mögliche Probleme mit schwarzer Tinte

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noGromo
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mögliche Probleme mit schwarzer Tinte

Beitrag von noGromo »

Hallo liebes Plenum,

ich hab in diesem Forum nun schon des Öfteren gelesen, dass schwarze Tinte einem Füller schaden kann. In einem älteren Beitrag heißt es, sie würde Goldfedern angreifen. Aktuell steht in einem Zeitungsartikel (siehe http://www.penexchange.de/forum/viewtopic.php?t=2657) geschrieben, schwarze Tinte verstopfe den Tintenleiter und eine spanische Expertin rät von der Benutzung ab.

Nun benutze ich aber eigentlich ganz gern schwarze Tinte, vor allem bei Patronenfüllhaltern, da dort das Tintenangebot doch sehr beschränkt ist. Nun hab ich allerdings ein kleines schlechtes Gewissen, da ich meinen Füllern natürlich nicht schaden will. :P

Ich hoffe ihr könnt mein Gewissen etwas beruhigen.

Gruß
Marcus
antigone
Beiträge: 188
Registriert: 03.10.2005 18:03

Beitrag von antigone »

Hallo Marcus,

also prinzipiell kann jeder Tinte des Tintenleiter verstopfen und sollte deshalb tunlichst von jedem Füller ferngehalten werden. Das viele Anfassen, Kappe auf- und zustecken und dann auch noch das Reiben der Spitze auf Papier strapaziert so ein Schreibgerät über alle Maßen. Wir raten von allem ab. :P

Aber im ernst: ich wüsste nicht, dass schwarze Tinte aggressiver wäre als andere. Ohne den Zeitungsartikel gelesen zu haben sage ich jetzt einfach mal dass es immer darauf ankommt, wie man Tinte und Feder behandelt. Ein mit schwarzer Tinte gefüllter Füller, der Monate oder Jahre in der Schublade liegt, leidet ganz sicher darunter. Einer, der regelmäßig im Gebrauch ist und ab und an mal gereinigt wird, sollte da keine Probleme haben. Das gilt ganz besonders für den verstopfbaren Tintenleiter: schwarze Tinte hat mehr Farbpatikel (oder größere? oder beides?) und verstopft deshalb schneller als andere Tintenfarben wenn sie einige Zeit nicht fließt.

Wenn du aber täglich mit deinem Füller schreibst, solltest du keine Probleme haben, weder mit angefressenen Federn noch mit verstopften Tintenleitern. Einmal im Monat oder bei pimaldaumen jeder dritten Füllung die Feder mit Wasser durchspülen ist das sicherste. Generell kann man mit der richtigen Pflege und Sorgfalt eine ganze Menge mit so einem Füller machen, u.U. sogar schellackhaltige Zeichentusche ohne Verstopfen des Tintenleiters benutzen - das jetzt aber bitte nicht ausprobieren! Normale schwarze Tinte sollte jedenfalls gehen.

Viele Grüße,
Nina.
diogenes
Beiträge: 153
Registriert: 10.10.2006 9:21

Beitrag von diogenes »

Schwarze Tinte ist nicht gleich schwarze Tinte, auch da gibt es enorme Unterschiede. Hochgesättigte Boutique-Tinten sind generell problematischer als zum Beispiel Tinten von Waterman und Pelikan. Das heißt aber nicht unbedingt, dass diese schaden, sondern nur, dass die damit betankten Füllfedern mehr Pflege benötigen. Bei den schwarzen Tinten von Waterman und Pelikan würde ich mir keine Sorgen machen. Freilich, wenn die Tinte eintrocknet, muss man die Füllfeder intensiver durchspülen als bei Florida Blau oder Königsblau.
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Christian OSB
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Registriert: 04.01.2009 11:26

schwarze Tinte

Beitrag von Christian OSB »

