Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

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Allegal
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Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Allegal »

Hallo zusammen,

mir ist eine nicht unerhebliche Menge Leipziger Schwarz in einem Karteikasten aus Holz ausgelaufen. Sieht nicht besonders schön aus....wie kann man dem wirkungsvoll zu Leibe rücken? Any ideas?
Grüße. Alexander
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patta
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von patta »

Ist die Tinte bereits trocken?
Ist das Holz lackiert/lasiert o.ä.?
Stell doch mal ein Foto ein.

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Allegal
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Allegal »

Knochentrocken, unlasiertes Schichtholz
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Grüße. Alexander
Thom

Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Thom »

Die Tinte ist an sich nicht wasserfest, aber die wird schon in den Poren hängen. Sie ist auch nicht beständig gegen Bleichmittel.

V.G.
Thomas
Allegal
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Allegal »

Wie bekomme ich denn das Bleichmittel appliziert ohne dass das Holz aufquillt? Und kannst Du eines empfehlen?
Grüße. Alexander
pokpok
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von pokpok »

Porenfüller, Grundierung, deckenden Lack
Auskleiden mit Stoff
Auskleben mit Furnier, dann Porenfüller, Klarlack gegen zukünftige Unfälle
Restliche Fläche mit der gleichen Tinte einfärben, Porenfüller, Klarlack

Bin schon gespannt, was du machst!
Liebe Grüße von
Matthias
Thom

Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Thom »

Allegal hat geschrieben:
27.01.2021 15:32
Wie bekomme ich denn das Bleichmittel appliziert ohne dass das Holz aufquillt? Und kannst Du eines empfehlen?
Nicht wirklich, für Bleichmittel ist Hermann zuständig.

V.G.
Thomas
pokpok
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von pokpok »

Eine weitere Möglichkeit wäre noch eine neue Bodenplatte.

Auch das beste Bleichmittel wird das Holz nicht wieder so aussehen lassen, wie wenn nichts passiert wäre.
Liebe Grüße von
Matthias
Thom

Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Thom »

Ja, was die grundsätzliche Frage aufwirft, wieso der Fleck überhaupt da ist :?: :)

V.G.
Thomas
pokpok
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von pokpok »

Thom hat geschrieben:
27.01.2021 16:34
Ja, was die grundsätzliche Frage aufwirft, wieso der Fleck überhaupt da ist :?: :)

V.G.
Thomas
Schlauerweise erhellt uns dazu gleich der erste Beitrag: Weil die arme Tinte Auslauf brauchte nach dem langen Lockdown im Glas.
Und schlauerweise hat er noch nicht die Tips aus Gugl (Suchbegriff: tinte holz fleck) angewendet.
Und schlauerweise wird er die Bleichmittel erst auf an einem Tintenfleck auf anderen Stück Holz testen.
Und koffeinmangelbedingterweise klinke ich mich jetzt aus und sage: Schönen Abend noch!
Liebe Grüße von
Matthias
Thom

Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Thom »

pokpok hat geschrieben:
27.01.2021 16:48
Schlauerweise erhellt uns dazu gleich der erste Beitrag: Weil die arme Tinte Auslauf brauchte nach dem langen Lockdown im Glas.
Leipziger Schwarz konnte im Frühjahr einige Wochen nicht produziert werden, weil ein Farbstoff aus China fehlte. Die ist aber noch niemals aus dem verschlossenen (und im Zweifelsfalle vorhandenen) Glas raus. :)

V.G.
Thomas
meinauda
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von meinauda »

Wenn der Karteikasten bis A3 misst, würde ich schönes Geschenkpapier laminieren, zurechtschneiden und reinlegen.
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patta
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von patta »

