Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

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Wrighter
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Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Wrighter »

Hallo Zusammen,

wusstet Ihr, dass der deutsche Schriftsteller Günter Grass seine Tinte selbst gewann, indem er Tintenfische „molk“ oder was eine „Damentinte“ ist?

Dies und mehr verrät ein wundervoller Artikel in der deutschen, digitalen Bibliothek:

https://www.deutsche-digitale-bibliothe ... /node/5977

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Viel Spaß damit

Ralf
Herzliche Grüße
Ralf
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hoppenstedt
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Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von hoppenstedt »

Vielen Dank!
Der Artikel ist sehr inhaltsreich und wurde mit großem Genuss gelesen soeben :D

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
Thom

Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Thom »

Da schließe ich mich sofort an. Zum kulturhistorischen Problem Tintenfraß möchte ich aber anfügen, der Bach hatte teilweise wirklich die schrottigsten Tinten am Start. Ich muss mal schauen, ob ich nochmal die mit dem Kupferüberschuss finde.

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(Quelle: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/imag ... A&usqp=CAU )

V.G.
Thomas
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hoppenstedt
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Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von hoppenstedt »

Zu Lebzeiten von JSB gab es eben meist keine standardisierten Formulierungen, nicht zumindest von bzw für Tinten.Jedenfalls vermute ich das stark.
Wer weiß, wo er die Tinten her hatte bzw wer ihm die gemischt hat... wäre auch mal interessant, DIESE Seite der Musik zu untersuchen...

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Wrighter
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Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Wrighter »

Die übelste Tinte bekam er wohl aus Sachsen und mischen lassen hat er sie vom Apotheker.

https://web.archive.org/web/20040403193 ... kultur.htm

Von Schimmel, Tintenfraß und Papierspaltereien – Hier wird beschrieben, wie aufwändig die alten Handschriften gerettet werden:

https://www.innovations-report.de/fachg ... cht-12552/
Herzliche Grüße
Ralf
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Thom

Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Thom »

Ralf, danke! Die Kupferionen sind schon ein Problem, mit etwas mehr Gerbsäure (oder weniger Vitriol) hätte man die aber auch komplexieren können. (der Bach bringt die ganzen EG-Tinten in Verruf! :) )

V.G.
Thomas
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Wrighter
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Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Wrighter »

Nabend Thomas,

dem Bach kannst Du das ja jetzt wirklich nicht in die Schuhe schieben. Der Mann war Komponist, kein Alchimist! Und er kannte seine Grenzen und hat wohl auch nicht am falschen Ende gespart. Immerhin hat er Apothekenpreise für seine Tinte bezahlt. Und hier kämen wir zum Fachmann, der das Drama hätte vielleicht verhindern können, der Apotheker wars ja, der sowohl eine gewisse chemische Ausbildung hatte, als auch die Plörre zusammengepanscht hat. Den einzigen Vorwurf, den man dem armen Bach vielleicht machen könnte, wäre der Umzug nach Sachsen. :D

Interessant in dem Zusammenhang wäre zu erfahren, wie die Tintenqualität hier im Ländle, der Dichter und Denker war. Womöglich waren die Württemberger den anderen nicht nur durch das Tübinger Stift – aus dem ja bekanntermaßen jahrhundertelang die geistige Elite der halben Welt sprudelte – im Vorteil, sondern sie hatten womöglich auch noch die bessere Tinte. ;)

Ein gesegnetes Wochenende

Ralf
Herzliche Grüße
Ralf
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Thom

Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Thom »

Ich sitze ja hier im Ilmkreis, der Bach hätte halt in Arnstadt bleiben sollen. :) Bei genauer Betrachtung wird's aber noch komplizierter.
Martins 150 Jahre altes Super-V (den braunen Bereich um die Schriftzüge) hatte ich mal zur Verdeutlichung des Ionenbildes einer Eisengallustinte rekrutiert, das entsteht durch jahrzehntelange Ionenwanderungen im Papier. Die Ursache für diesen Tintenfraß außerhalb der Schriftzüge könnte aber auch papierabhängig schon beim Schreiben durch eine "chromatographische" Trennung der Einzelkomponenten entstehen. Dann hätte man möglicherweise sogar bei einer perfekten Eisengallustinte um die Schriftzüge einen Metallionenüberschuß.

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V.G.
Thomas
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Wrighter
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Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Wrighter »

Tja und was heißt das nun?

Man darf gar keine Eisengallustinte mehr verwenden, wenn man keinen Tintenfraß riskieren will? :shock:
Herzliche Grüße
Ralf
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Thom

Re: Von Tinte und Teufel – die kurze Geschichte einer antiken Schreibflüssigkeit

Beitrag von Thom »

Die Tendenz ist vorhanden, sie hängt aber in ihrer Ausprägung (außer vom Papier) von der genauen Zusammensetzung der verwendeten Eisengallustinte ab.

V.G.
Thomas
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