Wasserfestigkeit testen

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Strombomboli
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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Strombomboli » 04.03.2021 18:44

HeKe2 hat geschrieben:
04.03.2021 18:04
aber es gibt Tinten, die das klaglos wegstecken.
Ich sage nur: Kung te cheng!
Iris

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Chia
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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Chia » 04.03.2021 19:22

JulieParadise hat geschrieben:
04.03.2021 17:42
Och, das kam schon vor, dass (bei = an mir) bemängelt wurde, dies und das seien ja keine richtigen Reviews ... Wer vollumfängliche Untersuchungen technokratischer Art starten will, kann dies gern tun, es sollte aber (wie schon über mir schöner geschrieben) auch Platz sein für diejenigen, die eher Tintenbetrachtungen oder Eindrücke vermitteln wollen, ohne dann für Enttäuschung oder fehlende "Produktinformation" verantwortlich gemacht zu werden.
tststs :shock: was denn das für ne Anspruchshaltung?!

Ähnlich wie Hermann finde ich es gut, wenn es viele Tinten-Vorstellungen gibt, gerne auch mit unterschiedlichen Stilen und "Schwerpunktsetzungen" :)

Ich wollte demnächst eigentlich auch ein paar einstellen - die allerdings wahrscheinlich sowohl in Methodik, Technik als auch in Ästhetik -und last-but-not-least Tintenauswahl- Angriffsfläche bieten könnten...
Naja, mal sehen.

KarlderKläffer
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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von KarlderKläffer » 04.03.2021 20:38

Was mich letztlich bewogen hat, mich für Tinten zu interessieren, waren Sinas wunderbare Fotos ihrer Betrachtungen. Und - selbst mit einem Schuss Technokratie gesegnet - ich habe daher meine trockenen/nassen Tintenzettel auch mit vollfarbigen Flächen gefüllt. Leider gelingen mir nicht so schöne Kleckse wie Sina, und das wäre dann meinem sauberen Anwendungsfall auch nicht angemessen. Umgekehrt liegt der Ausgangspunkt meiner Suche gerade im Finden DER dokumentenechten Tinte, und da sind die quasi-wissenschaftlichen Versuchsreihen schon Gold wert. Will sagen: Mich bereichern beide Sichtweisen hier im Forum.

Übrigens ist das Lamy Blau mittlerweile verschwunden, es hält also keiner unvorsichtigen Träne stand. Das Pelikan Blau-Schwarz allerdings dürfte der Briefträger auch im Regenschwall gefahrlos zuordnen können.

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JulieParadise
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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von JulieParadise » 04.03.2021 20:45

KarlderKläffer hat geschrieben:
04.03.2021 20:38
Kleckse
Nur kurz: Die 'Kleckse' sind eigentlich Spritzer bzw. entschlossen zerstampfte Tropfen (eine Fläche wie etwa von einem Bastelmessergriffelende mit flachem Abschluss) in Tinte tunken und dann den Tropfen, der unten dranhängt mit Mut und Willen zum Herumsauen aufs Papier stampfen, zwei- dreimal nachklopfen, falls es noch zu flächig ist, taraaa! ;)
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Thom

Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Thom » 04.03.2021 23:09

KarlderKläffer hat geschrieben:
04.03.2021 20:38
Leider gelingen mir nicht so schöne Kleckse wie Sina ...
Natürlich nicht. :)

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MarkIV
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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von MarkIV » 05.03.2021 7:39

Strombomboli hat geschrieben:
04.03.2021 18:44
HeKe2 hat geschrieben:
04.03.2021 18:04
aber es gibt Tinten, die das klaglos wegstecken.
Ich sage nur: Kung te cheng!
Da fallen mir noch ein paar mehr ein. X-Feather oder Heart of Darkness zum Beispiel. Ich habe über die Zeit bei Noodler's gelernt, das "Bulletproof" und "Eternal" nicht nur leere Phrasen sind. Meine Hände wissen wie lange es dauert bis sich das wieder abträgt.

