Hallo in die Runde,
Ich habe - nicht zuletzt angeregt durch das Tintenrätsel neulich - wieder mal mein Montblanc Bordeaux aus der Schublade geholt, das ich anderthalb Jahre nicht in Benutzung hatte. Das Fässchen war seinerzeit meine erste fabige Tinte (vor ungefähr sechs Jahren) und es ist erst zur Hälfte leer. Nun ja - ich war damals (ich kannte noch kein penexchange und wusste auch noch nicht, dass es Unterschiede im Fließverhalten von Tinten usw. gibt) schon nicht immer vollkommen begeistert davon, wie diese Tinte auf dem Papier aussieht. Der Füller kratzte und sie wirkte bräunlich und wässrig, und das obwohl sie beim Abputzen des fertig gefüllten Füllers doch so schöne Kleckse auf dem Taschentuch hinterließ.
Nun ja... - und jetzt kenne ich die Segnungen der Tinten von Levenger und Private Reserve mit geradezu überragenden Farben und extrem sattem Fluss. Und mit diesem Vorwissen habe ich das Montblanc-Zeug nochmals ausprobiert. Ein wenig nostaligisch wirken meine schwarzen Texte mit den wässrig-dunkelroten Anmerkungen mit Braunstich ja. Sie wirken wie meine vielen Vorlesungsmitschriften aus dem Studium. Aber letzten Endes ist diese Tinte nicht so recht das Wahre. Vielleicht ist sie für Anmerkungen nicht schlecht, wenn man eine sehr leuchtende Textfarbe wie Private Reserve American Blue hat aber bei schwarz wirkt das alles etwas kraftlos. Jetzt ist der Parker Vector, den ich damit befüllt hatte, leer und ich habe Visconti Ruby Red drin, das zwar auch sehr gedeckt wirkt aber doch deutlich mehr Leben hat, obwohl die Farbtöne gar nicht so unähnlich sind. Was aber auch aufällt: der Füller kratzt nicht mehr. Wenn ich mit MB einen dicken Punkt als "Spiegelstrich" machte, dann franste das Papier ein wenig aus. Bei Visconti ist das kein bisschen der Fall...
Irgendwie bin ich mit meinen sämtlichen MB Erfahrungen bislang enttäuscht. Ich habe die Tinten Bordeaux und schwarz bei mir eingebunkert und sie enttäuschen mich jedes Mal, wenn ich sie benutze. Dann doch lieber Levenger Cardinal (ich liebe diese Tinte) und Private Reserve Plum....
Montblanc Bordeaux - eine schwere Enttäuschung...
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Hallo Daniel,
auch ich mag die kräftigen, süffigen Farben von Private Reserve und für mich kann der Tintenfluss gar nicht reichlich genug sein. Mit dem richtigen Füller auf seidenglattem Papier wie von Clairefontaine oder Apica, das ist schon schön.
Trotzdem greife ich manchmal gerne zu den Tinten von Montblanc, derzeit Königsblau, Bordeaux und Blauschwarz in Patronenform, obwohl ich dir vollkommen zustimme: die Fraben sind nicht so intensiv und die Füller schreiben damit trockener und zögernder. Ich schreibe aber auch nicht den ganzen Tag auf teuren Papieren, sondern muss/will auch manchmal billigeres, saugendes Papier nehmen, auf dem meine Powertinten hoffnungslos verlaufen (Stichwort: Moleskine). Da ist das Schreiben mit den Montblanctinten dann richtig angenehm und auch die Farben hellen sich ein bisschen auf. Montblanc wird zwar also nie mein Lieblingstintenhersteller, aber die Patronen haben für mich und meinen MB Chopin auf jeden Fall eine große Daseinsberechtigung.
Viele Grüße,
Nina.
auch ich mag die kräftigen, süffigen Farben von Private Reserve und für mich kann der Tintenfluss gar nicht reichlich genug sein. Mit dem richtigen Füller auf seidenglattem Papier wie von Clairefontaine oder Apica, das ist schon schön.
Trotzdem greife ich manchmal gerne zu den Tinten von Montblanc, derzeit Königsblau, Bordeaux und Blauschwarz in Patronenform, obwohl ich dir vollkommen zustimme: die Fraben sind nicht so intensiv und die Füller schreiben damit trockener und zögernder. Ich schreibe aber auch nicht den ganzen Tag auf teuren Papieren, sondern muss/will auch manchmal billigeres, saugendes Papier nehmen, auf dem meine Powertinten hoffnungslos verlaufen (Stichwort: Moleskine). Da ist das Schreiben mit den Montblanctinten dann richtig angenehm und auch die Farben hellen sich ein bisschen auf. Montblanc wird zwar also nie mein Lieblingstintenhersteller, aber die Patronen haben für mich und meinen MB Chopin auf jeden Fall eine große Daseinsberechtigung.
Viele Grüße,
Nina.