Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

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Downfall
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Tja, leider bin ich über die Stunde des Editierens hinaus...

Mal ernsthaft, hatte vorhin leider nicht genug Zeit, mir die Kickstarter Kampagne genau anzuschauen.

Aber der Füller wirkt wirklich innovativ und ich finde ihn auch optisch recht ansprechend, da nicht so auffällig. Ich überlege ernsthaft, da mitzumachen, und den als einzigen Füller zu benutzen (mit ein paar Ausnahmen dazwischen). Das würde mein Problem beheben, generell nur noch permanente Tinten nutzen zu wollen.

Aber bevor ich 65€ investiere, fände ich einen Test doch ganz gut, und der entfällt vermutlich hier.

Edit: Achja, als einziges Schreibgerät ist der Schmidt Konverter dann vermutlich doch zu klein, ich schreibe dafür doch schon recht viel. Eine ganze Füllung im Custom 823 (schätzungsweise 2ml) hält stellenweise nur zwei bis drei Tage durch. Manchmal verschreibe ich das sogar an einem Tag. Was, zumindest fernab von zuhause, auch immer das Mitschleppen von Tinte bedeuten würde :(
Thom

Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Thom »

Downfall hat geschrieben:
23.07.2020 17:31
Das würde mein Problem beheben, generell nur noch permanente Tinten nutzen zu wollen.
Das mache ich sowieso, in meinem Falle sind es halt Eisengallus. Ich sehe auch bei Deinem Vorhaben kein Problem, halte die Pigmenttinten aber für die bessere Wahl hinsichtlich Langzeitbeständigkeit. Der Füller benötigt, wie gesagt, eine dichte Kappe.
Eine mögliche Alternative wären noch die Noodlers Bulletproof, ich würde aber erstmal diesen Test mit den Pigmenttinten machen.

V.G.
Thomas
Thom

Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Thom »

P.S. Downfall, ich möchte Dir mal die Kraft der Pigmenttinten zeigen. Wir haben sie nur mittlerweile zum ersten Mal richtig klein gekriegt, deshalb funktioniert das auch gut im Füller (mit einem etwas erhöhten Reinigungsaufwand). https://de.wikipedia.org/wiki/Buchmalerei

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Noodler's Tinten sind mir irgendwie nicht sympathisch. Ehrlich gesagt kann ich aber nicht sagen, weshalb.

Vielen Dank für den Link. Ein sehr spannendes Thema :)
Faszinierend wie brilliant die Farben der einzelnen Malereien noch sind.
Ich schreibe eigentlich, abgesehen von dem Projekt, was ich hier vorhabe, gar nicht wirklich wichtige Sachen. Ich rechne viel auf der Arbeit und mache mir meine Notizen zu Recherchen auch von Hand, aber das ist nie was dabei, was wirklich das Aufheben wert wäre.

Trotzdem gefällt mir einfach der Gedanke, Dinge, egal ob Briefe, Notizen etc., der Nachwelt zu hinterlassen. Irgendwann haben meine eventuellen Enkel vielleicht Sachen von mir in der Hand und ich fände es schön, wenn die nicht beim geringsten Wassertropfen zerstört würden.

Die Proben sind heute angekommen, vielleicht schaffe ich es heute noch, ein entsprechendes Blatt vorzubereiten.
Was ich bisher sagen kann:

Frieda ist ein sehr interessanter Farbton, dreckiges grau mit blau. Ich bin noch nicht sicher, ob ich das mag, aber ich teste die Tinte zuerst, da ich darauf am meisten gespannt war.
Dokumentus Dunkelblau ist an sich eine schöne Farbe, aber mit fehlt da der spannende Anteil, den die Frieda irgendwo hat. Fällt farblich auch in eine ganz andere Ecke, deutlich leuchtender. Aber auch davon werde ich einige Ladungen verschreiben und mal schauen, wie es sich anfühlt :)

Dokumentus schwarz scheint etwas dunkler zu sein als die Lotte, die geht teilweise etwas ins graue über. Aber beide Tinten haben so eine Art weißen Schimmer, den ich auch von der Platinum Carbon Black kenne. Also eine etwas leuchtende Eigenschaft, schwer zu beschreiben.

Ansonsten waren aus Interesse auch noch Carmen, Marlene, Jule, Dokumentus Grün und Klara dabei. Dazu kann ich bisher noch nicht soviel sagen. Ich werde alle Tinten mit einer Art Pinselstrich (gut, eigentlich tunke ich nur ein Stück Papier rein und ziehe das über das Blatt) auf das bringen, da ich nicht neun Füller gleichzeitig mit Pigmenttinten befüllen will.

Ich mag auch die EG Tinten sehr gerne, aber ich fühle mich einfach nicht wohl, die Tinten in meine teuren Füller zu füllen, mit denen ich nunmal hauptsächlich schreibe. Mit den Pigmenttinten hab ich da einfach weniger Angst, obwohl die vielleicht nicht weniger verträglich sind als die EG Tinten.

Im Zweifelsfall sollte ich einfach Pilot Blau Schwarz oder Schwarz nehmen, die sind einigermaßen permanent und sehr sicher, aber ich mag dieses "einigermaßen permanent" derzeit nicht für meine Zwecke.

