Beschränkung auf permanente Tinte?

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Downfall
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Downfall »

Zumal das Klopapier in 200 Jahren sicher auch elektronisch sein wird.

Ich suche noch nach einer Idee, wie ich das ganze richtig befestigen kann.
Aktuell erscheint es mir am sinnvollsten, die beiden Blätter auf einer Holzplatte mit einem Tacker zu befestigen. Leider weiß ich noch nicht, wie gut das wirklich im Holz eindringt, außerdem sind Heftklammern (vermutlich zumindest) nicht sonderlich witterungsbeständig. Nicht, dass die nachher schneller verschwinden als die Tinten selbst.

Ich vermute aktuell auch, dass die Platinum Carbon sich am besten schlagen wird. Wo ich eher gespannt bin, sind die Standardtinten von Pilot (Blue, Blue Black, Black). Die sind auch extrem wasserresistent, wenn sie einen Tag zum trocknen hatten. Im englischsprachigen Raum hab ich vor kurzem gelesen, dass die wohl auch cellulosereaktiv sein sollen, ähnlich wie die Noodlers Tinten (die ich gar nicht mag). Da ich meinen Custom 823 seit drei Jahren nur mit der Pilot Blue Black befüllt habe und den Füller nur zwei mal gereinigt habe und immernoch alles bestens funktioniert, wäre das vermutlich eine gute Alternative, wenn man eine "beständige" und nahezu aufwandsfreie Tinte sucht. Leider hierzulande nur per Import zu bekommen.
meinauda
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von meinauda »

Da ich für meine Adressen auf den Briefumschlägen (ca. 70 im Monat) wasserfeste Tinten nehme (n muss! Mein Briefträger mahnte mich nett)
habe ich gerade mal ein paar Tintenblätter unter den fließenden Wasserhahn gehalten.
Ach, wie blöd, meine Tinten sind ja nummeriert.
Namen dazu kommen gleich.
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Downfall
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Downfall »

Inwiefern ist die Wasserresitzenz für die langfristige Lagerung eigentlich relevant?
Kurzfristig auf jeden Fall sinnvoll, ich hatte auch schon ein paar Unfälle.

Aber ich frage mich immer, inwiefern "normale" Tinten die Lagerung in einem geschlossenen Ordner etc. überstehen. Manche Tinten, z.B. die Königsblaue von Pelikan, scheinen ja auch 50 Jahre bei korrekter Lagerung mitzumachen, andere Tinten dagegen sollen ja angeblich in geschlossenen Ordnern auch nach Monaten schon sichtbar verbleichen.

Daher entstand eigentlich meine Idee zu diesem Thema: Ich will, dass irgendwann meine potentiellen Enkel auch mal meine Unterlagen und Dokumente finden, ohne dass die Schrift ins Nirvana gegangen ist. Wasserresistenz scheint in der Hinsicht weniger relevant zu sein, aber wie es da mit einem generellen Alterungsprozess aussieht, keine Ahnung.
meinauda
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von meinauda »

Stimmt, setzen, am Thema vorbei! :D
Downfall
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Downfall »

Nicht unbedingt, ich denke eher, es ist ein Aspekt unter vielen :)

Deshalb nehme ich ja auch in Kauf, dass die Papiere, die ich draußen unter bringe, mal ordentlich vom Regen (den wir hoffentlich auch im Juli zwischendurch haben) durchgewaschen werden.

Ich weiß halt nicht, inwiefern bei der Alterung vielleicht auch die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielt und ob das Wasser das entsprechend nur "beschleunigt". Dazu habe ich zu wenig (eigentlich gar keine) Ahnung von Chemie.
Thom

Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Thom »

Downfall hat geschrieben:
28.06.2020 11:46
... z.B. die Königsblaue von Pelikan ...
Wäre für das Vorhaben nicht meine erste Wahl (auch nicht meine zweite (auch nicht meine dritte)). :)

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Downfall »

Ich auch nicht :D
Aber das ist so die Standardformulierung, die man immer wieder liest ("in meinen Schulheften von 1970 sieht die Schrift aus wie neu, wurde mit Parker Quink geschrieben" etc.).
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hoppenstedt
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von hoppenstedt »

