mögliche Probleme mit schwarzer Tinte

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DanielH
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Beitrag von DanielH »

Hallo in die Runde,

Wie Tenryu es schon sagte: Die Massivgoldfeder ist chemisch ausgesprochen widerstandsfähig. Das erwähnte Königswasser (eine stinkende, brodelnde, rotbraune Mischung aus Salz- und Salpetersäure - verwendet man im Labor gelegentlich, um sehr hartnäckige Proben zu lösen und entsprechenden Schmutz zu entfernen) ist eine der wenigen Möglichkeiten dafür. Fest steht, dass es im Haushalt nichts geben sollte, was aus chemischer Sicht einer Goldfeder gefährlich werden kann. Da sieht es mit Vergoldungen ganz anders aus. Die sind chemisch zwar widerstandsfähig aber Gold ist generell ein sehr weiches Metall. Bei mechanischer Überbeanspruchung (kräftiges Abwischen) ist es deswegen für mich mehr als klar, dass solche Beschichtungen leiden.

Bei Stahlfedern sieht die chemische Widerstandsfähigkeit natürlich ganz anders aus. Auch sog. nichtrostender Stahl kann oxidieren wenn er entsprechenden Bedingungen ausgesetzt wird und Feuchtigkeit (eben z.B. durch Tinte) ist dafür keine schlechte Voraussetzung.
noGromo
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Beitrag von noGromo »

Moin,

da gab es anscheinend ein kleines Missverständnis meinerseits bezüglich der Abnutzung von Vergoldungen (dünne Goldschihten) und Massivgold. Letzteres dürfte also außer "Gefahr" sein. :lol:

Auch wenn es nicht ganz zum Thema passt würde ich gerne einmal wissen, welchen Zeitraum ihr konkret meint, wenn ihr schreibt, dass Füllfedern "regelmäßig" benutzt werden sollten und nicht "zu lange" unbenutzt liegen bleiben sollten (wg. Tintenleiter, -fluss, etc.). Sicher ist dies von Füller zu Füller unterschiedlich, aber die Größenordnung (ob Tage, Wochen oder Monate) ist mir eben nicht ganz klar.
Der Tintenfluss meines Lamy Al-Star ist nach etwa 3 Jahren ziemlich schlecht. Die Frage ist natürlich, ob das schon früher so war oder erst mit der Zeit kam (und wenn ja: wie lange es gedauert hat). Da die Eintrocknungszeit bei Schulfüllern allgemein länger sein dürfte, frage ich mich natürlich, wie es wohl anderen Füllern ergeht, wenn sie einmal mehrere Wochen lang nicht benutzt werden.
Ziemliche Lappalien meine Probleme, ich weiß, aber vielleicht weiß ja einer von euch Rat. :wink:

Gruß
Marcus
DanielH
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Beitrag von DanielH »

Also Lamy-Füller haben generell einen recht schwachen Tintenfluss - zumindest was meine Erfahrungen angeht. Dicke Tinten wie Blauschwarz oder jedwede Tinte von Montblanc sind mit den Dingern nicht gerade ein Schreibvergnügen.
Rene
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Beitrag von Rene »

noGromo hat geschrieben:Moin,

Auch wenn es nicht ganz zum Thema passt würde ich gerne einmal wissen, welchen Zeitraum ihr konkret meint, wenn ihr schreibt, dass Füllfedern "regelmäßig" benutzt werden sollten und nicht "zu lange" unbenutzt liegen bleiben sollten (wg. Tintenleiter, -fluss, etc.). Sicher ist dies von Füller zu Füller unterschiedlich, aber die Größenordnung (ob Tage, Wochen oder Monate) ist mir eben nicht ganz klar.
Moin noGromo,

Du kannst den Füller so lange liegen lassen wie du möchtest :D Aber die Füller wollen geschrieben werden und auf den Spaß am Schreiben mit den "Lieblingen" möchte ja niemand hier verzichten müssen.
Die Frage ist nur: wie schnell trocknet er ein wenn er nicht genutzt oder die Kappe nicht geschlossen wird oder wann setzt sich das Tintenleitsystem zu. Ich denke, da hat jeder sein eigenes "Rezept" und Erfahrungen - auch abhängig von den einzelnen Schreibgeräten.
Ich reinige meine FH, die ausschließlich mit Konverter befüllt und geschrieben werden, nach ca. jeder 3. bis 4. Füllung: mit Wasser durchspülen und neu betanken.
Die Frage anfangs war ja aber: die Tinte kann ggf. (!) verschiedene Metallteile leicht korrodieren lassen. Ich habe einen FH bei dem das der Fall war. Das kommt bei reinen Edelstahlteilen oder "Massivgold" nie vor. Manchmal werden aber Metalllegierungen verwendet die dann angegriffen werden können (muss nicht immer der klassische "Billig-Füller" sein). Zum einen löst sich der Goldbelag an den strapazierten Teilen leichter ab, oder wie bei mir, ich hatte plötzlich ein kleines Stückchen Chrom das abblätterte weil der Metallring drunter korrodiert war. Das war der Ring der Einfassung von Griffstück zur Feder. Wenig später trat dort auch etwas Tinte aus. (Bitte verstehe nicht falsch: der Füller/Feder an sich können nicht richtig rosten - ich rede hier von sehr kleinen Stellen die leicht korrodieren ). Wenn du möchtest maile ich Dir mal eine Makroaufnahme.

Viele Grüße und einen schönen Abend!

René
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich denke, wenn ein Füller mit der Feder nach oben steht, kann sich nicht so viel im Tintenleiter ablagern, weil nur die sich darin befindliche Tinte eintrocknen und Rückstände bilden kann. Wenn der Füller hingegen liegend oder kopfüber gelagert wird, fließt die verdunstende Tinte immer nach und so lagert sich die gesamte Trockenmasse der Tintenfüllung im Tintenleiter ab.

Ich würde sagen, wenn man seinen Füller so wenig braucht, daß man ihn weniger als alle 4-6 Wochen nachfüllen muß, wäre ein Roller oder Kugelschreiber das bessere Schreibgerät. Denn sonst verschwindet mehr Tinte durch Verdunstung als beim Schreiben. Und die verbleibende Tinte wird dickflüssig und schmierig und fängt an, den Titenleiter zu verstopfen.
MichaT2a
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Beitrag von MichaT2a »

Hier mal ein Bild von der vergoldeten Edelstahlfeder eines Pelikan 120, den ich heute vom Flohmarkt mitgebracht habe. Der Füller war zuletzt mit güner Tinte befüllt, die Feder war mit alter Tinte verkrustet. Teile der Goldbeschichtung haben gefehlt, die Feder hat ausgesehen wie angätzt. Habe sie etwas poliert, weil ich den Ebonittintenleiter beibehalten wollte. Es fällt zwar nicht mehr so auf, bei näherer Betrachtung sieht man aber die Flecken im hinteren Bereich.

Die Kunststoffteile am Füller sind alle in Ordnung.

Bild


Gruß,

Micha
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