Schimmelproblem: Montblanc Toffee Brown

[Böser Vater]

Ich möchte hier einmal eine Lanze für Alfred brechen.

Es war sicherlich keine besonders gute Entscheidung, sein Meisterstück weiter zu befüllen, nachdem er die Fäden entdeckt hatte - aber das ist auch alles, was er bekanntermaßen verkehrt gemacht hat, und selbst da ist unklar, ob er zu dem Zeitpunkt, da er die Fäden bemerkte, die Verunreinigung des Füllers noch hätte verhindern können. Trotzdem wird ihm hier mangelnde Hygiene im Umgang mit der Tinte unterstellt - offenbar allein aufgrund der Überlegung, dass es am Hersteller bestimmt nicht gelegen habe. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Schön für den Hersteller, wenn er so engagierte Verfechter seiner Interessen hier im Forum hat.

Für mich gehört es zum bestimmungsgemäßen Gebrauch einer in einem Glas gelieferten Tinte, dass man einen Füller hineinsteckt und ihn aus dem Glas füllt. Und zwar unter Umständen jahrelang, bis die Tinte aufgebraucht ist. Und was dabei ungewollt aber mehr oder weniger unvermeidlich an Pilzsporen oder anderen Verunreinigungen eingetragen wird (solange man den betreffenden Füller nur zum Schreiben benutzt hat), sollte der Tinte nicht schaden und kein sichtbares Pilzwachstum zur Folge haben - sonst ist die Tinte mangelhaft. Solange Alfred also nicht irgendwelche biologischen Experimente mit der Tinte angestellt hat, sondern diese nur ganz normal benutzt hat, sollte man hier von einem Produktmangel ausgehen.

[vanni52]

...erst recht nach den Erfahrungen, die viele von uns mit der Montblanc Golden Yellow machen durften...

[Robbes]

Wie schon gesagt, bin ich beim Hantieren mit Flüssigkeiten wie hochwertiger Tinte sehr penibel, und ich habe diese Tinte bis dato völlig ohne jegliche Probleme verwendet.

Alfred, nur Mut! Nimm die Sache nicht so ernst, nimm es leicht, auch wenn es ärgerlich ist, so dramatisch wie teilweise hier geschildert kann es nicht sein. Laß eine professionelle Reinigung machen, wenn Dir danach ist. Sei achtsam, aber laß Dich nicht beunruhigen. Zweifele nicht an Deiner Sorgfalt

Was mich interessiert:
Wie kann es zu einer Verunreinigung der Tinte im Füller, zu einem Pilzbefall kommen, wenn ein Füller bestimmungsgemäß verwendet wird, dieser also befüllt, geschrieben und vor dem Tintenwechsel oder der Aufbewahrung mit klarem Wasser gründlich gespült wird?
Welcher Umstand könnte die Tinte in einem Füller verunreinigen? Bei normalem Gebrauch kann ich keine Gefahrenlage erkennen. Ich kann mir dann auch nicht vorstellen, daß die Rückgabe von Resttinte aus dem Füller in das Glas so schlimm sein kann. Es gibt Foristen, die Tintenreste in einem gesonderten Glas sammeln und diese Mischung verschreiben. Warum auch nicht?

Beste Grüße
Robbes

[JulieParadise]

Es ist aber, selbst wenn man sonst alles richtig macht, nicht ausgeschlossen, dass sich Pilzsporen in der Luft befinden.

Hatte nicht einmal Brian Goulet in einem Video bemerkt, dass jemand, weil wiederholt seine Tinten gammelten, erst darauf gekommen ist, seine Raumluft bzw. die Feuchtigkeit der Wände unter die Lupe zu nehmen, nur um dann tatsächlich einen Schimmelbefall seines Hauses zu entdecken?

[Robbes]

Also sprechen wir von Extremfällen, nicht vom Normalfall. Deshalb plädiere ich für eine gewisse Gelassenheit, gepaart mit der üblichen Sorgfalt. Wir wollen doch nicht unter sterilen Bedingungen mit unseren Füllern hantieren , wollen Freude und keinen Stress . Passiert dann doch etwas, so wie bei Alfred, dann ist erst recht Gelassenheit das Gebot der Stunde.

Nützen diese kommerziellen Reinigungsmittel wie von Rohrer & Klingner eigentlich etwas, sind sie sinnvoll und empfehlenswert?

Beste Grüße
Robbes

[vanni52]

Es ist aber, selbst wenn man sonst alles richtig macht, nicht ausgeschlossen, dass sich Pilzsporen in der Luft befinden.

Deshalb werden Fungizide zugesetzt. Zumindest für Druckertinten ist dies bekannt, und warum sollte
es bei unseren Füllertinten anders sein?

[MarkIV]

Wie schon gesagt, bin ich beim Hantieren mit Flüssigkeiten wie hochwertiger Tinte sehr penibel, und ich habe diese Tinte bis dato völlig ohne jegliche Probleme verwendet.

