LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

Hallo zusammen,

ich liebäugele ja seit geraumer Zeit mit einem LAMY 2000.

Nun wäre das alles kein Thema, wenn ich nicht so komische Ansprüche hätte. Einfach die blaue T10 aufziehen, schreiben, fertig.

Leider bin ich Benutzer der Rohrer&Klingner Dokumentus Schwarz, mit der ich auf dem violett linierten Papier von Clairefontaine schreibe, was sich in den letzten Monaten nach langwierigen Versuchen als meine Standardkombination herauskristallisiert hat.

Ich war jetzt zwei Wochen im Urlaub und hatte meine engere Füllerkollektion dabei, die dem Härtetest unterzogen wurde.

Perfekt schrieb mein Platinum Century #3776 UEF mit Carbon Ink, der mich in keiner Situation in irgend einer Weise im Stich ließ.

Durchgefallen sind der LAMY Studio EF und der LAMY Aion EF, beide befüllt mit R&K Dokumentus Schwarz.

Beide wurden in die Tasche gesteckt vom Schulfüller von Faber-Castell EF für 15 Euro, der mit den lustigen Noppen, befüllt mit R&K Dokumentus schwarz, der nicht eintrocknete und super anschrieb.

Die Frage ist nun: Hat jemand Erfahrungen mit der Dichtigkeit des LAMY 2000? Idealerweise mit der genannten Tinte?

Ich schreibe zwar täglich mit Füller und das nicht zu knapp, aber halt nicht jeden Tag mit demselben. Da muss der Füller es schon vertragen können, mal 1 Woche herumzuliegen.

Ich erwarte nicht, dass er wie ein Platinum nach 3 Monaten sofort anschreibt, aber 1 Woche sollte der LAMY 2000 schon herumliegen können.

Vielen Dank schonmal!

Beste Grüße,
Arda
Thom

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von Thom »

Aus dem Stand kann ich nur mit Lamy Safari und dokumentus dunkelblau dienen. Die Betonung lag hierbei auf neuer Kappe,
mit der alten, undicht schließenden ging's nicht richtig. viewtopic.php?f=8&t=15625&hilit=dokumen ... 05#p192961

V.G.
Thomas
ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

Moin Thom,

mit dem Safari habe ich auch schon experimentiert, mit der schwarzen. Das geht in der Tat recht ordentlich.

Interessant fand ich in dem von Dir zitierten Faden den Hinweis, dass wiederbefüllte Patronen weniger Anschreibschwierigkeiten machen als der Konverter.

Das finde ich hochinteressant. Hast Du dazu auch Erfahrungswerte?

Beste Grüße,
Arda
Thom

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von Thom »

Hallo Arda,

ich verwende überhaupt keine wiederbefüllten Patronen. Im ArtPen und seit Mai vorigen Jahres im Herbin (weil ich im transparenten das Verhalten der Tinten im Füller beobachten kann) nur Konverter. Meine Erfahrung mit den Steckkappen bei diesen beiden Füllern ist, die sind superdicht, aber beim ArtPen (der hat den ganzen EG-Thread mitgemacht) wurde sie verschleißbedingt undicht und dann gingen die Anschreibprobleme los.

V.G.
Thomas
ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

Moin Thom,

ich denke mal, ich probiere das mit dem LAMY aus. Ich habe gesehen, dass der sich doch recht gut auseinanderbauen lässt, sodass ich ihn im Notfall gut gereinigt bekomme.

Ich wage mal die Vermutung, dass deren hauseigenes Reinigungsmittel gut mit den Dokumentus-Tinten "harmoniert". Im Extremfall sollte doch ein ausgebauter Tintenleiter, der ein paar Tage in diesem Mittel aufweicht, wieder gängig werden.

Beste Grüße,
Arda
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1940
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von HeKe2 »

Mein Lamy 2000 braucht mit der Sheaffer Red offensichtlich Monate, bis er austrocknet. Nach 6 Monaten schrieb er jedenfalls sofort an, obwohl er mir beim Reinigen irgendwie durch die Lappen gegangen war.
Beste Grüße
Hermann
ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

Moin Thom,

kleine Info am Rande.