Wer früher stirbt, ist länger tot.
Obwohl... ;)
---
Längere Version:
Ansonsten kann ich meine Erfahrungen mit dokumentenechter Tinte eher als durchwachsen bezeichnen.
Das bezieht sich vor allem auf die permanenten Versionen von Montblanc ("Permanent Blue" und "Permanent Black" sowie die alte(!) "Midnight Blue" ), auf die "Fount India" von Pelikan und einige Versionen der "dokumentus" von R&K (auf jeden Fall blau und schwarz, ich glaube, auch magenta war dabei).
Ich hatte immer das Gefühl, diese Dauerbefüllung mit dokumentenechten Tinten tue den Füllern nicht übermäßig gut; insbesondere die Permanent-Versionen von Montblanc haben in den dafür verwendeten Füllern (neuer Montblanc 149 mit nasser OB-Feder, wohlgemerkt!) massiv Probleme mit dem Tintenfluss verursacht und die Tintenleiter verstopft.
(Und ja, ich hatte professionelle Hilfe (Schimpf)...)
---
Bleistift und - vor allem - Kopierstift rules :!: :idea:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
Thom

Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Thom »

Downfall hat geschrieben:
28.06.2020 14:01
Ich auch nicht :D
Von Pelikan wäre's für Füller die Fount India. Platz 2 und 3 teilen sich bei den Standard Tinten dann die Blauschwarz und die Brillantschwarz. Dr. Fischer vom Pelikan Labor hält die Blauschwarz für beständiger, ich tendiere eher dazu, beide auf etwa dieselbe Stufe zu stellen. Das ist aber eine Konzession an den geringen EG-Gehalt, sonst läge die EG vor der Brillantschwarz.

V.G.
Thomas
red
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von red »

So einen ähnlichen Test habe ich auch schon mal gemacht. Wobei der Zettel nicht "richtig" durchgeregnet wurde, sonder nur 1-2 Mal ein paar Tropfen abbekommen hat.

Aber die Noodlers bulletproof Tinten haben sich dabei wirklich gut geschlagen...

Bein auf jeden Fall gespannt wie dein Zettel am Ende aussieht. :)
red hat geschrieben:
30.07.2017 16:50

Was vllt für einige auch noch ganz interessant ist:
Dieser Zettel lag ca 6Wochen bei mir auf dem Fensterbrett. Südseite, volle Sonneneinstrahlung fast den ganzen Tag (und nass ist er bei ein-zwei Gewittern auch mal geworden).
Da hat sich die Tinte wirklich gut geschlagen.
Bild

Gruß red
Downfall
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Downfall »

Auch mal ein kurzer Zwischenstand. Leider ist das Blatt, was ich ausgelegt habe, sehr unordentlich beschriftet. Zudem hatte ich einige der Tinten leider nirgends im Füller, sodass ich dort mehr oder weniger improvisiert habe. Seht mir das bitte nach :)

Es hat wohl irgendwann nachts ein paar Tropfen abbekommen, aber viel Wasser war da wohl noch nicht dran.
Faszinierenderweise ist die Fuyu-Gaki nach einer Woche nahezu komplett verschwunden. Die Standardtinten von Pilot halten sich gut (bis auf die rote, die nur als Streifen, aber nicht geschrieben dabei ist). Erwartungsgemäß ist die Carbon Black sehr unbeeindruckt, die Eisen-Gallus Tinten halten sich bisher auch sehr gut, obwohl es mich überrascht, dass der Blauanteil der Salix schon ganz verschwunden ist. Das Geschriebene ist aber weitehrin sehr gut sicht- und lesbar.

Leider habe ich vergessen, ein Bild davon zu machen, als ich es am 29.06. nach draußen gelegt habe. Daher ist das erste Bild vom 01.07. und das zweite ist ganze drei Tage später entstanden. Und dieser Unterschied für die kurze Zeit ist schon gewaltig.