Wasserfestigkeit, wenn man es ganz genau will, es gibt, wie für so gut wie alles in dieser Republik, eine Vorschrift, die das Verfahren genau beschreibt. Da das für mich aber völlig irrelevant ist, weiß ich die ISO Nummer nicht aus dem Kopf.

Wasserfestigkeit spielt bei mir nur eine Rolle im Rahmen meiner Kunstprojekte, genau wie die Resistenz gegen Bleiche oder so etwas. Da ich ganz gern mit Bleiche in farbige Flächen schreibe, sollte die Tinte dem gegenüber schon empfänglich sein.
Für Briefumschläge die den tatsächlichen Postweg nehmen werden verwende ich per se eine Tinte, von der ich weiß das sie wasserfest ist. Das muss nicht unbedingt die Tinte sein, mit der ich den Brief geschrieben habe. Meistens ist es das auch nicht, da meine Alltagstinten im weit überwiegenden Teil nichts mit Wasserfestigkeit gemein haben.

Ich teste das auf die simpelst mögliche Weise, ich schreibe meinen Bogen plus eine extra Karte, meist irgendwas mit 300g/m². Beides lasse ich trocknen und nehme dann einen Wasserpinsel und/oder einen Q-Tip und versuche mit Wasser die Tinte wieder abzutragen. Die Trockungszeiten messe ich dabei nicht so genau, wichtig ist aber, der komplette Bogen (oder die Karte) muss wischfest sein. Aber nochmal , dabei geht es mir eher darum, ab wann ich Ergebnisse die mit der Tinte gestaltet sind weiter verarbeiten kann. Für Arbeiten die dem Regen oder irgendwelchen anderen fließenden Wasserströmen ausgesetzt werden, habe ich genug Tinten die dem widerstehen. Mir geht es um das Gegenteil. Ich möchte gern im Nachgang die Tinte mit Wasser/Bleiche manipulieren. Für mich ist also wichtiger, dass ich die Tinte manipulieren kann.

Egal in welcher Konstellation, kann das ganz interessante Ergebnisse erzeugen....

Bild

So kann das dann aussehen, wenn es dem wasserfesten Teil einer Tinte völlig egal ist auf welchem Medium er appliziert wird. Offensichtlich hat sich hier nur der lösbare Teil der Tinte im Wasser gelöst. Der wasserfeste Teil ist sogar auf dem Wasser getrocknet und hat sich dann gesetzt.

Meine persönlich Meinung, nicht zu kompliziert. Der Anwendungsfall für "wasserfeste" Tinte ist immer ziemlich speziell. Will man verhindern, dass Adressen im Regen (durch Regentropfen) nicht verwischt werden, na ja, dann probiert doch einfach genau das aus.

Ach ja, ganz wichtiger Punkt. Wasserfestigkeit wird immer gern mit Archivfestigkeit gleichgesetzt. Das ist definitiv nicht so, nur weil eine Tinte Wasser oder Bleiche widersteht, bedeutet das nicht, dass sie auch dem Sonnenlicht widersteht.....

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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Der Zeitreisende » 05.03.2021 11:28

Mehrere solche Tests hier in unserem Forum sowie auf FPN (dort gibt es manchmal viele verschiedene Tests einer und derselben Tinte), und auch von mir zu Hause ausgeführt, zeigen dass es enorme Unterschiede zwischen Papiersorten gibt. Deshalb finde ich es auch gut, dass Fountain Pen Network viele Tests derselben Tinte bietet.

Ausser bei dokumentenechten und Eisengallus-Tinten kommt es mir vor, dass man bei fast allen Tinten höchstens von ,tendenziell mehr‘ oder ,tendenziell weniger‘ wasserresistent sprechen kann. So sind z.B. die Tinten von Waterman tendenziell sehr löslich (ausser Mysterious BLue, die deutlich resistenter ist), aber ich habe auch Papiersorten, worauf immer eine lesbare Spur von Waterman-Tinten zurückbleibt.

Aber sowieso habe ich nicht vor, meine Schriftstücke mit ins Schwimmbad zu nehmen oder draussen im Regen liegen zu lassen. 😁

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Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.

