MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

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Lamynator
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MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Lamynator »

Moin,
in diesen Thread dürfen gerne die Anmerkungen und Kommentare zu Mark's 50 Shades Of Blue Challenge geschrieben werden.

Viele Grüße
Marc
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Strombomboli
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Strombomboli »

Dann schreib ich gleich mal, daß es mich sehr freut, daß Mark das auf sich nimmt. Danke, Mark!

Was das Blau angeht, habe ich irgendwo einmal gelesen, warum nicht Schwarz, sondern Blau die angenehmste Schreibfarbe ist, nur weiß ich nicht mehr, wo das war, und kann mich auch an die Begründung nicht mehr erinnern.

Thom, weißt du da mehr? Bitte melden.
Iris

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vanni52
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von vanni52 »

Spannend finde ich die Hinzunahme von Aquarellpapier, auf dem z.B. die 4001 Königsblau andere Farbstrukturen bzw.
Farbverläufe zeigt. Da das Grammaturspektrum (und natürlich auch die Struktur) bei diesem Papier sehr viel größer ist als bei den üblichen Schreibpapieren, wäre es interessant zu erfahren, welches Du einsetzt?
LG
Heinrich
Thom

Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Thom »

Strombomboli hat geschrieben:
05.07.2020 14:44
Thom, weißt du da mehr? Bitte melden.
Hallo Iris,

ich weiß es wirklich nicht. Persönlich verwende ich die Nachtblau, die hat aber natürlich die "Kraft des Steines in ihrem Ring":

Nachtblau mit Waterman's 515 geschrieben.JPG
Nachtblau mit Waterman's 515 geschrieben.JPG (213.8 KiB) 4882 mal betrachtet
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Thomas
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MarkIV
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von MarkIV »

Strombomboli hat geschrieben:
05.07.2020 14:44
Was das Blau angeht, habe ich irgendwo einmal gelesen, warum nicht Schwarz, sondern Blau die angenehmste Schreibfarbe ist, nur weiß ich nicht mehr, wo das war, und kann mich auch an die Begründung nicht mehr erinnern.
Als Bildverarbeiter, Blau hat auf den Menschen sowohl sowohl attraktive als auch aversive Eigenschaften. Zum Schreiben ist aber die wichtigste Eigenschaft, dass blaues Licht keinen Fokuspunkt auf der Netzhaut hat. Egal was man macht, blaues Licht wird niemals scharf dargestellt (umso unverständlicher, das Volkswagen sehr lange die Amaturen in Blau dargestellt hat, im Dunkeln wirken die nie scharf). Die durch die Abbildung bedingt homogene Unschärfe, macht das Licht weicher. Das macht es für denjenigen der in das Licht hineinschaut unbewußt angenehmer. So ähnlich ist dies auch für die Abbildung mit Reflexlicht, die Farbe wirkt angenehmer.

Außerdem, früher war die blaue Farbe nur den höchsten Repräsentanten vorbehalten, daher ja auch "Königsblau". Der Wert der blauen Tinte war einfach höher eingestuft. Jedem sein eigenes kleines Königreich sozusagen.
vanni52 hat geschrieben:
05.07.2020 14:59
Spannend finde ich die Hinzunahme von Aquarellpapier, auf dem z.B. die 4001 Königsblau andere Farbstrukturen bzw.
Farbverläufe zeigt. Da das Grammaturspektrum (und natürlich auch die Struktur) bei diesem Papier sehr viel größer ist als bei den üblichen Schreibpapieren, wäre es interessant zu erfahren, welches Du einsetzt?
Aquarellpapier oder, wie in diesem Falle, Mixed Media Papier ist bei einem "energischen" Einsatz von Wasser und Tinte fast zwingend, sonst gibt es da keine Ergebnisse. Erstaunlicher Weise hat das Mixed Media besser funktioniert als Aquarellpapier. Das Aquarell funktioniert nur richtig gut wenn es glatt fixiert ist. Schneidet man es in kleine Stücke wellt es sich ziemlich heftig wenn man zu viel Flüssigkeit aufträgt. Mixed Media reagiert da zivilisierter, aber auch das wellt sich.
Ich habe mittlerweile einige Wege gefunden, das zu umgehen und das Papier fixierter zu halten, zu verhindern, dass es sich wellt.

Ich mag an dieser Art Darstellung, dass sie nicht so klinisch ist, aber trotzdem Seiten der Tinte zeigt, die man so nicht sieht. Ich lege auch ab und an mal Chromatografien an, aber eher aus Neugier als aus Interesse am praktischen Nutzen. Das Verfahren ist ja ähnlich, aber das Ergebnis ist ganz anders. Die Tinte wird in ihrer Gesamtheit nicht zerlegt, nicht zerstört. Das finde ich "schöner" als eine Chromatografie.

Bild
Blackstone, Daintree Green

Die Tinten wirken so anders als wären sie verschrieben worden, die Daintree Green ist da ein schönes Beispiel.

Bild
Troublemaker Ink, Doña Victorina

Die Doña Victorina ist sonst ein Sheenmonster, die einen brutalen grüngoldenen Sheen über das Violett legt. der ist so dargestellt fast komplett verschwunden und der Fokus liegt auf einer wirklich schönen violetten Tinte.