Ich habe einen Lamy Aion EF, der mit Deiner Nachtblau befüllt ist. Dieser lag mindestens zwei Wochen herum (war nicht mit im Urlaub), und schrieb quasi sofort an. Vielleicht 3mm Strich, bevor die Tinte wieder floss.

Der Faber-Castell EF Schulfüller mit den Nöpsis schrieb sofort wieder an mit Nachtblau.

Beste Grüße,
Arda
Thom

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von Thom »

Arda, in Deiner Nachtblau ist ein kleines bisschen mehr Gerbsäure drinnen als in der Standardversion. Ich bin da auch nicht so schlüssig, die aktuelle habe ich wieder standard gemacht.

V.G.
Thomas
SpurAufPapier
Beiträge: 3883
Registriert: 13.01.2018 19:55

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von SpurAufPapier »

Mein Lamy 2000 F mit der Diamine Midnight war nach bestimmt 3-4 Monaten Liegezeit sofort schreibbereit. Mit Dokumententinte habe ich leider keine Erfahrung.

P.S. Der Faber-Castell Grip ist klasse! Ich habe einen mit M-Feder und musste noch einen in F für meine Tochter (8 Jahre) nachkaufen. Satter Tintenfluss, gut gleitende Feder.
Wenn man ihn in schwarzer Ausführung kauft, fallen die komischen Punkte gar nicht auf. Und mit rundem Griffstück wäre er nahe an der Perfektion.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

SpurAufPapier hat geschrieben:
07.10.2019 20:38
P.S. Der Faber-Castell Grip ist klasse! Ich habe einen mit M-Feder und musste noch einen in F für meine Tochter (8 Jahre) nachkaufen. Satter Tintenfluss, gut gleitende Feder.
Wenn man ihn in schwarzer Ausführung kauft, fallen die komischen Punkte gar nicht auf. Und mit rundem Griffstück wäre er nahe an der Perfektion.
Ja, das finde ich auch. Ein ganz hervorragender Füller mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis.

Und, als Fanatiker der schmalen Linie, die EF schreibt so fein, dass sogar ich zufrieden bin.

Allerdings scheinen die EF ab Werk nicht sauber gesteckt zu werden. Ich habe drei Stück, (R&K Dokumentus Schwarz, R&K Dokumentus Dunkelblau, Thoms Nachtblau), und alle drei hatten große Tintenflussprobleme.

Abziehen der Feder und sorgfältiges Wiederaufstecken lösten aber jedes Mal das Problem. Dann läuft die Tinte sauber und satt.

Beste Grüße,
Arda
ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

So, hier meine ersten Eindrücke vom LAMY 2000.

Ich finde ihn wirklich schön. Ich habe keine Ahnung, wieso mir diese Form so sehr zusagt, aber sie tut es einfach.

Habe dann direkt die R&K Dokumentus Schwarz aufgezogen. Anfangs ziemliche Flussprobleme und Aussetzer. Ich habe dann vorsichtig den Federspalt mit einer Rasierklinge von innen poliert. Nun scheint die Tinte sauber zu laufen.

Ich bin wiederum davon fasziniert, welche fetten Gnubbel von Federspitze von LAMY als "EF" bezeichnet werden. Das ist echt ein Witz.

Schreiben tut die Feder wie eine M von Faber-Castell. Ich verstehe wirklich nicht, warum die das machen. Sollen die doch einfach zugeben, dass sie keine EF herstellen können und Federn einfach als F, M, B usw. verkaufen.

"Irgendwas ist immer", sagt ein Kollege.

Immerhin bin ich mit dem Tintenroller, den ich nun mit einer Pentel LRP5-A bestückt habe, äußerst zufrieden.

Aber ich glaube inzwischen, dass kein mir bekanntes deutsches Fabrikat an die Robustheit und Zuverlässigkeit meines Platinum heranreicht. Mal ganz davon abgesehen, dass die wissen, wie man sogar in Massenproduktion feine Federn mit sehr geringer Qualitätsschwankungsbreite herstellt (siehe Preppy) - von deren Goldfedern (UEF, EF) mal ganz zu schweigen.

