Ich zähle hier mal die Faktoren auf, die bei der Trennung eine Rolle spielen:
- Das Trägermaterial (stationäre Phase). Bei uns ist es meistens Papier, aber es kommen durchaus auch andere Materialien (Kieselgel- und Kieselgurplatten) in Frage.
- Das Fließmittel (mobile Phase). Bei uns hier standardmäßig Wasser, ich habe aber auch schon mit einer 1-Butanol/Eisessig/Wasser 3:1:1 Mischung gute Ergebnisse erzielt. Es hängt stark von den Eigenschaften der Farbstoffe ab, was hier am besten funktioniert.
- Die Beladung. Gemeint ist hier die Sättigung und Konzentration der Tinte. Sehr oft ist es hier so, dass einfach viel zu viel Tinte auf dem Papier ist und deshalb die verschiedenen Fraktionen ineinander verlaufen, weil das Papier gar nicht mehr in der Lage ist, die ganze Tinte wirklich festzuhalten und daher ein Großteil gleich in dem Fließmittel gelöst bleibt. Der einfachste Ansatz ist hier, wirklich nur einen ganz dünnen schnell gezogenen Strich Tinte aufzutragen. Ein zweiter Ansatz wäre, die Tinte zum Auftragen auf die stationäre Phase zu verdünnen. Das ist aber leichter gesagt als getan, weil das möglicherweise selbst die Eigenschaften der Tinte verändert, falls einer der Bestandteile dabei ausfällt.
Festeres Papier als stationäre Phase zu verwenden ist nur bedingt hilfreich. Schwierig wrd es spätestens dann, wenn die Diffusionsgeschwindigkeit der Farbstoffe im Fließmittel im Bereich der Fließgeschwindigkeit der Fließmittelfront oder höher liegt. Dann trennt sich da gar nichts mehr.
Darüber hinaus wissen wir zwar, dass die meistenverwendeten Farbstoffe wasserlöslich sind, was wir aber nicht wissen ist, inwieweit dafür Lösungsvermittler verwendet wurden. Daher kann auch das einen Chromatografieansatz vereiteln , zumindest solange Wasser als mobile Phase verwendet wird.
Der erfolgversprechenste Ansatz ist für mich, ein möglichst festes Laborfilterpapier zu verwenden und die Tinte nicht zu dick aufzutragen, was gar nicht so einfach ist, weil das Papier doch recht stark die Tinte einsaugt. Totzdem, die Devise lautet hier: Je dünner desto besser.