Noodler's Ink im gestreiften Pelikan M600?

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friewu
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Noodler's Ink im gestreiften Pelikan M600?

Beitrag von friewu »

Hallo,

ich habe mir gerade einen grün gestreiften M600 zugelegt und wollte diesen mit der wasserfesten Noodler Tinte ("Preußisch Blau") verwenden. Allerdings gab mir die Aussage, daß diese Tinte nicht Cellulose-Füllhaltern genutzt werden soll zu denken.
Kann ich sie nehmen oder doch lieber einen anderen Füller nutzen? Und was wären die Folgen bei der Nutzung im M600?

Danke schon jetzt für die Antworten.

Gruß Uwe
DanielH
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Beitrag von DanielH »

Ich habe noch nie mit Noodlers-Tinten geschrieben aber darueber schon einiges gehoert und es ist wohl so, dass diese Tinten in besonderer Weise mit Cellulose (aus der ja auch Papier besteht) reagieren. Wenn eine solche Tinte aufs Papier kommt, dann reagieren die Fabstoffmolekuele mit den Cellulosemolekuelen und bilden eine besonders stabile Verbindung. Bei anderen Tinten duerfte der Farbstoff im Wesentlichen zwischen die Cellulosemolekuele des Papiers eingelagert werden, so dass er zwar im Papier bleibt aber z.B. weggeschwemmt werden kann, wenn das Papier feucht wird. Das kann mit einer Tinte, die mit der Cellulose reagiert, nicht passieren.

Ein Celluloid-Fuellhalter (ich weiss jetzt nicht genau, ob der M600 in der gestreiften Variante aus Celluloid besteht aber das kann man ja bei der Firma in erfahrung bringen) besteht nun auch aus chemisch nur leicht modifizierter Cellulose, die ebenfalls mit dem Tintenfarbstoff reagieren wuerde. D.h. der Fueller duerfte sich dauerhaft verfaerben, wenn er mit der Tinte in Beruehrung kommt.
werner
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Beitrag von werner »

Hallo zusammen,

die gestreiften Souveräns in rot, blau und grün sind im Schaft aus Cellusoseacetat, ein thermoplastischer Kunststoff, der aus Natur-Zellulose
in einer Reaktion mit Essigsäure gewonnen wird. Während Zelluloid aus Cellulosenitrat und Campher hergestellt wird.
Die schwarzen Souveräns sind aus einem Zwei-Komponenten-Kunstharz hergestellt. Soweit mein Wissensstand, aber über die chemischen Reaktionen kann ich leider keine Auskunft geben. Da sind die Chemiker hier im Forum gefragt.

Viele Grüße
Werner
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Daniel,
ich kann mich Werner nur anschließen. Das für Pelikan Gesagte kann man sicherlich auf andere Halter übertragen.
Wie man weiß gibt es bei solchen Spezialtinten mit der enormen Farbvielhalt schon mal Ablagerungen, Verfärbungen wegen der pigmenthaltigen Tinte.
Die amerikanischen Tinten sind ja sehr attraktiv und eine Erweiterung der Möglichkeiten gegenüber den Standardtinten.
Ich habe mit "Private Reserve"-Tinten in aktuellen und alten Haltern sehr gute Erfahrung gemacht, die "Noodlers" kann ich nicht beurteilen. Eigenschaften wie erhöhte Dokumentensicherheit und Farbechtheit bei Lichteinfluß etc. sind allerdings zumindest theoretisch auch verbunden mit erhöhter Gefahr von Verfärbungen etc.
Bei den gestreiften Pelikanen sieht man mögliche Verfärbungen des Tintenbehälters kaum.
Ich denke, einige im Forum haben da spezielle Erfahrungen mit den "Noodlers"-Tinten.

Viele Grüße
Thomas
werner
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Beitrag von werner »

Hallo zusammen,

beim amerikanischen Forum "The Fountain Pen Network" ist gerade wieder eine lebhafte Diskussion über Noodler's ink und ihre Benutzung in Pelikan Füllern im Gange. Begonnen hat dieses Frage und Antwortspiel wohl um die Tinte "eel ink" (grüner Kaktus, blau und schwarz). In dieser Tinte soll ein Lubricant (Schmiermittel) sein, welches die Kolben leichtgängiger halten soll. Solche Schmiermittel wurden schon in den 1940er und 1950er Jahren von Parker verwendet (Parker Quink).

Ein engagiertes Forumsmitglied hat sich nun bereit erklärt diese Tinten innerhalb der nächsten Wochen in einem Pelikan M 200 zu testen und seine Erkenntnisse im Forum (FPN) zu veröffentlichen.

Die Diskussion um Noodler's ink ist nicht neu. Bereits im letzten Frühjahr wurde ebenfalls kontrovers diskutiert. Viele User dieser Tinten (auch ganz normale Noodler's ink) haben sich zu Wort gemeldet und geschrieben, dass sie noch nie irgendwelche Probleme hatten.

Die Diskussion scheint wieder "sehr heftig" geführt zu werden, so dass der zuständige Moderator hofft die Diskussion wird höflich und kultiviert bleiben.

Soweit ein kurzer Einblick in dieses Thema aus amerikanischer Sicht.

Viele Grüße
Werner
friewu
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Beitrag von friewu »

Erstmal vielen Dank für die Information. Vielleicht kannst du uns ja weiter auf dem Laufenden halten, was die Diskussion zu Tage fördert.

Gruß Uwe
friewu
Beiträge: 18
Registriert: 07.12.2007 9:30

Beitrag von friewu »

Hallo,

ich habe jetzt mal direkt bei Herrn Thiel nachgefragt. Laut seiner Aussage handelt es sich bei den neueren Modellen von Pelikan um Kunststoff und es sollten keine Schwierigkeiten bei der Nutzung von Noodler's Ink auftreten (Ausnahme die Baystate blue).

Uwe
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