Die haben eine SF (Soft Fine), mit der man stenographieren kann. Bestimmt gibt es aus früheren Jahrzehnten Flex-Federn, die noch viel besser sind, aber wenn ich das mit den Steno-Federn von Pelikan vergleiche... die, die ich habe, sind ausnahmslos der Horror.

Ich werde mal den Lamy in der Praxis benutzen, auch wenn ich schon gar keine Lust mehr habe, so einen breiten Strich zu ziehen, und berichten, wie sich das mit dem Eintrocknen und der R&K so verhält.

Beste Grüße,
Arda
Thom

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von Thom »

ai19 hat geschrieben:
09.10.2019 20:01
Aber ich glaube inzwischen, dass kein mir bekanntes deutsches Fabrikat an die Robustheit und Zuverlässigkeit meines Platinum heranreicht. Mal ganz davon abgesehen, dass die wissen, wie man sogar in Massenproduktion feine Federn mit sehr geringer Qualitätsschwankungsbreite herstellt (siehe Preppy) - von deren Goldfedern (UEF, EF) mal ganz zu schweigen.
Das ist auch eine Kultur mit 2000 Schriftzeichen (wenn man nur die gebräuchlichen nimmt).
LAMY 2000/dokumentus-Langzeittest wäre aber nicht schlecht.

V.G.
Thomas
ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
09.10.2019 20:57
ai19 hat geschrieben:
09.10.2019 20:01
Aber ich glaube inzwischen, dass kein mir bekanntes deutsches Fabrikat an die Robustheit und Zuverlässigkeit meines Platinum heranreicht. Mal ganz davon abgesehen, dass die wissen, wie man sogar in Massenproduktion feine Federn mit sehr geringer Qualitätsschwankungsbreite herstellt (siehe Preppy) - von deren Goldfedern (UEF, EF) mal ganz zu schweigen.
Das ist auch eine Kultur mit 2000 Schriftzeichen (wenn man nur die gebräuchlichen nimmt).
LAMY 2000/dokumentus-Langzeittest wäre aber nicht schlecht.
Und eine Kultur, die hoher Qualität eine große Wertschätzung entgegenbringt. Die Verarbeitungsqualität der Platinum Centurys ist überragend.

Ich habe mal auf Dienstreise im Hotel eine Doku über einen japanischen Handwerker gesehen, der einen Sektkühler nach einem Künstlerentwurf handgefertigt hat. Da war hinterher eine winzige Katsche im Metallüberzug, konntest du nur mit 'ner Lupe sehen, und der Meister hat die komplette Schale neu gedengelt, also per Hand komplett neu gehämmert. Mit der Begründung: "Kein Meisterstück, das in Japan gemacht wurde, sollte auch nur den kleinsten Makel aufweisen!" Das hat der Meister selber gesagt und sich tausendmal für seinen winzigen Fehler entschuldigt.

Aber auch eine Kultur mit nur 26 Zeichen kann Füller gebrauchen, die mit einer Pigmenttinte befüllt sind und nach mehreren Wochen trotzdem sofort anschreiben. :)

Ich glaube, ich werde mal ein Auge auf den Platinum President werfen. Die sind wohl etwas länger und ein Ticken dicker.

Das ist der eine Schönheitsfehler bei Platinum: Ohne Kappe sind die Füller etwas kurz. Aber, wie mein Kollege immer sagt: "Irgendwas ist immer." :)

Beste Grüße,
Arda
Thom

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von Thom »

Jaha, aber 26 Zeichen machen noch keine Kultur. Die Platinum Carbon
würde ich aber durchaus mal in einen nachfüllbaren Tintenroller kippen.

V.G.
Thomas
ai19
Beiträge: 630
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: LAMY 2000 - Kappe dicht genug?

Beitrag von ai19 »

Glaubt man's?

Sogar Tafelkreide machen die Japaner besser als alle anderen:

https://www.youtube.com/watch?v=PhNUjg9X4g8

Das bessere Papier wurde ja schon sehr oft erwähnt... es ist deprimierend zu sehen, wie wenig Wert hierzulande auf Handschrift gelegt wird.

Beste Grüße,
Arda
Antworten

Zurück zu „Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow“