Tintenchromatogramme

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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Mittlerweile sind hier nach der Erstellung des Inhaltsverzeichnisses vorne auf der ersten Seite (Stand Oktober 2021) weitere zahlreiche Chromatogramme eingestellt worden, so dass es mal wieder an der Zeit für einen Überblick ist. Nicht mit Verlinkungen wie vorne, aber so weiss man zumindest, welche Tinten sich über die Suchfunktion finden lassen. Hinzugekommen ist etwa eine besonders große Anzahl an Montblanctinten:


80 Days Blue
80 Days Brown
Albert Einstein (Grau)
Alfred Hitchcock (Rot)
Beatles (Violett)
Black
Blue Black
BMW Blue
Brothers Grimm Green
Cool Grey
Daniel Defoe (Grün)
Egyptian Blue
Egyptomania Cobalt Green
Elixir Azure
Elixir Calligraphy Yellow Gold
Elixir Cherry Blossom
Elixir Cuir Orange Brown
Elixir Pourpre
Elixir Vetiver Green
Elixir Violet de Cobalt
Elixir Wood & Tobacco Grey
Elvis Presley Old Glory Blue
Enzo Ferrari (Violett)
Glacier Blue
Hadrian Rosso
Homer Greek Blue
Ink of Love (Rot)
Irish Green
James Dean (Rot)
James Purdey Single Malt
JFK (Blau)
Leo Tolstoy Blue
Leonardo (Rot)
Lucky Orange
Mahatma Gandhi (Gelb)
Maya Blue
Meisterstück Diamond Blue
Midnight Blue
Moctezuma (Grün)
Mystery Black
Naruto Orange
Oyster Grey
Permanent Grey 90y
Permanent Blue
Petrol Blue
Pink
Rudyard Kipling Jungle Green
Scarlet Red
Shakespeare (Rot)
Silver Grey
Spider Web Grey
Swan Illusion Plume
Toffee Brown
Türkis (alte Version, vor 2010)
UNICEF (Türkis)
Victor Hugo Sepia
Winterglow (Rot)
Zodiac Dog (Rot)
Zodiac Pig (Gelb)
Zodiac Rat (Gelb)
Zodiac Tiger (Rot)
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Um die Auswertung von Chromatogrammen zu unterstützen bzw. zu erleichtern, mal ein Versuch, einen Überblick über die bisher gezeigten Tinten zu geben, mithilfe einer Einteilung nach den enthaltenen Farbstoffen.


Farbstofftinten

Hier könnte man unterteilen in Naturfarbstofftinten und Tinten mit synthetischen Farbstoffen.

Bei der ersten Gruppe werden zum einen Pflanzensäfte bzw. Pflanzenextrakte verwendet, etwa die Blauholztinten mit dem Farbstoff Hämatein. Zum anderen tierische Produkte, z.B. Cochenille (Carminsäure) oder Tintenfisch (Eumelanin).

Bei der zweiten Gruppe Teerfarbstoffe, ein Begriff, der ursprünglich die aus Bestandteilen des Steinkohlenteers synthetisch hergestellten Farbstoffe meinte, mittlerweile für alle synthetischen Farbstoffe verwendet wird.
Ein Tintenbeispiel hierzu die Pelikan Königsblau mit dem Farbstoff Methylblau, einem Triphenylmethanfarbstoff. Gefühlt gehören 99% aller Farbstofftinten in diese zweite Gruppe.


Pigmenttinten

Im Gegensatz zu den Farbstofftinten mit wasserlöslichen Farbstoffen jetzt Pigmente, die in Suspension gehalten werden.
Pigmente sind lichtechter, wasserbeständiger und optisch dichter. Das Färbevermögen verbessert sich mit abnehmender Teilchengröße, hier werden Durchmesser von 10 bis 200 nm verwendet. Daher wahrscheinlich auch der Marketingbegriff „Nanotinte“.
Ein bekanntes Beispiel für Pigmenttinten sind die Rußtinten, schon seit dem Altertum bekannt, die einfachste Rezeptur hier Kohlenstoff plus Gummi arabicum.


Bei dieser Einteilung in Farbstoff- und Pigmenttinten müssen noch die Eisengallustinten untergebracht werden. Nicht so einfach, denn einer der Bestandteile ist der Gallusapfel bzw. Gallussäure und der relevante schwarze Farbstoff (Eisen-lll-gallat) ist ein Pigment.




Bei der Chromatographie geht es ja in erster Linie um die Farbstoffe, allerdings sollten auch einige weitere Tinteninhaltsstoffe genannt werden, die u.a. bei der Wahl eines Fließmittels oder der Interpretation der Chromatogramme eine Rolle spielen:

Konservierungsmittel, Netz- und Dispersionshilfsmittel, Emulgatoren, pH-Regulatoren, Bindemittel, Feuchthaltemittel,
Farbstoffstabilisatoren, Viskositätsregler, Tenside (Oberflächenspannung), Metallsalze zur Komplexierung v. Farbstoffen, Additive zur Haftung der Tinte am Papier, etc.. Diese Inhaltsstoffe ohne Anspruch auf Vollständigkeit und mit dem Hinweis, dass sich einige Begriffe überschneiden. Ergänzungen und Korrekturen sind erwünscht.
LG
Heinrich
Thom

Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Thom »

Das ist eine hervorragende Übersicht! Bei den Eisengallustinten muss man noch berücksichtigen, dass es bei den Füllertinten kaum bis keine wirklich pure Eisengallustinte gibt, die enthalten noch zusätzliche Farbstoffe, zum Einen um die anfangs sehr helle Schrift beim Schreiben besser sichtbar zu machen und zum Anderen nuancieren die natürlich auch den "endgültigen" Farbton mehr oder weniger.

V.G.
Thomas
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Aus der Gruppe der Pelikan Calligraphy Inks mit der Rehbraun ein weiteres Beispiel:

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Nicht so einfach, Einzelfarbstoffe zu erkennen, daher zwei Chromatogramme mit unterschiedlichen Konzentrationen.
Von innen nach außen sieht es für mich nach Graugrün, Blau, Rosa und Gelb aus. Für den rosafarbenen Bereich ist wohl ein roter Farbstoff verantwortlich. Diese Eindrücke sind in natura etwas besser zu erkennen als auf dem Display. Vielleicht ist Wasser nicht das ideale Fließmittel, also noch ein weiteres Chromatogramm mit Ethanol:

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Der blaue Farbstoff zeigt sich jetzt deutlicher, anschließend nach außen ein grüner Bereich, der aber wohl die Mischfarbe aus Blau und Gelb zeigt. Außen am Rand ist die Tintenfront gestaucht, was auf eine noch höhere Tintenkonzentration zurückzuführen ist.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Pelikan hat in den 80iger Jahren fünf Calligraphy Inks herausgebracht, neben den vier hier schon gezeigten bunten Tinten noch eine schwarze, die Fount India. Es ist die gleiche Tinte, die auch zum Standardsortiment gehört, hier halt in dem speziellen Calligraphy Ink Fass.

Zunächst die Schreibprobe:

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Der Wassertest zeigt eine eingeschränkte Wasserresistenz:

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Die Fount India ist eine Rußtinte, und ein Teil der Rußpigmente wird weggespült. Kein Vergleich mit einer Eisengallustinte, aber für eine Lesbarkeit sollte es reichen.


Zum Chromatogramm :
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Ein Teil der Rußpigmente hat sich am Startpunkt verankert, und es ist ein blauer Farbstoff zu sehen. Der sich ebenfalls im Zentrum des Chromatogrammes im Filterpapier festsetzt, was darauf schließen lässt, dass es keiner der von Pelikan auch verwendeten blauen Farbstoffe Methylblau, Methylenblau oder Wasserblau ist.

Dann ein Chromatogramm mit erhöhter Tintenkonzentration und sofortiger Zugabe des Fließmittels Wasser:

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Der blaue Farbstoff ist jetzt besser zu sehen und die Rußpigmente werden fast vollständig nach außen transportiert.

Abschließend noch ein Vergleich der beiden Chromatogramme mit einem Streifenchromatogramm, bei dem jetzt als Fließmittel eine Ethanollösung eingesetzt wird:

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

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Bei den hier gezeigten Tinten wird das Türkis offensichtlich nicht durch eine Mischung eines blauen und eines grünen Farbstoffes erreicht (additive Farbmischung), sondern durch die Verwendung eines türkisen Farbstoffes. Möglicherweise bei einigen Tinten und Herstellern der gleiche?

Diamine Blue Lightning / Iroshizuku Ebisu / Sailor Seishin Cobalt Blue / Montblanc BMW / Montblanc Maya
Montblanc UNICEF / Montblanc Egyptian Blue / Montblanc Türkis / Montblanc Diamond / Montblanc Azure
L‘Artisan Pazifique / Taccia Sora Sky Blue / Diamine Bliss / Akkerman Shocking Blue / Montblanc Homer Greek Blue
Montblanc Petrol Blue / Pelikan Türkis (alt) / Pelikan Türkis (neu) / Lamy Türkis / Montblanc 80 Days
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Weitere alte Pelikan 4001 Tinten:



Aubergine

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Neben einem pinkroten Farbstoff noch diffuse Eindrücke von Braun über Beige bis Gelb. Möglicherweise haben sich über die 34 Jahre seit der Herstellung der Aubergine Farbstoffe verändert bzw. verabschiedet. So fehlt mir zu einem auberginefarbenen Eindruck eine blaue Komponente, was sich auch in der Schreibprobe bestätigt:



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Kirschrot

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Von innen nach außen: Rot, Orangerot und Pinkrot. Die Schreibprobe zeigt ein mittleres Rot mit leichtem Pinkeinschlag:

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Pastellgrün

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Die Tinte enthält nur einen grünen Farbstoff, also keine Mischung aus Gelb und Blau.

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Die Schreibprobe entspricht jetzt nicht unbedingt einem Pastellton, allerdings wurde hierzu der zähflüssige Tintenrest aus einer 34 Jahre alten Patrone verwendet. Es schaut so aus, dass zur Verdünnung etwas mehr Aqua destillata nötig gewesen wäre.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Caran d´Ache Blue Sky


Die Caran d´Ache Blue Sky gehört zur Reihe der „Colours of the Earth“, die ca. 2013 eingestellt wurde und von den „Chromatics“ abgelöst wurde. Eine Probe dieser Tinte wurde von einer lieben Foristin für diesen Faden zur Verfügung gestellt.

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Mit einem mittelblauen Farbton, einer mittleren Sättigung und einem zurückhaltenden Shading. Ein Sheeneffekt ist nur beim großzügigen Ausstrich sichtbar.


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Die Tinte ist nicht wasserfest, beim Wassertest bleibt lediglich ein verwaschenes blaues Gitter stehen, das aber nicht zu einer akzeptablen Lesbarkeit ausreicht.

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Außerdem ist die Blue Sky löschbar. Vor allem diese Eigenschaft weist auf den Farbstoff Methylblau hin, der auch von der Pelikan 4001 Königsblau bekannt ist. Aber auch die anderen Tinteneigenschaften passen zu diesem Farbstoff.
Bei der Aufnahme des Ausstriches sieht es zumindest auf meinem Display nach einem Hauch von Violett aus. Eine optische Täuschung oder ein roter Farbstoff? Die Antwort gibt das Chromatogramm:

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Keine Spur von Rot.
LG
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Montblanc Elixir Parfumeur Cinnamon Brown:

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Zu dieser Tinte kommt von Montblanc die Information, dass ein Naturfarbstoff sowie ein permanenter Farbstoff enthalten sind.
Bei der Zuordnung zu den drei Einzelfarbstoffen Orange, Rot und Türkis weist das Chromatogramm Orange als permanenten Farbstoff aus. Beim türkisen Farbstoff kommt mMn Phthalocyaningrün infrage, ein synthetischer Farbstoff mit enormer Leuchtkraft, in zahlreichen Tinten zu finden.
Bleibt für den Naturfarbstoff nur der karminrote Einzelfarbstoff. Karmin wird aus der Cochenilleschildlaus gewonnen und ist von Montblanc schon einmal verwendet worden, und zwar für die Montblanc Elixir Colorist Collection Pourpre.




Dann zu einer weiteren braunen Tinte, der Montblanc Homage to Robert Louis Stevenson. Hier werden sowohl das Orange als auch das Türkis verwendet, zwei Farbstoffe, die man schon bei der Montblanc Cinnamon gesehen hat, das Karminrot fehlt:

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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Parker Quink Red


Für diesen Faden ist von einer lieben Foristin eine Patrone der Parker Quink Red zur Verfügung gestellt worden.