Ganz ehrlich: Ich würde mit einem feuchten Schwamm/Lappen die überschüssige Tinte entfernen und den Rest so lassen wie er ist. Ja, der Fleck ist dann noch da, aber du versaust dir nicht die Finger oder die Dinge, die du dort hineinlegst. Alles andere lässt vermutlich (mindestens!) das Holz aufquellen oder verändert es, das würde ich vermeiden.
Ein Tintenfleck ist ein Gütezeichen, kein Makel!
Fahr mal in die Wartburg!
Obwohl, das ist ja eher Thoms Region ;)

Gruß patta

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HeKe2
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Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von HeKe2 »

Thom hat geschrieben:
27.01.2021 16:06
Allegal hat geschrieben:
27.01.2021 15:32
Wie bekomme ich denn das Bleichmittel appliziert ohne dass das Holz aufquillt? Und kannst Du eines empfehlen?
Nicht wirklich, für Bleichmittel ist Hermann zuständig.
Bleichmittel sind in 99,9% der Fälle relativ starke Oxidationsmittel, da sie im allgemeinen unspezifisch alles mögliche bleichen sollen. Wüsste man, welchen Falbstoff man genau bleichen wollte, könnte man da spezifischer rangehen. So aber kommen wir dann zu den folgenden zu lösenden Problemen:
  1. Um den Farbstoff zu bleichen, müsste man ihn anlösen, da er wasserlöslich ist, vorzugsweise mit Wasser. Was das Problem dabei ist, wurde ja schon gesagt.
  2. Löseversuche bergen das Risiko, hinterher einen evtl. helleren, aber größeren Fleck zu haben, der noch schlimmer aussieht.
  3. Das Löse- bzw. Bleichmittel darf sich auch nicht so in das Holz saugen, dass hinterher ein Löse- bzw. Bleichmittelfleck bleibt.
  4. Oxidativ wirkende Bleichmittel wirken im Prinzip wie starke Sonneneinstrahling über längere Zeit. Das ist nicht gerade eine Behandlung, die dem Holz gut tut.
  5. Zu starke Bleichmittel, zerstören die Holzstruktur.
Sieht mir ein Bisschen wie die Quadratur des Kreises aus. Ich persönlich würde da zu pokpoks Lösung greifen, wenn mich der Fleck gar zu sehr aufregegen würde:
pokpok hat geschrieben:
27.01.2021 16:21
Eine weitere Möglichkeit wäre noch eine neue Bodenplatte.

Auch das beste Bleichmittel wird das Holz nicht wieder so aussehen lassen, wie wenn nichts passiert wäre.
Ja, genau der letzte Satz von ihm zeigt das Dilemma. Selbst wenn die Tinte nicht mit der Zellulose im Holz reagiert und prinzipiell herauslösbar ist, wird man sie nie bis in die letzte Schicht wieder an die Oberfläche befördern können und den Farbstoff zerstören (bleichen) geht nur mit hohem Risiko für das Holz.

Wenn es denn kein neues Brett sein soll, bliebe als Alternative nur zu hoffen, dass die Tinte nicht allzu tief in das Holz eingedrungen ist. Man könnte sie dann nach Ausbau des Brettes vielleicht abschleifen, dann allerdings mit dem Risiko, dass das Brett hinterher zu dünn für die Nut ist, in der es u.U. geführt wird.

Nach all dem Gesagten würde ich, wenn es machbar ist, für ein neues Bodenbrett plädieren. Wirklich neu ist das Problem aber nicht, wie das folgende Foto zeigt. Ursache war hier ausgelaufene Stempelfarbe, und wie man sieht, nicht nur einmal. Wir haben es erst gar nicht versucht, das farblich zu verändern. ;)
Schublade.jpg
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Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Leipziger Schwarz zu Leibe rücken...

Beitrag von Thom »

patta hat geschrieben:
27.01.2021 18:28
Ganz ehrlich: Ich würde mit einem feuchten Schwamm/Lappen die überschüssige Tinte entfernen und den Rest so lassen wie er ist.
Ja. Kasten ohne Tintenfleck wäre zwar besser, aber Tintenfleck ohne Kasten deutlich schlechter.

V.G.
Thomas
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