufen.
Die Nanotinten sind in Sachen Beständigkeit das Nonplusultra (wie schon angesprochen, ist Rot ein bisschen schwierig). Wasserfestigkeit kann die Eisengalluskomponente der EG-Tinten praktisch genauso (ob man die 4 Tage unterwasser lagert
oder 4 Wochen ist auch wurscht, solange das Papier durchhält). Für die Montblanc Permanent (und die R&K dokumentus) brauchst Du aber auch die angesprochene dichte Füllerkappe (achte darauf), die japanischen Nanotinten sind da nicht ganz so empfindlich, eine Platinum-Patrone wirst Du aber nicht ohne weiteres in einen Füller für die Standardpatronen bekommen.

V.G.
Thomas
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Mario Be
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von Mario Be »

Ich danke euch allen nochmals für eure Hinweise und Tipps.
Schön zu wissen, dass ich da doch einige Alternativen habe.
Jetzt werde ich wohl erstmal einige Zeit brauchen um die in Frage kommenden Optionen zu testen.
ai19
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von ai19 »

Extrem wichtig bei wasserfesten Tinten ist die dichte Füllerkappe. Das ist leider nicht bei allen Herstellern gleich.

Platinum-Patronen und Konverter bekommt man über Amazon und Ebay sehr problemlos. Ich habe noch nie irgend eine schlechte Erfahrung mit einem japanischen Verkäufer gemacht. Es dauert ein bisschen, ja. Letztens habe ich mir 5 Schachteln à 2.50€ mit je 4 Platinum Carbon Ink geholt, kam anstandslos an. Diese Patronen sind riesig.

Ich teste gerade, wieviel da rauskommt. Ich bin gerade bei 21 A5-Seiten; die Patrone ist noch zu 70% voll, gemessen am Tintenstand.
Nimmt man einen linearen Verbrauch an, kommt man hochgerechnet auf 70 Seiten A5 oder 35 dichtbeschriebene A4-Seiten.

Was Salix und Diamine angeht: Sehr gut funktionieren die Füller von Faber-Castell, und zwar Essentio und der Gripsy Schulfüller. Alle gibt es auch mit einer EF, die tatsächlich fein schreibt. Die Kappen halten so dicht, dass die Füller auch eine Woche liegen können, ohne auszutrocknen. Vielleicht sogar mehr.

Befüllt habe ich drei Gripsy EF mit R&K-Salix, R&K Dokumentus Schwarz und Diamine Registrar's Ink. Die schreiben alle tadellos an und geben alle den satten Tintenfluss, den man für diese Tinten braucht.

Als nächstes werde ich mal die Super5 in einem der Faber-Castell Gripsys testen. Die Patronen sind schon unterwegs :)

Insofern sind für meine Tintenansprüche die Füller von Faber-Castell mit Abstand am besten geeignet, was 08/15-Alltag und Preis-Leistungsverhältnis angeht. Ich bin begeistert von dem satten Fluss und den feinen Federn. Mit ca. 15-20 Euro pro Füller kommen sie zwar nicht an das Preis-Leistungsverhältnis der Platinum Preppys heran (3 Euro pro Stück inkl. Versand), sind aber erschwinglich.

Ansonsten ist mir im Luxussegment der Waterman Carène sehr positiv aufgefallen, aber von denen habe ich aufgrund des Preises nur einen, deswegen habe ich nicht so ausgiebige Erfahrungen.

Disclaimer: Ich habe nicht das geringste mit Faber-Castell zu tun und mache auch keine Werbung. Zum Beispiel finde ich deren Design grottenscheiße, je teurer, je hässlicher. Tatsächlich gefällt mir das Design der billigsten Füller, das mit den Noppen, am besten, obwohl ich, was das Design deutscher Hersteller angeht, absoluter LAMY-Fan bin.

Beste Grüße,
Arda
Thom

Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von Thom »

ai19 hat geschrieben:
02.08.2019 19:24
Platinum-Patronen und Konverter bekommt man über Amazon und Ebay sehr problemlos.
Arda, so schnell kommst Du mir jetzt nicht davon, wenn Du in der Materie drinnen bist. :)
Platinum-Konverter um "Standardpatronen" in Platinum-Füllern zu verwenden. Aber gibt's auch Konverter um Platinum-Patronen in "Standardfüllern" zu verwenden?

V.G.
Thomas
ai19
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Re: Eisengallustinte in Patronen?

Beitrag von ai19 »

Moin Thom,

nicht, dass ich wüsste. Aber wäre ein 3d-Drucker eine Option? Das könnte klappen, sofern denn die Patrone überhaupt von der Breite her passt. Wie gesagt, die sind riesig, diese Patronen. In den Faber-Castell Gripsy passen sie jedenfalls nicht.

Ich hebe ja auch die leeren Platinum-Patronen auf und wasche sie aus. Aus China kriegt man ganz billig Spritzen mit stumpfen Spitzen, mit denen man diese Patronen dann beliebig befüllen kann.

Die Frage ist, ob man so einen Konverter benötigt. Die Carbon Ink und Pigment Blue gibt's auch im Glas, habe ich beide zuhause, und befülle manchmal europäische Füller damit. So ist z.B. mein blauer Essentio mit Pigment Blue befüllt, und bei sattem Fluss sieht die Pigment Blue richtig schön aus, so saphirblau. Ironischerweise laufen die meisten Platinums zu trocken, um mit der hauseigenen Tinte dieses schöne blau hinzukriegen. Nur ein Preppy 0.2mm läuft auch satt und macht das schöne Saphirblau.

Wobei ich noch nicht die Hypothese abgeschrieben habe, dass die günstigen Platinums maschinell gefertigt werden und evtl. Ölrückstände unter der Feder den Tintenfluss stören. Dasselbe sagt man ja den LAMY Safaris und Al-Stars nach.

Ich meine, irgendwann einmal überflogen zu haben, dass es japanische Hersteller gibt, die Versionen für Pelikan-Patronen herstellen. Ich glaube, Pilot hat so etwas. Von Platinum wüsste ich das nicht. Ich wollte eigentlich Sailor oder Pilot-Fan werden, und bin seit meinem ersten Platinum, einem Century #3776 Chartre Blue hängengeblieben und absoluter Platinum-Fan geworden. Ich bin mit deren Füllern so dermaßen zufrieden, dass ich mir gar keine anderen Japaner mehr angucke.

Letztens habe ich einen Pelikan Steno gekauft, P480 glaube ich, und fand die Feder unter aller Sau. Bei jedem Druck blieb ich im Papier hängen, Railroading trotz 4001-Tinte, es war absolut zum Kotzen.

Dann kaufte ich mit selbigen Century #3776 in Lavender Green mit Soft Fine, und bin nun glücklichster Besitzer eines Steno-Füllers ever. In den lokalen Schreibwarenläden bin ich ja auch bereits berüchtigt, und gebe den Tipp weiter, da ich wohl nicht der einzige bin, der Stenofüller sucht.

So, auch hier Disclaimer, habe mit Platinums nichts am Hut, finde nur deren Füller absolut super. Das Preis-Leistungsverhältnis ist von keinem europäischen Hersteller auch nur ansatzweise erreicht. Der komplette Century #3776 mit 14K Goldfeder kostet weniger als eine Goldfeder von LAMY, und eine EF schreibt tatsächlich auch extra fein, nicht M wie bei EF-Federn von LAMY. :)

Also, um's kurz zu machen: Konverter Platinum->Pelikan: wohl Fehlanzeige. Aber man kriegt fast alle Tinten von denen im Glas.

Beste Grüße
Arda
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