Tintentagebuch 2021

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MarkIV
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Tintentagebuch 2021

Beitrag von MarkIV » 03.12.2020 10:56

Basierend auf diesem Beitrag, bin ich mir mittlerweile sicher, dass die tägliche Aufgabe eine Tintenvorstellung zu erstellen und zu präsentieren eine lösbare Aufgabe ist. Selbst mit vielen verschiedenen Ideen und Ansätzen.
In gewisser Weise verschaft mir das Ruhe und irgendwie auch Gleichgewicht. Ich fange irgendwann Nachmittags an, mir den Rest des Tages zu organisieren und plane die Zeit für ein wenig Schreiben fest mit ein. Ich arbeite immer noch an einer soliden Lösung zum Fotografieren und werde am Ende wohl kaum um eine Fotobox herumkommen, aber auch das wird sich alles lösen lassen.
Völlig abseits dessen, die guten Vorsätze für das kommende Jahr, auch das ist ein Thema, für mich persönlich ist es das auf jeden Fall, da es immer nur noch wieder ein Jahr ist. Ein Leben im Dreimonatszyklus.

Aus alldem kombiniert, hat sich im letzten Monat eine Idee entwickelt, die ich hoffe als guten Vorsatz umsetzen zu können. Ich werde mit dem 1.Januar ein Tintentagebuch anfangen. Jeden Tag eine Tinte, auf einer Seite. Ich habe mir seid einiger Zeit dafür wieder einen Hobonichi Cousin Techo gekauft. Der ist kompakt und nicht so schwer. Das Tomoe Papier garantiert auch fasst, dass die Betrachtungen vorzeigbar werden. Tinten habe ich auch genug für 365 Tage, also was soll schon schief gehen....

.....und genau das ist mein Punkt. Hat von euch schonmal ein Tintentagebuch über längere Zeit geführt. es geht mir nicht um die Dichte, sondern eher um Erfahrungen mit einem Tintentagebuch selbst, nicht wie schnell es sich füllt. Ich habe das in der Form vorher noch nie gemacht. Ich komme eher von den Betrachtungen auf einzelnen Zetteln, was ich vermute nicht dasselbe ist.

Ich hoffe auf etwas Input/Hilfe.

:)

Mark
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stingray
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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von stingray » 03.12.2020 11:24

wow. das ist mal ein vorhaben. respekt.
input in bezug auf deine frage habe ich nicht.
wünsche dir jedoch viel erfolg, geduld und freie zeit für dieses projekt.
bin gespannt was kommt - und werde dann vermutlich noch öfter einen blick ins forum werfen!

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von JulieParadise » 03.12.2020 11:35

Wenn man das -tage- rausnimmt, habe ich mehrere halbwegs konsequent geführte Tintenbücher bzw. -systeme, die ich seit 2016 führe. Parallel dazu, wenn auch etwas loser verbunden mit der wohl eher auf die Tinten fokussierten Einträge im Tinten(tage)buch gibt es bei mir auch noch die Kladden, die ich beschreibe und in denen sich natürlich auch die Füller und Tinten wiederfinden. Dass Vorhaben wie "eine Seite pro Tag" für mich nicht funktionieren, habe ich gemerkt, als ich im September und Oktober ausprobieren wollte, ob nicht doch ein Kalender mit einer Seite am Tag funktioniert, die ich auch immer abends vollschreiben wollte. Haa, das ging voll daneben und wäre bei dem von Dir beschriebenen Verfahren nicht anders.

Tintentagebuch als Challenge bzw. Dokumentation hier, bei Instagram oder FPN: Für mich persönlich habe ich gemerkt, dass ich solche Challenges immer nur bedingt durchhalte bzw. mehr als 30 Tage schwer sind, weil ich etwa nur zu bestimmten Zeiten fotografieren kann (wg. Zeit, Lichtsituation) und das Drumherum viel Zeit frisst, zumal meine Ansprüche oft höher sind als meine Fähigkeiten, dann werde ich unzufrieden, mache Sachen mehrfach, ärgere mich über nur halb zufriedenstellende Seiten und Fotos etc. Und da ich zuletzt nicht nur an Schlafens-, sondern auch an Essenszeiten geknapst habe, werde ich wohl in absehbarer Zeit meine Kräfte anders einteilen müssen.