Edit: Achja, die Kappen der Pilot Füller scheinen mir äußerst dicht zu sein. Meiner eigenen Erfahrung nach hatte ich nie Anschreibprobleme, auch nicht, wenn der Füller mehrer Wochen (bei vielen gleichzeitig befüllten kommt das schonmal vor, da müsste ich dann ggf. zu nur einem oder zwei gleichzeitig befüllten übergehen) herumlag. Auch im englischsprachigen Forum liest man oft, dass die Kappen von denen sehr dicht sind.
Neben den Piloten benutze ich noch zwei Füller von Platinum (3776), die ein angebliches Austrocknen der Feder ja zwei Jahre verhindern soll. Ob das stimmt, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass auch die mir nach Wochen noch nicht ausgetrocknet sind. Wohl hatte ich aber unschöne Ablagerungen mit EG Tinten, die aber mit Vitamin C sauber weg gingen.
Zuletzt geändert von Downfall am 24.07.2020 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
Thom

Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Thom »

Die Pigmenttinten sind wahrscheinlich beständiger als die EG, auch hinsichtlich Wechselwirkung mit dem Papier und Farbstabilität.
Bei derartig langfristigen Projekten werden ohnehin die Sachen problematisch, an die man nicht denkt. :)

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Ich glaube auch, dass die Lagerung und Handhabung das größte Problem sind. Spätestens dann, wenn Verwandte nach meinem Tod das Ganze als wertlos erachten und es ins Altpapier tun war die Mühe sowieso umsonst :D
Thom

Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Thom »

Na ja, glücklicherweise zitiere ich nur die Besten.
Thom hat geschrieben:
16.10.2017 11:19
Mary schrieb nach dem Tode Shelleys das hier in ihr Tagebuch:
"I have now no friend. For eight years I communicated with unlimited freedom with one whose genius far transcending mine, awakened and guided my thoughts; I conversed with him; rectified my errors of judgement, obtained new lights from him. & my mind was satisfied. Now I am alone! Oh, how alone! The stars may behold my tears and the winds drink my sighs -- but my thoughts are a sealed treasure which I can confide to none. White paper -- wilt thou be my confident?
I will trust thee fully, for none shall see what I write." :)
V.G.
Thomas
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Habe jetzt mal einen 3776 mit der Marlene befüllt. Obwohl ich lieber dunkleres Blau mag, die Tinte schreibt sich gut und die Farbe gefällt mir auch. Auch scheint die Tinte sehr unempfindlich gegen meinen Handschweiß zu sein, wo ich mit anderen Tinten auf Clairefontaine oft Probleme habe. Bisher hab ich aber auch nur zwei Seiten geschrieben bzw. gerechnet.

Der Füller hat nach zehn Sekunden Denkpause ganz leichte Anschreibprobleme, die hat er aber auch mit anderen Tinten wie z.B. der Platinum Blue Black. Der ist etwas wählerisch.

Aber die Tinte ist schonmal ein guter Kandidat zum Langzeiteinsatz :)
Thom

Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Thom »

In Sachen Wasserfestigkeit hätte ich bei den sketchINK keine großen Zweifel, die sind ja u.a. auch zum Übermalen gedacht. R&K machen schon lange die Zeichen-, Antik- und Ausziehtuschen, die sind Pigmentspezialisten. Schaue mal, wie sich die sketchINK in anderen Aspekten, vor allem auch im direkten Vergleich mit der dokumentus, machen.
(Bei Mary bin ich auch nicht sicher, ob sie's vielleicht doch darauf anlegte, dass ihre Tagebuchauszüge 200 Jahre später im Internet stehen. Sie war schon ziemlich clever. :) )

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Die Wasserfestigkeit hab ich gestern auf die Schnelle getestet. Ich bilde mir zwar ein, dass bei allen (auch der Dokumentus) leicht blassere Farben auftreten, aber sicher bin ich mir da nicht. Jedenfalls kein unterschiedliches Verhalten zwischen Dokumentus und sketchINK, man sieht nicht, dass was weggewaschen oder verwischt wird. Also wie erwartet.

Ich habe gestern etwas vorbereitet, was ich dann heute, sofern das Wetter mich lässt, draußen anbringe (bei Regen verbringe ich ungern Zeit auf dem Balkon, daher muss ich etwas warten). Als Referenztinte ist noch die Perle Noire mit drauf, damit man ungefähre Vergleichswerte hat. Ich weiß selbst nicht, wie gut die sich vielleicht schlagen wird.

Hoffentlich landen meine Tagebucheinträge dann in 200 Jahren auch im Internet. Dann haben die Leute wenigstens was zu lachen.
Thom

Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Thom »

So schlecht ist die Perle noire nicht, die wäre für Standardaufgaben sogar gut. Wir sind jetzt aber in einer anderen Gewichtsklasse.

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Genau, deshalb hab ich die mal dazu genommen, weil das Verhalten dieser Tinte sollten die meisten hier mehr oder weniger gut kennen.
Zumindest stufen viele die Perle Noire ja als sehr haltbar ein.
Wenn die nach einem Monat sichtbar gelitten haben sollte, und die sketchINK nebendran noch frisch aussieht, lässt sich daraus ja schon mal eine relative Aussage treffen :)
Downfall
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Nur zur Info, ich habe mal was draußen bereitgelegt.

Mit darauf sind zwei Tinten, von denen ich vermute, dass sie schnell aufgeben. Man wird so vielleicht schneller einen Vergleich sehen, vielleicht sogar schon am Wochenende.

Viele Grüße
Thom

Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Thom »

Hallo Downfall,

wenn ich mal eine Anregung geben darf, hast Du eine Maschine zur Anfertigung fotografischer Aufnahmen?
Sonst geht das wieder in Richtung, das erste Yeti das Reinhold Messner gesehen hat. Da weiß man auch nicht genau, was war. Bild

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Geeignete Tinte für Familienstammbaum/Ahnenforschung

Beitrag von Downfall »

Ja.

Ich habe Bilder gemacht und auch nur die Hälfte des präparierten Papiers nach draußen gelegt, sodass man einen direkten Unterschied sieht.

Die Bilder hab ich noch nicht auf dem Rechner, kam noch nicht dazu. Folgen aber die Tage.
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