Und wie gesagt, seht mir mein Geschluder und Geschmiere bitte nach :)

Achja, die Tinten sind von links nach rechts:
Platinum Carbon Black
Platinum Blue Black
Scabiosa
Pilot Red
KWZ IG Blue Black
Salix
KWZ IG Red #3
Pilot Iro Asa-Gao
Pilot Iro Fuyu-Gaki
Pilot Blue Black
Pilot Black
Pilot Iro Momiji
Pilot Blue
Pilot Iro Yu-Yake

Ich liebe die Fuyu-Gaki, aber die sollte ich vielleicht nicht für Dinge einsetzen, die ich gerne länger behalten möchte...
Die Standardtinten von Pilot sind aber überraschend beständig, gleichzeitig sehr unproblematisch im Füller. Im englischsprachigen Raum las ich davon, dass die wohl ähnlich wie die Noodler's irgendwas Zellulose-reaktives haben sollen und deshalb so beständig sind. Die sind auch nach einem Tag Trocknungszeit deutlich wasserfester als nach direktem Schreiben. Ich frage mich, ob da wirklich was dran ist...
Downfall
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von Downfall »

Hier mal ein Update von heute Morgen.
Die Salix fängt solangsam zu schwächeln an, und die Yu-Yake ist mittlerweile auch nicht mehr ganz taufrisch.

Was mich wirklich fasziniert:
1) Die Carbon Black sieht aus wie frisch geschrieben.
2) Dass es nach etwas mehr als einer Woche schon so katastrophal aussieht, hätte ich nicht gedacht. Das Blatt liegt auch an einem Platz, der die Sonne nur von schätzungsweise zehn bis 14 Uhr abbekommt, also nicht mal ganztägig. Geregnet hat es auch nicht viel.

Ich denke, wenn man den üblichen "Fenstertest" etwas beschleunigen möchte, so eignet sich das im Freien doch recht gut, vom Regen abgesehen. Die Fenster filtern ja auch je nach Fenster einen recht hohen UV-Anteil heraus.

Und Hut ab vor den Standardtinten von Pilot: Blau Schwarz und Schwarz sind immernoch super im Rennen.
passau-liebe
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von passau-liebe »

grüss dich,
ich bin gerade auf deinen thread gestossen, mir gehts wie dir, ich möchte schon, dass sich die tinte nicht einfach verflüchtigt.... darum bin ich auf die dokumentus von R&K umgestiegen.
ich hab ebenfalls ein blatt papier auf die terasse gelegt, die 3 R&K (magenta, hellblau, dunkelblau, die grüne habe ich vergessen) sind bei wind und wetter auf der südostseite des hauses, der vergleichsschrieb mit schwarzem lamykugelschreiber ist schon am verblassen. die tinten von R&K die ich dank Thom gefunden habe halten.
liebe grüsse
ernst
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The Rob
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von The Rob »

Ich habe eine Probe Graf von Faber Castell Stone Grey bekommen, bei Recherche auf der Seite von GvFC sah ich dann, dass 14 von 18 Tinten aus der Serie den Zusatz "dokumentenecht" tragen.
Meine Schätzung wäre jetzt: Das ist deren normale Tinte, die ohne Probleme funktionieren muss, ist dafür aber wahrscheinlich nicht so "extrem dokumentenecht" wie andere darauf spezialisierte Tinten, bei denen man im Gegenzug dann Einschränkungen in Kauf nimmt. Dokumentenecht meint wahrscheinlich lichtecht? Kann jemand was dazu sagen? Hat vielleicht schon jemand einen Test gemacht?
Von der Deep Sea Green habe ich ein Glas als Beifang mit anderen Tinten gekauft, die benutzt meine Freundin seit ein paar Tagen und mag sie sehr, in ihrem Lamy Nexx F. Da kommt sie recht blass raus, aber der Lamy ist im Vergleich zu meinen Pelikanen allgemein recht trocken. Schreibprobleme bisher keine.
Die Stone Grey Patrone habe ich in einem Kaweco Sport mit Messerscharfer Feder, da schreibt sie einerseits zuverlässig (der lag gerade ohne Kappe rum und schrieb dann recht schnell wieder), aber insgesamt würde ich das Schreibgefühl als "furztrocken" beschreiben. Ich muss den Rest mal umfüllen und testen...
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JulieParadise
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Re: Beschränkung auf permanente Tinte?

Beitrag von JulieParadise »

Such doch einfach hier im Forum nach diversen Kombinationen von "Name der GVFC-Tine + lichtecht/Lichtechtheitstest". Ich selbst habe einige davon eingestellt. Meine Erinnerung ganz undifferenziert zusammenfassend wäre mein Fazit: "Lichtecht" ist jedenfalls kein Kriterium, mit denen die von mir getesteten GvFC-Tinten sich brüsten können.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
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