Weil ich meine Füller gern tatsächlich befülle und auch leeren möchte, sind dem auch hier Grenzen gesetzt; Jetzt etwa leere ich die letzten 3-4 Füller der Herbstchallenge im Oktober. Das Sortieren und Posten der Fotos nimmt auch ganz viel der Zeit weg, die ich sonst für das eigentliche genüssliche Schreiben nutzen würde, denn die Seiten selbst mache ich ja für mich schon länger, nur das Herzeigen finde ich sehr aufwändig. Eine Tinte am Tag funktioniert so für mich also nicht.

Deine Idee, ein Tintentagebuch zu führen, ist aber auf jeden Fall sehr schön, auch hoffe ich, dass wir etwas davon zu sehen bekommen!

Auch kann ich jedem, der gern mit verschiedenen Tinten herumspielt, nur raten, etwas in der Art zu beginnen, denn wie ein "normales" Tagebuch führt einen auch ein Tinten(tage)buch durch Stimmungen und Phasen, füllt sich langsam und macht am Ende wirklich viel Spaß beim Durchblättern. Und wer gerade wie wir hier auch gern Pröbchen tauscht, neue Eindrücke auch aus dem Zusammenspiel von Tinte und Füller festhält und vielleicht nach einer Weile noch einmal nachsehen will, "wie war das noch, eher bläulich oder mehr ins Grüne ...?", der freut sich sicher über die Zusammenstellung, die sich ergibt.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Edelweissine » 03.12.2020 11:37

MarkIV hat geschrieben:
03.12.2020 10:56
.....und genau das ist mein Punkt. Hat von euch schonmal ein Tintentagebuch über längere Zeit geführt.
Ein Tintentagebuch führe ich nicht, das wäre zu viel Beschäftigung mit jeweils einer Tinte für mich persönlich. Jedoch führe ich ein Tintenheft als Arbeitsmaterial, worin alles vermerkt wird zur jeweiligen Kombination von Füller und Tinte. Ein DIN A4-Heft mit normalem Schulheftpapier wird dafür verwendet, Schmierereien und Flecken inklusive - es ist halt ein Arbeitsheft. Zusätzlich gibt es das Tintenbuch, ein Uwedori mit besserem Papier, das sehr viel vorzeigbares aussieht. Tja, und ein Tintenbefüllheftchen in DIN A6 für den schnellen Überblick gibt es auch noch. Schließlich muss ich wissen, wann (und womit) meine Füller gefüllt und gereinigt worden sind.
Gruß,
Heike

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Füchschen » 03.12.2020 12:18

Ich starte in einem Weeks ähnlichem Buch etwas ähnliches.
Ich mag das Papier nutzen und jeden Tag einen anderen Füller und Tinte auf die Arbeit mitnehmen.
Tintige Grüße von Vanny

Blue Fox
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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Blue Fox » 03.12.2020 12:44

Bei aller Liebe zu Füllern und Tinte wäre mir ein Tintentagebuch viel zu zeitfressend. Es gibt auch noch Haus und Garten und natürlich den Job. Was Gescheites essen will man ja auch noch. Und ich zeichne oder schreibe dann lieber, wenn ich Zeit habe. Abgesehen davon, dass sich das mit den vielleicht 30 Tinten, die ich habe, nicht lohnt. Die Neuzugänge halten sich in Grenzen. Ich habe ein Tintenbuch mit Bemerkungen zu den Füller/Tintenkombinationen und das reicht mir voll und ganz.
Liebe Grüße
Susanne
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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Tintenfinger » 03.12.2020 14:26

JulieParadise hat geschrieben:
03.12.2020 11:35
Tintentagebuch als Challenge bzw. Dokumentation hier, bei Instagram oder FPN: Für mich persönlich habe ich gemerkt, dass ich solche Challenges immer nur bedingt durchhalte bzw. mehr als 30 Tage schwer sind, weil ich etwa nur zu bestimmten Zeiten fotografieren kann (wg. Zeit, Lichtsituation) und das Drumherum viel Zeit frisst, zumal meine Ansprüche oft höher sind als meine Fähigkeiten, dann werde ich unzufrieden, mache Sachen mehrfach, ärgere mich über nur halb zufriedenstellende Seiten und Fotos etc. Und da ich zuletzt nicht nur an Schlafens-, sondern auch an Essenszeiten geknapst habe, werde ich wohl in absehbarer Zeit meine Kräfte anders einteilen müssen.
Liebe Sina, ungefähr so ging es mir bei ähnlichen Versuchen auch, nur dass ich im Gegensatz zu dir gar nicht bis zu vorzeigbaren Postings gekommen bin. Auch ein streng tägliches Tintentagebuch wäre nichts für mich, ich bin ja nicht so eingespannt wie du und viele andere hier (kein Anhang), aber habe auch noch andere Hobbies.

