Nib Creep

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Nikolaus
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Nib Creep

Beitrag von Nikolaus »

Guten Morgen allerseits,

mich würde mal interessieren, wie Ihr zu dem oben genannten Thema steht. Ich fand Nib Creep irgendwie immer unschön anzusehen. Mit meinem Platinum 3776 hat sich das irgendwie geändert. Der creept wirklich extrem. Aber die Art, wie sich die Tinte auf der Feder verteilt, hat fast schon etwas Kunstvolles und wird dem Füllercharakter als absolut zuverlässiges und präzises Arbeitstier irgendwie gerecht. Mich erinnert das ein wenig an fleckige Malerkittel von Künstlern. Bei Diamine Asa Blue (die ist auch auf dem Foto zu sehen) erkennt man im richtigen Winkel sogar eine Menge Sheen.

Bild
Cheers,
Nils
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Rokebyrose
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Re: Nib Creep

Beitrag von Rokebyrose »

Hi Nils, das würde ich gar nicht als nib creep bezeichnen. Nib creep ist für mich eine etwas eklige Kruste, die sich mit manchen Tinten, meist roten und orangenen, an manchen Federn bildet.
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Nikolaus
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Re: Nib Creep

Beitrag von Nikolaus »

Als was könnte man es dann bezeichnen - Nib Float? :D
Cheers,
Nils
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Edelweissine
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Re: Nib Creep

Beitrag von Edelweissine »

Tintensprudel?
Gruß,
Heike
Der Zeitreisende
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Re: Nib Creep

Beitrag von Der Zeitreisende »

Ich habe mehr als einen 3776 (auch einen SF, wie im Bild), und mir ist so was nie passiert.

Vielleicht solltest du einfach den Konverter ganz leeren und neu füllen. Es könnte sein, dass es drinnen ein Problem mit einer Luftblase oder Luftdruck gibt, und dass es geheimnisvoll verschwindet, wenn er neu gefüllt wird.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
Mesonus
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Re: Nib Creep

Beitrag von Mesonus »

Nib Creep empfinde ich ja bis zu einem gewissen Grad auch als schön, ein wenig Tinte bringt die Schönheit so mancher Feder erst richtig zur Geltung. Solange es nicht so doll wird, dass die Tinte in die Kappe tropft oder sich - wie Rokebyrose schon schrieb - gerade bei roten, orangenen oder einigen braunen Tinten hässliche Klumpen oder Kristalle bilden (nib/ink clogging) - siehe hier.

Meine Erfahrungen damit sind sehr unterschiedlich, bei manchen Füllern tritt es nur bei bestimmten Tinten auf, bei manchen Füllern passiert es nur, wenn die Füller transportiert werden, liegen sie auf dem Schreibtisch, passiert nichts. Bei manchen Füllern lässt sich NibCreep einschränken oder vermeiden, wenn man nach dem Befüllen die berühmten 3 Tropfen zurück ins Glas gibt (Druckausgleich).

Interessant ist auch, was Richard Binder dazu schreibt: The spontaneous accumulation of ink on the top surface of a nib; the ink is said to “creep” up out of the slit. Some inks are more prone to creep than others, but the root cause of the phenomenon is a nib slit that is either damaged or manufactured with insufficient attention to finishing; nicks, scratches, etc., can create a capillary path across the edge between the slit wall and the top surface.
Platinum-plated nibs are more prone to nib creep than are unplated nibs because platinum is more wettable than gold.

Oftmals sind also wohl Kratzer oder Beschädigungen (oder ggf. auch Verunreinigungen?) der Feder im Bereich des Schlitzes die Ursache, an denen entlang dann die Tinte durch die Kapillarwirkung auf die Feder gelangt. Und Platinum-beschichtete Federn neigen eher dazu als unbeschichtete Goldfedern...

FF Jan
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Killerturnschuh
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Re: Nib Creep

Beitrag von Killerturnschuh »

Hallo Nils,

also, von dem was man unter klassischen Nib Creep versteht sehe ich da auch nichts.
Was ich da sehe ist eine sabbernde Feder, nichts weiter.
Nasse Feder + sehr fließfreudige Feder begünstigen Sabberfedern.
Salve

Angi

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Zollinger
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Re: Nib Creep

Beitrag von Zollinger »

Hallo Nils

Gemäss Richard Binders Umschreibung des Begriffs, handelt es sich exakt um dieses Phänomen bei Deiner Feder:
The spontaneous accumulation of ink on the top surface of a nib; the ink is said to “creep” up out of the slit. Some inks are more prone to creep than others, but the root cause of the phenomenon is a nib slit that is either damaged or manufactured with insufficient attention to finishing; nicks, scratches, etc., can create a capillary path across the edge between the slit wall and the top surface. (Shown below is an 18K nib whose slit was left rough after being sawn.) Platinum-plated nibs are more prone to nib creep than are unplated nibs because platinum is more wettable than gold.
Kurz: Die Tinte tritt aus dem Federschlitz aus und verteilt sich an deren Oberfläche. Er schreibt auch gleich was mögliche Gründe dafür sind, und was man allenfalls dagegen tun könnte (wenn auch nur angedeutet).

Optisch stört mich das gar nicht. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die Tinte weiter wandert, z.B. beim Auf- und Zuschrauben in die Kappe gelangt und irgend wann einmal an den Fingern landet. Ich bevorzuge deshalb saubere Federn :ugeek:

Z.
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