Patronen Probleme

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pelikanjog
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Patronen Probleme

Beitrag von pelikanjog » 04.03.2021 12:29

Hallo,

hat man das schon einmal erlebt?

Ich habe einen Omas Patronenfüller (Bj. ca 2000 ff) erworben. Ich habe ihn nicht zum Schreiben gekriegt.
Also überpüfen.
Zwischen feed und Feder klaffte ein Spalt. Da kann der Tintenfluss abreißen.
Also feed warmmachen (thermoplast) und andrücken (wie Pelikan das offensichtlich auch macht).
Besser, aber nicht gut. Ratlosigkeit.

Es muss dann wohl an der Tintenversorgung aus der Patrone liegen.
In den Patronenschlitten habe ich eine Pelikanpatrone gesteckt. Nachdem nach 3 Zeilen keine Tinte mehr floss, habe ich die Patrone geleert, mit Spüli ausgewaschen und neu gefüllt.
Keine Besserung.
Also habe ich mal eine andere Patrone (diesesmal eine Omas-Patrone, die nur stramm in den Patrtonenschlitten ging, reinging und natürlich ausgetrocknet war, mit einer Spritze neu gefüllt) eingelegt - und siehe da das Problem war weg.

Gibt es das, dass eine (universal-) Patrone geht und die andere nicht?
Kann es sein, dass ein winziger Abstand feed (Tintenaufnahmedorn) - Patrone für Tintenflussprobleme sorgen kann?

Nun scheint es ja zu gehen. Aber es interessiert mich, was im Detail das Problem ist / war.

Weiß da jemand mehr und teilt sein Wissen hier?

Hansjürgen

G-H-L
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Re: Patronen Probleme

Beitrag von G-H-L » 05.03.2021 12:23

Ist nur eine Vermutung: Aber wenn der Tintendorn nicht weit genug in die Patrone ragt, könnte die Verschlußkugel die Patronenöffnung wieder verschließen. Ähnlich wie bei den Tintengläsern von Akkerman mit einer Glaskugel.

Hab ein ähnliches Problem bei einem Pelikan-LeVel Füller. Solange Tinte im Tintenleiter ist, schreibt der wunderbar. Aber nach einigen Zeilen reißt der Tintenfluß völlig ab. Im Federspalt ist bei Gegenlicht auch keine Tinte mehr zu sehen.
Andererseits habe ich bei brauner Tinte oft den Eindruck, dass diese bei der Federspitze eintrocknet. Also mit Papiertaschentuch die Federrückseite abgewischt -> Tinte kommt genug. Mit dem Korn auf das Taschentuch aufgesetzt -> höchstens ein Tintenpünktchen zu sehen. Und bei blauer Tinte läufts wie geschmiert.

Gruß
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)

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Edelweissine
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Re: Patronen Probleme

Beitrag von Edelweissine » 05.03.2021 12:46

Manchmal ist es die Tinte, manchmal die Patrone oder deren Adhäsion, manchmal Rückstände vom Reinigen (Kalk, Spülmittel, Reiniger, alte Tintenreste in mikroskopisch kleiner Menge)... Es gibt immer wieder unliebsame Überraschungen.
Manchmal lösen sich diese Dinge durch Liegenlassen. Ein völlig getrockneter Füller mit ganz neuer Tinte funktioniert plötzlich doch. Oder ein Fremdbenutzer hat eine andere Handhaltung, schreibt bloß mal unbedarft probe - und urplötzlich schreibt der Füller doch noch. Das habe ich alles schon erlebt.
Umgekehrt habe ich schon mit Füllern erstaunlich gut schreiben können, die die Besitzer hatten entsorgen wollen. Auch das gibt es.
Ich würde an Deiner Stelle bei Omas- Patronen bleiben, irgendein Zauber muss ja in diesem Falle doch auf ihnen liegen.
Gruß,
Heike

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pelikanjog
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Re: Patronen Probleme

Beitrag von pelikanjog » 05.03.2021 12:52

Hallo Gerhard,

meine Erfahrungen sind ähnlich.

Bei mir ist das Hauptproblem: Tintendorn (im Griff) und Patronenmund (der Patrone im Schlitten) haben keinen satten Kontakt. Hier bricht der Tintenfluss.