Lieber Mark und alle die hier lesen, trotzdem Danke für die Idee und weitere Anregungen. Ich habe auch den Vorsatz, mein Tintenbuch (A-6 Büchlein mit Büttenpapier von Rössler) wieder regelmäßiger zu benutzen, auch wenn es sicher nicht täglich wird und eher unstrukturiert, um mich selber nicht unter Druck zu setzen. Bisher mache ich es so, dass ich eben von Zeit zu Zeit, wenn ich daran denke (also eher selten), jeden aktuell benutzen Füller sammt benutzter Tinte notiere. Wenn eine Tinte oder Kombination neu ist fülle ich eine Seite mit spontanen Eindrücken. Vielleicht probiere ich es wirklich mal mit einem wöchentlichen Jour Fixé dafür. Ich habe sicher nicht so viele Tinten wie Mark aber es werden in letzter Zeit doch immer mehr und mehr und die will man ja auch würdigen. Das Papier ist leider nicht ganz ideal, es ist eigendlich gut zum Beschreiben mit Füller aber die Tinten werden etwas zu sehr aufgesogen und wirken dadurch tendentiell etwas stumpf. Aber es begleitet mich seit meiner Wiederentdeckung von Füllern und Tinten deshalb will ich es füllen vor ich zu einem anderen Buch übergehe.

Susi

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Chia » 03.12.2020 17:25

Ich notiere es mir immer, wenn ich einen Füller neu befülle - allerdings nicht in Buch oder Heft, sondern halb-lose (Scheibenbinder). Dafür jedoch gleich mehrmals:
  • Kurzübersicht (da wird dann auch durchgestrichen, wenn der Füller leer ist)
  • chronologische&permanente Übersicht
  • bei der Füllerbeschreibung
  • bei der Tintenbeschreibung
Jeweils immer nur Datum (Monat+Jahr), Name von Tinte/Füller, ob ich den Füller gereinigt oder nur so nachgefüllt habe und ein paar Kringel. Falls es nennenswerte Auffälligkeiten/Probleme mit der Tinte-Füller Kombi gegeben hat wird das ebenfalls notiert, jedoch nicht bei allen.

Schon diesen relativ geringen Aufwand finde ich manchmal fast ein bisschen too much...
Ein richtiges Tintentagebuch mit einem Eintrag jeden Tag wäre mir definitiv zu viel Aufwand - das wäre tatsächlich eine Challenge, im nicht unbedingt positiven Sinn.
Scheitern würde es aber ohnehin schon vorher: von 365 verschiedenen Tinten dürfte ich dann doch noch ein Stück entfernt sein ;)

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Knorzenbach » 03.12.2020 23:14

Ein Tintentagebuch zu führen wäre für mich eine hübsche Sache, weil ich das "Material" dazu hätte. Aber das eine Luxus-Sache. Zeit-Luxus, und den habe ich nicht. Nicht mal annähernd. Job, Haus, Garten und Pflege fordern ihren Tribut. Für Inkvents bleibt mir nur das Wochenende.

Bislang reicht es nur zur Dokumentation von Neuzugängen in meinem Uwedori. Das jedoch mit viel Freude.

Ich habe schon daran gedacht, die "Tinte der Woche" wiederzubeleben, aber zu mehr reichte es bei mir nicht. Leider. Wie Sina schon sagte, die Tinte auf das Papier bringen ist eines, die Dokumentation ein anderes. Täglich? Unmöglich! Selbst ohne Dokumentation.

Gruß,
Tomm

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Pelle13
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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Pelle13 » 04.12.2020 0:49

Das sehe ich ganz ähnlich wie die meisten hier - ich habe weder täglich Zeit, um ein Tintentagebuch zu führen, noch habe ich auch nur annähernd 365 Tinten.
Allerdings habe ich in diesem Jahr ein Tintenwochenbuch geführt und bin damit auch glücklich geworden. Ich habe mir dazu für jede Woche einen "Füller der Woche" ausgesucht und mit ihm sämtliche Wochen-Notizen gemacht. Zudem habe ich mit dem jeweiligen Wochen-Füller auf zwei A5 Seiten in einem hübschen Heft fortlaufend ein Buch abgeschrieben. "Die Tinte der Woche" hat mir viel Spaß gemacht und weder mein Zeit- noch mein Tintenkontingent überfordert ... und das entstandene Büchlein ist im Laufe des Jahres hübsch bunt geworden (da ich bei jedem Blatt vermerkt habe, welche Tinte und welcher Füller zum Einsatz kamen, eignet sich das Tintenwochenbuch nun auch als Nachschlagwerk).