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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von V-Li » 05.03.2021 12:02

Der Zeitreisende hat geschrieben:
05.03.2021 11:28
Aber sowieso habe ich nicht vor, meine Schriftstücke mit ins Schwimmbad zu nehmen oder draussen im Regen liegen zu lassen. 😁
Und ich habe es grundsätzlich nicht vor, meine Teetasse umzwuwerfen, es passiert trotzdem.

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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Der Zeitreisende » 05.03.2021 15:10

V-Li hat geschrieben:
05.03.2021 12:02
Und ich habe es grundsätzlich nicht vor, meine Teetasse umzwuwerfen, es passiert trotzdem.
Solche kleinere Malheurs sind mir auch (zum Glück selten: in den vergangenen 20 Jahren 2 Mal) passiert, aber das hat nie zur völligen Zerstörung oder Unlesbarkeit des Geschriebenen geführt. Dann ist das Papier schon dermassen wellig und hässlich geworden, dass ich die nicht mehr haarscharfe Schrift im Kauf nehme. 🙁
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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von HeKe2 » 05.03.2021 15:13

V-Li hat geschrieben:
05.03.2021 12:02
Der Zeitreisende hat geschrieben:
05.03.2021 11:28
Aber sowieso habe ich nicht vor, meine Schriftstücke mit ins Schwimmbad zu nehmen oder draussen im Regen liegen zu lassen. 😁
Und ich habe es grundsätzlich nicht vor, meine Teetasse umzwuwerfen, es passiert trotzdem.
Nicht? Da kannst du mal sehen, wie vorteilhaft das analoge Schreiben ist. Tee in der Tastaur ist deutlich lästiger. :mrgreen:
Beste Grüße
Hermann

Thom

Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Thom » 05.03.2021 15:27

V-Li hat geschrieben:
05.03.2021 12:02
Und ich habe es grundsätzlich nicht vor, meine Teetasse umzwuwerfen, es passiert trotzdem.
Wir hatten im Versicherungsbüro einen alten Vertrag der Hessischen Brandkasse, da hatte sich jemand mit einer Vertragslaufzeit von 11 Jahren gegen Wasserrohrbruch versichert. Wenn ich mich recht besinne, für den Zeitraum 1934 bis 1945. :)

V.G.
Thomas

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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Strombomboli » 05.03.2021 17:52

Thom hat geschrieben:
05.03.2021 15:27
Wenn ich mich recht besinne, für den Zeitraum 1934 bis 1945. :)
Das ist sehr lustig. Aber konnten sie ja vorher nicht wissen, daß am Ende womöglich nicht mal mehr das Haus da war, in dem ein Wasserrohr hätte brechen können.
Iris

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Thom

Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Thom » 05.03.2021 18:24

So isses. Zum einen gibt's die ersichtlichen Expositionen, wie Außeneinsatz oder Schaufenster (da ist es das Licht) etc.. Zum anderen die (subjektiv) wichtigen Texte, die eine längere Zeit erhalten bleiben sollen, was eine strategischere Vorgehensweise erfordert, weil die Zukunft mittelfristig nicht ausreichend genau vorhersehbar ist (mitten in einer Riesenpandemie sollte das aber mittlerweile sowieso klar sein).

V.G.
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Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Der Zeitreisende » 06.03.2021 23:35

Thom hat geschrieben:
05.03.2021 18:24
[…] was eine strategischere Vorgehensweise erfordert, weil die Zukunft mittelfristig nicht ausreichend genau vorhersehbar ist
Meine Strategie ist: digitale Scans machen und diese auf Millennium-Disks brennen und ausserdem in einem Cloud-Speicher hochladen. Das ist natürlich äusserst unromantisch und gar nicht im Geiste der Füllerverwendung, sollte aber, so stelle ich mir vor, ausreichend sicher sein.

Robert
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Thom

Re: Wasserfestigkeit testen

Beitrag von Thom » 06.03.2021 23:41

Ja, ich setze auch auf M-Disc, ungünstigerweise sind die Stifte zum Beschriften nicht ausreichend lichtecht (Nr. 7).

V.G.
Thomas

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