M

PS.: Das Papier ist Clairefontaine Mixed Media Papier, 200g/m²
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
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vanni52
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von vanni52 »

Mit dem Thema „Sheenmonster“ befasse ich mich auch gerade bei der Vorbereitung meiner 50ShadesofBlue
Präsentation. Sowohl diverse Schriftproben (abhängig vom Papier und/oder Feder) als auch verschiedene
Papierchromatogramme zeigen zunächst keinerlei Sheen-Effekt.
Lasse ich jedoch große Farbstoffmengen zu dicken Schichten auskristallisieren, „sheent“ es ohne Ende.
Ich glaube, man entfernt sich damit immer weiter vom eigentlichen Thema.
Daher finde ich Deine „Experimente“, die den wahren Charakter einer Tinte untersuchen, für mich interessanter.
LG
Heinrich
Thom

Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Thom »

MarkIV hat geschrieben:
05.07.2020 18:44
Außerdem, früher war die blaue Farbe nur den höchsten Repräsentanten vorbehalten, daher ja auch "Königsblau". Der Wert der blauen Tinte war einfach höher eingestuft. Jedem sein eigenes kleines Königreich sozusagen.
Als byzantinischer Kaiser schrieb man Purpur, kann ich mich dunkel erinnern. :) "Königsblau" kommt vermutlich von den französischen Dienstuniformen. Blaue Tinte wurde in der Buchmalerei verwendet, als Schreibtinte scheint sie vor der Erfindung der Teerfarbstoffe eher zweitrangig gewesen zu sein (noch nach roter Tinte). Gute Schreibtinte war schwarz. Und wenn sie nicht schwarz war, dann war es keine gute Schreibtinte.

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Thomas
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HeKe2
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von HeKe2 »

Zur Parker Quink Blue:
Als Schüler benutzte ich in den höheren Klassen ein Parker 45 'Flighter' Set mit den entsprechenden Patronen zunächst eben in blau. Die Farbe gefiel mir gar nicht, ich fand sie noch langweiliger als das Standardblau von Pelikan (4001 Königsblau). Deshalb habe ich, sobald meine Rechtschreibung das zuließ, auf das entsprechende blauschwarz gewechselt, auch wenn die Patronen in der Farbe von Jahr zu Jahr schwerer zu bekommen waren.

Wenn ich mir jetzt hier die Vorstellung ansehe, fühle ich mich im Nachhinein noch bestätigt. Mark hat aus der 4001 Königsblau rausgeholt, was herauszuholen war - Ich benutze sie schon lange nicht mehr, aber so lebhaft habe ich sie nicht in Erinnerung - doch wird er das bei der Parker Tinte ebenso versucht haben. Dennoch hat sie bei Weitem nicht so viele Möglichkeiten wie dei Pelikan Tinte.
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Thom »

Bei Schultinten waren auch schon vor der Königsblau die Kriterien preigünstig und infolgedessen nicht unbedingt Urkundenqualität (um es mal vorsichtig zu formulieren). Das waren Blauholztinten oder schwache Eisengallustinten. Ich zitiere mal die Gartenlaube 1882:
"Wie mir ist es wohl Hunderten und Tausenden ergangen, und man darf sicher annehmen, daß den erschreckend großen Procentsatz an Kurzsichtigen der deutschen Nation nicht allein die Ueberbürdung mit Schulaufgaben, sondern auch jene „von des Gedankens Blässe angekränkelte“, der Hausindustrie entstammende Tinte verschuldet hat."
Die Gründe für Königsblau als deutsche Schultinte waren vermutlich die preisgünstige Herstellung und die Abwaschbarkeit
(was aber nicht per se gegen blaue Schreibtinten spricht).

V.G.
Thomas
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vanni52
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von vanni52 »

Danke für den Link (den Artikel im Besonderen und das Familienblatt im Allgemeinen).
LG
Heinrich
Thom

Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Thom »

Tja, das ist ein Alptraum, der mich schon seit Jahren verfolgt. Ich weiß, wo Eduard Beyers originale Laborbücher aus dem
19. Jahrhundert sind und vernahm, seine Tinte frisst. Mit einer blauen Farbstoff- oder Nanotinte passiert das nicht. :)

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Downfall »

Die Asa-Gao von der heutigen Vorstellung ist auch einer meiner für-immer-Favoriten. Die Tinte ist einfach fantastisch, ebenso wie die Shin-Kai (und die normale Blau Schwarz nicht zu vergessen :)).

Darf ich fragen, wie der enorme Tintenverbrauch bei dir zustande komme, @MarkIV?
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MarkIV
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von MarkIV »

Downfall hat geschrieben:
09.07.2020 16:59
Darf ich fragen, wie der enorme Tintenverbrauch bei dir zustande komme, @MarkIV?
Ich schreib einfach viel. Ich komm schon auf zehn bis zwanzig Seiten am Tag. An manchen Tag bequem mehr. Dazu noch das, was ich privat schreibe und mit Tinten rumspiele.....

M
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Benny
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von Benny »

Danke für die Einschätzung der blauen Caran d Ache Tinte. Der Preis hat mich bislang auch immer abgeschreckt. Darum habe ich auch keine einzige Caran d‘Ache Tinte, umso weniger wo dieses Jahr wegen der ganzen Kurzarbeit das Geld ohnehin knapper ist als sonst.

Gruß- Benny
agathon
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Re: MarkIV - 50 Shades Of Blue - Kommentare

Beitrag von agathon »

Danke, Mark, für den ausgesprochen interessanten Faden. Das ist das Beste hier seit Langem, die Auswahl der Tinten scheint mir sehr wohlüberlegt.

Grüße

agathon
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