Viel Spaß bei dem spannenden Projekt "Tintentagebuch 2021" wünscht,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von meinauda » 04.12.2020 1:46

Nach Jahren des Rumprobierens habe ich im Sommer endlich mein System entwickelt.
Beginnend mit der Challenge Blue im Sommer habe ich in mittlerweile zwei TomoeRiverJournalen A5 alle meine Tinten (198) dokumentiert und vor allem nummeriert. Mit kleinen runden gut ablösbaren Taps habe ich meine Tintenfässer nummeriert, desgleichen dann auch meine Füllhalter, wenn ich sie betankt habe. So weiß ich endlich, welche Tinte gerade in dem jeweiligen Füller ist und kann dann auch die gleiche Tinte nachtanken.
Damit bin ich nun erstmal zufrieden. Ein tägliches Tintentagebuch würde nicht zu mir passen. Ich bin aber gespannt auf die Tinten von MarkIV, hoffe nur, dass ich nicht so sehr zum Kaufen verführt werden.

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Benny » 04.12.2020 6:55

Also ein Buch mit System führe ich auch schon seit Jahren. Nur halt auch ohne Tage. Ich habe im Laufe der Zeit auch Systeme verworfen und an meine Bedürfnisse neu begonnen. Wieviele Tinten ich habe, weiß ich nicht, ich hab da inzwischen den Überblick verloren.
Ein tägliches Intervall schaffe ich auch auf garkeinen Fall. Neben Hauptberuf / Hobby-Nebenjob / Garten / Tiere ect. habe ich auch noch ein ausgeprägtes Familienleben, wo ich mir gerne auch die Zeit nehme, dieses zu Pflegen.
Das Tintenbuch zu führen wäre auch nur eine Sache. Alles zu fotografieren und hier vorzustellen, noch mal eine ganz zusätzliche zeitliche Belastung. Die Autumn Challange hat mir das wieder aufgezeigt. Fotos mit dem Mobile sind meist farblich gepuscht und mit Strahlkraft aufgehübscht, durch die Software die da im Hintergrund werkelt. Fotos mit der Kamera mit Neutralprofil sind zwar farblich am nächsten an der Realität, aber es bleibt das liebe Licht. Ich bin mit meinen Bildern auch im Grunde unzufrieden, und bin wie Mark, gedanklich besonders seit der Autumn Challange bei einer anständigen Fotobox und Stativ, was dann auch Wetter/Uhrzeit unabhängig wäre. Was ich für die Zukunft komplett verwerfe ist mein Canon Scanner, der geht was Farbwiedergabe anbelangt garnicht.
Gruß - Benny
---------------------------------
- einfach unverbesserlich -

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MarkIV
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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von MarkIV » 04.12.2020 8:14