Moin Marcus, moin Plenum,

machmal scheue ich mich auch, einen Füllhalter mit schwarzer Tinte zu befüllen. Das liegt aber nicht an der Angst davor, daß der Füller angegriffen wird, sondern aus Sorge vor dem Eintrocknen. Ich verwende gern schwarze Pelikan-Tinte, weil diese richtig schön schwarz ist. Wenn ich den Füllhalter eine Weile nicht verwende, fließt die Tinte zwar noch, ist aber ggf. so dick aufgetragen, daß sie auch nach dem Trocknen ähnlich wie ein Stempel wieder abfärbt und ich ein paar geschriebene Silben in Spiegelschrift auf dem Finger habe, wenn ich mit dem Tinte auf dem Papier in Berührung komme. Dieses Problem hatte ich auch schon mit blauer Tinte von Aurora. Somit verwende ich diese Tinten nur in den Füllhaltern, die ich relativ häufig verwende. Probleme mit "Verstopfung" hatte ich mit roter Pelikan-Tinte, die ich seither nicht mehr verwende. Daß einer meiner Füllhalter von der Tinte angegriffen wurde, habe ich noch nicht erlebt. (Ich verwende übewiegend die "gewöhnlichen" Marken Pelikan, Montblanc, Sheaffer, Lindauer)

@Nina: Danke für Deinen erheiternden Beitrag und die Warunung vor der Verwendung des Füllhalters! Heute ist ja Sonntag, da kann ich schnell alle Füllhalter leerschreiben und ins Schmuckkästchen legen!

Viele Grüße,
Christian
HeiJa
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Beitrag von HeiJa »

Moin zusammen,
ich habe ähnlche Erfahrungen wie Christian mit der schwarzen Pelikantinte in Pelikanfüllhaltern gemacht. Dickflüssig, schlecht trocknend, wenn man den Füllhalter nicht regelm. nutzt.
Mein Lamy cp1 und der Shaeffer meiner Frau(Modell: "Weihnachtsmodell 1996"?? Allerdings mag sie keine blaue Tinte, leider.) haben mich allerdings zur Verzweiflung gebracht. Sie versagten schon nach einem langen Wochenende mit Pelikan- und mit Lamytinte. Allerdings genügte es i.d.R. die Federn mal ganz kurz unter klares Wasser zu halten und mit einem "Zewa oder Tempo" vorsichtig abzutupfen. Dann schrieben sie wieder ganz gut. Der Shaeffer-Konverter ist mit schwarz auch nur ein "verschmierter Kompromiss".
Mir persönlich ging das furchtbar auf die Nerven und deshalb schreibe ich jetzt mit dem schönen grün von Pelikan oder dem türkis von Lamy und alles ist wunderbar. Meine Frau ist allerdings stur :oops: und deshalb muss ich fast immer nach ihrem Füller sehen, wenn sie mal einen Brief schreiben möchte.
Munter bleiben!
Heiko
noGromo
Beiträge: 54
Registriert: 27.12.2008 17:21

Beitrag von noGromo »

Hallo,

danke für eure Antworten!

Nina, du hast natürlich recht: Ich bin extrem übervorsichtig bei solchen Angelegenheiten. :lol:

Trotzdem haben sich meine Befürchtungen ja teilweise (dass schwarze Tinte das Gold der Feder angreift scheint wohl glücklicherweise Humbug zu sein) bestätigt. Da ich ein Reinigungsmuffel bin, werde ich mir wohl für meinen Lamy accent einen Konverter anschaffen, um mit schöneren Tintenfarben als Königsblau als Alternative zum Schwarz schreiben zu können. Wie sieht es eigentlich mit den anderen Farben bezüglich solcher "Problemchen" nach einem längeren Zeitraum der Nichtbenutzung aus? Kann man allgemein zwischen flüssigeren, wie dem Blau und festeren (setzen sich leichter fest), wie Schwarz, unterscheiden?