Konstruktionsfehler: Der Tintenschlitten samt Patrone ist nicht schlüssig mit Tintendorn des Tintenleiters / feed.
Ursache: Schaftteil / barrel, in dem der Schlitten sitzt, ist ca 0,75 mm zu lang.
Ich habe am Schaft / barrel ca. 0,5 mm von der Länge abgenommen. Jetzt sitzt die Patrone satt auf dem Dorn - ggenug Tinte.

Wenn es nicht verständlich ist, mache ich eine Zeichung, ein Foto von den 3 Teilen, die da passen müssen. Aber da bin ich nicht wirklich gut - bin kein Ingenieur, der Zeichen gelernt hat.

Das andere Problem habe ich mit Wärme und Druck gelöst :
Spalt zwischen feed und Feder. Jetzt sitzt die Feder schlüssig auf dem (inzwischen nicht mehr gebogenen (!) ) feed.

Soviel zu Omas modern (nach 2000)!

Das dritte Problem, das du nennst, kenne ich auch: Braune Tinten trocknen ein, werden dunkel und verstopfen die Kanäle - mehr oder weniger.

Hansjürgen

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pelikanjog
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Re: Patronen Probleme

Beitrag von pelikanjog » 05.03.2021 16:40

Hallo Heike,

du magst Recht haben, es sind zahlreiche Faktoren, die zu einer Störung führen können. "Selbstheilung" habe ich allerdings noch nicht erlebt.

Auch so etwas habe ich noch nie erlebt: ein von Haus aus zu langer Schaft mit einem Patronenschlitten (für 2 Patronen), so dass Patronenmund und Tintenleiterdorn nicht sauber und satt passen ...Der Patronenschlitten, die Patrone und der feed hatten Abstand. Da konnte keine Tinte fließen. Das hat nichts mit der Patronenmarke zu tun - wie ich erst dachte.
Ich musste händisch ca 1 mm am Schaft abnehmen, damit die Einheit ineinandersitzt.

Jetzt hatte ich zwar Tinte im feed, aber - auch von Haus aus - war die Kapillarwirkung zwischen feed und Feder nicht möglich. Erst durch das Anpressen des nach unten "gebogenen feed" mit Wärme an die Feder brachte eine Lösung.

Was sind das für Fertigungstoleranzen!

Vielleichgt erklärbar durch den "Todeskampf" von Omas in jenen Jahren unter einem neuen Investor. Das hat m.M. nach nichts mehr mit den traditionellen, hochwertigen OMAS zu tun.

Jedenfalls überlege ich es mir sehr skeptisch, ob ich da das Geld für einen noch teueren Omas 360 (auch mit Patronen) ausgebe.

Hansjürgen

G-H-L
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Re: Patronen Probleme

Beitrag von G-H-L » 08.03.2021 17:43

pelikanjog hat geschrieben:
05.03.2021 12:52
Hallo Gerhard,

Das dritte Problem, das du nennst, kenne ich auch: Braune Tinten trocknen ein, werden dunkel und verstopfen die Kanäle - mehr oder weniger.

Hansjürgen
Dieses Phänomen habe ich mit braunen Tinten bei so ziemlich allen Füllern gemacht.
Die trocknen sogar im geschlossenen Zustand vorne am Federspalt ein. Mit blauer Tinte passiert das nicht so schnell.
Aber ein TWSBI 580 AL mit R&K Sepia gefüllt, schreibt auch nach längerer Liegezeit zwar fast schwarz, aber er schreibt.

Und auch wenn ein Füller Standard-Patronen akzeptiert, heißt das noch lange nicht, dass auch ein Standard-Konverter passt.
Z.B. ein Faber-Castell Billigfüller vom Discounter, da klemmt der Metallring am Konverter bombenfest drin. Ist zwar dicht, geht aber nicht mehr raus.
Ein Pelikan Jazz, da muss man die Patrone schon mit Gewalt in das Griffstück reindrücken, damit die Patrone richtig sitzt.
Das gleiche mit einem Pelikan-Konverter versucht. Das Griffstück fällt einfach ab. Lt. Pelikan-Service ist der Füller nicht für die Benutzung eines Konverters vorgesehen. Das verstehe, wer will.

Gruß
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)

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