JulieParadise hat geschrieben:
03.12.2020 11:35
........ Tintentagebuch als Challenge bzw. Dokumentation hier, bei Instagram oder FPN: Für mich persönlich habe ich gemerkt, dass ich solche Challenges immer nur bedingt durchhalte bzw. mehr als 30 Tage schwer sind, weil ich etwa nur zu bestimmten Zeiten fotografieren kann (wg. Zeit, Lichtsituation) und das Drumherum viel Zeit frisst, zumal meine Ansprüche oft höher sind als meine Fähigkeiten, dann werde ich unzufrieden, mache Sachen mehrfach, ärgere mich über nur halb zufriedenstellende Seiten und Fotos etc. Und da ich zuletzt nicht nur an Schlafens-, sondern auch an Essenszeiten geknapst habe, werde ich wohl in absehbarer Zeit meine Kräfte anders einteilen müssen. ......
Ich erspare mir hier mal die Vollquote, obwohl vieles davon meinen Kern trifft. So insgeheim waren die Challenges auch ein Test dafür, wie lange geht das, wie aufwendig ist das, geht das jeden Tag, was geht jeden Tag....
Gelernt habe ich, es geht jeden Tag, aber nicht mit unendlichem Aufwand. So etwas wie mit den Aquarellen im Sommer kann ich sicher nicht im täglichen Rahmen, auch da ist das auf Wochenenden reduziert und das Fotografieren eben dann, wenn das Licht passt. Die letzten 30 Tage waren da schon kritisch, da konnte ich mir das Licht nicht aussuchen, sondern musste fotografieren wenn ich Zeit hatte. Ich mag die Fotobox zwar nicht so gern, aber sie wird sich, so wie ich das plane, wohl kaum vermeiden lassen, zumindest wenn ich die Ergebnisse mehr oder weniger sofort Online bringen will.
Das Schreiben an sich ist wohl eher unproblematisch, ich werde auch Stifte füllen und einbinden, aber eben nur dann wenn ich das auch muss. Für die meiste Zeit werde ich wohl mit meinen Federhaltern arbeiten oder insgesamt mit Feder, mal schauen, so ganz im Detail habe ich auch noch nicht alles überlegt.
Blue Fox hat geschrieben:
03.12.2020 12:44
Bei aller Liebe zu Füllern und Tinte wäre mir ein Tintentagebuch viel zu zeitfressend. Es gibt auch noch Haus und Garten und natürlich den Job. Was Gescheites essen will man ja auch noch. Und ich zeichne oder schreibe dann lieber, wenn ich Zeit habe. ...
Knorzenbach hat geschrieben:
03.12.2020 23:14
Ein Tintentagebuch zu führen wäre für mich eine hübsche Sache, weil ich das "Material" dazu hätte. Aber das eine Luxus-Sache. Zeit-Luxus, und den habe ich nicht. Nicht mal annähernd. Job, Haus, Garten und Pflege fordern ihren Tribut. Für Inkvents bleibt mir nur das Wochenende.
Genau das ist der Grund warum ich das mache. Ohne Corona bin ich sehr viel unterwegs und arbeite lange, da dauert es nicht lange bis alles andere "verschwindet". Für eine Zeit lang ist es ganz spannend Abends die Umwelt zu erkunden, wenn man in so exotisch klingendenden Orten wie Tokyo, Singapore oder Bangkok ist. Das ist bei vier Wochen und längeren Trips kaum von Dauer. Am Ende reduziert sich das meist nur noch auf Arbeiten, Essen und Schlafen, etwas lesen vielleicht und für mich eben schreiben. Aber, amn ist eben auch gern mal an Orten von denen noch nie jamnd gehört hat und das Erkunden genau einen Abend lang dauert. In Corona Zeiten lebe ich mit meiner Familie, im Moment nur noch, da ich im HomeOffice arbeiten darf/muss. Dieses Leben ist exakt nicht meines. Ich liebe meine Familie und der Teil des Lebens ist auch sehr schön, aber ich komme auch kaum noch raus. Es ist dann irgendwann zu viel. Auch da fange ich an zu schreiben. Meistens Abends, wenn ich mit meiner Frau im Wohnzimmer sitze oder ich gehe runter zum Rhein, schreibe da.

Dieser Luxus, Zeit für Dinge zu haben die nichts mit dem Rest der Welt zu tun haben sondern nur mit mir, sollte kein Luxus sein. Ich bin an so einem Punkt, wo der Luxus irgendwie notwendig geworden ist. Ich nehme mir einfach die Zeit für mich. Niemand sonst macht meine Arbeit, sie ist also morgen auch noch da, niemand nimmst sie mir weg, sie wird also am selben Fleck liegen. Ich habe für mich lernen müssen, dass nur ganz wenige Dinge zwingend sofort erledigt werden müssen. Die mentale Entspannung, die mir das Schreiben gibt, die brauche ich auch irgendwie.

Meine Frau hat mir aus einem ihrer Bücher ein schönes Zitat dagelassen, dass mir nach 13Std Schreibtisch und mehr dann gern einfällt: "Am Arsch vorbei, führt auch ein Weg". Spätestens wenn mir das einfällt, geht es morgen weiter....

Die letzten 30 Tage für die Challenge haben mir so einen Indikator gegeben was geht. Ich brauche, so ungefähr 60-90min für eine kurze Vorstellung, mit fotografieren und in Lightroom stopfen, 30-45min, nur für die Vorstellung. Das muss einfach gehen jeden Tag, zumindest in meiner Vorstellung für die nächsten 365 Tage ab dem 1.1.
Ich habe schon vor einige davon Online zu bringen, aber bestimmt nicht alle. Wenn ich unterwegs bin, fehlt mir mal mindestens das Equipment dafür und ganz sicher das Licht und irgendwie auch der Wille.