Gruß
Marcus
HeiJa
Beiträge: 491
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Beitrag von HeiJa »

Moin Markus,
bezugnehmend auf das was ich vorher geschrieben habe, kann ich noch sagen, d. ich auch mit blauschwarz die Probleme hatte (Lamypatronen). Außerdem schrieb "Christian OSB", d. er selbst die Probleme mit roter Pelikantinte hatte.
Mit Pelikan grün und Lamy türkis sowie zur Zeit Lamy lila, hatte ich bisher überhaupt keine Probleme.
Ich habe mir auch jetzt 2 Fässchen mit Pelikan türkis zugelegt, weil ich davon ausgehe, d. mir das genau wie Lamy türkis keine Probleme macht. Ich hoffe es jedenfalls :lol:
Rot nutze ich selber überhaupt nicht, deshalb kann ich dazu auch nichts sagen und schwarz nutze ich jetzt in einem Parker Frontier Tintenroller und bin damit sehr zufrieden.
Munter bleiben!
Heiko
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stift
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Wohnort: Wien

hallo

Beitrag von stift »

hallo
wenn du viel damit schreibst brauchst du dir keine sorgen machen.
eintrocknen sollte der füller nicht da wird es heikel,nur bei den neuen füllern sehe ich da kein problem.
eher bei alten füllern mit korkkolben,wenn da der füller eintrocknet ist es besch.........

es sollte mit den füllern geschrieben werden und nicht immer die ewige reinigung von füllern,das bringts nicht .
du wirst ja merken wenn er nicht richtig schreibt und dann einfach durchwaschen mit kalten wasser und aus.
mlg
harald
stifter
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Registriert: 02.03.2009 10:32

Beitrag von stifter »

Mahlzeit!

schwarze tinten sind wirklich oft problematisch, allerdings nicht für die federn sondern für die tintenleiter. viele schwarze tinten enthalten - im gegensatz zu farbigen - pigment. das muss sehr fein sein und in schwebe gehalten werden. klumpt es, zb durch elektrochemische effekte oder verdunstung, dann verstopfen die kapillaren, sei es die zufuhr im tintenleiter, der zwischenraum zwischen tintenleiter und feder oder der zwischen den federschenkeln.
ich schreibe überwiegend mit schwarzer tinte und ich liebe die schwarze Pelikan 4001, weil sie wirklich deckt und glänzt. aber ich kann sie nur in meinen pelikanen verwenden. in der OMAS ogiva stockt sie sofort, ebenso im Parker 51; den schwer zu reinigenden hebelfüllern (Waterman 502, Esterbrook) oder snorkel will ich sie nicht zumuten.
die schwarze Pelikan-tinte enthaelt sicher pigmente, das erkennt man
daran, dass sich trockene schrift - wie druckerschwärze im buchdruck -
verwischen lässt.
am schlimmsten bekam meinen füllern im übrigen schwarze Montblanc-
tinte. hoch problematisch ist auch schwarze Parker Quink. die scheint ein netzmittel oder einen loesungsvermittler zu enthalten, der schnell verdampft oder diffundiert. danach bildet sich griesiger niederschlag, der sich in kaltem, neutralem wasser nur schwer löst. die federn verstopfen, wenn die kappen nicht vollkommen dicht schliessen innerhalb eines tages.
mit Waterman tinte habe ich keine probleme. leider ist die nicht wirklich schwarz.

gruesse Karl
drmabuse
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Beitrag von drmabuse »

Hallo Marcus,

ich habe mit schwarzer Montblanc-Tinte die Erfahrung gemacht, dass diese, wenn sie über mehrere Monate eingetrocknet ist, sich in die Goldlegierungen förmlich reinfrisst (z.B. am Patronenschlitten meines Travellers).
Ciao!
Vassilios
Rene
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Beitrag von Rene »

Hallo,

was drmabuse schreibt, kann ich bestätigen - zwar nicht selber aus eigener Erfahrung, denn ich schreibe nicht mit Schwarz, aber von einem Gespräch mit einem Verkäufer:
Ich war in einem Fachgeschäft und der Verkäufer war (in der Tat) sehr kompetent. Beim Probeschreiben eines Montblanc FH unterhielten wir uns über Tinten. Da meinte er: wenn Tinte länger im FH verweilt und nicht abfließt, also durch Schreiben, kann es mit der Zeit zu "Tintenfraß" kommen. Das war mir damals neu, jetzt finde ich aber auch die Bestätigung hier im Forum.

