Günstiger FH vs. hochpreisiger FH

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Sven
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Günstiger FH vs. hochpreisiger FH

Beitrag von Sven » 20.02.2009 6:26

Hallo!

Ich bin über folgende Beobachtung sehr erstaunt und würde gerne Eure Erfahrungen zu diesem Thema erbitten.

Vor wenigen Tagen habe ich mir einen Pelikano Schulfüller für 12,50 EUR mit F-Feder erworben. Zunächst war ich enttäuscht. Der FH weist in keinster Weise mehr die Wertigkeit meines Schulfüllers von 1974 auf. Mein blauer Pelikano von damals hat noch ein richtiges Griffprofil, die Kappe ist aus Edelstahl und die gesamte Verarbeitung nebst Haptik wesentlich ansprechender. Nun gut, es soll ja auch nur ein "Unterwegs-FH" sein.

Zu den hervorstechenden Eigenschaften des Pelikano:

Er schreibt auch nach 30 Minuten bei offener Kappe ohne Probleme an!

Mein M 800 und andere FH dieser Preisklasse leisten dies nicht, wobei ich den Cleo Ebonit und den OMAS Milord hiervon ausdrücklich ausnehmen muß. Diese beiden FH halten wesentlich länger durch.

Warum ist ein preisgünstiger FH im Tintenfluß / Anschreibverhalten wesentlich überzeugender als die hochpreisigen Modelle? Mich würde interessieren, ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt.

Für Eure Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße

Sven

Nellie
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Beitrag von Nellie » 20.02.2009 12:09

Hallo Sven,
mich erstaunt nicht wirklich, dass ein 'billiger' Füller besser schreibt/funktioniert als ein hochpreisiger. Da kenne ich viele Beispiele (etwa die alten Sheaffer Schulfüller). Was mich wirklich erstaunt ist, dass es in Deinem Fall der Pelikano ist - meiner war furchtbar in jeder Hinsicht, bevor ich die Feder geschliffen und den Tintenfluss verbessert habe. Ich lasse allerdings meine Füller nie 20 Min. oder länger ohne Kappe liegen, so dass ich keine Ahnung habe, welche meiner Füller das 'abkönnen'
Nellie

Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin » 20.02.2009 12:30

Hi Sven,
genau diese Beobachtung habe ich vor wenigen Tagen hier im Zusammenhang mit billigem Schreibpapier geäußert. Leute, die ihren FH nur für kurze Texte, Unterschriften usw. nutzen, werden dies kaum feststellen können. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt bei den Edelmarken im Gegensatz zu den robusten Schulfüllern einfach nicht. Vielleicht ist es anachronistisches Denken, zu erwarten, dass auch die Käufer hochpreisiger FH gelegentlich längere Texte damit schreiben? Sie lassen schreiben - auf dem PC und setzen nur noch ihre Unterschrift drunter. Die Lösung des Problems, in die Edelteile einfach die Tintenleiter und Federkonstruktionen der unter gleicher Marke vertriebenen, aber in Fernost produzierten Massenprodukte einzubauen, würde am Image kratzen und interessiert daher nicht.
Desillusionierte Grüße von der Saarländerin

paco
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Günstiger FH vs. hochpreisiger FH

Beitrag von paco » 20.02.2009 13:27

Hallo Sven,

die Erfahrung habe ich auch mit Faber-Castell gemacht.
Der Faber-Castell Schulfüller (ca. 7 €) ist, was das Anschreibverhalten betrifft, zuverlässiger als mein Graf von Faber-Castell Füllfederhalter aus der Classic-Serie.

Viele Grüße,
Karl

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 20.02.2009 15:08

... das liegt daran, daß die entscheidenden Teile eines Füllers eigentlich nicht teuer sind: eine Stahlfeder, ein Spritzkunststoff-Tintenleiter, ein einfaches Plastikgehäuse, evtl. auch eine Metallkappe.

Das Entscheidende ist das Bewußtsein, daß ein Füller zum Schreiben gemacht ist. Zudem muß man in der Produktion die Einhaltung der avisierten Qualität einhalten.

Und was man da zum Schreiben bekommt, wird tendenziell seit 20 Jahren nicht besser, sondern - mit vielen Ausnahmen zwar - mehrheitlich schlechter.

Viele Grüße
Thomas

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