Na ja......

M
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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von JulieParadise » 04.12.2020 9:06

Das klingt spannend, Mark, vielen Dank für den Einblick!

Was den Zeitfaktor angeht, hatte ich vor fast 10 Jahren mal eine kleine Nebenbemerkung gemacht, die aber ihre Kreise zog. Damals waren die Kinder noch klein und wie fast alle Mamas und Papas hatte ich Spielplatzbekanntschaften, mit denen man so plaudert. Als es um Hobbies ging, erwähnte ich meine botanischen Aquarelle, die Erwiderung war: "Da habe ich gar keine Zeit für! ... Hmmm ... Früher habe ich gern genäht." Ich fragte nach der Abendgestaltung meiner Gesprächspartnerin: "Noch ein wenig fernsehen, dann ins Bett." -- "Wie lange, wenn ich fragen darf?" -- "So ein-zwei Stunden." -- "Das sind die ein-zwei Stunden, in denen ich male oder Du nähen könntest." Einige Monate später sind wir dann wieder auf das Thema gekommen und die andere Mama erzählte mir, dass sie seither nur noch selten und wenn, dann gezielt, den Fernseher einschalte, stattdessen aber ihre Nähmaschine reaktiviert habe. Jetzt, einige Jahre später, kann sie sehr gut von ihrem Dawanda/Etsy-Shop leben.

Damit will ich gar nicht sagen, dass man nicht auch mal völlig unproduktiv sein darf, aber es lohnt sich vielleicht schon auch mal, zu überlegen, welche Bausteine im Tagesplan verschiebbar oder ersetzbar sind, zumal sich ja gerade jetzt für viele von uns Abläufe geändert haben. Und auch das Maß, die Gewichtung kann sich verschieben. Auch was Du, Mark, geschrieben hast, klingt sehr gesund: Wenn Du merkst, was Du brauchst, was fehlt, was gut ist, was Spaß macht, dann sollte man darauf reagieren und umschichten.

Für drei oder vier Wochen, so habe ich gemerkt, ist es auch toll, quasi in den Vollgasmodus zu gehen, was solche Tintenchallenges angeht, aber irgendwo kam dann der Punkt für mich, wo ich in der notwendigen Zeit lieber anderes gemacht hätte; da würde ich mich dann auch nicht zwingen. Oder zwingen lassen. Bei Instagram etwa kommen jetzt ab und an sicher nett gemeinte Kommentare, wann ich denn weitermachen würde mit einer Tinte jeden Tag. Da entsteht dann eine Art Druck, die ich momentan nicht gebrauchen kann und zu der ich "Nein" sagen muss.

Mit einem oder zwei Monaten Pause zwischendurch freue ich mich aber auf und über solche Sprints, das macht schon sehr viel Spaß! Eine (notfalls für mich interne) Rosa-/Pink-, Türkis-, Orange-, Rot-, Braun-Serie würde ich gern mal durchziehen, da ich bei den Blautönen auch gemerkt habe, welche meiner Tinten in dem Farbbereich ich gern mag und welche eher nicht. Das war wirklich gut und hat zu einer großen Aussortier-Aktion geführt, über die sich dann glatt noch jemand freuen konnte.

Was von den Challenges und Tintenspielereien, besonders in Buchform (meine Seiten für die Challenges hatte ich alle auf rechte Seiten einer Midori-Kladde beschrieben, die sich nach dem Fotografieren dann langsam auch auf den übrigen Seiten gefüllt hat) und im Netz übrig bleibt, sind viele Einträge im Tintenbuch, die ich nicht missen möchte. Nur die Schlagzahl, das zeigen ja auch die anderen Beiträge, ist für jeden eine andere.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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Re: Tintentagebuch 2021

Beitrag von Blue Fox » 04.12.2020 10:08

Danke für die interessanten Einblicke, lieber Mark.

Ich bin auch der Meinung, das neben all den Dingen, die man sowieso erledigen muss, auch noch Zeit für einen selbst übrig sein muss. Die nehme ich mir auch. Corona bedingt habe ich eher mehr zu tun, ich fahre die Ärzte im Bereitschaftsdienst. Immer nachts und eben auch an Wochenenden und Feiertagen.
Die Teilnahme an verschiedenen Challenges hier im Forum ist immer ein Highlight für mich, aber nach einem Monat muss dann auch wieder mal eine Pause sein.
Liebe Grüße
Susanne
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