Völlig richtig. Heutzutage enthalten Medikamente wirklich nur noch in den seltensten Fällen Schwermetalle, sondern sind organische Verbindungen, die sich verbrennen lassen. Da der Restmüll aber heute auch nicht mehr nur deponiert wird, ist tatsächlich der Restmüll der richtige Ort für Arzneimittelreste in haushaltsüblichen Mengen. Apotheken nehmen die in der Regel an und leiten das dann an den entsprechenden Abfallentsorger weiter. Die zwei großen Müllsäcke Altarzneimittel der gerade verstorbenen Erbtante Frieda bringt aber bittte selbst beim örtlichen Abfallentsorger vorbei. Jeder Abfallwirtschaftsbetrieb hat dafür eine Annahmestelle, auch wenn nicht jeder dort weiß, dass es sich juristisch um Restmüll und nicht um Sondermüll handelt. Das gleiche gilt im Prinzip übrigens auch für Tinte. Bis auf Eisen sollten da heute keine Schwermetalle mehr enthalten sein.MarkIV hat geschrieben: ↑19.06.2020 8:34Übrigens, der Hausmüll ist der richtige Platz, mal von schwer ätzenden Substanzen abgesehen. Ich hatte ein längeres Gespräch mit der Apothekerin meiner Wahl. Ich war auch immer der Meinung, dass abgelaufene Arzneimittel in die Apotheke zurück sollen. Dem ist nicht so, Arzneimittel sollen über den Hausmüll entsorgt werden. Apotheken nehmen die zwar trotzdem an, notwendig ist dies aber nicht.
Achtet bitte darauf, dass ihr, wenn ihr Medikamente in der Apotheke zurückgebt, nur die Primärverpackung (Blister, Flasche usw.) abgebt. Bei uns ist es z.B. so, dass der Karton ansonsten separat als Papiermüll entsorgt werden muss und es ist gar nicht schön, fremden Müll zu sortieren.
Gefahrstoffe im Sinne des Chemikaliengesetzes und biogefährliche Stoffe nehmen die meisten Apotheken nicht an. Biogefährliche Stoffe sind z.B. gebrauchte Spritzen. Die sind auch Restmüll aber erst nach sachgerechter, das heißt stichsicherer Verpackung durch den Nutzer. Gefahrstoffe bedürfen einer Abwägung im Einzelfall.
Arzneimittel und auch Tinte gehören nicht ins Abwasser. Gemeint ist jetzt nicht die Menge Tinte, die beim Auswaschen des Füllers im Abwasser landet. Tasächlich lassen sich einige Arzneistoffe kaum in Kläranlagen abbauen. Durch die Verbreitung der Pille gelangt z.B. bereits viel zu viel Östrogen über den Urin ins Abwasser.
Sollte jemand jetzt noch Fragen haben zum Beispiel bezüglich der unbeschrifteten Gläser, kann man dann auch in diesem Punkt in Apotheken nachfragen. Vielfach kann man da einen Entsorgungsvorschlag bekommen. Wohlgemerkt nicht immer, denn man braucht zumindestens einen Anhaltspunkt, um welchen Stoff es sich in dem Glas handeln könnte. Wenn man gar nichts weiß, bleibt nur der örtliche Abfallentsorger, Abteilung Sondermüll Chemikalien. Die Entsorgung dort erfolgt zumeist zum Kilopreis brutto, das heißt, das Gewicht des Gefäßes wird mitgewogen und das Gefäß mit entsorgt.
Das war jetzt nochmal recht OT aber hilft vielleicht einigen herauszufinden, was wie entsorgt werden kann.