Haltbarkeit von Tintenproben

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Edelweissine
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Haltbarkeit von Tintenproben

Beitrag von Edelweissine »

Hallo zusammen!
Da ich im Laufe der Zeit einiges an Tinte in Patronen, Gläsern und Probebehältnissen zusammengetragen habe, ist mir etwas aufgefallen, da sich gern von Euch "enträtselt" hätte.
Tinte in Gläsern oder in Patronen ist mir noch nie schlecht geworden oder umgekippt, hingegen kommt mir die kleine Menge, die so ein Proberöhrchen fasst, manchmal sehr stark gealtert, verändert, eingetrocknet oder zäh-schmierig vor, so dass ich häufiger mit Wasser verdünnen muss. Der Tintenfluss kann gelitten haben, die Farbe ist weniger strahlend oder die Tinte kommt mir gar krümelig vor. Beispielsweise mag Watermans Mysterious Blue nicht aus meinem sonst unproblematischer Waterman Carène mit M-Feder laufen, uns auch Diamines Green-Black kommt nur widerwillig aus dem Kaweco Elite, ebenfalls M-Feder. Beide Füller verfügen über einen nicht trocken zu nennenden Tintenfluss, und beide Tinten kenne ich von früheren Schreibversuchen als ganz und gar nicht kapriziös.
An Füller oder Tinte kann es also eigentlich nicht liegen. Ich versuche, meine Tintenproben grundsätzlich immer zeitnah zu verschreiben. Das gelingt nicht immer.
Sind Tintenproben anfälliger für den Alterungsprozess?
Hat es zu tun mit dem Material der Behälter, die in der Regel aus Kunststoff und nicht aus Glas sind? Oder hat der erhöhte Kontakt mit Sauerstoff die schnellere Alterung zu verantworten?

Wie sind Eure Erfahrungen mit der Haltbarkleit dieser kleineren Mengen?
Gruß,
Heike
Ideflix
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Registriert: 06.02.2019 19:17

Re: Haltbarkeit von Tintenproben

Beitrag von Ideflix »

Hallo Heike,

ich habe zwar wirklich keine Ahnung warum das so ist, aber vielleicht könnte es ja etwas mit dem ungünstigen "Mischverhältnis" von Tinte zu Luft im Proberöhrchen liegen. Man müsste das quasi mit einem fast leeren Glas Tinte über einen längeren Zeitraum vergleichen und sehen, ob dort dann das selbe Phänomen auftritt.
Das war zumindest mein erster spontaner Einfall nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe.
Schöne Grüße
Valentin
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vanni52
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Re: Haltbarkeit von Tintenproben

Beitrag von vanni52 »

Hallo Heike,

ich schließe mich der Meinung an, dass Sauerstoffkontakt einen entscheidenden Einfluss auf die Alterung hat.
Deshalb wird das Verhältnis Kontaktfläche zu Volumen schon eine Rolle spielen. Neben der Gebindegröße sicher auch die Lichtdurchlässigkeit (dunkles Glas).
OT: Bei Weinflaschen schon lange bekannt, dass die Haltbarkeit von halben Flaschen (0,375 l) über Normalflaschen,
Magnum, etc. zunehmend steigt (bei jeweils gleicher Flaschenöffnung bzw. Korkendurchmesser, im Hinblick
auf Mikrooxidation).
LG
Heinrich
Thom

Re: Haltbarkeit von Tintenproben

Beitrag von Thom »

Hallo Heike,

Wasser verdunstet auch aus Füllerpatronen und bei Standardpatronen nicht zu knapp. Das wird u.a. auch von der Plastiksorte und der Diffusionsdichte abhängen. Tintenproben werden, wenn sie nicht direkt vom Hersteller kommen (z.B. R&K hatte das mal mit der sketchINK gemacht), vermutlich aus einem geöffneten Flakon abgefüllt, da weiß man auch nicht genau, wie alt die Tinte wirklich ist.

V.G.
Thomas
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duckrider
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Re: Haltbarkeit von Tintenproben

Beitrag von duckrider »

Ich habe hier in meiner kleinen Sammlung jahrzehntealte Gläser, deren Inhalt zumindest augenscheinlich einwandfrei ist. Ein Sauerstoffkontakt sollte als alleinige Ursache nicht zutreffen, Eisengallustinten mal ausgenommen.
Diffusion von Wasser u. ggf. Lösemitteln käme für mich schon eher in Betracht: alte Tintenpatronen trocknen über die Jahre sichtbar aus. Ich habe mir schon überlegt, sie in destilliertem Wasser zu lagern, um den Prozess umzukehren.
Es gibt aber auch hier Kunststoffe, die offenbar geeigneter sind, bei meinen Diamine Fläschchen aus Kunststoff habe ich noch kein Verdunsten beobachtet.
Gruß
Thomas
Thom

Re: Haltbarkeit von Tintenproben

Beitrag von Thom »

Es gibt mehr oder weniger geeignete Kunststoffe. Der Schraubverschluß ist aber auch noch eine Problemstelle. Ich hatte schon Verdunstungsverluste aus Glasfläschchen, da wurde im Deckel die Dichtungsscheibe vergessen.

V.G.
Thomas
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