Alfred, nur Mut! Nimm die Sache nicht so ernst, nimm es leicht, auch wenn es ärgerlich ist, so dramatisch wie teilweise hier geschildert kann es nicht sein. Laß eine professionelle Reinigung machen, wenn Dir danach ist. Sei achtsam, aber laß Dich nicht beunruhigen. Zweifele nicht an Deiner Sorgfalt

Erstmal, das sollte und soll jetzt nicht als Bashing rüberkommen. Das hat nichts mit Hoppenstedt zu tun, sondern einzig und allein mit dem Fakt, dass Fehler passieren. So dies geschieht, hat das Folgen, die können ganz simpel zu beheben sein oder eben auch nicht. Ich stelle mich da gar nicht frei. Fehler passieren. Allerdings muss man dann auch mit den Konsequenzen leben.
Daher kann ich das oben nicht so komplett unterschreiben. Im Grunde ist doch gar nichts wildes passiert. Zumindest nichts, was sich wieder beheben lässt. Es kostet jetzt halt Geld, kurzfristig oder langfristig, je nachdem. Jetzt zu zögern und erstmal Spielchen mit diversen Mittelchen zu betrieben, kostet dann halt später Geld. Die sinnvolle Variante ist jetzt einzig das Päckchen zu Montblanc, dass der Stift professionell zerlegt wird und dann "entkeimt" wird. Danach hast du erstmal ein gewisses Maß an Sicherheit. Aber damit ist das Problem als solches ja nicht gelöst. Nicht der Stift hat die Tinte "infiziert", sondern die Tinte den Stift. Den Grund zu finden ist genauso wichtig wie das edle Schreibgerät zu schützen.

Abgesehen davon, in jedem Falle auch von mir, nur Mut, wie gesagt, es ist nichts passiert, was sich nicht beheben lässt. Aber, sei besorgt, zweifle an deiner Sorgfalt. Irgendwie ist der Pilz in das Glas gekommen und es lohnt sich das zu hinterfragen. Ich kenne Fälle wo das "beobachten und weiterfahren" dazu geführt hat, dass eine komplette Tintensammlung in der Entsorgung gelandet ist.
Es hilft da sogar sehr, dass du penibel bist. Umso einfacher lassen sich Fehler finden. Hast du kürzlich gebrauchte Stifte/Tinte dazu gekauft? Hast du sie mit der Tinte befüllt? Was für Werkzeuge benutzt du in Verbindung mit der Tinte? Wo sind die gelagert? Womit sind sie noch in Berührung gekommen?
Ich habe neben der Golden Yellow auch ein "verdorbenes" Glas Lucky Orange mein Eigen nennen dürfen, dass sich nicht so direkt als Kuckucksei zu erkennen gegeben hat. Damals habe ich ziemlich Panik geschoben und war ziemlich besorgt. Ich hatte vier Stifte in der professionellen Reinigung und drei die ich selbst komplett zerlegen konnte und im Sterilisator gereinigt habe. Ich habe jede Menge Gerät entsorgt, einiges im Vorgehen verändert um besser "tracen" zu können und Abläufe geändert besser separieren zu können. Wie gesagt, Fehler passieren jedem. Das ist Teil des Lebens. Nur wenn man Fehler zweimal macht, das ist unverzeihlich.

Und, Pilzsporen in der Luft, die eine Tinte kippen können, kippen nicht nur die eine Tinte und eröffnen einen ganzen Katalog an anderen Fragen, die ich lieber gar nicht stelle. Die normale Konzentration an Pilzsporen in der Luft sind kein Problem für Tinte, dagegen sind diese geschützt. Gerade weil diese Sporen ein Problem in der Langezeitlagerung sind.

@hoppenstedt
Also, nur Mut, aber ich denke es ist wichtig die Ursache zu finden.....



M

[hoppenstedt]

Danke für Zuspruch und Erklärungen!

Ich habe wirklich jede Menge gelernt jetzt. Der Füller ist jetzt mit den Mitteln, die ich zur Verfügung habe, gereinigt und getrocknet und hat erst einmal etwas Pause.

Was es etwas schwer erträglich macht zu warten: dieser Füllfederhalter ist erst vor einer guten Woche aus Hamburg von der Revision gekommen, nachdem ich fast 7 Wochen darauf warten musste. Ihn jetzt schon wieder Wochen zu entbehren wäre schon eine gewisse Probe...

[pokpok]

Hat er sich vielleicht in Hamburg infiziert?

[MarkIV]

Hat er sich vielleicht in Hamburg infiziert?

Die Tinte ist das Problem, nicht der Stift.

M

[pokpok]

Wenn auf dem Bereich, der beim Füllen in die Tinte taucht, Hamburger Pilzsporen waren, wurden sie auf/in die Tinte übertragen. Und dass die Tinte Fungizide enthält, ist nicht belegt. Wenn die Fäden wirklich Schimmel sind, müssen sie in der Tinte Nährstoffe (vieklleicht natürliche Farbstoffe) gefunden haben.

[hoppenstedt]

Hat er sich vielleicht in Hamburg infiziert?

Die Tinte ist das Problem, nicht der Stift.

M

Ja, ich glaube, darauf kann man sich einigen.

[vanni52]

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Bei der Montblanc Golden Yellow war aufgrund der Tatsache, dass der Pilz auch in den Patronen nachgewiesen
wurde, nicht die Frage nach der Quelle das Thema, sondern nach der Pilzart.
Vielleicht könnte man zum Vergleich die Fungi Toffee Brown ebenfalls mikroskopieren und ein Foto hochladen.

[Böser Vater]

Alfred schrieb, dass er alles bereits entsorgt habe, wenn ich mich nicht täusche.

[desas]

da sich der Faden von der Betrachtung weg entwickelt hat, habe ich hier mal eine Kopie platziert.