Viele Grüße!
René
noGromo
Beiträge: 54
Registriert: 27.12.2008 17:21

Beitrag von noGromo »

Moin,

das hört sich doch alles etwas furchterregend an. Besonders der "Tintenfraß", wie Rene und drmabuse ihn beschreiben, gibt mir zu denken, da es doch einmal vorkommt, dass ich meine Füller über die Ferienzeit hinweg, also mehrere Wochen lang, nicht oder nur sehr wenig benutze. Wenn ich das Problem richtig verstanden habe, bezieht es sich auf alle Tintenfarben. Ansonsten würde ich eben ganz einfach die Tinte wechseln. Mich würde mal ein Richtwert oder so etwas interessieren, der angibt, wie lange man eine Füllfeder unbenutzt liegen lassen kann ohne derartige Probleme zu bekommen. Und was machen eigentlich die Forumsmitglieder mit >30 Füllfederhaltern? Die können sie ja wohl kaum alle ständig benutzen. :lol:

Auf jeden Fall ein sehr interessantes Thema, finde ich. Danke schon einmal für die bisherigen und künftigen Beiträge! :wink:

Gruß
Marcus
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Das finde ich ziemlich eigenartig, denn Gold sollte sich eigentlich nur in Königswasser auflösen. Und derart ätzend, daß sogar Edelmetall aufgelöst wird, sind Tinten nicht.

Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, daß die Vergoldung bereits beschädigt war (mikroskopische Risse oder Poren), durch welche die Tintensäure (anscheinend ein Problem von sauren Tinten) das darunterliegende Metall korrodiert, was wiederum mit der Zeit zum Abblättern der hauchdünnen Goldschicht führt.

Aus eigener Anschauung kenne ich das Phänomen nur von einem sehr billigen No-Name-Füller, den ich vor vielen Jahren besessen und mit schwarzer Pelikan-Tinte betrieben hatte.

Mit meinem M200 und dem Waterman Apostrophe, die ich mit schwarzer Tinte des jeweiligen Herstellers benutze, hatte ich indes noch keine Probleme.
drmabuse
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Beitrag von drmabuse »

Hallo zusammen,

die Tinte war im Schaft ausgelaufen und hatte sich am Ende des Patronenschittens festgesetzt. Das Gröbste lies sich ziemlich schnell mit lauwarmen Wasser entfernen. Lediglich ein paar kleinere Verkrustungen waren ziemlich hartnäckig, die ich mit einem nassen Tuch durch mehrfaches Reiben letztendlich auch lösen konnte. Allerdings samt Vergoldung. Auf dem Patronnenschlitten sind nun ein paar kleine Löcher in der Vergoldung zu sehen.
Ciao!
Vassilios
Rene
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Beitrag von Rene »

Hallo,

um zum Thema "Tintenfraß" zu kommen:
es geht ja nicht darum, das sich evtl. die Goldfeder auflöst, wenn der FH mal 3 Wochen unbenutzt liegt :lol:
Daher würde ich auch keine "Richtwerte" benennen wollen ... .
Bei verschiedenen Federn, besonders die der älteren FH, kann man öfter erkennen, das sich die dünne Goldschicht der Federn ablöst bzw. teilweise abgelöst/abgeblättert hat. Hier gebe ich dem Tenryu Recht, wenn er schreibt, dass durch den Gebrauch mikroskopische Risse bilden und dann die Feder angegriffen wird. Das ist wie beim Auto: kleines Loch im Lack und plötzlich haste ´ne Rostbeule ... .
Leider kenne ich nicht die chem. Zusammensetzung der verschiedenen Tinten, und glaub´ schon, das sich in der feuchten Umgebung der Füllerspitze und Tintenleiter an irgendwelchen Stellen Oxidstellen herausbilden. Die Tinte selber wird recht harmlos sein, ich kenne aber nicht die Prozesse wenn sie langsam eindickt und alt wird.
Genau das Problem habe ich selber an meinem Rotring FH: plötzlich blätterte ein 1mm großes Stück Chrom von dem Beschlag um der Feder ab, dürfte nicht sein - der liegt ja ansonsten trocken und wassergeschützt. Daher kam ich auf das Gespräch mit dem Verkäufer.
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