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Beim Vergleich des Farbtons der Schreibprobe mit dem der Tintenvorstellung von tzizt (2013) fällt mir auf, dass es bei dieser Patrone deutlicher in Richtung Bordeauxrot geht. Man könnte spekulieren, ob es eine Rezepturänderung gab oder ob die Tinten unterschiedlich gealtert sind. Für die erste Hypothese spricht, dass Parker früher einen Zusatz mit der Bezeichnung Solv-X verwendet hat, davon steht jetzt nichts mehr auf der Patronenschachtel.

Zur zweiten Hypothese zeigt sich, dass beide Proben ein pinken Farbstoff enthalten (beim Mitforisten tzizt im Wassertest zu sehen), vielleicht hat sich der gelbe Farbstoff teilweise verabschiedet, wäre zumindest eine Erklärung für den Farbunterschied.
Aber wie gesagt, alles im Konjunktiv.



Noch der Vergleich mit der zweiten roten Parkertinte, der Penman Ruby Red:

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Pensilea
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Pensilea »

vanni52 hat geschrieben:
14.11.2023 12:40
Parker Quink Red

Beim Vergleich des Farbtons der Schreibprobe mit dem der Tintenvorstellung von tzizt (2013) fällt mir auf, dass es bei dieser Patrone deutlicher in Richtung Bordeauxrot geht. Man könnte spekulieren, ob es eine Rezepturänderung gab oder ob die Tinten unterschiedlich gealtert sind.
In dem handschriftlichenText auf dem Tintenblatt von tzizt steht, dass ihm ein bräunlicher Ton auffiel beim Anschreiben, was aber beim längeren Schreiben verschwand. Könnte das die Erklärung sein?
Herzliche Grüße, Angelika

"Zuweilen macht es ja wohl nichts aus, wenn man seine Arbeit auf später verschiebt." (Der kleine Prinz)
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Pensilea hat geschrieben:
14.11.2023 13:25


In dem handschriftlichenText auf dem Tintenblatt von tzizt steht, dass ihm ein bräunlicher Ton auffiel beim Anschreiben, was aber beim längeren Schreiben verschwand. Könnte das die Erklärung sein?
Das erscheint mir plausibler als die beiden doch sehr spekulativen Erklärungsversuche weiter oben.

(Ich hätte noch einen (weniger ernst gemeinten) Ansatz: Der eingesetzte Lamy 26 ist der Füller meiner Frau, den sie seit dem Abitur nicht mehr benutzt hat. Und wer weiß, ob das gute Stück nicht noch einen Rest eingetrockneter königsblauer Tinte enthält?) 🙂
LG
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Kyo No Oto Kokeiro


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Sehr schöne Tinte, Fluss und Sättigung im Durchschnitt, mit einem ausgeprägten Shading, ein Sheeneffekt lässt sich auf dem Tomoe River nicht erzielen. Kein Ausfransen und eine angenehme Trocknungszeit.

Nicht einfach ist die Beschreibung des Farbtones. Das Chromatogramm ist auf den ersten Blick nicht sehr hilfreich, denn dem Blau im Zentrum steht außen kein typisches Gelb, sondern ein Senfgelb mit einem Hauch Orange gegenüber. Daher auch kein Gelbgrün oder Grüngelb.

Dann mit Hilfe einer Assoziation:

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Also olivgrün.
LG
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Montblanc Antoine de Saint-Exupéry Encre du Desert Brown

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Eine meiner Lieblingstinten von Montblanc, sowohl vom Farbeindruck des Schriftbildes wie auch des Chromatogrammes.
Dieses ist nicht ganz korrekt auschromatographiert, aber so sieht man die Einzelfarben besser, auch die mit einem geringeren Anteil.
Also, ich sehe von innen nach außen: Schwarz, Violettblau, Mittelblau, Pinkrosa, Lachsrot und Rotviolett.
LG
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Halbzeit beim Diamine Inkvent Calendar 2023, die ersten zwölf Chromatogramme:


Fortunes Gold (# 1, Chameleon)

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Cashmere Rose (# 2, Standard)

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Early Dusk (# 3, Standard)

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Masquerade (# 4, Shimmer)

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Nightfall (# 5, Chameleon)

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Bucks Fizz (# 6, Chameleon)

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LG
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